Fuego: Pyroklastische Ströme bei paroxysmalen Vulkanausbruch

Pyroklastischer Strom am Fuego. © CONRED

Dramatische Entwicklung am Fuego – Paroxysmaler Vulkanausbruch erzeugt pyroklastische Ströme

Antigua, 05.06.2025Am Fuego spitzte sich im Verlauf des Vormittags (Nacht in Guatemala) die Situation dramatisch zu, als infolge des paroxysmalen Vulkanausbruchs pyroklastische Ströme entstanden, die offenbar fast den Fuß des Vulkankegels erreichten. Die gefürchteten Glutwolken bildeten sich während der Hochphase des Paroxysmus, der bis zu 300 m hohe Lavafontänen und einen Lavastrom förderte.

Die Vulkanologen von INSIVMUEH brachten in den Morgenstunden ein Bulletin heraus, das später auch vom Zivilschutz aufgegriffen wurde, das über die Gefahr informiert. Leider werden diese Nachrichten von INSIVUMEH ausschließlich auf Spanisch veröffentlicht und dann noch im Fotoformat auf Website und sozialen Kanälen geteilt, so dass die Texte mit herkömmlichen Übersetzungsprogrammen nicht zu übersetzen sind. Einzig die neuen KI-gestützten Smartphones sind meines Wissens nach in der Lage Texte aus Fotos zu Scannen und zu übersetzen, vorausgesetzt, man hat das entsprechende Sprachpaket installiert. Schlecht für ausländische Touristen, die sich mit einem gefährlichen Vulkanausbruch konfrontiert sehen und händeringend Informationen suchen. Ein Trend, den ich leider weltweit beobachte: Die verantwortlichen Behörden machen es sich immer einfacher und verschenken die Möglichkeiten die moderne digitalen Medien bieten, Informationen mehrsprachig und für alle zugänglich zu verbreiten. Doch zurück zum Vulkan.

Letztendlich informierte die Zivilschutzbehörde CONRED die Bürger in einem übersetzbaren Sonderbulletin über den Abgang der pyroklastischen Dichteströme in den Schluchten Seca, Ceniza und Las Lajas. Allerdings fand ich keine Meldung, die vor dem Rückgang der Aktivität veröffentlicht wurde und frühzeitig vor den Dichteströmen warnte. Eine Meldung gab es nur aus der Anfangsphase des Paroxysmus am Abend. Vermutlich war nachts niemand im Büro für public relations zuständig.




Diese heißen Ströme aus Gas, Asche und vulkanischem Material wurden von den Spezialisten als schwach bis mäßig-stark eingestuft, und es gab den Hinweis darauf, dass sie sich in den nächsten Stunden wieder verstärken könnten. Der Ascheregen beeinträchtigte mehrere Gemeinden westlich und nordwestlich des Vulkans, insbesondere Acatenango und San Pedro Yepocapa.

Im Fokus der Tätigkeit des Zivilschutzes standen und stehen aber die Gemeinden im Süden des Fuego, weil die pyroklastischen Ströme in diese Richtung abgingen. Einsatzkräfte unternehmen Kontrollgänge und stehen in direktem Kontakt mit der Bevölkerung. Die Tätigkeit des Vulkans führte auch zur Sperrung der Straße RN 14, da man befürchtet, dass pyroklastische Ströme diese überschreiten könnten.

Der Zivilschutz appellierte an das Tourismusinstitut INGUAT und die Gemeindeverwaltungen, den Zugang zum Vulkan Acatenango für Touristen angesichts der Gefährdungslage einzuschränken. Die Bevölkerung wurde ferner dazu aufgerufen, sich informiert zu halten und einen 72-Stunden-Notfallrucksack bereit zu halten, für den Fall, dass evakuiert werden muss. Ein Rat, den man auch Touristen geben kann.