Griechenland: Sturm Bryon verursachte Überflutungen

Sturm „Byron“ wütet über Griechenland und verursacht starke Überschwemmungen – Frage nach einem möglichen Medicane

Griechenland erlebt in den letzten Tagen eines der heftigsten Unwetterereignisse des ausgehenden Jahres. Das Sturmtief „Byron“, das seit Mitte der Woche über das Land zieht, hat in zahlreichen Regionen schwere Schäden verursacht und schnitt ganze Landstriche zeitweise von der Außenwelt ab. Besonders betroffen ist die Insel Rhodos, die am Donnerstag von sintflutartigen Regenfällen überschwemmt wurde. Straßen verwandelten sich innerhalb weniger Minuten in reißende Ströme, Autos wurden weggespült oder bis zum Dach vom Wasser verschluckt, und Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben. Schulen blieben aus Sicherheitsgründen geschlossen.



Griechenland

Auch das griechische Festland kämpft weiter mit den Folgen des Sturms. In Thessalien traten gleich mehrere Flusssysteme über die Ufer, darunter der Enipeas und der Pinios, die in der Vergangenheit bereits für extreme Hochwasserereignisse sorgten. In der Region Larissa wurden Anwohner per Notruf gewarnt, sich vorsorglich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Überschwemmte Straßen, Erdrutsche, blockierte Verkehrswege und Schäden an der Infrastruktur prägen vielerorts das Bild. Der Zivilschutz bleibt in erhöhter Alarmbereitschaft, insbesondere in tiefer liegenden Gebieten, in denen der Wasserstand weiter steigen könnte.

Obwohl sich „Byron“ inzwischen etwas abschwächt, bleibt die Lage angespannt – vor allem in der östlichen Ägäis, auf Kreta, den Kykladen und den Dodekanes-Inseln. Meteorologen gehen davon aus, dass das Unwetter bis heute Mittag nachlassen wird.

Könnte es sich um einen Medicane handeln?

Einige meteorologische Merkmale – wie die außergewöhnlich hohen Regenmengen und die kompakte Struktur des Systems – erinnern an sogenannte Medicane, tropensturmähnliche Wirbel, die sich über einem warmen Mittelmeer bilden und bei Kollision mit kalten Luftmassen aus dem Norden ihre ganze Kraft entfalten. Offiziell wurde Byron jedoch nicht als Medicane klassifiziert. Meteorologen betonen, dass die genauen Kriterien nicht erfüllt scheinen, auch wenn die ungewöhnliche Intensität des Sturmsystems durchaus auf ein zunehmend instabiles Mittelmeerklima hindeutet.