Starkes Erdbeben Mw 6,7 erschüttert den Südosten Indonesiens – es bestand keine Tsunamigefahr
Datum: 14.07.2025 | Zeit: 05:49:58 UTC | Koordinaten: -6.198 ; 131.144 | Tiefe: 80 km | Mw 6,7
Ambon, 14.07.2025 – Die indonesische Region Tanimbar, die im Südosten des Archipels liegt, wurde heute von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Das Epizentrum lag offshore und wurde 189 km westlich von Tual verortet, einem Ort, in dem fast 40.000 Menschen leben. Das Hypozentrum befand sich in 80 Kilometern Tiefe, weswegen sich die Auswirkungen an der Erdoberfläche in Grenzen hielten. Tsunamigefahr bestand nicht.

Die betroffene Region der Tanimbar-Inselgruppe besteht aus ca. 30 Inseln in der Bandasee zwischen Timor und Neuguinea. Im Jahr 2023 kam es in der Region zu einem starken Erdbeben Mw 7,6 in dessen Folge es zu moderaten Schäden kam. Aktuell wurden bislang aber keine Schäden gemeldet. Den Erdbebendiensten liegen aber Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von mehr als 1000 Kilometern vor: Der Erdstoß wurde selbst in Kununurra an der Nordküste Australiens gespürt.
Tektonisch betrachtet stand der Erdstoß mit der Subduktion entlang des Timor-Tanimbar-Grabens im Zusammenhang. Hier taucht die Australische Platte unter die Bandasee-Platte ab und wird im Erdmantel, wobei besonders am abtauchenden Plattenteil Spannungen entstehen können, die sich auch in größerer Tiefe noch in Erdbeben entladen. Unklar ist, ob der erwähnte Graben direkt an dem Erdbeben beteiligt war, denn in der Nähe des Epizentrums gibt es noch die Plattengrenze zur Timor-Mikroplatte, die der Platte Australiens vorgelagert ist und mit der Bandasee-Platte kollidiert.
Die Tanimbar-Inseln gehören zu einem nicht-vulkanischen Inselbogen im äußeren Gebiet der Subduktionszone. Obwohl es in unmittelbarer Nähe des Epizentrums keine aktiven Vulkane gibt, könnte sich das Beben dennoch auf weiter entfernte Vulkane Indonesiens auswirken. Der Wirkungskreis eines Erdbebens mit einer Magnitude größer 6 beträgt gut 1000 Kilometer. Der Erdstoß könnte sich ein Jahr lang auf die Aktivität der Vulkane auswirken.