Heftige Regenfälle führen zu Überflutungen und Erdrutschen in Indonesien – Erhöhte Lahargefahr
Anhaltender Starkregen hat in mehreren Regionen Indonesiens zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Besonders betroffen waren in den vergangenen Tagen Teile der Provinzen Westjava und Nusa Tenggara Barat (NTB) auf der Insel Sumbawa. In der Region Cianjur (Westjava) lösten die intensiven Niederschläge am 11. November 2025 zahlreiche Erdrutsche und Überflutungen aus. Mehrere Dörfer wurden von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem Hängebrücken zerstört und Straßen unter Geröll begraben worden waren. Auch Reisfelder wurden überflutet oder von Erdmassen verschüttet.
Fast zeitgleich kam es auf Sumbawa im Bezirk Dompu zu massiven Überschwemmungen. Zwei Dörfer im Unterbezirk Kempo – Tolokalo und Songgajah – standen nach heftigen Regenfällen am Nachmittag desselben Tages unter Wasser. Rund 230 Familien waren betroffen, das Wasser erreichte stellenweise Höhen von bis zu eineinhalb Metern. Die örtlichen Katastrophenschutzbehörden entsandten Einsatzteams, um Schäden zu erfassen und den Abfluss der Fluten wiederherzustellen, denn vielfach sind Entwässerungssysteme und Kanalisationen verstopft, was Überflutungen begünstigt.
Die Ereignisse stehen im Zusammenhang mit dem Beginn der Regenzeit in Indonesien, die üblicherweise von November bis März andauert. In dieser Zeit treten häufig starke Gewitterregen auf, die in gebirgigen und vulkanisch geprägten Regionen schnell zu Hangrutschungen und Überschwemmungen führen können. Sowohl Westjava als auch Sumbawa liegen in tektonisch aktiven Zonen mit zahlreichen Vulkanen und häufigen Erdbeben, was die Gefahr von Erdrutschen und Steinschlägen erhöht.
In der Nähe der betroffenen Gebiete befinden sich unter anderem der Vulkan Tambora auf Sumbawa und mehrere aktive Vulkane in Westjava, darunter Gede, Pangrango und Papandayan. Besonders von diesem Vulkan geht eine erhöhte Lahargefahr während der Regenzeit aus, da die letzten Eruptionen in 2002 viel Asche förderten. Generell verstärkt der vulkanische Untergrund die Gefährdungslage, da die lockeren Asche- und Tuffschichten nach starken Regenfällen leicht instabil werden.
Die Behörden warnen daher vor einer erhöhten Gefahr weiterer Erdrutsche und Lahare in den kommenden Wochen und rufen die Bevölkerung dazu auf, in Hanglagen und Flussnähe besonders wachsam zu bleiben.