Island: IMO bestätigt Störung der GNSS-Messungen

Störung der GNSS-Messungen auf Island von IMO bestätigt – Ursache unklar

Reykjavik 12.07.2025Wer in den letzten Tagen die GNSS-Daten zur Bodenhebung auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel betrachtete, wird sich vielleicht über den starken Sprung zur Bodenhebung gewundert haben, der auf den Grafiken abgebildet ist und fast 50 mm ausmachte. Da sich dieser Sprung auf allen Stationen der Gegend bemerkbar macht, ist klar, dass es sich nicht um einen realen Wert handelt, sondern um einen Messfehler. IMO hat in einem gestern veröffentlichten Bericht diesen Fehler eingestanden. Seine Ursache ist noch unklar.

Wie die Forscher des isländischen Wetterdienstes mitteilten, wurde eine ungewöhnliche Signalstörung festgestellt, die das gesamte Messnetz betrifft. Sie äußert sich in einem sprunghaften Anstieg der vertikalen Bewegung – ein Muster, das einer plötzlichen Landhebung ähnelt. Da dieses Signal jedoch gleichzeitig an allen Stationen auftrat, kann eine tatsächliche Hebung der Erdoberfläche ausgeschlossen werden.

Interne Fehler im Messsystem oder in den Datenübertragungen wurden ebenfalls ausgeschlossen. Es handelt sich daher um eine externe Störung, deren Ursache bis jetzt unklar ist.

Die Messung von Landhebungen basiert auf der Berechnung der Zeit, die Signale von Satelliten benötigen, um GPS-Empfänger am Boden zu erreichen. Eine verkürzte Laufzeit deutet auf eine Anhebung der Erdoberfläche hin. Diese Signale können jedoch durch verschiedene äußere Einflüsse gestört werden.

Spekulativ ist, dass es sich um eine Störung der Satellitensysteme handelt. Es könnte zu Bahnabweichungen der künstlichen Trabanten gekommen sein, etwa durch gravitative Kräfte oder durch Sonnenstürme, wie es bereits im Mai vorkam. Allerdings wurde zwar ein außergewöhnlich großes koronales Loch der Sonne beobachtet, ungewöhnlich starke Sonnenstürme wurden aber nicht registriert.

IMO betont, dass die derzeitige Störung die Fähigkeit des isländischen Wetterdienstes nicht beeinträchtigt, potenzielle Magmaintrusionen oder Vulkanausbrüche frühzeitig zu erkennen und entsprechende Warnungen auszugeben.

Nach dem Sprung Anfang der Woche kam es zu einem deutlichen Absacken der Hebung. Mittlerweile scheint sich aber wieder der ursprüngliche Trend der kontinuierlichen Bodenhebung aus den Messungen ablesen zu lassen. Man muss halt die 50-mm-Phantomhebung von den Werten abziehen, um die tatsächliche Hebung zu erfassen.

Die Bodenhebung wird von aufsteigendem Magma verursacht, das sich unter Svartsengi akkumuliert. Seit Anfang April hob sich der Boden um gut 320 mm. Die Erdbeben gehen weiter: In den letzten 24 Stunden gab es entlang von Sundhnúkur 6 schwache Erschütterungen.