IMO behebt Fehler in den GNSS-Messungen – Bodenhebung bei Svartsengi scheint zu stagnieren
Reykjavik, 14.07.2025 – Das isländische Wetteramt hat nach einer Woche der Fehlersuche nun herausgefunden, warum die GNSS-Messungen einen Sprung machten und ungenau waren. Die Ursache lag nicht etwa in einem Sonnensturm, sondern im Wesentlichen daran, dass am 7. Juli ein neuer Satellit aktiviert wurde, der am 30. Mai in die Umlaufbahn geschossen wurde. Man hatte offenbar vergessen, die hierfür nötigen Korrekturwerte in das System einzugeben. Das Problem wurde durch eine weitere Störung in der Datenverarbeitung verschärft, da Daten ausländischer Stationen nicht richtig übertragen wurden.

Die Probleme wurden nun behoben und die Messungen der letzten Woche korrigiert. Der resultierende Graph zur Bodenhebung bei Svartsengi überzeugt allerdings wenig, denn es wird praktisch eine Stagnation der Hebung angezeigt. Solche Stagnationen sahen wir im letzten Jahr öfters, entweder unmittelbar vor einer Eruption oder einige Tage davor. Betrachtet man allerdings die Messreihen der Universität Reykjavik, dann scheint sich die Bodenhebung unbeirrt fortzusetzen. Interessant ist aber, dass bei diesen Messreihen ein horizontaler Bodenversatz in südliche Richtung angezeigt wird, der sehr wohl andeuten könnte, dass Magma begonnen hat, ins Fördersystem und Richtung Sundhnúkur zu fließen.
Die Erdbebenaktivität bei Sundhnúkur ist heute allerdings nicht erhöht und bewegt sich im Rahmen, den wir letzte Woche gesehen haben. Einen kleinen Schwarm gab es wieder offshore bei Eldey. Das Krysúvik-System wurde von mehreren Erdbeben erschüttert.
Weiterhin auffällig ist die Seismizität bei der Hekla im Süden Islands, wo es an der Störung, die ca. 10 Kilometer südwestlich der Basis des Vulkans liegt, weitere Erschütterungen gab. Ob sie rein tektonischer Natur sind oder mit Fluidbewegungen zusammenhängen, ist Gegenstand von Spekulationen. Eine Bodenhebung kann weder an der Hekla noch an der benachbarten Katla eindeutig diagnostiziert werden.