Anhaltende Vulkanaktivität auf Iwo Jima zwingt US-Marine zu Trainingsverlegung
Das JMA warnt vor erhöhter vulkanischer Aktivität auf der Vulkaninsel Iwo Jima. Seit dem 1. September kommt es dort zu einem Vulkanausbruch an der Westküste der Insel. Es wurde eine mehr als 1.000 Meter hohe Eruptionswolke beobachtet, die überwiegend aus einem Asche-Dampf-Gemisch bestand, aber phasenweise auch glühende Tephra enthielt. Außerdem berichten Medien von brennenden Gasen. Der Ausbruch kam nicht völlig überraschend, denn seit Ende August kam es zu einer deutlichen Zunahme der Seismizität und ungewöhnlich starken Bodenhebungen.
Es handelt sich um den ersten Ausbruch auf Iwo Jima seit Februar dieses Jahres. Die Meteorologische Behörde warnt vor weiteren Eruptionen. Auch kleinere Unterwasserausbrüche entlang der Küste sind nicht ausgeschlossen. Anwohner und das auf der Insel stationierte Personal der Selbstverteidigungsstreitkräfte wurden aufgefordert, wachsam zu bleiben. Teile der Einrichtungen sind mit geringen Mengen Asche bedeckt, der Betrieb läuft jedoch weitgehend normal.
Die abgelegene Vulkaninsel liegt etwa 1.200 Kilometer südlich von Tokio und steht seit Jahrzehnten unter Beobachtung, da sie regelmäßig Aktivität zeigt und sich langsam aus dem Meer hebt. Experten sehen in den aktuellen Bodenverformungen ein Zeichen dafür, dass Magma aus größerer Tiefe aufsteigt und größere Eruptionen folgen könnten. Dabei liegt es im Bereich des Möglichen, dass sich Förderschlote unter Wasser öffnen und surtseyanische Eruptionen entstehen.
Militärische Folgen der Eruption
Die anhaltende Vulkanaktivität hat auch Auswirkungen auf das Training der US-Marine. Normalerweise nutzen Piloten der US Navy Iwo Jima für ihre Flugzeugträgerlandungsübungen. Aufgrund des erhöhten Risikos hat das US-Militär entschieden, die Übungen auf die Marine Corps Air Station Iwakuni zu verlegen.
Von Mittwoch bis zum 26. September trainieren dort Piloten des Carrier Air Wing 5 von der USS George Washington. Um die Belastung für die Anwohner gering zu halten, finden die Übungen werktags nur zwischen 13:30 und 16:30 Uhr sowie 18:45 und 21:45 Uhr statt. An Wochenenden und Feiertagen wird nicht geflogen.
Die japanische Regierung arbeitet bereits am Bau eines neuen Übungsgeländes auf der Insel Mageshima, um langfristig von der Nutzung Iwo Jimas unabhängig zu werden.