Kilauea und die Intrusion am 07.02.24

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Hawaiianisch

Erdbebenaktivität am Kilauea rückläufig aber immer noch erhöht

In den letzten 5 Tagen hat die Seismizität am Kilauea auf Hawaii wieder nachgelassen, ist aber immer noch erhöht. An den meisten Tagen seit dem Ende des Krisenhöhepunkts am 2. Februar, gab es noch zwischen 120 und 200 Erdbeben am Tag. Während des Höhepunkts der Krise am 31. Januar wurden über 700 Erschütterungen detektiert. Parallel zu den Erdbeben haben die Bodendeformationen nachgelassen, doch auch diese stoppten noch nicht ganz. Bodendeformationen und Erdbeben wurden von Magmabewegungen im Untergrund ausgelöst, als zunächst Magma aufstieg und unter einem Areal südlich der Gipfelcaldera intrudierte, was dort zu einer Bodenhebung führte. Am 31. Januar begann die Schmelze dann unterirdisch abzufließen und bildete einen Dyke parallel zum oberen Teil des Südwestrifts entlang der Koa‘e-Verwerfungszone. Dadurch begann der zuvor angehobene Boden im Bereich der Gipfelcaldera stark abzusinken, während sich der Boden entlang des Magmatischen Gangs auf der Flanke verformte. Es wurde ein horizontaler Versatz von bis zu 20 Zentimetern detektiert. Bei der Dykeintrusion entstanden spürbare Erdbeben und Steinschläge innerhalb des Halema’uma’u-Kraters.

Laut HVO wurden in den letzten 24 Stunden wurden insgesamt etwa 146 Erdbeben entlang des Dykes verzeichnet. Die stündliche Anzahl der Erdbeben lag zwischen bei 1–10. Sie verteilten sich weitläufig vom Gipfel bis in den Südwesten. Schaut man sich die Shakemap an, dann erkennt man, dass einige Erdbeben ziemlich weit streuen und dass es auch einige Erschütterungen offshore gibt.

Gestern haben die Neigungsmesser in der Nähe von Sand Hill und Uēkahuna Bluff nur minimale Veränderungen festgestellt, wobei Sand Hill einem deflationären Trend folgt. Obwohl die seismische Aktivität und Deformation allgemein abnehmen, bleibt die Möglichkeit erneuter Aktivitätsepisoden bestehen, und ein Ausbruch könnte ohne Vorwarnung auftreten.

Die Alarmstufe des Vulkans Kīlauea und der Farbcode für die Luftfahrt wurden von „Orange“ auf „Gelb“ herabgestuft, bleiben jedoch dynamisch. Das HVO überwacht den Vulkan Kīlauea weiterhin genau und wird die Alarmstufen und Meldungen bei Bedarf neu bewerten.