Klyuchevskoy weiterhin aktiv – Vulkanasche in fast 10 Kilometern Höhe
Der Vulkanausbruch des Klyuchevskoy auf Kamtschatka geht weiter. Gestern registrierte das VAAC Tokio Vulkanasche in fast 10 Kilometern Höhe, heute steigen die Aschwolken noch bis auf 7300 m Höhe auf. MIROVA registriert eine sehr hohe Wärmestrahlung mit Spitzenwerten von über 7000 MW Leistung. Auf der Südwestflanke des Vulkans ist ein Lavastrom unterwegs.

Dieser erreicht die Basis des Kraterkegels und könnte auch darüber hinaus weiterfließen, doch aufgrund von Bewölkung und eingeschränkter Sicht der Livecam lässt sich die Spur des Lavastroms nicht bis zu seiner Front verfolgen. Gestern rissen die Wolken aber am Berg temporär auf und man konnte sogar über die Livecam einen Blick auf den Lavastrom erhaschen.
Die Lava zeigte sich auch auf einem Sentinel-Satellitenbild. Mit Hilfe der Satellitenfernerkundung wird auch die Wärmestrahlung gemessen. Dabei wurde deutlich, dass auch der Nachbarvulkan des Klyuchevskoy – der Bezymianny – anfing, eine moderate Wärmeanomalie zu zeigen. Der Bezymianny baut seit Jahren an seinem Lavadom, doch eine Wärmestrahlung ist nicht immer nachweisbar, da der Dom an seiner Oberfläche relativ kalt ist. Stärkere Wärmeanomalien tauchen meistens nur in Phasen mit beschleunigtem Domwachstum auf, wenn es zu ersten Abbrüchen am Dom kommt und glühende Lava freigelegt wird. Für gewöhnlich steigert sich die Aktivität dann innerhalb weniger Tage oder Wochen so weit, dass es zu Explosionen und Abgängen pyroklastischer Ströme kommt. Ob die aktuelle Aktivitätssteigerung ebenfalls mit dem Megabeben von letztem Mittwoch zusammenhängt, ist spekulativ.
Dagegen scheint es sehr wahrscheinlich zu sein, dass der Ausbruch des Krascheninnikow von diesem Erdbeben getriggert wurde. Der Vulkan ist auch heute aktiv, stößt die Vulkanasche aber weniger hoch aus, als es in den letzten Tagen der Fall gewesen ist. Das VAAC Tokio registriert südostwärts driftende Aschewolken in gut 6000 m Höhe.