Starke Explosionen fördern am Klyuchevskoy Aschewolken 7 Kilometer hoch – Lavastrom könnte unterwegs sein
Der russische Vulkan Klyuchevskoy auf der Halbinsel Kamtschatka generiert seit gestern starke Explosionen, die voluminöse Eruptionswolken bis in Höhen von etwa 7 Kilometern fördern. Die Spur der sich nach Südosten ausbreitenden Wolken kann auf Satellitenaufnahmen rund 345 Kilometer weit verfolgt werden. Entsprechend wurden seit dem 12. Oktober 9 VONA-Warnungen (Volcano Observatory Notice for Aviation) ausgegeben. Der Alarmstatus des Vulkans bleibt weiterhin auf „Orange“, was auf eine anhaltend hohe Aktivität mit möglicher Gefahr für den Flugverkehr hinweist.

Inzwischen wurden die Eruptionen vom KVERT (Kamchatkan Volcanic Eruption Response Team) bestätigt. Gestern hieß es in einer ersten Meldung noch, dass starke Kollapserscheinungen Aschewolken aufsteigen ließen. Vermutlich hinkte man dabei der tatsächlichen Entwicklung etwas hinterher. Wahrscheinlich wurden die Kollapsprozesse durch die Intrusion frischer Lava in den Krater ausgelöst. Möglicherweise hat sich ein Lavastrom durch die Kraterwand gebrannt und dadurch Hangrutsche verursacht. Solche Ereignisse – wie wir sie etwa vom Ätna kennen – gehen auch oft mit der Bildung pyroklastischer Ströme einher.
Videoaufnahmen zeigen den Klyuchevskoy in dichte Asche- und Dampfwolken gehüllt, die auch vom unteren Hang des Vulkans aufsteigen – ein weiteres Indiz für einen Lavastrom, der auf der Vulkanflanke unterwegs ist und mit dem Schnee auf der Flanke interagiert.
Der Klyuchevskoy war zuletzt Ende Juli aktiv und reagierte offenbar auch auf das jüngste Megabeben, indem er seine eruptive Tätigkeit wenige Stunden nach den Erschütterungen deutlich verstärkte. Mit einer Höhe von 4.850 Metern ist er der höchste aktive Vulkan Eurasiens und einer der produktivsten der Welt. Seit seiner ersten dokumentierten Eruption im Jahr 1697 hat er über 50 größere Ausbrüche gezeigt und gilt als Paradebeispiel eines symmetrischen Stratovulkans der subduktionsbedingten Vulkankette Kamtschatkas.
Übrigens kommt mir der „Garten“ bei der Baracke im Video bekannt vor. Da in der Nähe habe ich mal im Zelt übernachtet. Aber das waren noch andere Zeiten.