Asche-Emission am Manam steigen bis auf 2400 m Höhe – VONA-Warnung ausgegeben
Der Inselvulkan Manam befindet sich vor der Küste von Papua-Neuguinea und emittiert seit gestern wieder Aschewolken, die laut VAAC Darwin bis auf eine Höhe von gut 2400 m aufsteigen und nach Westen und Südwesten driften. Die letzten Beobachtungen zeigten eine Bewegung der Aschewolke mit rund 5 Knoten. Die letzte eindeutig bestätigte Aschewolke stammt vom 30. November um 07:30 UTC. Danach war die Vulkanasche auf Satellitenbildern wegen Wetterwolken nicht mehr klar erkennbar. Dennoch gehen die Beobachter davon aus, dass die Emissionen weitergehen.
Aufgrund der geringen Windgeschwindigkeit und wechselhaften Richtungen ist die Vorhersage der Aschebewegung mit niedriger Sicherheit versehen – das Risiko, dass Asche erneut über bewohnte Gebiete oder Flugrouten driftet, bleibt bestehen.
Rückblick: Frühere Aktivität und größere Ausbrüche

Die Vulkaninsel Manam ist etwa 10 km breit und liegt 13 km vor der Küste von Papua-Neuguinea in der Bismarcksee. Der Stratovulkan hat zwei Gipfelkrater, von denen der südliche in historischer Zeit der aktivere war.
Der Vulkan gehört zu den aktivsten Feuerbergen im Südpazifik und blickt auf eine lange Eruptionsgeschichte zurück: Die erste datierte Eruption stammt aus dem Jahr 1616.
Typisch für den Manam sind paroxysmale Eruptionen, bei denen Lavafontänen Lavaströme speisen, aber auch kilometerhohe Aschewolken aufsteigen. Nicht selten kommt es dabei zur Generierung pyroklastischer Ströme, die bis aufs Meer hinauslaufen können.
Eine der schwersten Krisen der letzten Jahrzehnte ereignete sich 2004: Ein explosiver Ausbruch ab dem 24. Oktober zwang Tausende Bewohner der Insel zur Evakuierung. Der Ascheregen erreichte bewohnte Gebiete, und Windrichtungswechsel verschlimmerten die Situation.
Auch in jüngerer Vergangenheit war Manam immer wieder aktiv: So registrierte man zwischen Ende 2018 und Anfang 2019 mehrere kräftige Eruptionen mit Aschesäulen bis zu 17 km Höhe.
Ende 2021 begann erneut eine Eruptionsphase: Ab dem 20. Oktober 2021 kam es zu Asche- und Rauchemissionen, die zeitweise das Leben der wenigen Inselbewohner beeinträchtigten. Es kam zu Evakuierungen.
Anfang März 2022 meldete das zuständige Observatorium pyroklastische Ströme an den Hängen des Vulkans sowie lautstarke Eruptionsgeräusche. Seitdem kommt es meistens nur zu kleineren Ascheemissionen wie heute.