Masaya: Lavasee durch Hangrutsch verschüttet

Staat: Nicaragua | Lokation: 11.98, -86.15 | Eruption: Lavasee

Lavasee im Masaya-Krater durch Hangrutsch verschüttet – Nationalpark wurde gesperrt

Am Masaya in Nicaragua ging im Krater ein größerer Hangrutsch ab. Er verschüttete am 2. März den kleinen Lavasee, der seit Jahren im Krater brodelt und erst im Februar wieder angestiegen war. Bereits Ende Februar kam es zu einigen Hangrutschen und Steinschlägen, und einem Team aus Vulkanspottern wurde nur noch ein kurzer Aufenthalt auf der Aussichtsplattform am Kraterrand gewährt. Aktuell wurde der Nationalpark, in dem sich der Vulkan befindet, komplett gesperrt, da die Situation unklar ist: Nach dem Hangrutsch, der den Lavasee verschüttete, gab es einige kleinere Explosionen, und offenbar fürchtet man, dass sich unter den Hangrutschmassen ein größerer Gasdruck aufbaut, so dass es zu stärkeren Explosionen kommen könnte. Im Vorfeld der Lavaseebildung im Jahr 2015 sprengte sich das Fördersystem ebenfalls frei, wobei größere Tephrabrocken bis auf die Besucherplattform und den Parkplatz am Kraterrand landeten.

Auf einem aktuellen Satellitenfoto im Infrarotbereich ist nur noch eine kleine Wärmeanomalie zu sehen, die von einem freien Schlot am Rand des Lavasees ausgeht. Am 22. Februar war die Anomalie deutlich größer. Auf der Livecam sieht man folglich auch nichts mehr.

Vulkanreisen zum Masaya

Aus dieser Beschreibung wird klar, dass es sich beim Masaya um einen der wenigen „Drive-in-Vulkane“ der Welt handelt. Tatsächlich kann man normalerweise bequem bis zum Kraterrand fahren. Der Vulkan besteht aus einem relativ flach geneigten Kegel, der sich innerhalb einer verschachtelten Caldera bildete. Der Krater liegt auf 635 m Höhe über dem Meeresspiegel, wobei sich der Kegel mit dem Krater nur ca. 400 m über dem Umland erhebt.

Der Masaya liegt in der Nähe der nicaraguanischen Hauptstadt und bei großen Eruptionen wurde das Gebiet vor der Urbanisierung von Lavaströmen des Vulkans heimgesucht. Eigentlich wäre der Masaya das ideale Ziel für Vulkanreisende, wenn da nicht die immer wiederkehrenden politischen Instabilitäten des Landes wären. Im Jahr 2018 kam es zu gewalttätigen Protesten und die COVID-Pandemie vergrößerte Armut und soziale Ungerechtigkeit weiter, so dass es zu einem Anstieg der Kriminalität kam. Ein Phänomen, das man in weiten Teilen der Welt beobachten kann und Vulkanreisen nicht gerade sicherer macht. Trotzdem kann man generell noch Reisen in Nicaragua durchführen, sollte aber unbedingt den Ratschlägen des Auswärtigen Amtes befolgen.