Meteoroid verglüht über den Philippinen

Spektakuläres Himmelsschauspiel über den Philippinen

Ein Meteoroid (bzw. sehr kleiner Asteroid) mit der Bezeichnung 2024 RW1 trat am Mittwochabend über den Norden der Philippinen in die Erdatmosphäre ein und verglühte, wodurch ein spektakulärer Feuerball entstand, wodurch er zum Meteor wurde. Der etwa ein Meter große Meteoroid wurde erst wenige Stunden vor seinem Eintritt entdeckt. Es war erst der 9 Himmelskörper dieser Art, der vor den Eintritt in die Erdatmosphäre aufgespürt werden konnte.

Trotz dichten Wolken gelang es einigen Beobachtern, das Ereignis auf Fotos und Videos festzuhalten. Laut der Europäischen Weltraumorganisation bestand keine Gefahr, da das Objekt zu klein war, um Schäden zu verursachen. Solche Meteoroiden treffen jährlich zwei bis drei Mal auf die Erde, verglühen jedoch in der Atmosphäre. Tut er es nicht, dann wird er zum Meteoriten. So nennt der Astronom Meteoroiden, die nicht vollständig verglühen und auf der Erde einschlagen. Noch größere Himmelsobjekte die der Erde bei einem Einschlag gefährlich werden können, sind die Asteroiden.

Strategien zur Asteroidenabwehr

In den letzten Jahren haben Wissenschaftler und Raumfahrtagenturen wie die NASA und die ESA mehrere Abwehrstrategien entwickelt, um die Erde vor gefährlichen Asteroiden zu schützen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören Frühwarnsysteme, die dazu dienen, potenziell gefährliche Asteroiden rechtzeitig zu erkennen. Die NASA hat hierfür das „Near-Earth Object Observations“-Programm (NEOO) ins Leben gerufen, das den Himmel nach solchen Himmelskörpern absucht. Auch die ESA plant mit ihrem „Planetary Defence Office“, die Überwachung und Früherkennung zu verbessern. Diese Systeme sollen sicherstellen, dass genügend Zeit bleibt, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen, bevor ein Asteroid die Erde erreicht.

Eine der vielversprechendsten Schutzmaßnahmen ist die Ablenkung eines Asteroiden. Dabei gibt es verschiedene Ansätze. Eine Methode ist der Einsatz von kinetischen Einschlagkörpern, bei denen eine Raumsonde gezielt auf den Asteroiden geschossen wird, um dessen Flugbahn zu verändern. Die NASA hat diese Technik 2022 erfolgreich mit der DART-Mission (Double Asteroid Redirection Test) getestet. Eine weitere Möglichkeit wäre der sogenannte „Schwere Traktor“, bei dem eine Raumsonde in der Nähe des Asteroiden stationiert wird und durch ihre Gravitationskraft die Flugbahn des Himmelskörpers nach und nach verändert. Im äußersten Fall könnte auch eine atomare Sprengung in Betracht gezogen werden, um den Asteroiden zu zerstören oder seine Flugbahn zu ändern. Diese Methode birgt jedoch Risiken, da es schwer vorhersehbar ist, wie sich die entstehenden Fragmente verhalten.

Falls ein Einschlag nicht verhindert werden kann, wären Evakuierungen und Schutzmaßnahmen notwendig. In besonders gefährdeten Gebieten könnten die Menschen evakuiert werden, und es müssten Maßnahmen getroffen werden, um Infrastrukturen und die Bevölkerung zu schützen, ähnlich wie bei anderen Naturkatastrophen.

Papua Neuguinea: Starkes Erdbeben am 05. September

Starkes Erdbeben erschüttert Nordküste von Papua Neuguinea – Vulkane in der Nähe

Datum 05.09.24 | Zeit: 01:03:17 UTC |  -3.514 ; 144.230 | Tiefe: 12 km | Mw 6,2

Die Nordküste von Papua Neuguinea wurde nachts um 01:03:17 UTC von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,2 erschüttert. Das Hypozentrum wurde in 12 Kilometern Tiefe festgestellt. Das Epizentrum befand sich nach EMSC-Angaben kurz vor der Küste und wurde 66 Kilometer ost-nordöstlich vom Ort Wewak verortet. Aus der Provinzhauptstadt wurden keine größeren Schäden gemeldet.

Dem langjährigen Vnet-Leser könnte Wewak ein Begriff sein, denn ich erwähnte den Ort öfter im Rahmen der Berichterstattung über die Eruptionen des Vulkans Kadovar, der 2018 eruptierte und gut 50 Kilometer östlich des Erdbebenzentrums liegt. Vom Kadovar lagen in den letzten Monaten keine Aktivitätsmeldungen vor. Sollte er nun wieder mit Eruptionen anfangen, könnten diese vom Erdbeben getriggert worden sein. Auch der Inselvulkan Manam befindet sich im Wirkungskreis des Bebens. Dieser Vulkan war bis 2022 regelmäßig aktiv und erzeugte Paroxysmen, doch seitdem macht er sich rar und bestenfalls durch schwache Ascheemissionen auf sich aufmerksam.

Lokale Medien weisen explizit darauf hin, dass das Epizentrum etwa 300 Kilometer östlich der Stadt Vanimo lag, die sich darauf vorbereitet, Papst Franziskus am Wochenende zu empfangen. Für die Menschen in PNG ein seltener Besuch. Erdbeben gibt es dort hingegen häufig und sie gehören zum Alltag der Bevölkerung.

Papua Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring und somit an der Plattengrenze des Pazifiks. Die Ozeanplatte drückt gegen die Australische Platte und wird subduziert, was im Wesentlichen für Erdbeben und Vulkanausbrüche verantwortlich ist. Die tatsächliche tektonische Situation im Norden von Papua Neuguinea ist ungleich komplexer, da es hier eine Reihe tektonischer Kleinplatten gibt, die sich gegeneinander bewegen. So gibt es eine ausgeprägte Transformstörung zwischen der Nördlichen- und Südlichen Bismarkseeplatte, die sehr wahrscheinlich für das Erdbeben verantwortlich ist.

Waldbrand nahe brasilianischer Hauptstadt

Massiver Waldbrand nahe Brasilia zerstörte 20 Prozent des Nationalwaldes

Am Montag war ein verheerender Waldbrand in einem 5.600 Hektar großen Nationalwald nahe der brasilianischen Hauptstadt Brasilia ausgebrochen. Zwei Tage lang loderten die Flammen, bevor es der Feuerwehr gestern gelang das Feuer einzudämmen. Bis dahin waren gut 20% des Waldes abgefackelt. Als Brandursache wird Brandstiftung vermutet.  Aufgrund der Trockenzeit und hohen Temperaturen konnten sich die Flammen schnell ausbreiten.

Der Nationalwald von Brasília  schützt die Wasserquellen, die 70 % des städtischen Trinkwassers liefern. Daher wird der Verlust der Waldflächen als besonders dramatisch für das lokale Ökosystem angesehen.

Gegenüber den Nachrichtenagenturen erklärte ein Sprecher der Nationalwaldverwaltung, dass man drei der vier Brände unter Kontrolle habe und hoffe, das Feuer bis zum Ende des Tages komplett zu löschen. Der Sprecher fügte hinzu, dass zwar Brandstiftung als Umweltverbrechen vermutet wird, aber noch nicht geklärt ist, ob es absichtlich geschah. Drei verdächtige Personen wurden in der Nähe des Brandherdes gesehen.

Feuerwehrleute kämpften darum, das Feuer davon abzuhalten, sich auf benachbarte Obstgärten auszubreiten, in denen Tomaten und Blumen angebaut werden. Starke Winde gestalteten das aber schwierig, denn der der Wind trieb die Flammen in Richtung der Felder und es gab weit reichenden Funkenflug.

Der Wald wurde bereits 2022 unter der Regierung des rechtsextremen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro um fast die Hälfte verkleinert, um Platz für städtische Entwicklungen zu schaffen. Gleichzeitig wurde die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes gefördert, da Umweltauflagen gelockert wurden. Eine Rekorddürre im Amazonasgebiet führte im August zu der höchsten Anzahl an Bränden seit 2010, wie am Sonntag veröffentlichte Regierungsdaten zeigen.

Die schwachen Regenfälle des vergangenen Jahres, verstärkt durch das El-Niño-Phänomen und den Klimawandel, haben den Amazonas-Regenwald besonders anfällig für Brände in diesem Jahr gemacht.

Waldbrände in Oregon und Nordkalifornien

Nicht nur in Brasilien brennt es, sondern auch an vielen anderen Lokationen von Süd- und Nordamerika. Im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon zerstörte das Rail-Bridge-Fire bereits Wald- und Grasflächen auf fast 83.000 Acer.

In Nordkalifornien ist ein Waldbrand bei Sierra Brooks außer Kontrolle geraten. Dort mussten hunderte Bewohner von Häusern in Außenbezirken des Ortes vor den Flammen fliehen. Weiter im Süden herrschen Temperaturen von bis zu 47 Grad und die Waldbrandgefahr ist hoch. So rechnet man mit weiteren Feuern.

Lewotobi Lakilaki eruptiert Vulkanasche 3000 m hoch

Vulkan Lewotobi erzeugt Aschewolken am laufenden Band – und generiert Blitze

Der indonesische Vulkan Lewotobi Laki-Laki ist seit Monaten aktiv. Seine Eruptionen haben jedoch nicht nachgelassen, und er zählt mittlerweile zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Heute meldete das VAAC Darwin eine Eruptionswolke, die bis auf eine Höhe von 3000 Metern aufstieg und in Richtung Westen driftete. Aus einem Bericht des zuständigen Observatoriums VSI geht hervor, dass der Vulkan bis zum Abend um 18 Uhr Ortszeit viermal eruptierte. Gestern wurden über den ganzen Tag verteilt drei Eruptionen detektiert. Zudem ist der Lewotobi seismisch aktiv: Am 4. September wurden 29 vulkanotektonische Erdbeben registriert, sowie eine Phase mit harmonischem Tremor. Starke Entgasungen erzeugten 12 seismische Signale.

Bilder zeigen, dass die Eruptionen bei schönem Wetter stattfanden, und gestern wurde ein Bild aufgenommen, auf dem ein kleiner Blitz zu sehen ist, der in den Krater einschlug. Vulkanische Blitze sind bei alltäglichen Vulkanausbrüchen eher selten, da besondere Bedingungen nötig sind, damit sie entstehen. Für gewöhnlich treten sie nur in dichten Eruptionswolken auf, deren Tephra mit hoher Geschwindigkeit ausgestoßen wurde. Blitze in der Eruptionswolke des Lewotobi zeigen, dass die Eruptionen zwar mittlerweile alltäglich, aber dennoch kraftvoll sind.

Der Lewotobi Laki-Laki liegt im Süden der Insel Flores und besteht aus zwei Kegeln, die als Lewotobi Laki-Laki (männlicher Lewotobi) und Lewotobi Perempuan (weiblicher Lewotobi) bekannt sind. Beide Kegel sind aktive Vulkane, wobei der Lewotobi Laki-Laki in der Vergangenheit häufiger Ausbrüche gezeigt hat. Der Vulkan wird gelegentlich mit dem namensähnlichen Vulkan Ili Lewotolok auf der Nachbarinsel Lembata verwechselt. Dieser Vulkan war bis Mitte Juli ebenfalls aktiv, reduzierte seine Tätigkeit jedoch signifikant und eruptiert seitdem nicht mehr. Es gibt nur noch schwache Entgasungen und gelegentlich tektonisch bedingte Erdbeben.

Auf Flores gibt es noch weitere Vulkane. Die bekanntesten sind der Egon, der 2008 zuletzt ausbrach, und der Kelimutu, der für seine drei Kraterseen bekannt ist, die in verschiedenen Farben schimmern. Die Farben der Seen ändern sich aufgrund von chemischen Reaktionen im Wasser, die durch vulkanische Gase verursacht werden.

Vulcano: Zwei Erdbeben und anomale Entgasungswerte

Zwei schwache Erdbeben vor der Südwestküste von Vulcano – INGV meldet anomale Entgasungswerte

Die Entspannung am liparischen Inselvulkan Vulcano währte nicht lange, denn seit Mai gibt es wieder vermehrt Erdbeben, erhöhte Fumarolentemperaturen und nun auch noch anomale Entgasungswerte. Was dies bedeutet, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Auf der Shakemap des INGVs sieht man wieder zwei gelbe Punkte südwestlich der Insel Vulcano, die für zwei sehr schwache Erdbeben stehen, die sich am 2. September kurz vor der Südwestspitze der Insel manifestierten. Die Erdbebenherde lagen in 7 und 10 Kilometern Tiefe. Die Erdbeben alleine geben keinen Grund zur Besorgnis.

Anders sieht es allerdings mit den Daten zum Gasausstoß aus, die im jüngsten Bulletin veröffentlicht wurden. Das INGV spricht von anomalen Entgasungswerten und von einer steigenden Tendenz des Kohlendioxid-Flux, der sich gegenüber den Vorwochen deutlich erhöhte. Der Durchschnittswert für den Monat August lag bei 16081 g/m2/Tag. Am 31. August wurden Werte von bis zu 18240 g/m2/Tag gemessen. Nicht nur die Kohlendioxidemissionen am Kraterrand liefern Grund zur Sorge, sondern auch an einigen Punkten von Vulcano Porto und am Campingplatz Sicilia, wo es zu einem Anstieg der Emissionen kam. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist ebenfalls weiter hoch. Das gleiche gilt für die Fumarolentemperaturen.

Die Krise auf Vulcano begann vor 3 Jahren, als es zur Intrusion eines Magmenkörpers unter der Insel kam. Eine zweite, kleinere Intrusion könnte sich im Mai dieses Jahres ereignet haben, als die Werte während einer Entspannungsphase plötzlich wieder stiegen.

Die Daten deuten darauf hin, dass sich im Untergrund ein aktiver Magmenkörper befindet, der reift und dessen Schmelze weiterhin eruptionsfähig sein könnte. Im Laufe des Reifungsprozesses wird im Magmenkörper viel Gas freigesetzt, das jetzt die Oberfläche erreicht. Man muss davon ausgehen, dass durch die Gasfreisetzung auch der Druck im Magmenkörper steigt. Durch den Reifungsprozess kühlt das Magma langsam ab und bildet Kristalle. Dennoch kann über längere Zeiträume hinweg genug eruptionsfähige Schmelze vorhanden sein, so dass es auch Jahre nach der Intrusion zu einem Vulkanausbruch kommen könnte. Für gewöhnlich werden die Ausbrüche umso explosiver, je länger der Reifungsprozess dauert. Besonders kritisch wird es, wenn ein weiterer Magmenkörper in den bestehenden intrudieren sollte. Dann steigt das Eruptionsrisiko signifikant.

Die Forscher vom INGV bezeichnen den Vulkan als ruhend und sehen vor allem eine Gefahr in den Gasemissionen selbst: Das Kohlendioxid könnte sich besonders in Kellerräumen sammeln und dort Probleme verursachen. Generell warnt man davor, dass bei Veränderungen der Parameter weitere Vulkangefahren entwickeln könnten.

Neues 3D-Modell der Fossa 2

Ein DLR-Team erkundete im August mit einer Drohen den Krater von Vulcano und fertigte aus Tausenden Luftbildern ein Dreidimensionales Modell des Vulkans an. Es soll das erste seiner Art von diesem Vulkan sein. Einen Bericht über die Arbeit des Teams, sowie das Modell selbst findet ihr unter dem Link.

 

Ätna mit Tremoranstieg am 4. September

Tremor am Ätna stieg bis in den roten Bereich – Keine Meldungen von Eruptionen

Der Ätna auf Sizilien war in den vergangenen Tagen ungewöhnlich ruhig und zeigte zeitweise einen sehr tiefen Verlauf der Tremorkurve, die im grünen Bereich verlief. Zuletzt begann die Tremoramplitude etwas zu steigen und erreichte gestern schnell erhöhte Werte mit Spitzen im roten Bereich. Ein schneller Tremoranstieg kann auf einen sich anbahnenden Paroxysmus hindeuten, und so gab es in den Sozialen Medien auch entsprechenden Alarmismus. Doch was fehlte waren strombolianische Eruptionen, die einem Paroxysmus für gewöhnlich vorangehen. Diesbezüglich gab und gibt es keine Meldungen. Allerdings war das Wetter am Ätna in letzter Zeit nicht so toll und es gab viel Bewölkung, so dass sporadische Eruptionen vielleicht unentdeckt blieben. Doch das ist spekulativ.

Der letzte Paroxysmus manifestierte sich am 15. August, und legte man die vorherigen Pausenintervalle zugrunde, hätte man spätestens zum Monatswechsel mit einem neuen Ereignis rechnen können. Bis jetzt gibt es außer dem Tremoranstieg aber keine weiteren Indizien für eine sich anbahnende Eruption. Insgesamt präsentiert sich Ätna ungewöhnlich ruhig, was auch die geophysikalischen und chemischen Messwerte belegen, die gestern in einem INGV-Bulletin veröffentlicht wurden. So gab es im Beobachtungszeitraum 26.08 – 01.09.2024 praktisch keine Infraschalltätigkeit, die auf explosive Eruption hingedeutet hätte. Es wurden Entgasungen aus dem Neuen Südostkrater beobachtet und auch die Seismizität war gering.

Ein besonders auffallendes Ergebnis brachte die Analyse der Tremorquellen: Zwar wurde Tremor in einem Cluster festgestellt, dessen oberste Begrenzung in 3000 m Höhe unter dem südlichen Bereich des Zentralkraters lag, aber es fehlten tiefere Tremorquellen, die den Weg aufsteigenden Magmas markierten. Diesen Werten nachzufolgen, stoppte der Magmenaufstieg aus der Tiefe, was auch die geringe Seismizität erklären würde. Möglich, dass es nur ein kurzweiliger Stopp war und dass der Anstieg des Tremors gestern ein Anzeichen dafür war, dass diese Periode endete. Das nächste Update wird diesbezüglich neue Erkenntnisse bringen. Nichtsdestotrotz gibt es noch eine flach gelegene Magmenakkumulation und Ausbrüche sind möglich.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie am 3. und 4. September

Japanischer Inselvulkan steigert Frequenz der Explosionen deutlich

Seit gestern ist der japanische Inselvulkan Suwanose-jima besonders aktiv und erzeugte mehrere explosive Eruptionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2700 m förderten. Der Wind trieb die Aschewolken nach Norden.

Die Eruptionen kamen nicht völlig überraschend, denn seit dem 1. September wurde ein signifikanter Anstieg der Seismizität festgestellt. Am 1. September waren es gut 70 Erschütterungen, am Folgetag sogar 75. Vulkanischer Tremor wurde ebenfalls registriert.

Vorgestern veröffentlichte das JMA das 42. Bulletin dieses Jahres zum Suwanose-jima. Es umfasst den Beobachtungszeitraum vom 26. August bis zum 2. September um 15:00 Uhr. Es wurden die Beobachtungen des regionalen Observatoriums Fukuoka wiedergegeben.

Demnach hielt die Eruptionsaktivität am Otake-Krater auch in dieser Periode weiterhin an. wenn auch ungleich schwächer als es jetzt der Fall ist. In diesem Zeitraum kam es zu einer Explosion. Die mit der Eruption verbundene Aschewolke stieg bis zu 1.300 Meter über den Kraterrand auf. Es wurden jedoch keine großen Gesteinsbrocken beobachtet, die in die Umgebung geschleudert wurden. In der Nacht wurde zudem ein Glühen im Krater mit einer hochempfindlichen Überwachungskamera aufgezeichnet.

Nach Angaben der Suwanosejima-Zweigstelle des Toshima Village Office war in der Siedlung, die 3,5 Kilometer südsüdwestlich des Mitake-Kraters liegt, ein Grummeln zu hören.

Während des gesamten Berichtszeitraums wurden vulkanische Erschütterungen im Zusammenhang mit dem Ausbruch festgestellt, jedoch blieb die Anzahl der vulkanischen Erdbeben auf der Westseite der Insel gering.

Kontinuierliche GNSS-Beobachtungen deuten auf eine Zunahme der Magmamenge hin, die sich tief unter der Westseite der Insel angesammelt hat, jedoch wurden keine signifikanten Veränderungen registriert.

In einem Umkreis von etwa 1,5 Kilometern um das Zentrum des Mitake-Kraters besteht die Gefahr, dass durch den Ausbruch große Gesteinsbrocken entlang der Flugbahn geschleudert werden. Besonders auf der Leeseite können nicht nur Vulkanasche, sondern auch kleine Gesteinsbrocken durch den Wind weit getragen und verteilt werden. Es wird daher zur Vorsicht geraten.

Island: Vulkanspotter am Kraterrand gefilmt

Vulkanspotter wagte sich auf den aktiven Kraterrand – und erntet Shitstorm

Heute macht ein Bild eines jungen asiatischen Mannes die Runde, der sich bis auf den Kraterrand wagte. Das Bild wurde von einer Drohne aufgenommen, die der Pilot nahe an den Mann heransteuerte. Der Drohnenflieger teilte das Bild auf Instagram. Die Internet-Community verbreitete die Aufnahme weltweit, und der Wagemutige erntete einen Shitstorm für sein Unterfangen. Natürlich ist so eine Aktion mit Leichtsinn verbunden und nicht zur Nachahmung empfohlen. Man weiß aber nichts über den Hintergrund des Vulkanspotters, und vielleicht wusste er ja, was er tut. Allerdings brachte MBL einen Artikel mit einem Interview des Drohnenpiloten heraus, der meinte, der Tourist wäre auf dem Rückweg vom Kraterrand unkoordiniert umhergerannt.

Heute, im Zeitalter der Drohnen, ist es natürlich ein Leichtes, Aufnahmen zu liefern, ohne Risiken einzugehen oder sich auch nur anstrengen zu müssen, besonders, wenn man mit seinem Jeep zum Rand des Lavastroms vorfährt. Aber wo bleiben da Forscherdrang und Pioniergeist? Es ist etwas völlig anderes, einen Vulkanausbruch aus sicherer Entfernung zu beobachten oder ihn aus nächster Nähe zu erleben. Die Risiken solcher Aktionen lassen sich zwar nicht kleinreden, werden aber meistens von den Kommentatoren solcher shitstormauslösenden Bilder überschätzt, besonders, wenn es sich um rotglühende effusive Eruptionen handelt, die weniger gefährlich sind als graue explosive Ausbrüche. Von daher schließe ich mich dem Shitstorm mal nicht an, denn ich denke, letztendlich ist es eine individuelle Entscheidung, auf welche Risiken man sich einlassen möchte. Bei der Aktivität zu diesem Zeitpunkt hätte ich das Risiko für mich als vertretbar eingeschätzt. Hätte aber vermutlich einen Helm getragen und eine Gasmaske dabei gehabt. Klar ist aber auch, dass man in so einem Fall von anderen keine Hilfe erwarten darf, sollte man verunglücken.

Eruption bei Sundhnúkur fluktuiert weiter

Auf dem oben eingebetteten Video sieht man nicht nur sehr gut den Vulkanspotter, sondern auch den Krater und die Aktivität. Der Vulkanausbruch hält auf vergleichsweise niedrigem Niveau an und fluktuiert, was bedeutet, dass die Aktivität nicht konstant anhält. Sie verändert sich periodisch und wird in den ruhigeren Phasen so schwach, dass man meinen könnte, sie wäre fast vorbei. Auf diese schwachen Phasen folgen solche mit stärkerer Aktivität, bei der es zum Auswurf glühender Tephra kommt und Lavaströme aus einer Bresche im Kraterrand fließen.

Nachts scheint die Aktivität immer stärker zu sein als tagsüber, was auch darauf zurückzuführen ist, dass man die Rotglut im Dunkeln besser sieht. Scrollt man jedoch durch die Aufzeichnungen der Livestreams, stellt man schnell fest, dass es nachts tatsächlich oft zu einer Zunahme der Aktivität kommt, während Lava aus dem Krater überläuft.

Weitere Messungen der Bodenhebung zeigen, dass diese geringer ausfällt, als man es zu Anfang der Trendwende hätte vermuten können. Der Boden steigt nur langsam, was ein Indiz dafür ist, dass sich Magmenaufstieg aus der Tiefe und der Lavaausstoß am Krater fast die Waage halten.

Starke Unwetter in Deutschland und Anderswo

Unwetter überfluteten Straßen im Westen Deutschlands

Seit Montagabend ziehen schwere Unwetter mit Starkregen und Gewittern über Teile Deutschlands. Tiefdruckgebiete überqueren die Republik von Südwesten und brachten zuerst am Niederrhein und in Teilen des Rheinlands enorme Wassermassen mit sich. Besonders in Dinslaken wurden Senken überflutet, sodass einige Straßen unpassierbar wurden. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz, um vollgelaufene Keller abzupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen. Stark betroffen waren auch Wesel, Hünxe und Voerde. Ein Blitzeinschlag in Xanten führte zu einem Kurzschluss in einem Stromkasten. Bei mir im benachbarten Oberhausen tobte ein starkes Gewitter, und ein Blitz schlug direkt über meinem Haus ein, sodass ich erschrak, als der Donner die Fensterscheiben klirren ließ.

In Ratingen verursachte die kreisende Gewitterzelle zahlreiche Wasserschäden, und die Feuerwehr war mit rund 120 Einsätzen stark gefordert. Besonders hart traf es die Stadtteile Lintorf und Breitscheid. Mehrere kleine Bäche schwollen an und traten über die Ufer. Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht bewältigen, sodass in einigen Straßen Wasser aus den Gullys schoss.

In Duisburg führte das Gewitter zu Dutzenden Einsätzen, darunter ein Dachstuhlbrand in Huckingen, der durch einen Blitzeinschlag ausgelöst wurde. Zudem mussten Menschen aus überfluteten Fahrzeugen befreit werden. Insgesamt waren in Duisburg 250 Einsatzkräfte im Einsatz, darunter viele freiwillige Feuerwehrleute.

Weitere Unwetterschäden wurden aus Bergisch-Gladbach gemeldet, wo ein Baum auf einen Radfahrer stürzte, der leicht verletzt wurde, sowie aus Dortmund, wo ein Blitz in ein Wohnhaus einschlug und zwei Personen leicht verletzt wurden.

Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Morgen vor Starkregen und Sturmböen gewarnt. Trotz der am Abend aufgehobenen Unwetterwarnung richtete der Regen erhebliche Schäden an. Vor dem Unwetter herrschten in NRW sommerliche Temperaturen.

Im Osten Deutschlands ist es weiterhin sehr warm, und es wird vor einer hohen Hitzebelastung gewarnt. Im Westen und Norden sind weitere Unwetter möglich.

Plötzliches Unwetter in Rom

Doch nicht nur Deutschland wurde von Unwettern heimgesucht. Gestern kam es in der italienischen Hauptstadt Rom zu einem unerwarteten Unwetter mit Starkregen: Auf den Quadratmeter fielen in kürzester Zeit bis zu 60 Liter Regen – etwa so viel wie sonst im ganzen Monat September. Auch hier wurden Straßen und Plätze überflutet, und die Feuerwehr musste vollgelaufene Keller abpumpen.

Grund für die Unwetter ist der Zusammenprall von kalten und warmen Luftmassen über Deutschland entlang einer Tiefdruckrinne, die vom Mittelmeer kommend über Südfrankreich bis nach Skandinavien erstreckt. Dabei kam es auf Mallorca ebenfalls zu Unwettern.

Anthropogener Klimawandel und die Energiewende

Im Allgemeinen wird der anthropogene Klimawandel für die weltweite Zunahme von Extremwetterereignissen verantwortlich gemacht. Welchen Anteil natürliche Wetterphänomene daran haben, bleibt unklar. Hier könnte sich die Hunga-Tonga-Ha’apai-Eruption vom Januar 2022 auswirken, die nachweislich die Stratosphäre abgekühlt hat, sowie die hohe Sonnenaktivität.

Apropos Sonnenaktivität: Wie schlecht die deutsche Energiewende vorbereitet war, zeigt sich daran, dass in den Sommermonaten plötzlich zu viel Solarstrom vorhanden ist, was zu überlasteten Stromnetzen führt. Der Solarstrom muss kostenpflichtig ins Ausland abgeleitet werden, um einen Netzkollaps zu verhindern. Nun fordert die Stromwirtschaft, die Einspeisevergütungen für private Solaranlagenbetreiber zu kürzen. Es wird sogar diskutiert, die Einspeisung von Strom großer privater Solaranlagen kostenpflichtig zu machen. Solche Maßnahmen könnten die Energiewende genauso ausbremsen wie das Heizungsgesetz den Verkauf von Wärmepumpen und die Streichung der E-Autoprämie den Absatz von Elektrofahrzeugen. Deutsche Politiker und Unternehmen scheinen nicht in der Lage zu sein, diese Herausforderungen zu meistern. Grundvoraussetzung für Veränderungen ist eine massive Senkung der Strompreise (wenigstens im Sommer). Dadurch könnte der Verbrauch steigen, und die Menschen wären motiviert, in Wärmepumpen zu investieren und Elektroautos zu kaufen, vorausgesetzt, die Infrastruktur wird entsprechend ausgebaut. Doch letztendlich könnte sich der Staat dies nicht leisten, da ein nicht unerheblicher Anteil der Steuereinnahmen über Sprit- und Energiesteuern fließt, die oftmals nicht als solche zu erkennen sind, da sie unter dem Deckmantel von Ökoabgaben laufen.

Ich zweifle immer mehr an den Fähigkeiten der Regierenden: Man kann jahrzehntelang gewachsene Strukturen nicht in einer Legislaturperiode umkrempeln, sondern es bedarf jahrelanger Umstrukturierungsmaßnahmen, deren Finanzierung nachhaltig sichergestellt sein muss. Mit einer strikt einzuhaltenden Schuldenbremse funktioniert das bestimmt nicht.