Island: Erdbeben Mb 4,1 am Bardarbunga

Mittelstarkes Erdbeben erschüttert Gletschervulkan Bardarbunga

Datum 08.01.25 | Zeit: 03:33:53 UTC | Koordinaten: 64.677 ; -17.471 | Tiefe: 0,1 km | Mb 5,1

Unter dem subglazialen Vulkan Bardarbunga manifestierte sich heute Nacht um 3:33 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum befand sich in nur 100 m Tiefe unter dem Meeresspiegel. Das Epizentrum wurde im Norden der großen Caldera festgestellt. IMO berichtet von leichten Nachbeben, die allerdings nicht auf der Shakemap zu sehen sind. Vielmehr markiert der Erdstoß das (vorläufige) Ende eines Schwarms, der sich aus über 30 Beben zusammensetzt.

Das letzte mittelstarke Erdbeben gab es am Bardarbunga am 8. Dezember 2024. Es hatte eine Magnitude von 5,1 und setzte somit das 32-Fache an Energie frei, wie das aktuelle Erdbeben. Die Amplitude des Signals auf dem Seismogramm war 10 Mal so groß.

Die GNNS-Messungen an den Messstationen um Bardarbunga und Grimsfjall zeigen eine Bodenhebung von 5–7 Zentimetern seit Oktober 2024 an. Allerdings haben sich diese Messungen nicht als sonderlich zuverlässig erwiesen und könnten Störeinflüssen unterliegen.

Der Calderavulkan liegt unter dem größten Gletscher Europas  und befindet sich nach der großen Eruption 2014 in einem Wiederaufladungsprozess. Wobei es bis jetzt nicht vorhersagbar ist, wann der Bardarbunga wieder zu einer Eruption bereit sein wird. Es könnten Jahre, aber auch Jahrzehnte vergehen. Manchmal entwickelt sich an einem Vulkan aber auch alles viel schneller (oder langsamer) als angenommen.

Natürlich gibt es auch in anderen Regionen Islands Erdbeben. Unter der gesamten Insel ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 122 Erschütterungen. Ein Bebenspot liegt dabei weiterhin im Bereich des Grjotarvatn, wo sich in dem bekannten Zeitraum 27 Beben zutrugen. Das stärkste brachte es heute Morgen auf Mb 2,9. Hier gibt es einen deutlichen Trend einer zunehmenden Seismizität, die sehr wahrscheinlich mit einer Magmenakkumulation in größerer Tiefe zusammenhängt.

Im Bereich der benachbarten Reykjaneshalbinsel waren es 39 Beben innerhalb von 2 Tagen. Die meisten Erschütterungen kumulierten sich wieder im Krysuvik-System und am Fagradalsfjall. An der GNNS-Messstation KRIV (Krysuvik) drehte der bis dato Subsidenz anzeigende Trend auf einen leichten Uplift. Wenigstens wenn man den Messungen der Uni Reykjavik Glauben schenkt, denn auf der Seite von IMO wird weiterhin eine Bodensenkung angezeigt. An den wenigen Messstationen am Fagradalsfjall ist kein deutlicher Trend erkennbar und es gibt trotz der Erdbeben wohl keine signifikante Bodendeformation.

Kanlaon eruptiert Vulkanasche am 7. Januar

Kanlaon lässt Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe aufsteigen – Erdbebenaktivität hoch

Auf den Philippinen sind die Vulkane Kanlaon und Taal weiterhin aktiv: Der Kanlaon hat heute Vulkanasche eruptiert, die bis auf eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Süden getragen worden ist. In Ortschaften in Vulkannähe regnete Asche nieder. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute um 16:13:00 UTC eine VONA-Warnung. Eine halbe Stunde später folgte eine zweite. Davor gab es die letzten VONA-Warnungen am 3. Januar. Seitdem baute sich vermehrt Druck im Vulkan auf, was die geophysikalischen Daten bestätigten. In den letzten beiden Tagen wurden jeweils 37 Erschütterungen detektiert, die sich nordöstlich des Gipfelkraters konzentrierten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag heute bei knapp 3900 Tonnen am Tag.

Es sieht nicht so aus, als würde die Aktivität des Vulkans aufhören, selbst wenn die Ascheemissionen phasenweise nachlassen. Der Vulkan ist noch aufgebläht und verfügt über ein vergleichsweise großes Eruptionspotenzial, mit all dem Magma in seinem Bauch.

Die Situation am Taal ist ebenfalls weiterhin angespannt, obgleich der Vulkan nach seiner kleinen phreatomagmatischen Eruption gestern wieder mehr im Gleichgewicht zu sein scheint, als es zuvor der Fall gewesen ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß erhöhte sich wieder auf fast 4200 Tonnen am Tag und bewegt sich im Rahmen des Durchschnitts vom letzten Jahr. Obwohl weitere phreatische Eruptionen auftreten können, sieht es so aus, als wäre die Verstopfung in einem Fördersystem durch die Explosion gelöst worden.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS warnen zwar weiterhin vor Vulkangefahren, aber aufgrund der niedrigen Warnstufe, die sie dem Vulkan verleihen, rechnen sie wohl nicht mit stärkeren Eruptionen. Die Warnstufe steht auf „1“. Am Kanlaon ist sie mit Stufe „3“ deutlich höher. Tatsächlich ist es nicht immer einfach, eine angemessene Warnstufe auszurufen, da die Kriterien unterschiedlich interpretiert werden können.

Dieng: Phreatische Eruption am 6. Januar

Phreatische Eruption am Sileri-Krater auf dem Dieng Kraterplateau

Gestern gab es am indonesischen Komplexvulkane Dieng eine phreatische Eruption aus dem Krater Sileri. Die Explosion ließe eine Dampffontäne  gut 70 m hoch aufsteigen und förderte zudem mehrere Schlammströme, die in multiple Richtungen flossen und sich bis zu 50 Meter vom Krater entfernten.

Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal von 58 Sekunden Länge und mit einer Amplitude von 43 mm. Das Ereignis trat um 10:58:02 Uhr WIB auf.

Der Dampfausbruch ereignete sich spontan ohne vorhergehende Anzeichen einer erhöhten Aktivität. Weder visuelle Beobachtungen noch instrumentelle Daten wie Seismizität oder geochemische Messungen wiesen auf den Ausbruch hin. Die Wassertemperatur des Sileri-Kraters lag in den letzten drei Tagen vor dem Ausbruch zwischen 63 und 71,5 °C, was im normalen Bereich liegt.

Der Gipfel des Dieng-Vulkankomplexes liegt auf einer Höhe von 2565 m über dem Meeresspiegel. Administrativ gehört er zu den Regentschaften Banjarnegara, Wonosobo und Batang in der Provinz Zentral-Java.

Als Reaktion auf das Ereignis hat das VSI in Zusammenarbeit mit dem PVMBG Maßnahmen ergriffen um sicherzustellen, dass Anwohner und Touristen informiert werden. Die lokale Bevölkerung wird zur Ruhe aufgerufen, da keine Evakuierung notwendig ist. Gleichzeitig wurden Messungen der Gaskonzentration rund um den Sileri-Krater durchgeführt, deren Ergebnisse normale Werte zeigten. Nach der Eruption war der Krater von dünnem weißen Rauch umgeben, der eine Höhe von etwa 20 bis 40 Metern erreichte, und es wurde keine vulkanische Seismizität registriert.

Die Aktivität des Dieng-Vulkans bleibt weiterhin unbeständig. Nach der phreatischen Eruption vom 6. Januar 2025 besteht die Möglichkeit, dass weitere Eruptionen ohne Vorwarnung auftreten. Neben dem Sileri-Krater sollten auch die Krater Siglagah, Pagerkandang und Candradimuka überwacht werden. Auf dem Dieng-Plateau gibt es gut 15 als potenziell aktiv eingestufte Krater, Vorsicht bleibt daher geboten, denn es treten regelmäßig phreatische Eruptionen auf. In den letzten fünf Jahren gab es sechs dieser Eruptionen.

Deutschland: Wintersturm wütete in NRW

Ein Winterturm sorgte für Verkehrschaos und Schäden in NRW und anderen Bundesländern

Gestern fegte ein starker Sturm über Nordrhein-Westfalen hinweg und sorgte für einige Schäden und Verkehrsbehinderungen. Besonders betroffen war das Ruhrgebiet, wo die Feuerwehr in Bochum bis Montagnachmittag zu über 60 Einsätzen ausrücken musste. Umgestürzte Bäume und abgerissene Äste verursachten Schäden an Stromleitungen, Autos und Gebäuden. Ein älterer Mann stürzte auf der Viktoriastraße und wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Zudem entging eine Briefträgerin knapp einem Unglück, als ein Baum ihr Fahrrad zerstörte, sie selbst jedoch unverletzt blieb. In Bochum-Stiepel beschädigten Bäume Stromleitungen, während auf der Hordeler Straße drei Fahrzeuge von einem Baum getroffen wurden. Auf der A448 Richtung Essen musste die Fahrbahn zeitweise gesperrt werden.

Auch meine Heimatstadt Oberhausen blieb nicht verschont: Hier wütete der Sturm mit orkanähnlichen Böen von bis zu 100 km/h Geschwindigkeit und wirbelte allerlei Gegenstände umher, auch bei mir im Garten erfasste der Wind alles, was nicht niet- und nagelfest war. Es wurden nicht nur Bäume entwurzelt, sondern auch eine große Photovoltaikanlage vom Dach der Großdiskothek „Turbinenhalle“ gerissen.

Neben dem Ruhrgebiet war auch der Bahnverkehr in anderen Teilen Deutschlands beeinträchtigt: Umgestürzte Bäume blockierten Strecken, darunter die wichtige ICE-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin, die am Montag zeitweise gesperrt wurde. Am frühen Dienstagmorgen war der Zugverkehr größtenteils wiederhergestellt, wenngleich es vereinzelt noch zu Einschränkungen kam, etwa auf Regionalstrecken in Schleswig-Holstein.

Eine Sturmflut an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste führte ebenfalls zu Beeinträchtigungen. In Dagebüll stieg das Wasser mehr als zwei Meter über den normalen Hochwasserstand und überspülte Fähranleger. Der Fährverkehr zu den Inseln und Halligen wurde vorübergehend eingestellt, größere Schäden blieben jedoch aus.

Der Deutsche Wetterdienst warnte auch am Dienstag vor stürmischem Wetter. Böen von bis zu 85 km/h wurden vor allem in Küsten- und Bergregionen erwartet. In höheren Lagen wird am Abend die Schneefallgrenze voraussichtlich auf etwa 200 Meter sinken, was vielerorts zu winterlichen Straßenverhältnissen führen wird. Die Temperaturen bewegen sich tagsüber zwischen 3 und 8 Grad, sinken jedoch in der Nacht auf Mittwoch in mehreren Regionen unter den Gefrierpunkt, wodurch Glättegefahr besteht. Es sieht also so aus, als würde der Winter doch noch Einzug halten, wenigstens vorübergehend.

Tibet: Sehr starkes Erdbeben Mw 7,0

Starkes Erdbeben beim Mount Everest in Tibet richtet Schäden an und fordert Menschenleben

Datum 07.01.25 | Zeit: 01:05:17 UTC | Koordinaten: 28.677 ; 87.393 | Tiefe: 10 km | Mw 7,0

Heute Nacht um 01:05:17 UTC (06:35:17 Lokalzeit) wurde Tibet von einem sehr starken Erdbeben der Magnitude 7,0 erschüttert. Das Beben richtete Zerstörungen an und kostete nach ersten Berichten mindestens 53 Menschen das Leben. Zahlreiche Personen wurden verletzt. Chinesische Medien berichten von mehr als 1000 eingestürzten Häusern.

Das Hypozentrum des Erdbebens lag in 10 Kilometern Tiefe unter dem Epizentrum, das 99 Kilometer nordnordöstlich von Lobuche (Nepal) verortet wurde. Neben dieser eher abstrakten Verortung der Erdbebendienste lässt sich der Ort des Erdstoßes genauer beschreiben: Das Erdbeben ereignete sich nördlich des Mount Everest im Kreis Tingri. Die tibetische Hauptstadt Lhasa liegt rund 400 Kilometer entfernt; selbst dort wackelten die Gebäude. Wahrnehmungsmeldungen gingen sogar aus dem etwa 1.000 Kilometer entfernten Neu-Delhi in Indien ein.

Es gab mehrere mittelstarke Nachbeben mit Magnituden im Viererbereich.

In der Erdbebenregion herrschen derzeit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt. Der chinesische Wetterdienst erwartet für den Abend Temperaturen von bis zu minus 18 Grad Celsius, was die Rettungsarbeiten erheblich erschwert. Es wird vermutet, dass das Erdbeben Lawinen und Erdrutsche ausgelöst haben könnte. Da im Winter am Everest normalerweise nur wenige Kletterer unterwegs sind, dürften von dort keine größeren Negativmeldungen zu erwarten sein.

Tektonische Situation in der Erdbebenregion in Tibet

Die Erdbebenregion liegt im übergeordneten Kontext des Himalaya-Gebirges. Dieses entstand durch die Kollision der Indischen Platte mit der Eurasischen Platte, ein tektonischer Prozess, der vor etwa 50 Millionen Jahren begann und bis heute andauert. Die Indische Platte bewegt sich weiterhin mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 Zentimetern pro Jahr nach Norden und übt dabei starken Druck auf die Eurasische Platte aus. Diese kontinuierliche Kompression führt zu geologischen Prozessen wie der Aufschiebung und Auffaltung von Gesteinsschichten sowie zur Bildung von Störungszonen.

Eine der wichtigsten Störungen im südlichen Himalaya ist der Himalayan Frontal Thrust (HFT), eine bedeutende tektonische Grenze. Allerdings verläuft diese Störung südlich des Mount Everest und damit nicht in der unmittelbaren Nähe des aktuellen Erdbebens. Nördlich des Everest erstreckt sich das Südtibetische Abschersystem, ein komplexes Netzwerk aus Störungen, die die tektonischen Spannungen innerhalb der Region aufnehmen. Wahrscheinlich hat sich das aktuelle Erdbeben an einer dieser Störungen ereignet.

Island: Beben und Bodenhebung am 06.01.25

Schwarmbeben am Grjótárvatn und Bodenhebung auf Reykjanes gehen weiter

Am Grjótárvatn setzen die Erdbeben ihre Aktivität fort. Innerhalb von 48 Stunden wurden 38 schwache Erschütterungen registriert. Die stärkste davon ereignete sich heute Morgen um 08:30 Uhr und erreichte eine Magnitude von 2,4. Das Hypozentrum lag in 15,6 Kilometern Tiefe, während sich das Epizentrum 25,5 Kilometer nördlich von Borgarnes befand. Wie berichtet, wurde vor drei Tagen tief sitzender Tremor festgestellt, und IMO-Forscher vermuteten Bewegungen magmatischer Fluide im Untergrund. Der Vulkanismus im Osten von Snæfellsnes steht mit dem Ljósufjöll-Vulkansystem in Verbindung, und es scheint, als würde dieses System allmählich erwachen.

Situation auf Reykjanes

Auch das GPS-System, das Daten zur Bodenhebung auf Reykjanes liefert, ist wieder aktiv. Seit dem 30. Dezember hatte es keine Daten gesendet, doch seit gestern werden wieder Messwerte übermittelt und auf den bekannten Plattformen angezeigt. Ende des Jahres gab es einen Rücksetzer in der Bodenhebung, und es war unklar, ob dies auf einen messtechnischen Fehler zurückzuführen war oder darauf, dass Schmelze unterirdisch abgeflossen ist. Die aktuellen Daten belegen, dass es sich um einen messtechnischen Fehler handelte. Die Bodenhebung hat sich seitdem praktisch nicht verändert, doch die Kurve verläuft insgesamt weniger steil wie vor den anderen Eruptionen. An der Messstation SENG beträgt sie nach wie vor gut 13 Zentimeter seit dem Ende der letzten Eruption. An den Stationen SKSH und SUND sind mittlerweile fast 15 Zentimeter erreicht worden. Da das Eruptionsrisiko steigt, wenn sich im Speichersystem wieder so viel Magma angesammelt hat wie bei der letzten Eruption ausgestoßen wurde, könnte es noch bis in den Februar hinein dauern, bis das Risiko spürbar zunimmt.

Vor der nächsten Eruption wäre auch ein Anstieg der Seismizität im Bereich von Sundhnúkur zu erwarten. Allerdings zeigte sich bei der letzten Eruption ein merklicher Anstieg der Erdbebenaktivität erst wenige Stunden zuvor, mit einer nur kurzen seismischen Krise unmittelbar vor dem Ausbruch. Derzeit ist die Seismizität gering, und es treten nur vereinzelte Erdbeben auf. Etwas höhere seismische Aktivität wird hingegen am Fagradalsfjall und im Krýsuvík-System beobachtet.

Übrigens hat es auch wieder einige Beben unter Bardarbunga gegeben.

Taal: Magmatophreatische Eruption am 06.01.2025

Phreatomagmatische Eruption am Taal ließ rotglühende Tephra aufsteigen

Heute manifestierte sich am philippinischen Taal-Vulkan eine phreatomagmatische Eruption, die via Livecam dokumentiert wurde. Sie ereignete sich um 19:34:30 Uhr philippinischer Zeit. Auf Livecamaufnahmen ist zu erkennen, dass die Eruption nicht nur eine 600 m hohe Asche-Dampf-Wolke aufsteigen ließ, sondern tatsächlich etwas rotglühende Tephra ausstieß, die bis über Kraterrandhöhe aufgestiegen ist. PHILVOLCS berichtet, dass die Eruption von einer etwa 6-minütigen Tremorphase begleitet wurde.

Bereits gestern wurde über 3 Tremorphasen berichtet, die sich am 4. Januar ereigneten. Eine der Tremorphasen hielt besonders lang an und setzte sich bis gestern fort. PHILVOLCS gab heute vor der Eruption eine Warnung heraus, dass sich die seismische Energie erhöht hätte und hielt eine Eruption für möglich.

Während phreatische Eruptionen durch explosionsartig expandierenden Wasserdampf verursacht werden, ohne das es zum direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma kommt, entstehen phreatomagmatische Eruptionen genau durch diesen Kontakt von Magma mit Wasser. Es ist als Schmelze im Fördersystem nötig.

Während rein phreatische Eruptionen in den letzten Monaten immer mal wieder auftraten, sind phreatomagmatische Eruptionen seltener, kamen in den letzten Monaten aber häufiger vor als in den Jahren zuvor. Über die bislang jüngste Eruption dieser Art berichtete ich am 3. Dezember letzten Jahres. Seitdem war es dann vergleichsweise ruhig um den Taal bestellt. Es gab aber immer wieder vulkanotektonische Erdbeben und Tremor. Zudem wurde unter Vulcano Island eine Magmenintrusion festgestellt, da sich der Boden gehoben hatte.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt seit Dezember auf unterdurchschnittlichen Werten, wobei man berücksichtigen muss, dass der Taal für seinen sehr hohen Gasausstoß bekannt ist. Bei der letzten Messung am 30.12.24 wurde ein Schwefeldioxidausstoß von 2753 Tonnen gemessen. Im letzten Jahr typisch waren Werte über 4000 Tonnen am Tag. Daher mutmaßte ich in einem meiner letzten Updates zum Taal, dass sich etwas im Fördersystem geändert hat und das Fördersystem verstopft sein könnten. Daher hielt ich die Eruptionsgefahr für erhöht.

PHILVOLCS belässt den Alarmstatus des Taal-Vulkans auf Stufe „1“. Das Betreten und Überfliegen von Volcano Island mit dem aktiven Krater ist verboten. Es wird davor gewarnt, dass plötzlich kleinere Eruptionen auftreten können und mit Ascheniederschlag zu rechnen ist.

Fuego mit 4 stärkeren Explosionen

Fuego mit stärkerer Eruptionsserie – Aktivität auf hohem Niveau

Zum dritten Mal in diesem Jahr erzeugte der Fuego eine Eruptionsserie, die stärker als die alltäglichen Ausbrüche war. Sie manifestierte sich gestern Nacht zwischen 04:06 und 04:24 Uhr Lokalzeit. Anders als bei den beiden vorangegangenen Phasen, die ich als Mini-Paroxysmen bezeichnet hatte, kam es hier zu deutlich voneinander abgegrenzten einzelnen Explosionen. Sie schleuderte glühende Tephra mehrere Hundert Meter hoch und ließ sie auf die Vulkanflanken niederprasseln. Glühende Tephra landete auch auf dem Grat zwischen Fuego und Acatenango, auf dem sich oft auch Touristen hinauswagen. Diesmal wäre man dort in Lebensgefahr geraten. Zudem bildeten sich glühende Schuttlawinen, die weiter hinabreichten als üblich.

Der Mitschnitt der Livecamaufnahmen von Afar TV dokumentierte die Eruptionsserie. Am Ende des eingebundenen Videoclips erkennt man sogar eine Sternschnuppe am Vulkan verglühen. Ihr seht sie bei der Zeitmarke 04:23:30.

Auch heute Nacht könnte es zu stärkeren Feuergarben gekommen sein, denn die Sentinel-Satelliten detektierten eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 176 MW. Das VAAC registriert Vulkanasche in 4600 m Höhe. Sie driftet in Richtung Norden und verursacht in einer Entfernung von bis zu 30 Kilometern vom Vulkan leichten Ascheniederschlag.

Das INSIVUMEH-Update schweigt sich zu der Explosionsserie aus und wiederholt gebetsmühlenartig die gleichen Informationen, mit dem Unterschied, dass sich nach Beobachtung der Vulkanologen die Anzahl der stündlichen Eruptionen auf 4 bis 7 reduzierte. Vielleicht ist es der Reduzierung der Eruptionsfrequenz geschuldet, dass es zwischendurch Serien stärkerer Eruptionen gibt. Die Eruptionen erzeugen auch Schockwellen, die bis in den Orten am Fuß des Vulkans hinein zu hören und zu spüren sind, denn sie können Fensterscheiben zum Klirren bringen.

Neben dem Fuego ist in Guatemala auch der Santiaguito weiterhin aktiv. Bei einem starken Unwetter letzte Woche wurde die Livecam dort außer Betrieb gesetzt und erlitt somit das gleiche Schicksal wie unsere Vereins-Fuegocam, die hoffentlich bald ersetzt werden kann. Laut dem INSIVUMEH-Update ist die Aktivität am Santiaguito unverändert und wird von 1–2 Ascheeruptionen pro Stunde dominiert. Außerdem gehen glühende Schuttlawinen ab.

Welt: Massive Winterstürme in USA und GBR

Blizzard trifft die Mitte der USA

Ein massiver Wintersturm wütet in einem breiten Streifen in der Mitte der USA und betrifft etwa 70 Millionen Menschen. Gut 4 Millionen Menschen leben in einem Gebiet, das von einem Blizzard heimgesucht wird. Von Kansas bis zum mittleren Atlantik legte eine gefährliche Mischung aus Schnee, Eis und starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h nicht nur den Verkehr zum großen Teil lahm, sondern beeinflusste das gesamte öffentliche Leben. Besonders betroffen sind Regionen in Illinois, Indiana, Kansas, Kentucky, Missouri, Ohio, Pennsylvania, Washington D.C. und West Virginia.

In Washington D.C. wurde bereits der Schneenotstand ausgerufen und es kommt genauso wie in Kansas City zu massiven Verkehrsproblemen von denen auch der Flugverkehr betroffen ist. Die Gesamtzahl der verspäteten Inlandsflüge sowie der Hin- und Rückflüge hat mittlerweile 3.300 überschritten, während die Zahl der Annullierungen bei über 1.700 liegt.

Die Situation droht sich noch zu verschärfen, denn für die nächsten Stunden sind weitere Schneefälle vorausgesagt: für Kansas City und Missouri wurden Schneehöhen von bis zu bis zu 35 cm prognostiziert, während St. Louis bis zu 30 cm Schnee und erhebliche Eisansammlungen zu erwarten hat. Ähnlich schwere Bedingungen treffen Städte wie Indianapolis, Louisville und Cincinnati, mit Schneeansammlungen von 10 bis 25 cm und gefährlichem Eis. Auch weiter östlich, in Washington D.C. und Philadelphia, werden Schnee- und Eisansammlungen erwartet, was zu gefährlichen Reisebedingungen führt.

Eine Eissturmwarnung betrifft Teile von Illinois, Kentucky und Missouri. Hier wird vor glatten und gefährlichen Straßen gewarnt, insbesondere auf Brücken und Überführungen. In den südlichen Gebieten der Schneezone könnten sich erhebliche Eisansammlungen zwischen 0,6 und 2 cm bilden, was das Risiko von Stromausfällen und Verkehrschaos erhöht.

Die Gouverneure von Kentucky, Virginia, Arkansas und Missouri haben Notstandserklärungen abgegeben, um auf die Bedrohung durch den Sturm vorbereitet zu sein. Virginias Gouverneur riet Reisenden, ihre Pläne vorzuziehen, um gefährliche Bedingungen zu vermeiden. Der Sturm wird voraussichtlich weitreichende Störungen des täglichen Lebens verursachen, von gesperrten Straßen bis zu möglichen Stromausfällen. Es wird generell empfohlen sich auf Notfälle vorzubereiten und warme Decken und Getränke in Fahrzeugen mitzuführen. Auch das Anlegen vor Vorräten kann nicht schaden.

Winterstürme auch in GBR und Mitteleuropa

Starke Schneefälle mit Windböen kombiniert sorgten auch in Teilen Großbritanniens für Verkehrschaos, von dem insbesondere der Flugverkehr betroffen ist: Mehrere Flughäfen stellten ihren Betrieb vorübergehend ein und es kam zu Flugausfällen und langen Verspätungen.

Auch in Teilen von Deutschland sorgten Schnee und Glatteis für zahlreiche Unfälle und Staus auf den Straßen.