Erdbeben in Deutschland

In der letzten Zeit ereigneten sich mehrere leichte Erdbeben in Deutschland. Besonders betroffen ist die Region um das hessische Darmstadt. Am Mittwoche ereignete sich dort das bundesweit zweitstärkste Erdbeben dieses Jahres. Es hatte eine Magnitude von 3,5. Das stärkste Beben dieses Jahres ereignete sich im März mit M 4,2. Dazwischen wurden mehr als 100 Erschütterungen registriert. Das Hessische Landesamt für Bergbau spricht inzwischen von einer Erdbebenserie, bzw. Schwarmbeben. Man rechnet mit weiteren Erdbeben, allerdings sieht man kein Potential für wirklich bedrohliche Ereignisse.

Erdbeben and er Stadtgrenze zu Oberhausen, © ESCMInteressante Weise ereignete sich Mittwochnacht auch ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,4 in Nordrheinwestfalen. Das Hypozentrum lag in nur 1 km Tiefe in einem Waldgebiet von Kirchhellen bei Bottrop, nahe der Stadtgrenze zu Oberhausen, wo ich wohne. In dem Gebiet gibt es zahlreiche Bergbaustollen und aufgrund der geringen Tiefe vermute ich, dass dieses Beben mit dem Bergbau zusammen hängt. Allerdings verläuft direkt unter meinem Haus der „Osterfelder Hauptsprung“, eine Störungszone, an der die Gesteinsschichten um 1000 m versetzt sind. Geologisch gesehen war es in dieser Region nicht immer so ruhig, wie jetzt.

Kilauea: Lavastrom weniger aktiv

Ein Erdwall kanalisiert die Lava. © HVOEntgegen den Erwartungen sind am Kilauea auf Hawaii noch keine Häuser in Flammen aufgegangen. Der Teil des Lavastromes, der kurz vor ersten Gebäuden in der Ortschaft Pāhoa steht hat sich stark verlangsamt: in den letzten 24 Stunden schritt er nur um 30 Meter voran. Inzwischen zeigte ein Hausbesitzer Eigeninitiative und schüttete einen Erdwall gegen die Lava auf. Es sieht so aus, als hätte der Erdwall gewirkt und die Lava etwas abgelenkt. Diese Aktion könnte sein Haus gerettet haben!

Die Aktivität des Lavastromes vom hat sich zudem ein wenig weiter bergauf und nordöstlich des Friedhofes verlagert, der am Wochenende unter Lava begraben wurde. Zudem gab es einige Kilometer weiter Richtung Puʻu ʻŌʻō-Krater neue Austrittsstellen frischer Lava.

Am Gipfel des Kilauea wurde Deflation verzeichnet und der Spiegel des Lavasees im Halemaʻumaʻu-Krater fiel um einige Meter. Er steht nun mehr als 60 m unter dem Kraterrand. Solche Ereignisse haben meistens auch geringeren Lava-Ausstoß am Puʻu ʻŌʻō-Krater zur Folge. Es besteht also die Möglichkeit, dass die Aktivität des Lavastromes vom 27. Juni in den nächsten Tagen nachlässt.

Bardarbunga: Seismik hoch

Die Bardarbunga-Caldera und die Depressionen im Eis. © IMOUpdate: IMO gibt ein paar weitere Zahlen bekannt: das Lavafeld ist nun über 65 qkm groß. Die Subsidenz des Calderabodens liegt bei 42 m. Die geothermale Wäremabstrahlung der Caldera beträgt ein paar Hundert Megawatt. Aus der Eisschmelze fließen pro Sekunde ca. 2 Kubikmeter Wasser in die Gletscherflüsse. Diese Menge ist noch zu gering, um in der Jökullsa aufzufallen. Aber scheinbar befindet sich Magma nahe des Calderabodens.

Originalmeldung: Gestern war ein Tag mit erhöhter Seismik am Bardarbunga. 10 Beben hatten eine Magnitude im 4er Bereich. Heute Nacht ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 5,3. Es werden praktisch keine Mikrobeben registriert, doch das liegt wahrscheinlich am starken Sturm, der die Seismometer beeinträchtigt. Überwachungsflüge fotografierten Depressionen auf dem Gletscher, welche durch Eisschmelze verursacht werden. Diese vertieften sich im letzten Monat.

Die Spalteneruption geht weiter. Der Lava-Ausstoß soll in den letzten Wochen konstant geblieben sein. Allerdings sind auf neueren Fotos praktisch keine Lavafontänen mehr zu sehen. Das Magma ist also zum großen Teil entgast.

Turrialba: Vulkanausbruch in Costa Rica

Update 31.10.2014: Inzwischen hat sich die Situation am Vulkan ein wenig geklärt, da Vulkanologen vor Ort sind. Sie berichten von der Bildung eines neuen Kraters, der einen Durchmesser von ca. 70 m. hat. In den Morgenstunden wurden weitere Eruptionen gemeldet, die aber schwächer waren als die Initialeruption. Die Asche hat sich in einem 20 km großen Gebiet ausgebreitet. Einige Menschen wurden evakuiert. Es wird weiterhin Tremor registriert und der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Meiner Meinung nach wäre „orange“ vorläufig angebrachter.

Originalmeldung: Der explosive Vulkanausbruch am Turrialba begann gestern Nacht gegen 23.30 Uhr und dauerte ca. 45 Minuten. Vulkanasche regnete in mehreren Ortschaften ab. Zwei der drei Gipfelkrater sollen zu Einem verschmolzen sein. Es wird von der stärksten Eruption des Vulkans in den letzten 150 Jahren gesprochen. Evakuierungen werden vorbereitet, da man die Situation noch nicht konkret einschätzen kann. Kurz vor der Eruption setzten starke Seismik und Tremor ein. Phasenweise kommt es auch jetzt noch zu Tremor.

In den letzten Jahren nahm die fumarolische Tätigkeit des Vulkans zu und man hielt einen Ausbruch jederzeit für möglich. Trotzdem überraschte die spontane Eruption letzte Nacht.

Der 3340 m hohe Turrialba liegt nicht weit von der Hauptstadt San Jose entfernt. Es besteht die Möglichkeit, dass der Flugverkehr beeinträchtigt wird.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: die Eruption an der Holuhraun Spalte geht weiter. IMO berichtet, dass die Spalte heute Nacht auf der Webcam sichtbar war und man konnte keine signifikante Veränderung feststellen. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 64,2 qkm. Unter dem Zentralvulkan ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 26 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Das Stärkste brachte es auf 5,1.

Kilauea: der Lavastrom vom 27. Juni steht nun unmittelbar vor dem ersten Gebäude der Siedlung Paoha. Es wird damit gerechnet, dass es im Laufe des Tages Opfer der Flammen wird.

Shiveluch: das VAAC Tokyo registrierte gestern 2 Aschewolken, die von dem Vulkan in Kamchatka ausgingen. Die Eruptionen waren wahrscheinlich mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert.

Kilauea: Lavastrom bedroht Ort

DerLavastrom steht vor Pahoa. © HVOUpdate 29.10.2014: Heute Morgen hat die Lava die ersten Grundstücke der Gemeinde Pāhoa erreicht. Wahrscheinlich brennen die Häuser bereits.

Originalmeldung: Der relativ schmale Lavastrom, der vor 2 Tagen den Friedhof von Pāhoa zerstörte, steht nun wenige Meter vor den ersten Häusern des Ortes. Bis zur Pāhoa Village Road waren es gestern noch gut 500 m. Bei einer Fließgeschwindigkeit zwischen 7 und 10 m pro Stunde, sollte die Lava morgen die Straße erreichen. Bereits vor der Straße stehen einige Gebäude, die der Lavastrom sehr wahrscheinlich zerstören wird.

Der Lavastrom begann seinen Weg am 27. Juni dieses Jahres. Er geht vom Krater Puʻu ʻŌʻō aus. Der Lava-Ausstoß dort war gestern recht gering und auf seiner 17 km langen Reise bis Pāhoa war recht wenig Rotglut zu sehen. Der Großteil der Lava fließt mittlerweile durch eine Tube (unterirdischen Tunnel), die sich der Lavastrom selbst gebaut hat: die Lava kühlt oberflächlich ab und bildet eine Kruste. Diese Kruste isoliert die fließfähige Lava darunter so gut, dass sie weite Strecken zurücklegen kann. Es besteht noch die geringe Chance, dass der Lavastrom vor Erreichen der Häuser stoppt.
Anders als am Ätna werden keine Anstrengungen unternommen den Lavastrom umzuleiten. Sehr wahrscheinlich sind die bedrohten Gebäude weniger wert, als es kosten würde diese zu retten. Am Ätna gelang es 2001 die wichtigsten Gebäude des Rifugio Sapienza vor Lavaströme zu retten. Mit vereinten Kräften wurden mächtige Dämme aufgeschüttet, die die Lava kanalisierten und auf einen großen Parkplatz umleiteten. Zusätzlich wurden die Ränder des Lavastroms mit Wasser abgekühlt.

Seit dem Beginn der Aktivität des Puʻu ʻŌʻō-Kraters wurden 190 Gebäude zerstört und 13 km Straße verschüttet. 1990 fanden die bisher schlimmsten Zerstörungen statt, als Lavaströme Häuser bei Kalapana zerstörten. 2002 fielen verlassene Gebäude der Royal Gardens Subdivision der Lava zum Opfer. Sollten nun die bewohnten Häuser von Pāhoa zerstört werden, wäre es das erste Mal seit 24 Jahren, dass der Kilauea Menschen bedroht. Selbst wenn jetzt die Lava stoppt, ist die Möglichkeit relativ hoch, dass bei einer der nächsten eruptiven Phasen die Lava bis Pāhoa vordringt.

Bardarbunga: Seismik rückläufig

Die Holuhraun-Spalte gestern Abend. © IMOUpdate 17.00 Uhr: Im täglichen Bericht des isländischen Zivilschutzes heiß es, dass die Bardarbunga-Caldera bisher um 40 m abgesackt ist. Zudem vertiefte sich eine Depression im südöstlichen Teil der Caldera im letzten Monat um 25 m. Der Geothermische Gradient ist an dieser Stelle erhöht, so dass Eis schmilzt. Ob dort eine subglaziale Eruption stattfindet ist unklar.

Originalmeldung: Gegenüber der Phase mit erhöhter Seismik in der vergangenen Woche, wurden in den letzten 48 Stunden nur 20 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. 2 Erdbeben mit relativ flach liegenden Hypozentren brachten es auf M 5,3. Nach diesen starken Erdbeben sackte der Calderaboden deutlich ab.

Die Eruption an der Holuhraun-Spalte geht weiter. Gestern Abend gab es mal freien Blick auf die Eruption. Signifikante Änderungen waren nicht auszumachen.

Kilauea: Lavastrom unterbricht Straße

Update 27.10.2014: Der Lavastrom hat sich in 2 Arme aufgeteilt. Einer der Arme ist an dem Friedhof (s.u.) vorbeigeflossen, der Andere mitten durch. Es wurden erste Häuser evakuiert. Die Menschen in Pahoa bereiten sich auf die Evakuierung vor.

Originalmeldung: Zum ersten Mal seit Jahren hat am Kilauea auf Hawaii ein Lavastrom wieder bewohntes Gebiet erreicht und erste Zerstörungen angerichtet. Nach einer langen Zitterpartie erreichte ein relativ schmaler Arm des Lavastroms vom 27. Juni die Straße von Apaʻa und unterbrach diese auf einer Breite von 40 Metern. Der Lavastrom stand gestern 80 m vor einem kleinen Friedhof, den sie jetzt möglicherweise erreicht hat.
Der Lavastrom, der sich seit Wochen auf eine Siedlung zubewegte, verlangsamte zunächst seine Geschwindigkeit und floss an erste Gebäude der Kaohe Homesteads vorbei. Am Freitag brach aus dem Hauptstrom ein schmaler Strom aus, der seine Fließgeschwindigkeit auf 15 m/h erhöhte und nun die Straße unterbrochen hat. Bis zum Ortszentrum von Pahoa sind es noch 1,6 km.

Das Gelände ist so beschaffen, dass der Lavastrom tatsächlich den Ort erreichen könnte, wenn er nicht vorher versiegt. Weitere Fotos und ausführliche Informationen gibt es auf der Seite des HVO.

Vulkane weltweit

Cerro Negro de Mayasquer: vor 5 Tagen ereignete sich im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Ecuador ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Dies löste unter dem Vulkan Cerro Negro ein Schwarmbeben aus. Innerhalb von 18 Stunden wurden 4300 Mikroerdbeben registriert. Der Alarmstatus des Vulkans wurde daraufhin auf „orange“ erhöht.

Sakura-jima: das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 8 Eruptionen des Vulkans in Japan. Eine Explosion ließ eine Aschewolke bis zu 3,5 km hoch aufsteigen. Nach einer relativ ruhigen Phase geht es am Sakura-jima nun wieder etwas lebhafter zu.

Sinabung: heute wurde ein relativ großer pyroklastischer Strom gemeldet. In den letzten Tagen soll die Häufigkeit und Reichweite der pyroklastischen Ströme aber etwas abgenommen haben.