Ätna und Hekla

Am Ätna auf Sizilien ereigneten sich heute 2 kleinere explosive Eruptionen aus der Bocca Nuova. Vulkanasche stieg einige Hundert Meter über den Kraterrand auf. Fotos in unserer Facebookgruppe.

Beben in der Nähe der Hekla. © IMODie Hekla auf Island meldet sich mit leichten Schwarmbeben zu Wort. Die Hypozentren liegen ca. 10 km südlich des Vulkans. Die Magmakammer der Hekla ist gut gefüllt und Vulkanologen spekulieren seit gut 2 Jahren über einen bevorstehenden Ausbruch. Die schwachen Beben sind jetzt noch kein Grund zur Beunruhigung, doch sollten wir diesen Vulkan nicht aus den Augen verlieren.

Vulkane weltweit

Batu Tara: der indonesische Stromboli produzierte am 7. April eine Aschewolke die eine Höhe von 3 km erreichte. Sie driftete in Nordwestlicher Richtung.
Das Video stammt von meinem Besuch des Vulkans im Sommer 2011. Wir waren die erste Expedition, die an der schroffen Küste des kleinen Vulkaneilandes anlandete. Unser Besuch animierte seitdem zahlreiche Vulkanbegeisterte es uns gleich zu machen.

Klyuchevskoy: die Eruption des Vulkans auf Kamtschatka wurde für beendet erklärt und der Alarmstatus auf „grün“ zurück gesetzt. Seit dem 24. März wurde keine Eruption mehr beobachtet.

Reventador: die Aktivität des Vulkans in Ecuador steigerte sich seit Anfang des Monats. Zunächst wurde eine Zunahme der Seismik registriert. In der Nacht zum 06.04.15 wurde Rotglut am Krater beobachtet. Tagsüber kam es zu sporadischen Ascheeruptionen, die sich am 8. April weiterhin steigerten.

Ubinas: explosive Eruption

Der Vulkan in Peru eruptierte heute Morgen eine Aschewolke, die 2,5 km über den Krater aufstieg. Vulkanasche regnete in einer Entfernung von 15 km nieder und beeinträchtigte das öffentliche Leben einiger Ortschaften. Vor gut einem Jahr trat der Vulkan in die bisher letzte Eruptionsphase ein. In den letzten 4 Monaten war er relativ ruhig.

Popocatepetl: erhöhte Aktivität

Gestern war der mexikanische Vulkan Popocatepetl aktiver als sonst. Es wurden 9 explosive Eruptionen beobachtet, die Vulkanasche mehrere Kilometer hoch förderten. Zudem gab es 191 Asche-Dampf-Exhalationen und 130 Minuten Tremor. Die Werte liegen deutlich über dem Durchschnitt der aktuellen Eruptionsphase. Die 12 km Sperrzone bleibt bestehen und die Anwohner umliegender Ortschaften müssen weiterhin mit Ascheniederschlag rechnen. Zudem könnten pyroklastische Ströme und Lahare mittlerer Reichweite entstehen.

Villarrica: Asche-Ausstoß

Aschewolken am Villarrica. © SernageominAm chilenischen Vulkan Villarrica kam es gestern zu erhöhtem Ausstoß vulkanischer Asche. Während viele Anwohner einen erneuten Paroxysmus fürchteten, sagten die Behörden, das kein Grund zur Sorge bestehe.

LiveCam-Bilder von gestern zeigen kleine Aschewolken aus dem Krater aufsteigen, die tatsächlich ein Vorspiel eines erneuten Paroxysmus sein könnten. Auf Fotos in unserer Facebookgruppe sieht man Lavafontänen über den Kraterrand aufsteigen. Bei der jetzigen Aktivität besteht aber keine Gefahr für Anwohner.

Vulkane weltweit

Am BArdarbung werden nur wenige Beben registriert. © IMOBardarbunga: der isländische Vulkan verdient heute mal wieder eine Schlagzeile durch seine auffallend geringe seismische Aktivität in den letzten Tagen. So wenige leichte Erdbeben hat es dort schon lange nicht mehr gegeben. In den letzten 48 Stunden wurden 21 Beben registriert viele davon manifestierten sich in der Herdubreid-Gegend.

Sakura-jima: nachdem der japanische Vulkan in den letzten 3 Wochen sehr munter war, gab er in den letzten 2 Tagen kein Lebenszeichen von sich. Wahrscheinlich sammelt er Kraft für eine neue Serie starker Eruptionen mit vulkanischen Blitzen.

Shiveluch: denkt nicht ans Pausieren und produziert weiterhin tägliche Aschewolken, die vom VAAC Tokyo aufgezeichnet werden. Die Aschewolken sind wahrscheinlich mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert.

Zhupanovski: der Vulkan auf Kamchatka zeigte sich gestern mit 4 Eruptionen von seiner besonders aktiven Seite.

Sinabung: pyroklastischer Strom

Am Vulkan auf Sumatra gingen gestern Nachmittag wieder pyroklastische Ströme ab. Der Größte erreichte eine Länge von 4 km. Vulkanasche stieg ca. 2 km hoch auf. Einige Ortschaften wurden erneut evakuiert. Viele Menschen gerieten in Panik. Gebäude wurden diesmal nicht zerstört, dafür aber eine Strasse.

Im Krater des Sinabung wächst ein Lavadom der sich durch eine Bresche in der Südwand bis auf die Vulkanflanke schiebt. Der aktuelle Dom begann im Januar zu wachsen und hat nun wieder eine kritische Größe erreicht.

Kilauea: Deflation und Erdbeben

Am Kilauea auf Hawaii kam es zu einem DI-Event. Zunächst wurde eine rapide Deflation registriert in dessen Folge der Lavasee im Halema’uma’u-Krater um mehrere Meter absackte. Lava floss wahrscheinlich in Richtung East-Rift-Zone ab. Am Pu’u ‚O’o-Krater wurde darauf hin leichte Inflation verzeichnet. Es kam aber zu keiner nennenswerten Verstärkung des Lava-Ausfluss in der East-Rift-Zone. Dort ist der Lavastrom vom 27. Juni an einigen Stellen aktiv. Später schlug die Deflation auch am Halema’uma’u-Krater in leichte Inflation um.

Erdbeben am KilaueaDie in den letzten Wochen verzeichnete seismische Tätigkeit geht weiter. Es ereigneten sich mehrere schwache Erdbeben am Kilauea und auch am Gipfel des Mauna Loa wurden 2 Erdbeben registriert. Es vermehren sich die Spekulationen um einen baldigen Ausbruch des größten Vulkans der Erde.

Ferroperiklas: Sperrschicht im Erdmantel

Schalenbau der Erde. © fotolia.comEin internationales Forscherteam der Universitäten von Bayreuth und Salt Lake City erzeugten in einem Hochdruck-Experiment ein Mineral, dass möglicher Weise hilft einige geowissenschaftliche Rätsel zu lösen. So rätselten Wissenschaftler über eine mangelnde Materialdurchmischung im Erdmantel, obwohl doch Konvektionsströme das plastische Gestein vertikal durchmischen sollten. Diese schlechte Durchmischung spiegelt sich u.a. im Magma ozeanischer Vulkane wieder: einige diese Vulkane fördern Lava aus relativ jungem Magma, während Andere Gesteinsschmelzen ans Tageslicht bringen die sehr lange im Erdinneren verweilten und aus großen Tiefen stammten. Seismische Untersuchungen brachten die Erkenntnis, dass das Gesteinsmaterial, das an Subduktionszonen in den Erdmantel abtaucht oft nur bis in Tiefen von 1000 km eindringt und nur unzureichend aufgeschmolzen wird. Eine Art Barriere scheint ein weiteres Abtauchen des subduzierten Materials zu verhindern.

Das neu entdeckte Mineral mit dem Namen Ferroperiklas soll Schuld an der schlechten Durchmischung des Mantelmaterials sein. Die Forscher erzeugten im Labor Ferroperiklas, dessen chemische Zusammensetzung bereits bekannt war. Allerdings kannte niemand seine molekulare Kristallstruktur, welche sich erstmals im Hochdruckexperiment manifestierte. Dazu wurden die chemischen Bausteine des Ferroperikals Millionenfachem Atmosphärendruck ausgesetzt. Ferroperiklas ist Hauptbestandteil des unteren Erdmantels und sollte sich dort eigentlich in Abhängigkeit von Druck und Temperatur relativ homogen verhalten. Doch bei Drücken, wie sie in einer Tiefe zwischen 1500 und 1700 km herrschen, ist das Mineral besonders zäh. Bei geringeren, oder höheren Drücken (Tiefen) ist die Zähigkeit des Minerals deutlich niedriger. Mischt man Ferroperiklas noch mit dem Mantelmineral Bridgmanit wird es sogar bis zu 300 Mal zäher, als das umgebende Mantelgestein. Zwischen 1500 und 1700 km Tiefe vermuten die Forscher also eine Art Sperrschicht aus Ferroperiklas und ggf. Bridgmanit. Es behindert den Materialaustausch und könnte auch eine thermische Barriere darstellen.

Sollten sich die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler um Hauke Marquardt und Lowell Miyagi bewahrheiten, dann müssten die Erdkunde-Lehrbücher umgeschrieben werden. Dem Schalenbau der Erde müsste eine weitere Schicht hinzugefügt werden. Vermutlich sind auch die Temperaturen unterhalb der neuen Schicht höher, als bisher angenommen. Sie würde auch neue Fragen aufwerfen: bisher glaubte man, dass radioaktiver Zerfall im Erdinneren dafür sorgt, dass sich die Erde noch nicht weiter abgekühlt hat. Wenn nun eine thermische Sperrschicht angenommen wird, müssen die bestehenden Modelle überarbeitet werden, denn dann wären die Temperaturen unterhalb der Sperrschicht wahrscheinlich deutlich höher, als bisher gedacht. Schon jetzt vermutet man, das es im Erdkern zwischen 5000 und 6000 Grad Celsius heiß ist.

(Quellen: Huffington Post, scincexx.de)