Fournaise: Inflation steigt

Am Piton de la Fournaise (La Réunion) wird seit dem 22.01.2017 wieder eine Zunahme der Inflation gemessen. Zudem stieg die Tätigkeit vulkanotektonsicher Erdbeben an. Diese liegen in geringer Tiefe unter dem Gipfelkrater. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sich die oberste Magmakammer wieder füllt. Diese liegt 1,5 – 2 km unter dem Gipfel. Es wurde ein starker Rückgang des Kohlendioxid-Ausstoßes verzeichnet, genauso wie kurz vor den Eruptionen der letzten beiden Jahren. Daher rechnen die Vulkanologen vor Ort mit einer kurz bevorstehenden Eruption

Am Ätna auf Sizilien fanden heute Morgen 2 Erdbeben M 2,7 und 3,2 statt. Die Hypozentren lagen in 12 und 14 km Tiefe unter der SSW-Flanke des Vulkans. Die Beben sind auf der Seismik deutlich zu sehen. Die strombolianischen Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters haben in Häufigkeit und Stärke nachgelassen. Sporadisch steigt noch etwas Asche auf.

Update: innerhalb von 1 Stunde folgten in der Gegend um „Casa Milia“ 2 weitere Erdbeben vergleichbarer Magnituden.

Über die Aktivität des Erta Alé in Äthiopien liegen mir widersprüchliche Informationen vor. Eine Quelle sagt, dass der Lavasee kollabiert sei und derzeit keine Lava zu sehen ist. Ein anderer Informant spricht davon, dass es Lava im neue abgesenkten Nordkrater gibt, diese aufgrund der starken Dampfentwicklung aber praktisch nicht zu sehen sein. Die thermische Strahlung ist in etwa auf dem Niveau des Kilauea angekommen. Dass würde für letztere Aussage sprechen.

Erta Alé: neue Satellitenbilder

 

Heute wurde von earthobservatory.com eine neue Landsat-8 Aufnahme vom Erta Alé veröffentlicht. Diese berücksichtigt auch das Infrarot-Spektrum und zeigt in rot die heißen Lavaströme in einer Caldera südlich der eigentlichen Caldera des Erta Alé. Frische -aber erkaltete- Lavaströme präsentieren sich in dunkelgrau. Bemerkenswert ist die Absenkung im Nordkrater des Erta Alé, welcher stark dampft. Der alte Krater scheint sich ebenfalls vergrößert zu haben. Um die Veränderungen besser beurteilen zu können poste ich unten noch ein Satellitenbild vom 19.01.2017.

 

Katla: Erdbeben M 4,2

Update: Heute tagte der isländische Katastrophenschutz, da man sich wegen den Erdbebenschwärmen unter der Katla sorgt. Seit August 2016 wurden 3 Erdbeben mit Magnituden größer 4 registriert und zahlreiche Beben M größer 3. Seit 2010 wird eine Ausdehnung der Erdkruste gemessen, die durch Magmaintrusion zustande kommt. Man hält die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Ausbruch jetzt größer, als noch vor wenigen Monaten.

Originalmeldung: Am isländischen Gletschervulkan bebte die Erde gestern Abend mit einer Magnitude von 4,2. Das Hypozentrum lag in nur 100 m Tiefe. Es folgten weitere Nachbeben. Die jüngsten Schwarmbeben in der Caldera nährten erneute Spekulationen über einen baldigen Ausbruch des Vulkans. Diese Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings beobachten wir bereits seit 2010 Schwarmbeben unter der Katla. Diese treten phasenweise auf, wobei einige Beben möglicher Weise mit schwachen subglazialen Eruptionen assoziiert waren.

Am Ätna auf Sizilien halten die strombolianischen Eruptionen unvermittelt an. Heute Morgen ist es wunderbar windstill, so dass Wintersportler auf ihre Kosten kommen. Zudem ist prima Flugwetter für Kameradrohnen.

Am Erta Alé wird weiterhin eine erhöhte Wärmestrahlung registriert, diese ist allerdings weiter rückläufig. Ich vermute, dass sich die Aktivität mittlerweile wieder auf die Caldera beschränkt. Volcanodiscovery.com bietet für Anfang Februar eine Sondertour zur Eruption an. Soweit ich weiß sind noch Plätze frei.

Update Erta Alé: Heute Mittag verdreifachte sich die Leistung der thermischen Strahlung. Es muss also wieder vermehrt Magma unterwegs gewesen sein. Der Wert vom Abend war wieder niedriger. 

Etwas in Vergessenheit geraten ist der ocean entry am Kilauea auf Hawaii. Dabei fließt dort weiterhin munter Lava in den Ozean. Erstaunlicher Weise schießt seit Neujahr ein Lavastrahl ins Meer, ohne dass sich ein neues Delta formieren würde. Bei dem Kollaps an Silvester muss ein sehr großes Stück Küste abgebrochen sein, und einen unterseeischen Steilhang hinterlassen haben, auf dem die schnell Lava abläuft.

Erta Alé: Flankeneruption bestätigt!

Eine Reisegruppe von volcanodiscovery hat heute einen beeindruckenden Augenzeugenbericht der Ereignisse am Erta Alé in Äthiopien veröffentlicht. Sie wurden Zeugen des starken Überlaufs des Lavasees, der weite Teile der Caldera mit Lava überflutete. Sie bestätigen auch, dass am 21.01. eine Eruption auf der äußeren Vulkanflanke begann. Mehrere Spalten öffneten sich auf 200 m Höhe auf der Südostflanke. Voluminöse Lavaströme wurden gefördert, die in Richtung Afdera flossen und evtl. noch fließen. Die Eruption wurde auch von äthiopischen Geologen bestätigt.

Ätna: frequente strombolianische Eruptionen

Die strombolianischen Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters haben in ihrer Häufigkeit deutlich zugenommen! Auf der LiveCam kann man diese Eruptionen derzeit fast im Minutentakt beobachten. Die Vulkanasche  steigt ca. 100 Meter auf bevor sie vom Wind seitlich verfrachtet wird. Der Tremor ist noch unauffällig.

Auf der Seismik erkennt man einen kleinen Erdbebenschwarm der sich gestern unter der Nordwestflanke des Vulkans ereignete. Die Beben hatten Magnituden um 2 und lagen in 30 km Tiefe. Sie könnten durch einen Magmenkörper verursacht worden sein, der an der Grenze zum Erdmantel in diesen eindringt. Wenige Wochen vor den Paroxysmen von 2011 konnte ähnliches beobachtet werden. Es bleibt also spannend am mächtigsten Vulkans Europas!

Nyamuragira: Lavasee

Mein liebster Thermalsatellit MIROVA registrierte in den letzten Tagen ein hohes Wärmesignal vom Nyamuragira in der DR Kong. Dieses Signal deutet sehr wahrscheinlich auf einen neuen Lavasee im Hauptkrater hin. Somit brodeln in unmittelbarer Nachbarschaft 2 Lavaseen, denn der im Nyiragongo ist weiterhin aktiv.

Vom Ätna auf Sizilien wird eine schwache Wärmesignatur aufgezeichnet. Hier gab es in den letzten Tagen mehrere leichte Erdbeben in Tiefen zwischen 5-10 km.

Heiß geht es indes auch am Fuego in Guatemala her (siehe Bericht unten) und am Shiveluch auf Kamtschatka. Dort wächst weiterhin ein Lavadom uns es können jeder Zeit Aschewolken eruptiert werden.

Fuego: neuer Paroxysmus

Am Vulkan Fuego in Guatemala ist ein weiterer paroxysmaler Vulkanausbruch im Gange! MIROVA zeigt eine hohe thermische Strahlung an. Auf der LiveCam ist wegen Wolken derzeit nichts zu erkennen.

Vom Erta Alé in Äthiopien liegt eine Meldung bei volcanodiscovery vor, dass es zu einer Flankeneruption gekommen sein soll. Demnach öffnete sich in 7 km Entfernung von der Caldera eine Spalte aus der Lava austritt. Dieser Lavastrom spiegelt sich (noch) nicht eindeutig im aktuellen Thermalbild von MODVOLC (MODIS) wieder. Dieses kann sich bei weiteren Messungen allerdings noch ändern. 

Kreta: Erdbeben M 5,6

Vor der Ostküste der griechischen Insel Kreta ereignete sich heute Abend ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Da das Hypozentrum in 60 km Tiefe lag, vermute ich weder einen Tsunami, noch große Schäden. Vor Kreta verläuft eine aktive Subduktionszone und es kommt in der Region häufig zu starken Erdbeben.

Update: Stärke und Tiefe des Bebens wurden korrigiert: Mw 5,2 in 85 km Tiefe.