Das INGV berichtet über eine kurze explosive Eruption die sich heute früh am Ätna auf Szilien ereignet hat. Schauplatz des Vulkanausbruches war die Bocca Nuova. Die Explosion war schwächer als der letzte Ausbruch am 25. August und förderte eine Aschewolke die ca. 200 m hoch aufstieg.
Zudem sind neue Infos über die Stromboli-Eruption vom 19.12. online. Es handelte sich um eine Sequenz mit 3 Explosionen aus dem „S“-Vent. glühendes Material stieg dabei bis zu 250 m hoch auf.
Morgen früh (am 21.12.2010) beginnt über Deutschland eine totale Mondfinsternis. Es ist eine seltene Gegebenheit, dass die Mondfinsternis mit Beginn auf den kalendarischen Winteranfang fällt. Leider findet der erste Kontakt mit dem Halbschatten bereits nach Beginnd er astronomischen Dämmerung statt. Der Höhepunkt der Mondfinsternis wird um 9.17 Uhr erwartet. Her der genaue Ablauf:
1. Kontakt: Eintritt in den Halbschatten um 06.28 Uhr MEZ
Sichtbare Mondfinsternis ca. gegen 07.00 Uhr MEZ
2. Kontakt: Eintritt in den Kernschatten um 07.32 Uhr MEZ
Beginn der sichtbaren Dämmerung um 07.37 Uhr MEZ
3. Kontakt: Beginn der totalen Phase um 08.40 Uhr MEZ
Maximale totale Mondfinsternis um 09.17 Uhr MEZ
4. Kontakt: Ende der totalen Phase um 09.53 Uhr MEZ
5. Kontakt: Austritt aus dem Kernschatten um 11.02 Uhr MEZ
Ende der sichtbaren Mondfinsternis ca. gegen 11.35 Uhr MEZ
6. Kontakt: Austritt aus dem Halbschatten um 12.06 Uhr MEZ
Eine Mondfinsternis kann nur bei Vollmond stattfinden und kommt dadurch zustande, dass die Erde zwischen Sonne und Mond steht. Der Mond befindet sich dann im Schatten der Erde.
Der Vulkan in der Tengger-Caldera ist weiterhin aktiv. Von der Öffentlichkeit derzeit fast unbeachtet geht der Vulkanausbruch auf Java weiter. Der heilige Berg der Hindus speite am Montag eine Aschewolke aus, die ca. 800 m über den Krater aufstieg. Mittlerweile haben sich in einigen Regionen um den Berg bis zu 10 cm Vulkanasche abgelagert, die ernsthafte Gesundheitsprobleme und wirtschaftliche Schäden verursacht. Trotzem wird die Aktivität derzeit als recht ungefährlich eingestuft. Es wurde nur eine 2 km Sperrzone um den Krater etabliert.
Auf Stromboli kam es heute gegen 9.50 Uhr zu einem Vulkanausbruch, der etwas stärker war als die normalen Eruptionen des Vulkans. Auf der Seismik erkennt man ein stärkeres Signal. Scheinbar hat sich ein Förderschlot im zentralen Kraterbereich freigesprengt, bzw. erweitert. Auf der Livecam ist ein deutliches thermisches Signal zu erkennen. Die Eruption schleuderte Lavabrocken über den Kraterrand hinaus.
In den letzten Wochen hat die Seismik nach ihrem Tiefstand im Sommer wieder zugenommen.
Ich möchte die ruhigen Tage vor Weihnachten nutzen, um noch ein paar Themen nachzureichen, die ich schuldig geblieben bin. First die Fotogalerie zu meiner Santorin-Reise im März 2010.
Einige Vulkane Kamtschatkas waren auch in der letzten Woche aktiv. Eine Eruption des Kizimen produzierte eine Aschewolke die 2700 m hoch aufstieg. Am Kliuchevskoi wurde eine thermale Anomalie beobachtet, ebenso am Karymsky. Hier deuten seismische Daten auf eine explosive Eruption hin.
In der Woche 7 – 14 Dezember zeigte sich der ecuadorianische Vulkan Tungurahua weiterhin von seiner aktiven Seite und produzierte ein breits Spektrum an Vulkanausbrüchen. Aschewolken stiegen bis in einer Höhe von 9 km auf und strombolianische Eruptionen förderten glühende Lavablöcke 600 m über den Krater. Am 9. Dez. floss ein Pyroklastischer Strom 3 km weiter.
Wissenschaftler der NASA, ESA und USGS entdeckten auf dem Saturnmond Titan einen über 1o00 m hohen Vulkan der auf den Namen Sotra Facula getauft wurde. Der Krater von Sotra Facula ist 1500 m tief und fördert anstelle von Lava ein Gemisch aus Ammoniak und Wassereis.
Der Titan ist mit einem Durchmesser von 5100 km der zweitgrößte Mond des Sonnensystems. Er besitzt eine Atmosphäre, die 5 mal dichter ist, als die der Erde und ebenso zum größten Teil aus Stickstoff besteht. Allerdings ist auf Titan Leben wie wir es kennen unmöglich; der Mond befindet sich außerhalb der „Habitalen Zone“ des Sonnensystems. Die Temperaturen dort draußen liegen nahe beim absoluten Nullpunkt. Dass es trotzdem eine fließfähige Materie gibt, die von einem Vulkan gefördert werden kann, liegt am Ammoniak, der praktisch als Frostschutzmittel fungiert.
Bereits im August 2009 bebte die Erde bei Landau in Rheinland Pfalz. Nach dem leichten Erdbeben mit der Stärke 2.7 meldeten zahlreiche Hausbesitzer Schäden an ihren Häusern an. Ein Gutachten klärte nun, dass das Beben tatsächlich durch das nahe gelegene Erdwärmekraftwerk ausgelöst wurde, allerdings seien nur wenige der gut 1200 gemeldeten Schäden auf die leichten Erschütterungen zurück zuführen. Die Betreibergesellschaft des Geothermiekraftwerkes zahlte bisher „aus Kulanz“ 10 Hausbesitzern geringe Entschädigungen.
Tatsächlich war das Beben kein Einzelfall; in dem Gebiet wurden seit 2007 zahlreiche leichte Erdbeben registriert. Auch aus anderen Regionen mit Geothermiekraftwerken ist dieses Phänomen bekannt. Die leichten Erdbeben entstehen durch Wasser, das unter hohem Druck in die Erde gepumpt wird damit es sich dort mit Hilfe der Erdwärme erhitzt und verdampft. Der Dampf schießt dann durch Rohrleitungen an die Oberfläche und treibt dort Generatoren zur Stromerzeugung an. Es ist auch möglich, das so erwärmte Wasser zum Betrieb von Fernwärmeheizungen zu nutzen. Das abgekühlte Wasser wird dann wieder in die Erde gepumpt, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Das eingebrachte Wasser destabilisiert allerdings den Untergrund. Der Porenraum der Gesteine wird unter Druck aufgefüllt; das Gestein verliert an Festigkeit und es entstehen Spannungen, die sich in den Erdbeben abauen.
Nachdem die ersten beben im Kreis Landau auftraten wurde die Leistung des Kraftwerkes heruntergefahren und somit auch der Druck verringert, unter dem das Wasser in die Erde gepummt wird. Spürbare Erdbeben blieben seitdem aus und das Kraftwerk soll am Netz bleiben. Vor Ort denkt man daran ein Seismisches Netzwerk aufzubauen und die Spannungen im Gestein zu messen, in der Hoffnung Warnzeichen für bevorstehende Erdbeben rechtzeitig zu entdecken, um dann die Leistung des Geothermiekraftwerkes weiter zu verringern und so neue Erdbeben zu vermeiden.
Verringert hat sich auch die Euphorie mit der die Erdwärme noch im vergangenen Jahr als ökologischer Energieträger der Zukunft gefeiert wurde. Im letzten Geothermiebericht wurde noch über Pläne berichtet bis zum Jahr 2020 mit 50 Geothermiekraftwerken ans Netz zu gehen, doch der Anteil von Erdwärmekraftwerken ist bisher gering geblieben.Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Nachteile der Geothermikraftwerke vergleichsweise gering sind, wenn man die Probleme von Kohlebergbau und Atommüllendlagerung berücksichtigt. Als Kind des Ruhrgebiets weiß ich um die Folgeschäden des Bergbaus; die gesamte Region zwischen Ruhr und Rhein ist in den letzten 50 Jahren um ca. 1 m abgesackt, mit fatalen Folgen für viele Häuser.