Sinabung: pyroklastische Ströme

Pyroklastische Ströme am Sinabung.Update 04.01.2014: Die Eruption am Sinabung geht weiter. Heute konnte ich auf der Livecam mehrere pyroklastische Ströme beobachten. Diese erreichten fast den Fuß des Vulkans. Vulkanasche stieg ca. 1,5 km hoch auf. Sollte sich die Aktivität verstärken steht eine Ortschaft in direkter Fließrichtung der Ströme.

Originalmeldung: Sinabung auf Sumatra war auch gestern aktiv. Die Jakarta Post berichtet wurde von einer Aschewolke die ca. 3 km hoch aufstieg. Zudem wurde zumindest 1 pyroklastischer Strom generiert. Dieser legte eine Strecke von 3 km zurück. Alle 15 Minuten soll es zu einer kleineren explosiven Eruption kommen.

Der Lavadom hat ein Volumen von 2,54 Millionen Kubikmeter. Sollte der Dom kollabieren, wäre ein Gebiet von 8 km um den Krater gefährdet. Die bisherige Sperrzone beläuft sich auf 5 km. Über 16.000 Menschen wurden bisher evakuiert.

Suwanose-jima: Eruptionen gehen weiter

Suwanose- jima am 31.12.13. © MODVOLCDas VAAC Tokyo registriert weiterhin Aschewolken, die vom Suwanose-jima aufsteigen. In diesem Jahr wurden bereits 5 Aschewolken gemeldet. Diese steigen ca. 1,5 km hoch auf. Zudem ist der Vulkan strombolianisch aktiv. Silvester wurde vom MODIS-Satelliten ein thermisches Signal regitriert.

Sakura-jima ist derweilen verdächtig ruhig. Die letzte registrierte Aschewolke stieg am 26.12.13 auf.

Vulkane weltweit

Zum Jahresende eine kurze Zusammenfassung des vulkanischen Geschehens.

Ätna: der Ausbruch, der am 29.November begann ist noch nicht ganz vorbei. Der Tremor ist rückläufig, aber noch auf erhöhtem Niveau. Visuelle Beobachtungen sind wegen schlechtem Wetter derzeit nicht möglich.

Sinabung: am Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra wächst ein Lavadom. Pyroklastische Ströme legen eine Distanz bis zu 3,5 km zurück. Die Sperrzone um den Vulkan beträgt 5 km.

Shiveluch: in Kamtschatka geht die Eruption des Domvulkans weiter. Das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 2 Eruptionen.

Suwanose-jima: im Süden Japans ist der Inselvulkan weiterhin aktiv und eruptierte mehrmals Aschewolken.

Ätna: strombolianische Eruptionen

Update 30.12.2013: Die strombolianische Tätigkeit steigerte sich Abends zu einem recht schwachen Paroxysmus. Laut Boris Behncke vom INGV werden aktuell 2 Lavaströme gefördert. Einer bewegt sich im Osten Richtung Valle del Bove, ein anderer Strom fließt Richtung Nordosten. Gelegentliche starke Explosionen sind im weiten Umkreis zu hören. Eine Lavafontäne ist allerdings nicht entstanden. Die Hochphase scheint inzwischen vorbei zu sein, dennoch bewegt sich der Tremor kurz unterhalb des Höchststandes seitwärts. Ein ähnliches Verhalten konnten wir schon beim letzten Ausbruch dieser Art beobachten. Vermutlich ist im Fördersystem zu wenig Gas für einen starken, aber kurzen Paroxysmus vorhanden.

Originalmeldung: Im Laufe des Tages wurden strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater gemeldet. Am Abend steigert sich diese Art der Aktivität deutlich und der Tremor legt zu. Das dürfte die Anfangsphase des nächsten Paroxysmus (No. 21) sein.

Chaparrastique: Vulkanausbruch

In El Salvador ist der 2129 m hohe Stratovulkan ausgebrochen. Er eruptierte eine hoch aufsteigende Aschewolke. Über benachbarte Ortschaften kam es zu Ascheniederschlag. Zahlreiche Menschen wurden evakuiert. Der Alarmstatus wurde auf Gelb erhöht.

Der letzte größere Vulkanausbruch des Chaparrastique fand 1976 statt. Damals wurden einige Gemüsefelder in Mitleidenschaft gezogen. Zuvor war der Vulkan strombolianisch Tätig. Der Vulkan liegt 11 km von der nächsten größeren Stadt San Miguel entfernt. Das Auswärtige Amt mahnt zur besonderen Vorsicht bei Reisen in El Salvador.

Vulkane in Asien

Im asiatischen Teil des Pazifischen Feuergürtels war in den letzten 24 Stunden einiges los. Das VAAC Tokyo registrierte Aschewolken an den Vulkanen Karymsky, Kizimen und Shiveluch in Kamtschatka, sowie am Suwanose-jima im Süden Japans. Dieser schwer zu erreichende Vulkan eruptierte in den letzten 24 Stunden 7 Aschewolken. Am Sakura-jima ist es seit 3 Tagen ungewöhnlich ruhig.

El Hierro: Seebeben M 5,4

Seismik El Hierro. © INGUpdate 28.12.2013: Das Beben richtete wohl keine bemerkenswerten Schäden an, löste aber Steinschläge am Steilhang von El Golfo aus. Auf youtube gibt es einige Videos davon. Die Stärke des Bebens wurde auf M 5.1 korrigiert, die Tiefe auf 12 km. Das Beben lag ca. 15 km westlich der Insel und war deutlich zu spüren. Selbst auf Teneriffa wurde der Erdstoß wahrgenommen. Es kam zu mehreren Nachbeben, 2 hatten eine Magnitude größer als 3.

Das Beben liegt sehr wahrscheinlich nicht direkt mit der Magmaintrusion unter der Insel zusammen. Allerdings könnte die Bodendeformation durch die Magmaintrusion zu Spannungen in der Erdkruste gesorgt haben, die sich nun an alten Bruchzonen abbaute.

Originalmeldung: Um 18.46 Uhr erignete sich vor der Westküste El Hierros ein Seebeben der Stärke 5,4 (unkorrigiert laut EMSC). Das Hypozentrum befand sich in 14 km Tiefe. Über Schäden liegen .noch keine Meldungen vor, es ist aber denkbar, dass auf der Insel Gebäude beschädigt und Steinschläge ausgelöst wurden. Selbst auf der Insel La Palma waren Erschütterungen zu spüren.

Die Schwarmbeben haben in den letzten 3 Tagen nachgelassen. Heute waren es bisher nur 6 Einzelbeben. Bleibt spannend abzuwarten, ob das aktulle Beben Auswirkung auf die magmatische Aktivität von El Hierro haben wird. Es ist bekannt, das Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können. Die Magmakammer unter El Hierro hat in den vergangenen Tagen gut Nachschub bekommen: die maximale Inflation beträgt fast 8 cm.

(Quellen: IGN, earthquake-report.com, facebook, youtube)

Vulkanischer Jahresrückblick 2013

Während die Bilder meine persönlichen vulkanischen Highlights des Jahres 2013 präsentieren, folgt hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse des Jahres in der Welt der Vulkane.

Januar:

Das Jahr begann mit einer Serie von Lavaströmen am Stromboli. Diese flossen aus dem Nordteil des Kraters über die Sciara del Fuoco. Zudem nahm die Stärke der strombolianischen Eruptionen zu. In Kamtschatka floss weiterhin viel Lava aus den Eruptionsspalten am Tolbatschik. Die Intensität der Eruption nahm aber ab. Der Colima in Mexiko erzeugte eine explosive Eruption, woraufhin der Nationalpark evakuiert wurde.

Februar:

Sakura-jima in Japan befand sich in einer sehr aktiven Phase. Es wurden mehrere Eruptionen mit vulkanischen Gewittern gemeldet. Zwischen dem 20. Und 23 Februar produzierte Ätna 5 Paroxysmen. Damit endete seine mehrmonatige Ruhepause. Fuego in Guatemala produzierte pyroklastische Ströme und Lavafontänen.

März:

Tungurahua in Ecuador drehte auf und stand mit explosiven Eruptionen immer wieder in den Schlagzeilen. Tavurvur auf Papua Neuguinea meldete sich mit kleineren Aschewolken zurück und auf der Kanareninsel El Hierro begangen Schwarmbeben mit Inflation. Natürlich waren auch Ätna und Stromboli mit Ausbrüchen präsent.

April:

Ätna produzierte mehrere Paroxysmen. Am 26. April sollte der letzte Paroxysmus für viele Monate stattfinden. Am Stromboli erreichte glühende Lava das Meer. Die Aktivität endete nach 3 Tagen.

Mai:

Im Wonnemonat gab es eine eruptive Phase am Popocatepetl in Mexiko. Der Yasur auf Vanuatu war besonders aktiv und der Aufstieg wurde vorübergehend gesperrt. Der Pacaya in Guatemala beendete seinen 3-jährigen Schlaf mit strombolianischen Eruptionen.

Juni:

Der Pavlof in Alaska wurde aktiv. Lavaströme und explosive Eruptionen folgten. Aschewolken stiegen bis 8,5 km hoch auf und der Flugverkehr wurde beeinträchtigt.

Juli:

Der Pacaya sorgte weiterhin für Aufregung und sein Alarmstatus wurde erhöht. Einige Ortschaften befürchteten evakuiert zu werden, doch der Vulkan beruhigte sich wieder. Auf White Island in Neuseeland stiegen Aktivität und Alarmstatus kurzfristig.

August:

Während des Hochsommers ging es auch vulkanisch heiß her. Am Paluweh in Indonesien kam es zu einem partiellen Domkollaps. Pyroklastische Ströme töteten 6 Menschen, die Insel wurde evakuiert. Pacaya erzeugte Paroxysmen mit anschließenden Lavaströmen. In der Monatsmitte wurde Klyuchevskoy in Kamtschatka aktiv und eruptierte strombolianisch. Später begann ein Lavastrom zu fließen. In Rom sorgte eine neue Fumarole nahe dem Flughafen für Aufregung, doch später stellte sich heraus, dass sie nichts mit Vulkanen zu tun hatte. Suwanose-jima in Japan wurde aktiv.

September:

Ubinas in Peru erwachte zu neuem Leben und eruptierte mehrere kleine Aschewolken. Im Jemen tauchte eine neue Vulkaninsel nahe Jebel Zubair auf.

Oktober:

Klyuchevskoy steigerte seine Aktivität von Tag zu Tag. Es flossen mehrere Lavaströme über seine Flanken und es wurden Lavafontänen gefördert, die bis zu einem Kilometer hoch aufstiegen. Eine Aschewolke driftete mehrere Hundert Kilometer weit. Am 26. Oktober beendete Ätna seine Ruhe und begann mit eine neuen Paroxysmus-Serie.

November:

Sinabung in Indonesien steigerte seine Aktivität. Es fanden mehrere Ascheeruptionen statt und es wurden Tausende Menschen evakuiert. Ätna produzierte 5 Paroxysmen und in Japan begann eine submarine Eruption. Nahe der unbewohnten Insel  Nishinoshima begann das kleine Vulkaneiland Niijima zu wachsen.

Dezember:

Ätna generierte 2 weitere Paroxysmen, wobei der letzte ungewöhnlich verlief und fast 3 Tage dauerte. Vulkan Shiveluch in Kamtschatka ließ seinen Dom weiterhin wachsen und produzierte eine Serie pyroklastischer Ströme. Suwanose-jima meldete sich mit einer neuen Eruptionsserie zurück.

Vulkane in Japan

Niijima: die neu entstandene Vulkaninsel im japanischen Seegebiet ist nun so groß geworden, dass sie mit der Nachbarinsel Nishino-shima zusammenwächst. Es finden kleine strombolianische Eruptionen statt und Lavaströme treten aus.

Sakura-jima: der daueraktive Vulkan in der Präfektur Kagoshima ist in den letzten Wochen verhältnismäßig still und eruptiert nur zwischen 1 und 3 Mal am Tag. Vor 2 Tagen erzeugte er eine Aschewolke die 2 km hoch aufstieg.

Suwanose-jima: der Inselvulkan im Süden des Archipels eruptierte in den letzten 24 Stunden 2 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Es waren die Eruptionen No. 36 und 37  in diesem Jahr.