Philippinen: Erdbeben Mw 6,7

Starkes Erdbeben in großer Tiefe erschüttert Philippinen

Datum 08.01.2024 | Zeit: 20:48:46 UTC | Lokation: 4.914 ; 126.135 | Tiefe: 9,1 km | Mw 6,7

Gestern Abend ereignete sich im Süden der Philippinen ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Hypozentrum lag in 96 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 92 km ostsüdöstlich von Sarangani verortet. Das Beben manifestierte sich offshore, südlich der philippinischen Insel Mindanao und nördlich der indonesischen Talaudinseln, in deren Nähe es mehrere aktive Vulkane gibt. Wie immer gilt, dass das Erdbeben die Aktivität der Feuerberge beeinflussen könnte.

Meldungen über Schäden liegen nicht vor. Eine Tsunamigefahr bestand ebenfalls nicht. Beides dürfte der relativ großen Tiefe des Erdbebenherds geschuldet gewesen sein. Auf Mindanao war das Beben nur leicht zu spüren gewesen, was einer Äußerung eines ortsansässigen Beamten zu entnehmen war. Gegenüber der AFP sagte Chief Master Sergeant Ian Roy Balandan vom Polizeibüro der Provinz Sarangani auf Mindanao: „Gott sei Dank war es in unserer Provinz nicht so stark“. Er bestätigte auch, dass es keine Schäden gegeben habe.

Erst im letzten Monat ereignete sich vor Mindanao ein Beben der Stärke 7,6, das kurzzeitig eine Tsunami-Warnung auslöste. Mindestens drei Menschen starben.

Die Talaudinseln sind die nördliche Fortsetzung des Sangihe-Inselbogens, zu dem Vulkane wie Awu und Karangetang gehören. Beide Vulkane stehen auf Alarmstufe „Gelb“. Der AWU ist seit einiger Zeit seismisch aktiv. Gestern wurden 25 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Beben könnten darauf hindeuten, dass sich im Untergrund Magma sammelt. Typisch für den Awu ist die Bildung eines gefährlichen Lavadoms. Ähnlich sieht es am Karangetang aus, wo ebenfalls häufig Domaktivität vorkommt. Die Seismizität am Karangetang ist aktuell gering, es gibt aber Gasexhalationen und der Lavadom ist noch nicht ganz erkaltet. Eine stärkere Aktivitätsphase des Karangetangs gab es letzten Sommer.

Das Erdbeben manifestierte sich übrigens am Sangihe-Graben, der zwischen den Talaudinseln und der Insel Sangihe mit dem Vulkan Awu verläuft.