Poás eruptierte Asche am 20. Mai

Poás eruptierte Vulkanasche 1000 m hoch – VONA-Warnung ausgegeben

Costa Rica, 20.05.25Nachdem der Poás in der vergangenen Woche deutlich ruhiger geworden war, setzten gestern erneut Ascheeruptionen ein. Aus den VONA-Meldungen des VAAC Washington geht hervor, dass Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3000 m aufstieg und in Richtung Westen driftete. Die letzte Meldung stammt von heute Morgen, 05:25 UTC.

Die Vulkanologen von OVISCORI UNA veröffentlichten bislang die Daten zu einer Eruption, die sich gestern Morgen um 04:08 Uhr Lokalzeit manifestierte. Sie soll eine Aschewolke bis auf 1000 m über Kraterhöhe gefördert haben, was einer Höhe über dem Meeresspiegel von ca. 3700 m entspricht. Ungefähr eine halbe Stunde vor der Eruption setzte Tremor ein. Außerdem konnte man nachts auf den Livecams roten Lichtschein am Förderschlot C sehen, was darauf schließen lässt, dass Magma hoch im Fördersystem steht. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag gestern bei 650 Tonnen am Tag und es gibt weiterhin starke Entgasungen.

In einem Statement gegenüber der lokalen Presse meinte OVSICORI-UNA-Forscher Geoffroy Avard, dass der Vulkan weiterhin unberechenbar sei und man sich nicht in Sicherheit wiegen sollte, wenn es ruhigere Perioden am Poás gebe. Unvermittelt könnten neue Eruptionen einsetzen. Dennoch wies er darauf hin, dass die geophysikalischen Daten eine langsame Entspannung der Situation andeuteten.

Im Krater des Poás sammelt sich wieder vermehrt Wasser und es bildete sich ein kleiner Kratersee. Dieser ist aber noch weit davon entfernt, seine ursprüngliche Größe zu erreichen. Normalerweise ist dieser Kratersee aufgrund seiner türkisen Färbung die Hauptattraktion des Poás-Nationalparks.

Der Poás ist momentan zwar der aktivste Vulkan Costa Ricas, aber nicht der einzige Feuerberg, der zu Eruptionen bereit ist. Wie das zuständige Observatorium mitteilte, empfängt das seismische Netzwerk am Rincón de la Vieja Tremorsignale. Sie deuten darauf hin, dass sich im flacheren Untergrund des Vulkans magmatische Fluide bewegen. Jederzeit könnte es daher zu phreatischen Eruptionen kommen.