Suwanose-jima: Steigerung der Aktivität nach Erdbebenserie

Ascheeruption am Suwanosejima. © JMA-Livecam

Der Inselvulkan Suwanosejima zeigt verstärkte Aktivität: Mehrere Ascheeruptionen nach Erdbebenschwarm in der Tokara-Inselgruppe

Kagoshima, 29.06.2025Seit gestern hat der Inselvulkan Suwanosejima mehrere Ascheeruptionen erzeugt, die jeweils VONA-Warnmeldungen auslösten. Den Angaben zufolge stiegen die Aschewolken bis in Höhen von bis zu 3.000 Metern auf und drifteten westwärts. Auch die Japanische Wetteragentur (JMA) bestätigte die Eruptionen. Zuletzt wurde Vulkanasche registriert, die bis zu 1.200 Meter über den Kraterrand aufstieg.

Suwanosejima ist eine kleine Vulkaninsel des Ryūkyū-Inselbogens, der sich von südlich Kyushu über Okinawa bis nördlich von Taiwan erstreckt. Das geotektonisch dominierende Element ist der Ryūkyū-Graben, an dem Subduktion stattfindet. Dieser Prozess ist nicht nur für die vulkanische Aktivität in der Region verantwortlich, sondern löst auch regelmäßig Erdbeben aus. Seit dem 21. Juni ereignet sich in der Tokara-Inselgruppe ein intensiver Erdbebenschwarm mit mehreren Hundert Einzelbeben. Sechs davon erreichten Magnituden im Bereich von 5,0 oder höher. Das bislang stärkste Beben der Serie trat in der vergangenen Nacht auf und hatte eine Magnitude von 5,4 bei einer Herdtiefe von etwa 10 Kilometern.

Suwanosejima ist die nördlichste Insel der Tokara-Gruppe und liegt rund 45 Kilometer vom Epizentrum des Schwarmbebens entfernt. Bereits zu Beginn des Schwarms hatte ich die Vermutung geäußert, dass die seismische Aktivität Einfluss auf den Inselvulkan nehmen könnte. Tatsächlich scheint sich diese Annahme zu bestätigen: Eine Woche nach Beginn der Erdbebenserie nahm die vulkanische Aktivität deutlich zu. Doch auch zuvor wurden sporadische Eruptionen verzeichnet. In den letzten 2 Tagen wurden 9 VONA-Meldungen ausgelöst. In der Woche davor waren es gerade einmal 2.




Im jüngsten Bericht der JMA vom 23. Juni wurden zwei Eruptionen aufgeführt, bei denen die Asche bis zu 2.300 Meter über den Kraterrand aufstieg. Seit Oktober 2024 wird westlich der Insel eine leichte Bodenhebung infolge von Magmeninflation beobachtet. Der Alarmstatus für den Vulkan bleibt bei Stufe 2, verbunden mit einer Sperrzone von 1,5 Kilometern rund um den aktiven Otake-Krater. Es wäre nicht überraschend, wenn diese Sperrzone in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen bald ausgeweitet wird.