
Phreatische Eruption am Taal fördert Dampfwolke bis auf 2400 m Höhe – Vulkanausbruch wurde erwartet
Manila, 17.07.2025 – Heute manifestierte sich am philippinischen Vulkan Taal eine phreatische Eruption, die seit 11 Tagen erwartet wurde. Videoaufnahmen dokumentierten drei Eruptionen, die sich innerhalb von 12 Minuten ereigneten. Die erste Eruption war ziemlich mickrig, während der zweite Doppelausbruch deutlich energiereicher war. Eine Eruptionsfontäne aus Dampf, Wasser und Sedimenten vom Grund des Kratersees stieg über 100 m hoch auf und überragte die umgebenden Kraterwände. Die resultierende Dampfwolke schaffte es bis auf 2400 m Höhe. Es war die stärkste phreatische Eruption am Taal seit Monaten.
Der Vulkanausbruch kündigte sich bereits am 6. Juni an, als es zu einer mehrtägigen Phase erhöhten Tremors kam, bei gleichzeitiger Reduktion des Gasausstoßes. Nach einigen Tagen entspannte sich die Situation wieder, doch der Gasausstoß blieb niedrig und an einigen Tagen wurden weitere Tremorphasen und vulkanotektonische Erdbeben registriert. Während es gestern aus seismischer Sicht ruhig blieb, wurden nur ca. 500 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Ein Achtel von den Werten, die wir letztes Jahr sahen, und etwa ein Drittel von den üblichen Tageswerten vor dem starken Rückgang der Emissionen. Vermutlich war es zu einer Blockade des Fördersystems gekommen, wodurch sich ein hoher Gasdruck aufbaute, der sich jetzt in den Eruptionen entladen haben dürfte. Die Werte morgen werden zeigen, ob auch die Blockade nachhaltig gelöst wurde.
Dieses Jahr sind die geophysikalischen Parameter am Taal weniger auffällig als in den Jahren zuvor. Dennoch bläht sich die Südwestflanke von Volcano Island weiterhin auf. Langfristig betrachtet ist es wahrscheinlich, dass es hier zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Der Alarmstatus des Taal steht auf der niedrigsten Stufe „1“. Volcano Island ist Sperrgebiet, ansonsten gibt es in der großen Caldera keine mir bekannten Restriktionen.