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Campi Flegrei: Gasanalyse Bohrloch

Seit Tagen schießt eine Dampfwolke aus dem Bohrloch, dass im Rahmen einer Explorationsbohrung für eine Geothermieanlage in Pozzuoli abgeteuft wurde. Auf Protest besorgter Bürger hin, verordnete der Bürgermeister den Stopp der Arbeiten, bis Wissenschaftler abgeklärt haben, ob von dem Projekt eine Gefährdung für die Anwohner ausgeht. Nun veröffentlichte das INGV die Daten von Gasproben-Analysen: im Wesentlichen werden die gleichen magmatischen Gase gefördert, wie sie aus den natürlichen Fumarolen der Solfatara bekannt sind. Zum größten Teil sind das Kohlendioxid und Wasserdampf. Auf Schwefelgase wurde nicht explizit hingewiesen, doch auch sie dürften in den Gasen der Dampfwolke enthalten sein. Die Forscher entdeckten aber weitere fluide Komponenten im Gas, die einen hohen Salzgehalt aufweisen. Sie stammen sehr wahrscheinlich vom Grundwasser, das so nahe an der Küste vom Meerwasser beeinflusst wird.

Die Ergebnisse lassen den Rückschluss auf 2 Wasserkreisläufe zu: zum einen zirkulieren hydrothermale Tiefenwässer und zum anderen salinares Grundwasser. Bei soviel Wasser im Untergrund drohen dann phreatomagmatische Eruptionen, falls das Magma weiter aufsteigen sollte. Eine abschließende Bewertung der Analysen wurde nicht veröffentlicht. Nun muss sich wohl der Bürgermeister die Frage stellen, ob es gut, oder schlecht ist, dass nicht nur geothermal erhitzter Wasserdampf aus Grundwasser aufsteigt, sondern auch die magmatischen Gase des Hydrothermalsystems, wie man sie von der Solfatara kennt. Ich bin gespannt, ob das Geothermalprojekt tatsächlich fortgesetzt wird.

Ätna: Temor erhöht

Am sizilianischen Ätna stehen die Zeichen eigentlich auf Sturm, obwohl an der Oberfläche alles relativ ruhig zu sein scheint. Seit Wochen gibt das LGS eine „orangene“ Vorwarnstufe heraus. Der Tremor liegt im unteren roten Bereich, auf dem Niveau, dass wir während der Gipfeltätgkeit der vergangenen Monate beobachten konnten. Zudem werden Infraschallsignale registriert, die auf schwache Explosionen hindeuten. Diese könnten sich tief im Schlot des Neuen Südostkraters abspielen, ohne dass man an der Oberfläche etwas davon sieht. Dafür spricht auch die thermische Anomalie, die man auf Satellitenbildern im Infrarotspektrum erkennen kann. Ein schwacher Hotspot ist auch im Nordostkrater zu sehen.

Copahue: Erhöhung der Warnstufe.

Am chilenischen Vulkan Copahue wurde gestern die Warnstufe auf „gelb“ erhöht. SERNAGEOMIN sah sich zu diesem Schritt veranlasst, weil zahlreiche schwache Erdbeben unter dem Vulkan detektiert wurden. Der Vulkan liegt in der Region Biobio und eruptierte zuletzt im Jahr 2016. Somit befinden sich in Chile 3 Vulkane mit der Alarmstufe „gelb“. Neben dem Copahue sind es Nevados de Chillan und Villarrica.

Colima: Anstieg der Seismik

In Mexiko steht der Vulkan Colima möglicherweise vor einen Ausbruch. Das zuständige Observatorium registrierte einen deutlichen Anstieg der Seismik. Man geht derzeit von 2 Szenarien aus, wie sich die Situation weiterentwickeln könnte. Beiden Szenarien liegt Domwachstum zugrunde, von dem entweder eine Explosion ausgehen könnte, oder ein Lavastrom gefördert wird. Ich halte allerdings auch eine Kombination von Lavadom, zähflüssigen Lavastrom und explosiver Aktivität für möglich. Zudem könnten pyroklastische Ströme entstehen, die eine große Gefahr darstellen. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt und eine 8 Kilometer Sperrzone etabliert.

Die letzte Eruptionsphase des Colimas fand zwischen 2015 und 2016 statt. Es wuchs ein Lavadom und es gab explosive Eruptionen. Während eine Hochphase des Domwachstums, kam es zu einem Kollaps und dem Abgang pyroklastischer Ströme. In den Aschewolken gab es vulkanische Blitze.

Anak Krakatau eruptiert

Im indonesischen Sunda-Strait eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau. Visuelle Observationen waren nicht möglich, doch Seismografen zeichneten den Ausbruch auf. Er dauerte 35 Sekunden und erzeugte eine seismische Maximalamplitude von 41 mm. Zu vergleichbaren Eruptionen kam es in den letzten Wochen immer wieder. Sie sind wahrscheinlich phreatischer Natur und enthalten nur wenig Vulkanasche. Dennoch könnte es jederzeit wieder zu magmatischen Eruptionen kommen.

Ätna mit Erdbeben und thermischer Anomalie

Heute sieht man auf der Live-Daten des Ätnas eine thermische Anomalie. MIROVA registriert eine thermische Strahlung in Höhe von 16 MW. Es ist der zweithöchste Wert seit einigen Monaten. Zudem kam es heute zu zwei Erdstößen der Magnituden 3,3 und 3,1. Die Hypozentren lagen in 0 und 2 km Tiefe, wenige Kilometer südwestlich von Linguaglossa im Norden des Vulkans. Alles in Allem schaut es so aus, als würde die mächtige Dame wieder etwas munterer werden. Es stellt sich beim Ätna ja nie die Frage, ob er (bzw. sie) wieder ausbrechen wird, sondern wann!

Colima: erhöhte Aktivität

Der mexikanische Vulkan Colima lebt wieder auf und produziert zahlreich Ascheeruptionen. Zudem gehen glühende Schuttlawinen über die Flanke ab. Über vulkanische Blitze, wie sie letztes Jahr zu beobachten waren, wurde indes nichts berichtet.

In Lateinamerika sind derzeit weitere Vulkane tätig: der Fuego in Guatemala steuert auf eine erneute paroxysmale Eruption zu. Im Krater des Masaya brodelt weiterhin ein Lavasee

Im südamerikanischen Peru herrscht nicht nur eine Dürre: der Vulkan Sabancaya ist seit Anfang November aktiv und erzeugt vulcanianische Eruptionen. Ein Team der Vulkanauten befindet sich derzeit auf dem Weg dorthin.

Auf Kamtschatka eruptierte der Shiveluch eine 10 km hoch aufgestiegene Aschewolke. Der Ausbruch ging sehr wahrscheinlich mit einem partiellen Domkollaps einher.

Last, but not least, ist in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ ein Foto vom Ätna aufgetaucht, auf dem man eine rot illuminierte Dampfwolke über der Voragine schweben sieht. Zudem wurden in den letzten 2 Tagen zahlreiche Mikrobeben registriert. Der Tremor ist noch unauffällig, sieht man einmal von 2 großen Ausschlägen ab, die von den starken Erdbeben vom anderen Ende der Welt herrühren. 

https://www.facebook.com/webcamsdemexico/videos/1248978041856651/

Webcam-Video des Colima.

Colima: starke Explosion

https://www.facebook.com/bullriv.colima.5/videos/691725740999186/

 

Am mexikanischen Vulkan Colima gab es letzte Nacht eine starke vulcanianische Eruption. Auf LiveCam-Aufnahmen ist zu sehen, wie glühende Lavabomben den gesamten Vulkanhang eindeckten. In der Eruptionswolke zuckten zahlreiche Blitze. Seit einigen Tagen scheint sich die Aktivität dahingehend zu ändern, dass es weniger Explosionen gibt, diese aber stärker werden. Vermutlich verstopft der Förderschlot aufgrund zäherer Lava, so dass sich im System größerer Druck aufbauen kann, bis der Schlot frei gesprengt wird.

Am Ätna auf Sizilien kam es gerade zu 3 Erdbeben der Magnituden 3,1 und 2,6. Ihre Hypozentren lagen südlich des Ortes Linguaglossa in nur 1 – 3 km Tiefe. In den Jahren 2001 und 2002 kündigten Beben entlang des Pernicana-Störungssystems die Spalteneruptionen an.

Copahue: Tremor registriert

Am chilenischen Vulkan Copahue wurde vulkanischer Tremor registriert. Zugleich wurde eine Asche-Dampf-Wolke bis zu 1000 m über Kraterhöhe ausgestoßen. Trotzdem bleibt die Alarmstufe auf „gelb“, obwohl die Emissionen und der Tremor einen bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigen könnten. Copahue ist einer der aktivsten Vulkane in Chile.

Fuego: Lahare gesichtet

Starke Regenfälle lösten Lahare am Vulkan Fuego in Guatemala aus. Sie gingen durch 2 der prominentesten Schluchten auf der Südost-Flanke ab. Die Schlammströme entstehen, wenn starke Regenfälle die Asche-Ablagerungen auf dem Vulkan mobilisieren. Allerdings rauscht dann nicht nur Schlamm zu Tal, sondern auch metergroße Gesteinsblöcke und Baumstämme. Darüber hinaus hält die typische Aktivität des Fuegos an: er eruptiert zwischen 8 und 10 Mal in der Stunde, lässt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4700 m aufsteigen. Glühende Tephra schafft es bis auf 300 m Höhe über den Kraterrand.

Ätna: Tremor fluktuiert

Der Ätna auf Sizilien kann sich immer noch nicht entscheiden mit einer Eruption durchzustarten. Der Tremor fluktuiert stark und hat mittlerweile wieder den „roten Bereich“ erreicht, ist damit so hoch wie Anfang des Jahres, als die Lavaströme in der Voragine aktiv waren. Die sichtbare Tätigkeit beschränkt sich jetzt aber auf sporadische Eruptionen aus dem NSEC. Genauso sporadisch sind die moderaten Wärmeemissionen, die von MIROVA angezeigt werden.