Südamerika: Hitzewellen und Waldbrände

Waldbrände in Argentinien und Chile – Hitzewelle in Brasilien

Auf der Südhalbkugel ist jetzt Sommer, und in mehreren Staaten leiden die Menschen unter Hitze und Dürre. Dies führt nicht nur zu gesundheitlichen Problemen, sondern begünstigt auch Waldbrände. In den letzten Tagen wüteten diese besonders heftig in Argentinien und Chile, wo zehntausende Hektar Wald zerstört wurden und Menschen vor den Flammen flüchten mussten.

Besonders betroffen ist die Region Patagonien, die sich über den Süden beider Länder erstreckt. Aufgrund starker Winde und anhaltender Trockenheit breiten sich die Flammen ähnlich rasant aus, wie es zuletzt aus Los Angeles in den USA berichtet wurde – mit dem Unterschied, dass hier keine Luxusvillen in Flammen aufgehen, sondern unter Naturschutz stehende Wälder.

In Argentinien meldete Greenpeace die schlimmsten Waldbrände der vergangenen 30 Jahre. Nach Angaben örtlicher Behörden stehen mehr als 37.000 Hektar in Flammen. Greenpeace-Sprecher Hernán Giardini warnte in einem Statement, dass man sich darauf einstellen müsse, dass sich die Situation infolge des Klimawandels weiter verschärfen wird. Laut der Organisation sind rund 95 Prozent der Brände auf menschliches Handeln zurückzuführen – sei es durch Fahrlässigkeit, Unachtsamkeit oder vorsätzliche Brandstiftung. Die Regierung macht unter anderem radikale Gruppen des indigenen Mapuche-Volkes für die Brände verantwortlich und stufte die Organisation Resistencia Ancestral Mapuche (RAM) als terroristische Vereinigung ein.

Auch in Chile ist die Lage kritisch. In der Region La Araucanía im Süden des Landes ordneten die Behörden die Evakuierung von rund 860.000 Menschen an. Die Brände haben dort bereits über 33.000 Hektar Land verwüstet und mindestens ein Todesopfer gefordert. Präsident Gabriel Boric erklärte, einige Feuer seien absichtlich gelegt worden, und forderte eine umfassende Untersuchung.

Die Waldbrände in beiden Ländern verdeutlichen die zunehmende Bedrohung durch extreme Wetterbedingungen in Südamerika, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Eine weitere Folge der Erderwärmung konnte unser Vereinsmitglied Manfred Meyer selbst beobachten: Er ist derzeit in Patagonien unterwegs und besuchte den Perito-Moreno-Gletscher, dessen Eiszunge dramatisch geschrumpft ist.

Auch Brasilien bleibt von den Folgen des Klimawandels nicht verschont. Teile des Landes werden von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. In Rio de Janeiro stiegen die Temperaturen auf bis zu 44 Grad – ein neuer Rekord für dieses Jahrzehnt. Aufgrund der extremen Hitze mussten bereits erste Karnevalsumzüge abgesagt werden, und auch für die kommenden Tage ist keine Abkühlung in Sicht.

Ein möglicher Grund für die immer weiter steigenden Extremtemperaturen ist die Erwärmung der Ozeane. Da sich das Meerwasser zunehmend aufheizt, kann es immer weniger als Puffer für den atmosphärischen Temperaturanstieg dienen. Bisher haben die Ozeane etwa 92 % der zusätzlichen Wärme aus der Luft aufgenommen. Verlieren sie diese Fähigkeit, steigt die Lufttemperatur umso schneller an.

Brasilien: Dürre lässt Rio Negro austrocknen

Anhaltende Dürre in Brasiliens Amazonasgebiet lässt zweitgrößten Nebenfluss des Amazonas trockenfallen – Versorgungsicherheit gefährdet

Der Amazonas ist das größte Regenwaldgebiet der Welt und erstreckt sich über etwa 7 Millionen Quadratkilometer, wobei der größte Teil in Brasilien liegt. Er spielt eine entscheidende Rolle für das globale Klima, da er als riesige Kohlenstoffsenke fungiert und eine immense Menge an Sauerstoff produziert. Der Amazonas wird oft als „Lunge der Erde“ bezeichnet, weil er rund 20 Prozent des weltweiten Sauerstoffs erzeugt. Er beeinflusst zudem das globale Wetter, indem er große Mengen Wasserdampf in die Atmosphäre abgibt, was für den Wasserkreislauf in vielen Teilen der Welt von Bedeutung ist.

Diese gewaltige System sit dennoch ziemlich empfindlich und gerät immer mehr aus dem Gleichgewicht. Ein Grund ist die voranschreitende Abholzung und Vernichtung immenser Waldflächen infolge von Brandrodung und normalen Waldbränden. So wüten auch jetzt große Feuer in der Region.

Niedriger Pegelstand am Rio Negro

Aktuell wird der Amazonas durch eine extreme Dürre stark belastet. Besonders betroffen ist der Rio Negro, der zweitgrößte Nebenfluss des Amazonas. Dieser hat aufgrund der Trockenheit einen historischen Tiefststand erreicht, was nicht nur die Wasserversorgung, sondern auch den Transport mit Schiffen in der Region erheblich erschwert. Die sinkenden Pegelstände gefährden die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort, die stark auf die Flüsse als Verkehrs- und Versorgungswege angewiesen sind. Der Pegel des Rio Negros steht laut Angaben des Geologischen Dienstes Brasiliens bei 12,66 Metern. Das ist der tiefste Stand seit Beginn der systematischen Dokumentation im Jahr 1902.

Ein weiteres trauriges Superlativ betrifft die Dürre, von der das brasilianische Amazonasgebiet heimgesucht wird und die für den niedrigen Flusspegel verantwortlich ist: es handelt sich um die schlimmste Trockenheit seitdem man in Brasilen mit der Aufzeichnung der Klimadaten im Jahre 1950 begonnen hat. Sie ist mit dem anthropogenen Klimawandel und dem Wetterphänomen El Niño verbunden.

Die Veränderung des globalen Klimas führt zu immer häufigeren extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen und Dürreperioden. Die Auswirkungen dieser Phänomene sind nicht nur lokal zu spüren, sondern betreffen das gesamte globale Klima, da der Amazonas eine Schlüsselrolle in der Stabilisierung von Wetter- und Klimasystemen weltweit spielt.

Waldbrand nahe brasilianischer Hauptstadt

Massiver Waldbrand nahe Brasilia zerstörte 20 Prozent des Nationalwaldes

Am Montag war ein verheerender Waldbrand in einem 5.600 Hektar großen Nationalwald nahe der brasilianischen Hauptstadt Brasilia ausgebrochen. Zwei Tage lang loderten die Flammen, bevor es der Feuerwehr gestern gelang das Feuer einzudämmen. Bis dahin waren gut 20% des Waldes abgefackelt. Als Brandursache wird Brandstiftung vermutet.  Aufgrund der Trockenzeit und hohen Temperaturen konnten sich die Flammen schnell ausbreiten.

Der Nationalwald von Brasília  schützt die Wasserquellen, die 70 % des städtischen Trinkwassers liefern. Daher wird der Verlust der Waldflächen als besonders dramatisch für das lokale Ökosystem angesehen.

Gegenüber den Nachrichtenagenturen erklärte ein Sprecher der Nationalwaldverwaltung, dass man drei der vier Brände unter Kontrolle habe und hoffe, das Feuer bis zum Ende des Tages komplett zu löschen. Der Sprecher fügte hinzu, dass zwar Brandstiftung als Umweltverbrechen vermutet wird, aber noch nicht geklärt ist, ob es absichtlich geschah. Drei verdächtige Personen wurden in der Nähe des Brandherdes gesehen.

Feuerwehrleute kämpften darum, das Feuer davon abzuhalten, sich auf benachbarte Obstgärten auszubreiten, in denen Tomaten und Blumen angebaut werden. Starke Winde gestalteten das aber schwierig, denn der der Wind trieb die Flammen in Richtung der Felder und es gab weit reichenden Funkenflug.

Der Wald wurde bereits 2022 unter der Regierung des rechtsextremen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro um fast die Hälfte verkleinert, um Platz für städtische Entwicklungen zu schaffen. Gleichzeitig wurde die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes gefördert, da Umweltauflagen gelockert wurden. Eine Rekorddürre im Amazonasgebiet führte im August zu der höchsten Anzahl an Bränden seit 2010, wie am Sonntag veröffentlichte Regierungsdaten zeigen.

Die schwachen Regenfälle des vergangenen Jahres, verstärkt durch das El-Niño-Phänomen und den Klimawandel, haben den Amazonas-Regenwald besonders anfällig für Brände in diesem Jahr gemacht.

Waldbrände in Oregon und Nordkalifornien

Nicht nur in Brasilien brennt es, sondern auch an vielen anderen Lokationen von Süd- und Nordamerika. Im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon zerstörte das Rail-Bridge-Fire bereits Wald- und Grasflächen auf fast 83.000 Acer.

In Nordkalifornien ist ein Waldbrand bei Sierra Brooks außer Kontrolle geraten. Dort mussten hunderte Bewohner von Häusern in Außenbezirken des Ortes vor den Flammen fliehen. Weiter im Süden herrschen Temperaturen von bis zu 47 Grad und die Waldbrandgefahr ist hoch. So rechnet man mit weiteren Feuern.

Brasilien: 78 Tote durch Überflutungen

Hochwasserlage in Brasilien immer dramatischer – Dammbruch und mindestens 78 Todesopfer

Seit Tagen steigen die Pegel vieler Flüsse in Brasilien unaufhaltsam an und ganze Landstriche wurden überflutet. Besonders hart traf es den Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo die Flüsse Taquari und Jacuí Hochwasser führen und über die Ufer treten. Die Landeshauptstadt Porto Alegre, eine bedeutende Hafenstadt am Rio Guaíba gelegen, steht fast vollständig unter Wasser.

Der Rio Guaíba ist zwar kurz, aber breit, und mündet in den See Lago dos Patos, der sich direkt an der Küste im Süden Brasiliens befindet. Die Flüsse Taquari und Jacuí vereinigen sich wenige Kilometer westlich von Porto Alegre und münden gemeinsam mit anderen Flüssen in den Rio Guaíba, wodurch ein komplexes Flusssystem entsteht. Am Donnerstag brach zudem der Staudamm eines Wasserkraftwerks im Taquari-Tal, was zu einer Flutwelle führte, die den Fluss hinab lief. Dies führte zu Strom- und Kommunikationsausfällen, und die Trinkwasserversorgung ist vielerorts unterbrochen.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva stufte die Hochwasserkatastrophe als eine der schlimmsten Flutkatastrophen in der Geschichte des Landes ein und rief den Notstand für Rio Grande do Sul aus. Der Gouverneur des Bundesstaates, Eduardo Leite, bezeichnete sie ebenfalls als die schlimmste Katastrophe in der Geschichte seines Landes.

Die seit letzter Woche Montag anhaltenden Regenfälle haben zudem zu Erdrutschen und Schlammlawinen geführt. Insgesamt sind 281 Gemeinden in dem südlichen Bundesstaat betroffen. Nach vorläufigen Angaben starben mindestens 78 Menschen, 67 werden vermisst, und über 70 wurden verletzt und mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Mehr als 24.000 Menschen mussten aufgrund der Fluten ihre Häuser verlassen, wobei etwa 8.000 von ihnen in Notunterkünften untergebracht wurden. Die Überflutungen haben Häuser und Brücken beschädigt und zahlreiche Straßen unpassierbar gemacht.

Die Rettungsbemühungen werden von mehr als 2.000 Rettungskräften geleitet, die von etwa 900 Mitgliedern des brasilianischen Militärs unterstützt werden. Darüber hinaus stehen neun Flugzeuge und fast 100 Boote für die Rettungsaktionen zur Verfügung.

In Porto Alegre erreichte der Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse, einen Rekordpegelstand, was eine ernsthafte Bedrohung für die Stadt darstellt. Gouverneur Leite warnte vor einer beispiellosen Katastrophe und ordnete die Evakuierung erster Stadtteile an. Bereits am Donnerstag brach der Damm eines Wasserkraftwerks teilweise, was zu vollständigen Überflutungen in einigen Städten im Taquari-Tal führte. Strom-, Kommunikations- und Wasserausfälle wurden im gesamten Bundesstaat gemeldet.

Bebenserie erschüttert Erdmantel

Erdbeben Mw 6,7 im brasilianischen Erdmantel des Amazonasbeckens

Datum 20.01.2024 | Zeit: 21:31:06 UTC | Lokation: -7.253 ; -71.495 | Tiefe: 615 km | Mw 6,7

Vorgestern kam es im Westen Brasiliens zu einem starken Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Epizentrum wurde 137 km ostnordöstlich von Cruzeiro do Sul verortet. Hierbei handelt es sich um einen Ort im Amazonasbecken. Das Besondere an dem Erdstoß war seine große Tiefe, denn das Hypozentrum wurde in 615 km Tiefe verortet. Somit lag das Beben in einer ungewöhnlichen Tiefe im Oberen Erdmantel und fernab großer Störungszonen. Aller Wahrscheinlichkeit nach manifestierte sich der Erdstoß an einem Stück subduzierter Erdkruste, das an der pazifischen Subduktionszone unter dem Südamerikanischen Kontinent abtauchte. Man kann davon ausgehen, dass das betroffene Krustenstück bereits vor sehr langer Zeit seine Reise ins Erdinnere antrat. Dass es inzwischen nicht plastisch verformbar geworden ist, zeugt von besonderen Gegebenheiten in diesem Teil des Erdmantels oder von einem ungewöhnlichen Erdkrustenstück.

Serie von Mantelbeben

Dieses Beben war zwar das stärkste Mantelbeben der letzten Tage, doch bei weitem nicht das einzige. Bei den Marianneninseln gab es einen Erdstoß Mw 6,1, der sich in einer Tiefe von 196 km zutrug. In dieser Region des Pazifiks kommt es immer wieder zu Mantelbeben, die in Phasen gehäuft auftreten. Noch häufiger sind Mantelbeben bei Fidschi. Hier gab es zuletzt heute ein moderates Mantelbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum befand sich in 564 km Tiefe. Bereits vorgestern gab es hier eine Erschütterung Mb 4,8 in 373 km Tiefe. In der Region von Papua Neuguinea manifestierte sich ein Erdstoß mit Mb 4,8 in 219 km Tiefe und bei den Philippinen bebte es mit Mb 4,6 in einer Tiefe von 198 km. Die Liste lässt sich weiter fortführen. Erwähnen möchte ich nur noch 2 Mantelbeben unter den argentinischen Anden: Sie hatten die Magnituden Mb 5,7 und 4,3 und ereigneten sich ebenfalls in Tiefen um 200 km. Zwar gibt es immer auch Erdbeben im Bereich des Erdmantels, momentan scheint es hier allerdings zu einer Häufung zu kommen. Ob es ein statistischer Zufall ist oder ob dahinter ein unerklärtes Phänomen steckt, ist mir nicht bekannt.

Neben Erschütterungen an subduzierter Erdkruste gibt es Überlegungen, nach denen es auch andere Entstehungsweisen von Mantelbeben geben könnte. Hierzu zählen:

  • Schmelzprozesse: In einigen Tiefen des Erdmantels gibt es Regionen, in denen partielle Schmelzprozesse auftreten können. Wenn sich Magma in diesen Tiefen bildet und sich durch den Mantel bewegt, kann dies zu seismischer Aktivität führen.
  • Thermische Konvektion: Die Bewegung von Materie durch thermische Konvektion im Erdmantel könnte zu Strömungen führen, die seismische Aktivität hervorrufen.
  • Phase-Übergänge: Im Erdmantel können sich Mineralien unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen in andere Phasen umwandeln. Diese Phasenübergänge könnten Spannungen und damit verbundene Mantelbeben verursachen.

Diese Prozesse lösen aber wahrscheinlich nur schwache Erschütterungen aus und keine starken Erdbeben, die Zerstörungen an der Oberfläche verursachen könnten.

Erdrutsche in Brasilien verursachen Naturkatastrophe am 29. Mai

  • In Brasilien löste Starkregen mehrere Erdrutsche aus
  • Mindestens 34 Personen starben
  • Abholzung und falsche Bebauung sind mitverantwortlich

Tagelang anhaltender Starkregen hat in Teilen Brasiliens für Überschwemmungen gesorgt und löste Erdrutsche aus. Dabei starben mindestens 34 Menschen, wobei sich die Opferzahlen weiter erhöhen werden, da noch viele Menschen als vermisst gelten und wahrscheinlich unter den Schlammmassen begraben wurden.

Besonders hart traf es den Bundesstaat Pernambuco, der im Nordosten Brasiliens liegt. Die Erdrutsche ereigneten sich in der Region der Metropole Recife. In der Gemeinde Jardim Monteverde ging ein Erdrutsch ab, bei dem mindestens 19 Menschen starben. Im Ort Camaragibe wurden 6 Personen Opfer eines Erdrutsches. Selbst aus Recife wurde ein kleinerer Erdrutsch gemeldet, der 2 Menschen das Leben kostete. Tausende mussten evakuiert werden. Oft sind es instabile Hänge am Rand der Ortschaften, an denen die Hütten der Favelas liegen, die von den Erdrutschen betroffen sind. Neben Abholzung der steilen Hänge, trägt deren unsachgemäße Bebauung zu deren Destabilisierung bei.

Seit letztem Dienstag halten die Regenfälle in der Region an und eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Das brasilianische Institut für Meteorologie warnte vor weiteren starken Regenfällen und hält die Alarmstufe „rot“ aufrecht. Die Niederschläge könnten erneut Erdrutsche verursachen.

Klimawandel und Klimaphänomene verstärken Wetterextreme

Brasilien stand in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in den Schlagzeilen. Wie fast überall auf der Welt haben sich auch in Südamerika die Klimaextreme verstärkt und so kommt es zu besonders heftigen Niederschlägen. Im Februar ereignete sich eine vergleichbare Naturkatastrophe in Petrópolis nahe Rio de Janeiro: Schlammfluten, Erdrutsche und unzählige Tote waren die Bilanz vom Starkregen. Jahrelanges Missmanagement war allerdings auch hier ein Grund dafür, dass sich die Regenfälle katastrophal auswirkten. Zudem begünstigt das Klimaphänomen La Nina die Starkregenereignisse. La Nina und El Nino sind die beiden prägendsten Klimaphänomene des Äquatorraums, die im Wechsel Dürren und Überschwemmungen mit sich bringen. Sie sind natürlichen Ursprungs, scheinen aufgrund des Klimawandels aber immer häufiger aufzutreten und sich schwerer auszuwirken.

Brasilien mit Überschwemmungen am 03.04.22

In den News zu den Naturkatastrophen geht es um neue Unwetter mit Überschwemmungen und Todesopfern in Brasilien.

Zusammenfassung

  • In Brasilien verursachten schwere Unwetter Überschwemmungen
  • Starkregen löste Erdrutsche aus
  • Es gab mindesten 14 Todesopfer

Unwetter töten 14 Menschen in Brasilien

Im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro gingen in den vergangenen zwei Tagen sintflutartige Regenfälle nieder. Innerhalb von 24 Stunden wurde auf dem Quadratmeter eine Wassersäule von 800 mm Niederschlag gemessen. Die Regenfälle konzentrierten sich entlang der Atlantikküste im Süden Brasiliens. Es entstanden Sturzfluten und Erdrutsche, durch die mindestens 14 Personen getötet wurden. Fünf weitere Personen werden vermisst. Es gab zahlreiche Verletzte.

Besonders betroffen war die Region um den Ort Paraty. Unter den dort Getöteten, befand sich eine Mutter mit ihren 6 Kindern, die Opfer eines Erdrutsches wurden. Ein siebtes Kind wurde lebend geborgen und ins Krankenhaus gebracht.

In der Stadt Angra dos Reis gab es sechs weitere Opfer, darunter mindestens zwei Kinder, nachdem es im Viertel Monsuaba ebenfalls zu einem Erdrutsch kam. Die Behörden verhängten die höchste Alarmstufe und riefen den Ausnahmezustand aus.

Das 14. bekannte Todesopfer war ein 38-jähriger Mann. Er erlitt einen Stromschlag, als er in einem überfluteten Gebiet einer anderen Person helfen wollte. Dieses Ereignis trug sich in der Stadt Mesquita zu.

Erdrutsche gehören in Brasilien fast zur Tagesordnung, besonders während der Regenzeit kommen sie oft vor. Der Raubbau an der Natur trägt dazu bei, dass es zu vielen Erdrutschen kommt, denn viele steile Berghänge wurden abgeholzt und bebaut. Erst vor 6 Wochen kam es in Brasilien zu einem Erdrutsch, der 233 Menschen tötete. Er ereignete sich in der Touristenstadt Petropolis, die ebenfalls im Bundesstaat Rio de Janeiro liegt.

Nach Ansichten von Experten, trägt der anthropogene Klimawandel seinen Anteil zur Häufung von Extremwetterereignissen bei. Er verstärkt selbst Regenfälle, die während der Regenzeit sowieso schon stark ausfallen. In diesem Jahr wird der Effekt noch vom Klimaphänomen La Nina verstärkt. Hinzu kommen Dürreperioden, die den Boden austrocknen lassen, so dass er kein Wasser aufnehmen kann, wenn es dann zu Niederschlägen kommt. Davon ist nicht nur Brasilien betroffen, sondern auch Deutschland. Hier geben Hydrologen Alarm, weil der Grundwasserspiegel immer weiter fällt. Der Monat März fiel in Deutschland bereits wieder zu trocken aus. (Quelle: AFP)

Naturkatastrophen-News 16.02.22: Brasilien

Update 15:00 Uhr: Sturmwarnung in Deutschland, besonders betroffen NRW. In Kürze mehr dazu.

  • In der Nähe von Rio de Janeiro starben Menschen durch einen Erdrutsch
  • Teile von Portugal und Spanien leiden unter Trockenheit
  • Mysteriöses Vogelsterben in Wales

Brasilien: Erdrutsch bei Rio de Janeiro

Seit Wochen gibt es ungewöhnlich starke Niederschläge in Teilen Brasiliens. Besonders stark betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Bahia und Rio de Janeiro. Dort gab es gestern einen fatalen Erdrutsch in der Stadt Petrópolis, der mit Überschwemmungen einherging. Innerhalb weniger Stunden gab es soviel Niederschlag, wie sonst im ganzen Monat Februar. Messungen ergaben lokal 260 mm Niederschlag pro Quadratmeter. Dadurch wurde ein Hang destabilisiert der abrutschte und zahlreich Häuser mit sich nahm. Bis jetzt wurden 23 Todesopfer bestätigt. In ganz Brasilien starben mindestens 34 Menschen durch die Überschwemmungen.

Das Stadtzentrum von Petrópolis wurde ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Straßen standen Unterwasser und es wurden Fahrzeuge mitgerissen. Nachdem das Wasser abfloss, bedeckte Schlamm und Geröll die Straßen. Petrópolis liegt in den Bergen südlich der Metropole Rio de Janeiro und wurde von deutschen Aussiedlern bevölkert.

Spanien: Dürre wird gefährlich

In Teilen Spaniens und Portugals herrscht eine Dürre, die besonders im Sommer besorgniserregende Ausmaße annehmen könnten. In einigen Regionen hat es seit Monaten praktisch keinen Niederschlag mehr gegeben und die Wasserspeicher leeren sich zusehends. Im Januar fiel nur ein Viertel der üblichen Regenmengen. Die Landwirtschaft steht vor einer Katastrophe und man rechnet bereits jetzt mit hohen Ernteverlusten.

Großbritannien: Mysteriöses Vogelsterben

Die britische BBC berichtete vor 4 Tagen von einem mysteriösen Vogelsterben. Mehrere Hundert tote Vögel wurden entlang einer Straße zwischen den Dörfern Waterston und Hazelbeach in Pembrokeshire (Wales) gefunden. Bei den Vögeln soll es sich um Stare handeln. Zuvor haben Anwohner ungewöhnlich viele Geräusche gehört, die von den Vögeln verursacht wurden. Die Todesursache ist unbekannt und in den Sozialen Medien werden verschiedene Theorien diskutiert: sie reichen von einer Störung der Nachtruhe der Tiere, bis hin zum Versagen des Erdmagnetfelds. Die erste Variante halte ich für die wahrscheinlichste. Einige Tiere wurden zur Obduktion gebracht.

Naturkatastrophen-News 13.01.21: Brasilien, Argentinien

  • In Brasilien sorgen starke Regenfälle für Überschwemmungen und lösen Erdrutsche aus
  • In Argentinien herrscht eine Hitzewelle, die eine Käferplage verursacht
  • Auf der indonesischen Insel Java starben 2 Menschen in einer Sturzflut

Brasilien: Überschwemmungen vertreiben Menschen

In Brasilien kam es erneut zu massiven Überschwemmungen im Bundesstaates Minas Gerais. Seit Beginn der Regenzeit sind mindestens 24 Menschen aufgrund der Überflutungen ums Leben gekommen. Die Menschen starben nicht nur durch die direkten Folgen der extrem starken Niederschläge, sondern auch durch sekundäre Begleiterscheinungen wie Hangrutschungen und Schlammlawinen. Mehr als 17.000 Menschen wurden obdachlos. Zig Tausende mussten evakuiert werden. In 145 brasilianischen Städten und Gemeinden wurde Katastrophen-Alarm gegeben. Zahlreiche marode Staudämme stehen unter besonderer Beobachtung. Der Staudamm in Pará de Minas könnte den Wassermassen nicht stand halten und droht zu brechen.

Bereits im Sommer gab es in Brasilien Hochwasseralarm. In den Medien war von einem Jahrhunderthochwasser die Rede. Vermutlich stehen die intensiven Regenfälle mit immer häufiger auftretenden Klimaphänomenen in Verbindung. Als Ursache für die Häufung gilt der anthropogene Klimawandel. Natürlich wird auch die immer schneller voranschreitende Vernetzung der Welt eine Rolle spielen, weswegen wir eine immer ausführlichere Berichterstattung genießen.

Brasilien ist ein großes Land, dass sich über mehrere Klimazonen erstreckt. Generell ist Brasilien anfällig für Überschwemmungen, insbesondere während der Regenzeit, die je nach Region unterschiedlich ausfällt. Im Allgemeinen sind die nördlichen und nordöstlichen Regionen des Landes, einschließlich des Amazonas-Regenwaldes, von schweren Überschwemmungen betroffen, während die südlichen und südöstlichen Regionen des Landes häufig unter Dürren und Waldbränden leiden. Der Klimawandel verstärkt extreme Wetterlagen, sodass es auch häufiger zu den beschriebenen Phänomenen kommt.

Ein Beispiel für eine schwere Überschwemmung in Brasilien ist das Hochwasserereignis von 2011, das als eines der schlimmsten in der Geschichte des Landes gilt. Es betraf insbesondere die südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Paraná und forderte Hunderte von Todesopfern und verursachte massive Schäden an der Infrastruktur und der Landwirtschaft.

Der Klimawandel beeinflusst auch das Geschehen in Argentinien, denn dort herrscht eine Hitzewelle.

Argentinien mit Hitzewelle und Käferplage

Argentinien hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als Brasilien: eine Hitzewelle sorgt nicht nur für zahlreichen kollabierende Menschen, sondern sorgt auch für eine Käferplage. Der letzte Dienstag war der zweitwärmste Tag Argentiniens, seitdem die Wetteraufzeichnungen vor 115 Jahren begannen: das Quecksilber kletterte auf 41,4 Grad. Einige Wettermodelle sagen eine Verschärfung der Hitzewelle voraus und es sollen Temperaturen von bis zu 45 Grad möglich sein. Im Großraum Buenos Aires fiel der Strom für mehr als 700.000 Menschen aus. Der Grund hierfür war ein Feuer an einer wichtigen Hauptstromleitung. Es ist nicht auszuschließen, dass das Feuer im Zusammenhang mit der Hitzewelle stand.

Aufgrund der hohen Temperaturen ist es in der Provinz La Pampa zu einer Nashornkäfer-Plage gekommen. Millionen der Krabbeltiere bevölkern die Straßen und versuchen in Gebäuden einzudringen. Dabei verstopfen sie Rohre und verursachen Beschädigungen an Gebäuden. So berichtete der Polizeichef von Santa Isabel davon, dass die Käfer die Dachpappe des Daches anhoben.

Indonesien: Sturzflut auf Java

Starkregen verursachte in Jember (Ostjava) eine Sturzflut. In den Wassermassen kamen mindestens 2 Menschen ums Leben. Rund 1700 Menschen waren von der Flutkatastrophe betroffen gewesen.