Rincón de la Vieja: Anhaltende phreatische Aktivität

Weitere phreatische Eruptionen am Rincón de la Vieja – Schraubenförmige Erdbebensignale registriert

Liberia, 09.06.2025In Costa Rica ist der Vulkan Rincón de la Vieja weiterhin aktiv und erzeugte in den vergangenen Tagen drei schwache phreatische Eruptionen. Dampfwolken stiegen dabei mehrere Hundert Meter über den Krater auf. Zudem kam es zu drei starken Gasexhalationen. Ascheeruptionen blieben aber aus.

Wie das Vulkanologische und Seismologische Observatorium Costa Ricas (OVSICORI) mitteilte, wird der Vulkan genaustens überwacht. Dabei wurde festgestellt, dass es eine erhöhte Seismizität gibt. Besonders das Auftreten schraubenförmiger Erdbebensignale – der sogenannten Tornillos – bereitet Sorgen. Diese deuten auf Fluidbewegungen im hydrothermalen System des Vulkans hin und könnten von einem starken Druckanstieg im Fördersystem erzeugt werden. Am Galeras in Kolumbien ereigneten sie sich Monate vor dem verheerenden Ausbruch von 1993. Damals konnte man die Signale noch nicht richtig interpretieren.

Tornillos traten im Verlauf des Jahres wiederholt auf. Zwar blieb ihre Häufigkeit insgesamt stabil, doch wurde in den letzten Tagen ein leichter Anstieg der Amplitude beobachtet. Auch das vulkanische Hintergrundbeben zeigt sich weiterhin stabil, mit nur geringen Schwankungen in der Frequenzamplitude zwischen 2 und 6 Hertz. Am 4. Juni wurde zusätzlich eine etwa einstündige Phase schwachen Tremors aufgezeichnet.

Am 31. Mai um 15:47 Uhr kam es zur bislang energiereichsten Eruption des Jahres. Die Eruptionswolke stieg dabei bis zu 3.000 Meter über den Krater auf. Die nachfolgenden Ausbrüche fielen schwächer aus, belegen aber die anhaltende Aktivität des Vulkans.

Parallel dazu verzeichneten die Experten einen deutlichen Anstieg der Schwefeldioxidemissionen. Der geschätzte Tagesdurchschnitt liegt aktuell bei 231 Tonnen, verglichen mit 83 Tonnen in der Vorwoche. Eine kleine Gaswolke wurde am 2. Juni auch vom Sentinel-Satelliten erfasst.

Außerdem wurde eine leichte Kontraktion an der Basis des Vulkans festgestellt, die mit inneren Anpassungsprozessen infolge der jüngsten Eruptionen in Zusammenhang stehen könnte.

Der Vulkan befindet sich weiterhin auf einem erhöhten Aktivitätsniveau. Zwar gibt es derzeit keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden größeren Ausbruch, das komplexe und dynamische Verhalten des Systems erfordert jedoch kontinuierliche Überwachung.

Neben dem Rincón de la Vieja ist in Costa Rica noch der Poás aktiv. Seine Tätigkeit hat in der letzten Wochen aber stark nachgelassen.

Rincón de la Vieja: Phreatische Eruption förderte Dampfwolke

Phreatische Eruption am Rincón de la Vieja – 3000 m hohe Dampfwolke

San José, 01.06.2025In Costa Rica kam es zu einer phreatischen Explosion am Rincón de la Vieja. Wie das zuständige Observatorium OVISCORI UNA berichtete, stieg eine nach Westen driftende Dampfwolke gut 3000 m über Kraterhöhe auf. Die Eruption manifestierte sich um 15:46 Uhr Lokalzeit und erzeugte ein ausgeprägtes seismisches Signal. Eine VONA-Warnung gab es nicht.

Rincón de la Vieja. © Eliecer Duarte

Kurz vor der Eruption veröffentlichten die Vulkanologen ein technisches Bulletin zum Status des Vulkans in der letzten Woche. Daraus geht hervor, dass man bereits Stunden vor der Explosion Tremor registrierte. Beim Tremor handelt es sich um ein lange anhaltendes seismisches Signal, das durch ein beständiges Zittern des Bodens verursacht wird. Tremor wird für gewöhnlich durch Fluidbewegungen im Untergrund ausgelöst, ähnlich den Vibrationen, die kochendes Wasser auf einen Topf überträgt. Bei den Fluiden kann es sich direkt um Magma handeln oder um Gase und Lösungen, die vom Magma freigesetzt werden.

Auffällig ist, dass am Rincón de la Vieja seit Monaten Tornillos auf den Seismogrammen auftauchen. Hierbei handelt es sich um schraubenförmige Erdbebensignale, deren Ursprung nicht zur Gänze geklärt ist. Vermutlich werden Tornillos von Fluidbewegungen in engen Förderkanälen verursacht und gelten als Vorboten vulkanischer Eruptionen. Im Gegensatz zu den Erdbebensignalen im letzten Jahr ist die Tornilloaktivität in den letzten Wochen leicht rückläufig gewesen.

Der 1016 m hohe Komplexvulkan ist Teil des Nationalparks Rincón de la Vieja, der jedes Jahr von zahlreichen Touristen besucht wird. Neben einem Kratersee am Gipfel des Vulkans gibt es an seinem Fuß einen Trockenwald, der nicht nur mit Schlammpools und heißen Quellen aufwarten kann, sondern auch mit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten. Hier lassen sich Brüllaffen, Pizoten, Faul- und Gürteltiere beobachten. Leider gibt es auch zahlreiche stechende Insekten, die mich bei meinem Besuch dort vor etlichen Jahren massakrierten.

Poás eruptierte Asche am 20. Mai

Poás eruptierte Vulkanasche 1000 m hoch – VONA-Warnung ausgegeben

Costa Rica, 20.05.25Nachdem der Poás in der vergangenen Woche deutlich ruhiger geworden war, setzten gestern erneut Ascheeruptionen ein. Aus den VONA-Meldungen des VAAC Washington geht hervor, dass Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3000 m aufstieg und in Richtung Westen driftete. Die letzte Meldung stammt von heute Morgen, 05:25 UTC.

Die Vulkanologen von OVISCORI UNA veröffentlichten bislang die Daten zu einer Eruption, die sich gestern Morgen um 04:08 Uhr Lokalzeit manifestierte. Sie soll eine Aschewolke bis auf 1000 m über Kraterhöhe gefördert haben, was einer Höhe über dem Meeresspiegel von ca. 3700 m entspricht. Ungefähr eine halbe Stunde vor der Eruption setzte Tremor ein. Außerdem konnte man nachts auf den Livecams roten Lichtschein am Förderschlot C sehen, was darauf schließen lässt, dass Magma hoch im Fördersystem steht. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag gestern bei 650 Tonnen am Tag und es gibt weiterhin starke Entgasungen.

In einem Statement gegenüber der lokalen Presse meinte OVSICORI-UNA-Forscher Geoffroy Avard, dass der Vulkan weiterhin unberechenbar sei und man sich nicht in Sicherheit wiegen sollte, wenn es ruhigere Perioden am Poás gebe. Unvermittelt könnten neue Eruptionen einsetzen. Dennoch wies er darauf hin, dass die geophysikalischen Daten eine langsame Entspannung der Situation andeuteten.

Im Krater des Poás sammelt sich wieder vermehrt Wasser und es bildete sich ein kleiner Kratersee. Dieser ist aber noch weit davon entfernt, seine ursprüngliche Größe zu erreichen. Normalerweise ist dieser Kratersee aufgrund seiner türkisen Färbung die Hauptattraktion des Poás-Nationalparks.

Der Poás ist momentan zwar der aktivste Vulkan Costa Ricas, aber nicht der einzige Feuerberg, der zu Eruptionen bereit ist. Wie das zuständige Observatorium mitteilte, empfängt das seismische Netzwerk am Rincón de la Vieja Tremorsignale. Sie deuten darauf hin, dass sich im flacheren Untergrund des Vulkans magmatische Fluide bewegen. Jederzeit könnte es daher zu phreatischen Eruptionen kommen.

Poás mit glühendem Förderschlot

Intensive Rotglut am Förderschlot des Poás löste Lichtreflexe in den Wolken aus – erneuter Druckaufbau im Fördersystem.

Am Poás in Costa Rica gab es gestern Abend zur Blauen Stunde ein ungewöhnliches Phänomen zu beobachten: Intensive Rotglut im Förderschlot verursachte Lichtreflexe und die Dampfwolken, die vom Schlot selbst produziert wurden. Dieses Phänomen sorgte für Aufsehen in den sozialen Medien, wo entsprechende Livecamaufnahmen geteilt wurden. 

Darüber hinaus stieß der Vulkan auch wieder Vulkanasche auf, die von Satelliten in 3400 m Höhe detektiert wurde und in Richtung Westen driftete, wo es in Ortschaften am Fuß des Poás zu leichtem Ascheniederschlag kam.

Generell zeigt die Aktivität des Poás leicht rückläufige Trends, was sich nicht nur in einer Reduzierung eruptiver Pulse widerspiegelt, sondern auch in den geophysikalischen und geochemischen Parametern, wie man im neusten Bulletin von OVISCORI nachlesen kann. Die stärkste Eruption der letzten Tage ereignete sich am 8. Mai, als Vulkanasche über 1000 m über Kraterhöhe ausgeworfen wurde. Kurz vor der Eruption verstärkte sich der vulkanische Tremor, der auch abseits eruptiver Pulse immer vorhanden ist, aber nur geringe Amplituden aufweist. Die Anzahl langperiodischer Erdbeben, die auf Fluidbewegungen im Untergrund hindeuten, nahm in der letzten Woche weiter ab.

In der letzten Woche legte der Schwefeldioxid-Ausstoß gegenüber der Vorwoche etwas zu und belief sich an der Messstation DOAS auf 437 Tonnen am Tag, während mit einem mobilen Gerät ein Schwefeldioxidausstoß von 1100 Tonnen am Tag festgestellt wurde. Im April wurden Spitzenwerte von 6000 Tonnen am Tag registriert. Die ausströmenden Gase haben am Förderschlot A eine Temperatur von 310 Grad.

Seit Dezember letzten Jahres hob sich der Kraterbereich um 3 bis 4 Zentimeter an. Die Bodenhebung kam während der eruptiven Hochphase im März/April zum Stillstand, setzte in den letzten Tagen aber wieder ein. Möglicherweise ist einer der Schlote teilweise blockiert, weswegen sich im Fördersystem erhöhter Druck aufbaut, weil sich magmatische Fluide akkumulieren und nicht entweichen können. Natürlich kann auch erneut Magma aus größerer Tiefe aufsteigen. Der Druckaufbau ist ein Indiz dafür, dass sich die Eruptionen am Poás wieder verstärken könnten.

Poás förderte Vulkanasche auf 3400 m Höhe

Stärkere Explosion ließ Vulkanasche am Poás auf 3400 m Höhe steigen – Wasser im Schlot gesichtet

Der Vulkan Poás in Costa Rica eruptierte wieder eine Aschewolke, die bis auf 3400 m Höhe aufstieg und in Richtung Westen driftete. Dabei überquerte sie besiedeltes Gebiet, wo es zu leichtem Ascheniederschlag kam.

Die Trockenzeit in Costa Rica ist eindeutig vorbei und auf den Aufnahmen zur Eruption, die via Livecam erstellt wurden, sind nicht nur dichte Wolken zu erkennen, sondern auch starker Regen. Kein Wunder also, dass bei einem Drohnenüberflug eine Wasseransammlung in Schlot C entdeckt wurde. Schon vor einigen Tagen berichtete ich darüber, dass sich in einer Ecke des Kraters bereits wieder ein kleiner Kratersee bildet. Wasser im Förderschlot erhöht den Gegendruck auf das Magma darunter und dient zugleich als Filter, der bei schwachen Emissionen Vulkanasche zurückhält, so dass die emittierten Eruptionswolken mehr Dampf als Asche enthalten. Bei starken Explosionen spielt das allerdings eine untergeordnete Rolle. Hier könnte das Wasser sogar einen verstärkenden Effekt haben, indem es zu phreatomagmatischen Eruptionen kommt.

Durch den vermehrten Regen steigt auch das Lahar-Risiko am Poás, denn die im Laufe der letzten 4 Monate auf den Flanken abgelagerte Vulkanasche kann sich mit Regenwasser vermischen und Lahare auslösen. Da die Eruptionen aber keine größeren Blöcke bis auf die Außenflanke des Vulkans auswarfen, wären Lahare mehr mit normalen Schlammströmen vergleichbar und nicht ganz so zerstörerisch wie nach stärkeren Eruptionen.

Die Vulkanologen von OVISCOR UNA berichten zudem, dass die seismische Aktivität von einem Tremor mit stabiler Amplitude dominiert wird. Außerdem wurde eine Verstärkung der Infraschall-Aktivität festgestellt. Es werden häufige bis fast kontinuierliche Impulse mit zunehmender Amplitude aufgezeichnet.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß bleibt hoch und zeigte in den letzten Tagen eine leicht steigende Tendenz. Am Förderschlot A ist nachts immer noch ein rotes Glühen in der Rauchfahne zu beobachten, das auf Schwefelbrand zurückzuführen ist. Die Gastemperaturen liegen bei knapp unter 300 °C.

Obwohl die aufgeführten geophysikalischen und geochemischen Daten eher für eine Aktivitätssteigerung sprechen, haben die Häufigkeit starker Explosionen ebenso wie die kontinuierlichen Ascheemissionen abgenommen. Ein Grund hierfür könnte die zunehmende Präsenz von Wasser im Krater sein. Während der Trockenzeit sind die Eruptionen am Poás meistens am stärksten. Dennoch bleibt die Gefahr, dass stärkere Explosionen auftreten, hoch.

Poás mit Aschewolke in 3000 m Höhe

Poás eruptiert Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe – Aschenregen in Siedlungen

In Costa Rica ist der Poás weiterhin aktiv und eruptiert kontinuierlich Vulkanasche, die bis in eine Höhe von 3000 Metern aufsteigt und laut einer VONA-Warnung des VAAC Darwin in südwestliche Richtung driftet. Dabei überquert die Aschewolke besiedeltes Gebiet und verursacht Ascheregen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich vor dem Ascheniederschlag mit Atemschutzmasken zu schützen oder ihre Häuser nicht zu verlassen.

Die Vulkanasche wird zunehmend auch zu einem Problem für die Vegetation. Besonders im Poás-Nationalpark ist die Luft so stark mit Asche angereichert, dass sich diese dauerhaft auf den Blättern der Pflanzen ablagert und sie dadurch an der Durchführung der Photosynthese hindert.

Obwohl die geophysikalischen Parameter in der vergangenen Woche eine leichte Entspannung der eruptiven Tätigkeit signalisierten, kommt es immer wieder zu intensiveren Eruptionsphasen – wie auch derzeit. Laut OVSICORI-UNA steigt die Aschewolke bis zu 1000 Meter über den Krater auf. In diesem ist inzwischen wieder eine Wasseransammlung zu erkennen, offenbar hat es in den vergangenen Tagen vermehrt geregnet.

Auf Livecam-Aufnahmen von letzter Nacht war der Ausstoß rotglühender Tephra deutlich zu sehen.

Auch gestern setzte der Poás seinen Ausbruch unvermindert fort und stieß kontinuierlich größere Mengen an Asche und Gas aus. Seismographen und Infraschall-Sensoren registrierten anhaltende seismisch-akustische Signale mit regelmäßig auftretenden Impulsen. Besonders auffällig war ein intensiver Eruptionspuls am frühen Morgen des 1. Mai um 3:15 Uhr, begleitet von einer etwa 500 Meter hohen Eruptionssäule.

Das GPS-Messnetz zur Überwachung der Bodenverformung zeigte sowohl horizontale als auch vertikale Ausdehnungen, was darauf hinweist, dass der Druck in der Erdkruste durch einen wachsenden Magmakörper weiter zunimmt.

Poás: Glühende Tephra deckte Kraterboden ein

Starke nächtliche Eruption deckte Kraterboden des Poás mit glühender Tephra ein

Heute Nacht eruptierte der costa-ricanische Vulkan Poás explosiv und deckte den Kraterboden mit glühender Tephra ein. Zudem stieg eine Aschewolke gut 1000 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC detektierte eine in östlicher Richtung driftende Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 3700 m aufgestiegen ist. Seit gestern wurden 4 VONA-Meldungen veröffentlicht.

Im Wochenrückblick für den Beobachtungszeitraum 17. bis 24. April 2025 berichtet OVISCORI UNA von einem allgemeinen leichten Rückgang der geophysischen und geochemischen Parameter des Vulkans. Insbesondere wurde ein deutlicher Rückgang des Tremors beobachtet, der sich in den letzten Tagen auf niedrigem Niveau stabilisierte. Dennoch gab es mehrere signifikante Variationen der Tremoramplitude. Sie standen im Zusammenhang mit den starken Eruptionen am 21. und 23. April sowie einer Phase milder Aktivität am Schlot C, die sich am 22. April manifestierte. Gleichzeitig stieg die Zahl der Ereignisse langer Periode leicht an. Tiefe vulkanotektonische Erdbeben wurden an beiden Eruptionstagen aufgezeichnet.

Die Eruptionen am 21. und 23. April waren die stärksten seit 2023. Vor der ersten Eruption wurde eine plötzliche Abnahme des Tremors, gefolgt von harmonischem Tremor und kleinen Explosionen am Schlot C, beobachtet. Vor der zweiten Explosion begann der Tremor einige Stunden vorher zu steigen. Die seismo-akustische Aktivität bleibt konstant und spiegelt die anhaltende Eruptionstätigkeit wider.

Geodätische Messungen zeigen seit Dezember 2024 eine Hebung und Dehnung des Kraterbereichs. Insgesamt hob sich der Boden nördlich des Kraters um 3–4 cm, ähnlich wie 2017. In den letzten Tagen wurde jedoch eine Verringerung der Hebung festgestellt.

Die Schwefeldioxid-Emissionen lagen diese Woche bei 290 Tonnen am Tag, wobei mobile Messungen deutlich höhere Werte (2000–10.000 t/Tag) ergaben. Der Satellit SENTINEL registrierte am 21. April vor der Eruption eine starke Schwefeldioxid-Emission von über 1000 Tonnen.

Die ausgeworfene Asche enthält derzeit einen höheren Anteil an frischem magmatischem Material als vor der Osterwoche. Ballistische Blöcke wurden außerhalb des Kraters beobachtet, deren Temperatur aber noch gering ist. Nachts war zudem Glühen durch Schwefelverbrennung sichtbar.

Poás: Eruption fördert Asche auf 3600 m Höhe

Vulkanasche am Poás erreicht 3600 m Höhe – Intensivierung der Eruption

In Costa Rica drehte der Poás entgegen vorheriger Annahme auf und erzeugte eine Eruption, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3600 m förderte. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAAC Washington hervor. Der Wind wehte die Asche in Richtung Westen, wo es zu Ascheniederschlag in bewohntem Gebiet kam. 

Laut einer Notiz von OVISCOR UNA stieg die Vulkanasche 3500 m über Kraterhöhe auf, was in deutlichem Widerspruch zu der vom VAAC gemeldeten Höhe steht, denn wenn man die gut 2600 Höhenmeter des Vulkans addiert, müsste die Aschewolke eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel erreicht haben. Für den Flugverkehr eine nicht zu unterschätzende Diskrepanz, denn schließlich gehen die VONA-Warnungen an die Flugsicherungsbehörden heraus, die sie an die Piloten weiterleiten.

Die Eruptionswolke war von dunkler Färbung, was für einen hohen Aschegehalt der Eruptionswolke spricht. Es war die wohl stärkste Explosion der aktuellen Eruptionsserie. Die Eruption manifestierte sich um 05:29 Uhr Lokalzeit. Ihre Hauptphase dauerte gut 5 Minuten. Um 07:36 begann eine weitere Eruption, die gut eine halbe Stunde lang anhielt, aber nicht ganz so explosiv war wie der vorangegangene Ausbruch. Hier stieg die Asche gut 1000 m über Kraterhöhe auf. Mir dünkt, dass das VAAC nur diese Aschewolke erfasste und die vorherige ignorierte. Eine andere Möglichkeit besteht natürlich darin, dass die Höhenangaben von OVISCORI-UNA nicht exakt sind.

Zwischen den Eruptionen stieß der Poás kontinuierlich Dampf aus und es gab eine Reihe kleinerer Explosionen, die Eruptionswolken einige Zehnermeter hoch auswarfen. Ihre Anzahl scheint mir aber gegenüber den Vortagen geringer geworden zu sein. Dafür aber dann der Trend zu stärkeren Eruptionen.

Die Vorgänge lassen sich gut auf dem neuen Livestream von Red Sismológica Nacional beobachten, wo man für gut 12 Stunden auch eine Aufzeichnung des Geschehens abrufen kann. In dem Stream sieht man, dass es nachts eine beständige Rotglut im Schlotbereich gibt. Dieser wird von den OVISCORI-UNA-Vulkanologen als Schwefelbrand beschrieben. Schwefel brennt normalerweise mit blauer Farbe und die Flammen sind vergleichsweise lichtschwach. Möglich, dass die Kamera nachts im Infrarotbereich filmt, weshalb der Brand als überstrahlter weißer Fleck erscheint.

Poás: Aktivität hält über Ostern an

Weitere Eruptionen am Poás – Vulkanasche in 3000 m Höhe

Der Poás in Costa Rica blieb auch über Ostern aktiv und förderte Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3000, wo sie in Richtung Westen driftete. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAAC Washington hervor.

Die Vulkanologen von OVISCOR UNA beobachten die Aktivität weiterhin genau und setzen dabei nicht nur satellitengestützte Fernerkundung ein, sondern sind auch vor Ort präsent. Das seismische Netzwerk erfasst auch die kleinsten Bodenbewegungen, Gassensoren messen die Luftverschmutzung durch vulkanische Gase und die Vulkanologen selbst sammeln Lava- und Gasproben, um sie im Labor zu analysieren.

Heute wurde ein Bericht veröffentlicht, nach dem die seismoakustischen Aufzeichnungen häufige Impulse mit geringer Amplitude registrieren, die mit den Ascheemissionen in Zusammenhang stehen. Visuelle Beobachtungen via LiveCam, aber auch direkt von der Kraterterrasse aus, zeigten, dass der Ascheausstoß hauptsächlich aus der Bocca A südlich des Kraters stattfindet und nicht mehr aus Bocca C, wie dies vor einer Woche der Fall war. Auch nachts sind aufgrund der Schwefelverbrennung am Rand der Förderschlote und Fumarolen Leuchterscheinungen zu beobachten.

Es gibt Hinweise auf eine Stabilisierung der Eruptionsaktivität bzw. eine leichte Tendenz zur Abnahme der Tätigkeit. Dennoch kommt es wie oben beschrieben auch zu stärkeren Explosionen, die die Vulkanasche höher als 500 m über den Kraterboden aufsteigen lassen.

Gestern gab es vor der Küste von Costa Rica auch ein Erdbeben der Magnitude 4,2, das einen Erdbebenherd in 25 Kilometern Tiefe hatte. Einen direkten Zusammenhang zum Vulkanausbruch am Poás gibt es zwar nicht, doch Erdbeben und Eruption sind Ausdruck der Subduktion, die sich entlang des Mittelamerikagrabens ereignet. Dabei taucht die pazifische Cocosplatte unter die Platte Mittelamerikas ab und wird in der Tiefe geschmolzen, wodurch das Magma entsteht, das an den Vulkanen entlang der Kordilleren als Lava eruptiert wird.