Dukono mit Aktivitätssteigerung am 26. Juni

Aktivitätssteigerung am Dukono – Fast 300 Explosionen an einem Tag

Tobelo, 26.06.2025Auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Dukono sehr aktiv und erzeugte gestern 291 explosive Eruptionen, die Vulkanasche bis zu 1200 m über den Krater förderten. Die Eruptionen hielten bis zu 74 Sekunden an und erzeugten Erdbebensignale mit Maximalamplituden von 34 mm. Diese Daten stammen vom VSI. Das VAAC registrierte zuletzt Vulkanasche in 2400 m Höhe über dem Meeresspiegel.

Ascheeruption am Dukono. © VSI

Die Anzahl der Explosionen liegt deutlich über dem mehrmonatigen Mittelwert von ca. 200 Eruptionen pro Tag. Damit ist klar, dass sich die Aktivität steigerte, obgleich der Vulkan daueraktiv ist. Allerdings gab es in den letzten Monaten auch noch stärkere Eruptionsphasen mit fast 400 täglichen Explosionen. Dennoch bewegt er sich aktuell nahe am Maximum der letzten 3 Monate.

Die Seismizität ist hingegen überraschend gering und es werden praktisch ausschließlich tektonische Beben registriert. Gestern waren es 2. Das deutet auf freie Magma-Aufstiegswege hin, so wie es für daueraktive Vulkane typisch ist, denn auch Stromboli erzeugt nur selten vulkanotektonische Beben, die mit Gesteinsbruch infolge des Magmenaufstiegs zusammenhängen.

Der Alarmstatus vom Dukono steht auf „Gelb“. Um den aktiven Malupang-Warirang-Krater gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 4 km und die Aufforderung, auf jegliche Aktivitäten dort zu verzichten. Die Vulkanologen weisen darauf hin, dass es regelmäßig zu Ausbrüchen mit Vulkanasche kommt und die Verteilung der Asche der Richtung und Geschwindigkeit des Windes folgt, sodass der Bereich des Ascheniederschlags nicht festgelegt ist. Es wird empfohlen, in der Umgebung des Mount Dukono immer Atemmasken mit sich zu führen, um sie bei Bedarf verwenden zu können, um die Gefahr der Vulkanasche für die Atemwege zu vermeiden.




Schaut man sich die Shakemaps an, erkennt man, dass es im Bereich von Halmahera in den letzten Tagen viele mittelstarke Erdbeben gab. Gestern manifestierte sich ein Beben Mb 4,6 vor der Nordostküste der Insel, heute war es ein Erdstoß Mb 3,6, der sich im Nordosten unweit des Dukono ereignete. In den letzten Jahren konnten wir schon öfters beobachten, dass es einen Zusammenhang zwischen einer Steigerung der Erdbebenaktivität und der Anzahl der Eruptionen gibt.

Dukono eruptiert Vulkanasche bis auf 3700 m

Vulkanasche in 3700 m Höhe – Dukono eruptiert in kurzer Frequenz

Tobelo, 16.06.2025Der indonesische Vulkan Dukono eruptiert in kurzen Intervallen explosiv. Laut VAAC Darwin steigt dabei Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3600 m auf und driftet in Richtung Westen. In Siedlungen am Fuß des Vulkans kann es zu leichtem Ascheniederschlag kommen.

Aschewolke am Dukono. © VSI

Dem Vulkanologischen Dienst Indonesiens (VSI) blieben die Eruptionen nicht unbemerkt. In frequenten Updates wird von den Eruptionen berichtet. Demnach erreicht die Vulkanasche eine Höhe von 1250 m über Kraterhöhe. Bedenkt man, dass die Gipfelhöhe des Vulkans bei 1229 m liegt, dann gibt es eine Diskrepanz zwischen der Höhe, die das VAAC angibt, und den Angaben vom VSI. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Satelliten in der Höhe kleinere Aschemengen in größerer Entfernung zum Vulkan detektierten, als die VSI-Beobachter am Boden feststellen können.

Die Eruptionen generieren seismische Signale, die bis zu 6 Minuten anhalten und Amplituden zwischen 6 und 34 mm haben. Gestern wurden im Tagesverlauf 183 dieser Explosionssignale registriert. Pro Stunde manifestieren sich somit zwischen 7 und 8 Eruptionen. Klingt viel, doch das sind Werte im Mittelfeld des Möglichen, denn in den letzten Monaten gab es auch Tage, an denen bis zu 400 tägliche Signale festgestellt wurden.

Die restliche Seismizität ist hingegen bescheiden: Gestern wurden 5 tektonische Beben und eine Tremorphase detektiert. Der Dukono ist ein klassisches Beispiel eines daueraktiven Vulkans, bei dem das Magma praktisch geräuschlos aufsteigt, ohne eine nennenswerte Seismizität zu erzeugen. Kommt es doch mal zu einer Häufung vulkanotektonischer Erdbeben, dann kann man davon ausgehen, dass es zu einem Paroxysmus kommt, ähnlich wie es sich am Stromboli in Italien verhält.

Der Dukono liegt auf Halmahera, wo sich auch der Ibu befindet. Auch dieser Vulkan blieb aktiv und es wurden innerhalb von 24 Stunden 94 Eruptionssignale aufgefangen. Im Unterschied zu Dukono erzeugt der Ibu aber zahlreiche vulkanotektonische Erdbeben. Gestern waren es 166. Ein Indiz dafür, dass hier Magma aufsteigt, dass nicht nur explosiv, sondern auch effusiv gefördert wird – der Ibu baut an einen Lavadom.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,0 bei den Molukken

Datum: 02.04.2025 | Zeit: 21:03:41 UTC | Koordinaten: 2.09 ; 126.73 | Tiefe: 50 km | Mw 6,0

Starkes Erdbeben erschüttert nördliche Molukkensee – Dukono eruptiert stärker

Der Norden der indonesischen Molukkensee wurde gestern Abend um 21:03 UTC von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Das Epizentrum lag 147 km westlich von Tobelo auf Halmahera. Dort liegt auch der Vulkan Dukono, der in den letzten Tagen besonders aktiv ist und Eruptionen erzeugt, deren Aschewolken laut VSI bis zu 1500 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Laut den Beobachtungen des VAAC Darwin stieg die Vulkanasche vom Dukono bis in 3000 m Höhe auf und damit nochmal 400 m höher, als es die VSI-Beobachter festgestellt haben.

Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen den Eruptionen und dem starken Erdbeben gibt, ist wissenschaftlich nicht bewiesen, doch ich habe in den 25 Jahren meiner Berichterstattung auf Vnet bereits öfters festgestellt, dass es offenbar einen Zusammenhang zu geben scheint, denn der Vulkan steigert seine Aktivität öfters, wenn es zu Erdbeben kommt, wobei die Aktivitätssteigerung auch bereits vor den Erdbeben eintreten kann.

Die Molukkenseeplatte wird im Westen vom Halmahera-Graben und im Osten vom Sanghie-Graben begrenzt. An beiden Gräben kommt es zur Subduktion. Von daher ist die Molukkenplatte eines jener seltenen Beispiele, an denen beide Plattengrenzen als Subduktionszone angelegt sind, ohne dass es eine Divergenzzone gibt.

Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich aber nicht an einer der Subduktionszonen, sondern in der Plattenmitte, wo man normalerweise die besagte Divergenzzone vermuten würde, die für die Molukkenseeplatte bislang aber nicht nachgewiesen wurde.

Der Dukono ist nicht der einzige Vulkan im Wirkungskreis des Erdbebens. Auf Halmahera gibt es noch den Ibu, der aber seine normale Aktivität fortsetzt. Auf der benachbarten Insel Sulawesi gibt es z. B. den Vulkan Lokon und im Norden des Sanghie-Archipels liegt der Karangetang. Beide Vulkane eruptieren aktuell nicht und zeigen nur eine durchschnittliche Seismizität.

Update: Die Magnitude wurde auf 5,9 korrigiert.

Semeru führt indonesische Ausbruchsstatistik an

Semeru eruptierte Vulkanasche 800 m über Kraterhöhe und führt offizielle Eruptionsstatistik an

Der Vulkan Semeru liegt im Osten der indonesischen Insel Java und ist weiterhin daueraktiv. Heute Morgen meldete das VSI eine Ascheeruption, die sich um 04:14 Uhr WIB manifestierte und eine Eruptionswolke erzeugte, die eine Höhe von 800 Metern über dem Gipfel erreichte: Das entspricht einer Höhe von 4.476 Metern über dem Meeresspiegel. Die Beobachter des Ausbruchs beschrieben die Aschewolke als hellgrau gefärbt. Sie driftete in nordöstlicher Richtung.

Laut dem indonesischen Zentrum für Vulkanologie und geologische Katastrophenvorsorge (PVMBG) wurde der Ausbruch durch einen Seismographen aufgezeichnet – mit einer maximalen Amplitude von 22 Millimetern und einer Dauer von 156 Sekunden. Diese Eruption war die stärkste von einer Serie, die ansonsten Aschewolken erzeugte, die bis zu 500 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Von diesen Eruptionen gab es am Vortag 54 Stück. Sie dauerten bis zu 225 Sekunden.

Zusätzlich zu den Eruptionen wurden 2 Tremorphasen und genauso viele vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Seismizität ist somit eher als schwach anzusehen.

Aufgrund der weiterhin hohen Aktivität steht die Alarmstufe des Semeru auf „Gelb“. Das PVMBG warnt vor Aufenthalten im südöstlichen Sektor des Besuk Kobokan-Flusstals innerhalb von 8 Kilometern vom Gipfel entfernt. Auch außerhalb dieses Bereichs wird geraten, einen Abstand von mindestens 500 Metern zu Flussufern entlang des Besuk Kobokan einzuhalten, da heiße Wolken und Lavaströme bis zu 13 Kilometer weit vordringen können.

Semeru – der aktivste Vulkan Indonesiens?

Dieses Jahr wurden in Indonesien bislang 2.521 Vulkanausbrüche registriert. Mit 1.168 Eruptionen allein vom Semeru ist er derzeit der aktivste Vulkan des Landes. Sein permanenter Aktivitätsstatus sorgt regelmäßig für Ausbrüche, wobei pyroklastische Ströme, Gaswolken und Lavaströme eine anhaltende Bedrohung für die umliegenden Gebiete darstellen. Auf Platz zwei der am häufigsten eruptierenden Vulkane folgt der Ibu (Halmahera) mit 985 Eruptionen, während am benachbarten Vulkan Dukono „nur“ 64 Eruptionen in den Statistiken des PVMBG auftauchen. Aber Moment mal, kann das stimmen? Meiner Meinung nach nicht, denn der Dukono ist der mit Abstand am häufigsten in den Meldungen vertretene Vulkan Indonesiens. Die Statistiken beim VSI zeigen, dass er momentan täglich über 200 Eruptionen erzeugt, die via Seismometer erfasst werden und gestern Signale mit Amplituden zwischen 6-34 mm erzeugen, die zwischen 31 und 213 Sekunden dauern. Sollten die Daten stimmen, wäre der Dukono der aktivste Vulkan Indonesiens!

Dukono eruptierte am 27. März heftiger

Aktivitätssteigerung am Dukono – Vulkanasche in 2600 m Höhe detektiert

Der indonesische Vulkan Dukono (Halmahera) ist heute besonders aufgedreht und eruptierte mehrmals Aschewolken, die bis auf eine Höhe von fast 2600 m aufsteigen. Das macht netto gut 1500 m über Kraterhöhe. Die jüngste dieser Eruptionen manifestierte sich um 09:33 WIT (02:33 UTC).

Ob die Explosionskraft hinter den Aschewolken tatsächlich größer geworden ist als sonst oder ob die Wolken nur aufgrund schwächeren Winds höher aufsteigen, lasse ich mal dahingestellt. Fest steht, dass der Dukono derzeit der wohl aktivste Vulkan des indonesischen Archipels ist, zumindest was die Anzahl der täglichen Eruptionen betrifft: Davon wurden gestern 285 registriert. Sie dauerten zwischen34 und 110 Sekunden. Ein hoher Wert, aber nicht der höchste der letzten Wochen. Spitzenreiter der letzten 3 Monate war tatsächlich der 27. Dezember. An diesem Tag wurden ca. 450 Explosionen registriert.

Die Seismizität ist als niedrig zu bezeichnen. Es werden sporadisch schwache tektonische Erdbeben und Tremor registriert, vulkanotektonische Beben sind selten. Das zeugt von einem freien Magma-Aufstiegskanal.

Es gilt ein Besteigungsverbot des Vulkans, an das sich aber kaum jemand hält, denn nach wie vor erfreut sich der Dukono bei Vulkanspottern und anderen Gipfelstürmern großer Beliebtheit. Viele scheuen auch nicht davor zurück, bis zum Kraterrand vorzudringen. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass das ein lebensgefährliches Unterfangen ist.

Auf der Insel Halmahera liegen noch 2 weitere aktive Vulkane, über die das VSI Bericht erstattet. Einer ist der Gamalama, der genaugenommen auf der Halamhera vorgelagerten Insel Ternate liegt. Dieser Vulkan bricht zurzeit nicht aus, ist aber seismisch aktiv. Der andere Feuerberg ist der Ibu, der in Eruption begriffen ist und gestern 18 Explosionen erzeugte. Im Gegensatz zum Dukono ist der Ibu seismisch aktiv und erzeugt eine bunte Palette unterschiedlicher Erdbebensignale. Darunter befanden sich gestern 31 vulkanotektonische Erdbeben. Ibu ist aber nicht nur explosiv, sondern auch effusiv tätig und baut an seinem Lavadom im Gipfelkrater.

Die Aktivität der Vulkane auf Halmahera ist eng an die Erdbebenaktivität der Molukkenseeplatte gekoppelt: Einige Tage bis Wochen nachdem es dort vermehrt starke Erdbeben gegeben hat, steigert sich die Tätigkeit von Ibu und Dukono.

Dukono erzeugte Schockwelle

Dukono mit mehr als 200 Explosionen am Tag – Shockwelle gefilmt

Der Dukono auf Halmahera (Indonesien) ist weiterhin sehr aktiv und erzeugt im Schnitt etwa 200 Eruptionen pro Tag. Das VSI meldete gestern sogar 213 Explosionen, bei denen Aschewolken ausgestoßen wurden. Eine besonders dichte Eruptionswolke wurde heute Morgen gemeldet: Sie stieg ca. 700 m über Kraterhöhe auf und wurde von starkem Wind in Richtung Nordwesten verfrachtet. Auch das VAAC Darwin detektierte die Aschewolke und bestimmte ihre Höhe mit 2.700 m, was tatsächlich 700 Meter höher ist, als das VSI gemeldet hatte.

Die Seismizität ist ungewöhnlich gering, und es werden keine vulkanotektonischen Erdbeben festgestellt. Nur gelegentlich treten tektonische Beben im Umkreis des Vulkans auf.

Ebenfalls bemerkenswert ist, dass einige der Explosionen so stark sind, dass sie Druckwellen erzeugen, die im Dampf über dem Förderschlot sichtbar werden. Eine solche Druck- bzw. Schockwelle wurde jüngst von einem Vulkanspotter gefilmt, der trotz Verbots bis zum Kraterrand des Dukono vordrang. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es dort tatsächlich nicht ungefährlich ist. Obwohl der Dukono einen recht großen Krater hat, können starke Explosionen, wie sie derzeit auftreten, durchaus Lavabomben bis auf den Kraterrand (und darüber hinaus) auswerfen. So sind mir dort bereits Lavabomben vor die Füße gekracht und über mich hinweggeflogen. Wer in eine solche Situation gerät, muss einen kühlen Kopf bewahren, die Bomben im Auge behalten und gegebenenfalls ausweichen – wozu man bestenfalls nur wenige Sekunden Zeit hat. Fatal wäre es, sich umzudrehen und wegzurennen, was auf dem steilen Hang zudem nicht sonderlich einfach ist.

Der Dukono ist ein beliebtes Ziel für Vulkanspotter, denn er ist einer der wenigen daueraktiven Vulkane der Welt, die man überhaupt noch besteigen kann, und wo es praktisch immer etwas zu sehen gibt. Bis zum Kraterrand vorzudringen, ist jedoch nicht empfehlenswert.

Ibu seismisch sehr aktiv

Neben dem Dukono ist der Ibu der zweite daueraktive Vulkan auf Halmahera. Auch er wird immer wieder von Vulkanwanderern angesteuert, die vom Kraterrand einen Blick auf den aktiven Dom werfen wollen. In letzter Zeit ist es hier jedoch gefährlicher geworden, da es immer wieder zu Phasen erhöhter explosiver Aktivität kommt. Heute wurde Vulkanasche in 2.100 m Höhe detektiert. Pro Tag gibt es etwa 80 Explosionen. Anders als am Dukono steigt das Magma hier nicht still auf, sondern verursacht täglich Hunderte Erdbeben. Die Zahl der täglichen Erschütterungen liegt meistens bei etwa 450.

Ibu eruptiert am 11.01.25 stärker als üblich

Indonesischer Vulkan Ibu eruptierte Vulkanasche bis auf 5300 m Höhe – Glühende Tephra ausgeworfen

>Der auf der Insel Halmahera gelegene Vulkan Ibu eruptierte heute eine Aschewolke, die laut Angaben vom VSI bis auf eine Höhe von 4000 m über dem Krater aufstieg. Vom Meeresspiegel aus gemessen war das eine Höhe von  5325 Metern. Der Ausbruch ließ zudem glühende Tephra mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Die Eruption ereignete sich um 19:53 WIB und dauerte gut 3 Minuten. Es wurde ein seismisches Signal mit 28 mm Maximalamplitude aufgezeichnet. Es war eine der stärksten Eruptionen des Vulkans im neuen Jahr.

Sehr schnell nach der Eruption tauchten in den neuen Bildern Fotos auf, die den Ausbruch zeigen sollen. Dabei wurden auch Bilder  geteilt, auf denen man vulkanische Blitze in der Eruptionswolke erkennen kann. Ob diese tatsächlich bei diesem Ausbruch entstanden sind, muss noch verifiziert werden, daher teile ich sie hier nicht.

Neben der beschriebenen Eruption gab es auch eine große Anzahl schwächerer Explosionen. Bei diesen Ausbrüchen steigt die Vulkanasche typischerweise weniger als 1000 m über den Krater auf.

Bereits gestern schoss die Anzahl flach liegender vulkanotektonischer Erdbeben in die Höhe: Es wurden 943 entsprechende Signale registriert und die Anzahl der täglichen Beben verdoppelte sich. Zuletzt gab es im Oktober und teilweise noch im November letzten Jahres eine ähnlich starke Seismizität. Damals war ebenfalls nicht nur die Seismizität erhöht, sondern auch die vulkanische Aktivität. Die Vermutung liegt nahe, dass ein größerer Magmenkörper im Fördersystem aufsteigt und eine Druckerhöhung im System bedingt. Möglicherweise erfährt der Lavadom im Krater einen Wachstumsschub. Sollte es wieder zu einer Serie stärkerer Explosionen kommen, dann könnte der Dom schnell abgetragen werden.

Der Ibu ist einer von zwei in Eruption begriffenen Vulkanen auf Halmahera. Der andere aktive Feuerspeier ist der Dukono. Er zeigte sich heute für eine Aschewolke verantwortlich, die 1200 m über Kraterhöhe aufstieg. Insgesamt wurden fast 250 Explosionssignale an einem Tag registriert, dafür fehlen andere Erdbeben fast gänzlich. Der Alarmstatus steht auf „Gelb“, der des Ibu auf „Orange“.

Dukono eruptiert Aschewolken bis auf 5200 m Höhe

Dukono erzeugt stärkere Explosion – Vulkanasche in 5200 Höhe detektiert

Der indonesische Vulkan Dukono eruptierte heute wieder eine Aschewolke, die höher aufgestiegen ist, als es bei den alltäglichen Eruptionen des Vulkans der Fall ist. Aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin geht hervor, dass Vulkanasche in 5200 mm Höhe detektiert wurde. Der Wind verfrachtete die Aschewolke in westlicher Richtung. Die lokalen Vulkanbeobachter vom VSI meldeten, dass die Aschewolke gut 3000 m über Kraterhöhe aufstieg. Das wären 4087 m über dem Meeresspiegel. Fotos zeigen eine dichte Aschewolke, in der aber auch viel Wasserdampf enthalten ist.

Während die Stärke einzelner Eruptionen zugenommen hat, reduzierte sich die Häufigkeit der Explosionen deutlich: Gestern wurden 62 seismische Signale registriert, die von Explosionen stammten. Dem Histogramm zur Erdbebenhäufigkeit ist zu entnehmen, dass es im Oktober zeitweise noch eher als 250 Signale pro Tag waren. Im November begann die Häufigkeit der Ausbrüche bereits abzunehmen und es wurden zwischen 100 und 200 Eruptionssignale detektiert. Ende des Monats sank die Anzahl der Signale signifikant auf unter 100. Auch die Häufigkeit tektonischer Erdbeben ist deutlich zurückgegangen. Natürlich darf man sich fragen, ob die Interpretation der Beben stimmt und ob nicht auch explosionsartige Entgasungen zu den Eruptionen gezählt wurden bzw. werden.

Nicht nur die Häufigkeit der lokalen tektonischen Beben hat nachgelassen, sondern auch die weiter entfernter Erschütterungen in der Molukkensee zwischen Halmahera und Sulawesi. Damit einher geht auch eine Reduzierung vulkanotektonischer Erdbeben an anderen Vulkanen der Regio, die im November noch deutlich höher war als jetzt. Davon betroffen sind vor allem die Vulkane Lokon (Sulawesi) und Karangetang (Siau), aber auch der Ibu, der wie der Dukono auf Halmahera liegt. Die Aktivität des Ibu bewegt sich weiter auf hohem Niveau: Trotz eines Rückgangs der Seismizität werden täglich zwischen 250 und 500 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Anzahl der Eruptionssignale liegt zwischen 80 und 90. Es sind auch jederzeit stärkere Explosionen möglich.

Dukono mit größerer Ascheeruption am 07.12.24

Dukono eruptiert Vulkanasche bis auf 7100 m Höhe – Eruptionen stärker aber seltener

Auf der indonesischen Insel Halmahera eruptierte heute Morgen der Vulkan Dukono Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6100 m. Die Aschewolke breitete sich in westlicher Richtung aus, überquerte die Molukkensee und erreichte sogar den Norden von Sulawesi. Das geht aus einer Karte hervor, die vom VAAC Darwin veröffentlicht wurde und auf Satellitendaten beruht. Die Beobachter der vulkanologischen Observierungsstation am Dukono meldeten eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 5887 m aufstieg, was sich ziemlich gut mit den Satellitenangaben deckt. Somit stieg die Asche gut 4800 m über Kraterhöhe auf. Fotografien zeigen eine massive Aschewolke kerzengerade aufsteigen. Offenbar war es in den unteren Atmosphärenschichten nahezu windstill und die Eruptionswolke wurde erst in der Höhe von Winden aus Richtung Osten erfasst und nach Westen getrieben.

Der Ausbruch des Mount Dukono ereignete sich am Samstag, 7. Dezember 2024, um 06:15 Uhr WIT und hielt vergleichsweise lange an.

In den letzten Tagen konnte man am Dukono eine Verstärkung der explosiven Tätigkeit beobachten, so dass die Explosionen kraftvoller als üblich waren. Zugleich nahm aber die Häufigkeit der Eruptionen deutlich ab. Gestern wurden vom VSI gut 80 Explosionen registriert. Im Oktober waren es teilweise mehr als 300 pro Tag. Die Abnahme der Eruptionshäufigkeit bei gleichzeitiger Zunahme der Stärke lässt die Schlussfolgerung zu, dass sich die Magmazusammensetzung geändert hat: Die Schmelze im Fördersystem ist wahrscheinlich zäher geworden, so dass weniger Gas entweichen kann. Dadurch verstopft der Förderschlot und es baut sich ein größerer Gasdruck als üblich auf. Die Eruptionen werden seltener, aber stärker. Ich vermute, dass weniger frische Schmelze aus der Tiefe aufsteigt und nun eine Restschmelze eruptiert wird. Durch die zahlreichen Erdbeben, die sich in der ersten Novemberhälfte in der Molukkensee ereignet haben, könnten sich Magmenaufstiegswege geändert haben. Aber das ist weihnachtliches Spekulatius von mir.