Island ist die größte Vulkaninsel im Atlantik, ja sogar der Welt. Hier gibt es immer wieder fantastische Vulkanausbrüche: Im langjährigen Mittel kommt es alle 5 Jahre zu einer Eruption. Seit 2021 verkürzten sich die Eruptionsintervalle deutlich, und auf der Reykjaneshalbinsel folgt ein Ausbruch dem nächsten.
Ätna: das Warten auf Paroxysmus No. 25 geht weiter. Am Wochenende kam es zu vereinzelten Asche-Emissionen. Gestern Nacht war auf der LiveCam ein beständiges Glühen über dem Südost-2-Krater zu sehen, welches auf einen kleinen Lavastrom hindeutet. Ein ungewöhnliches Phänomen vor einem Paroxysmus.
Popocatepetl: der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt ist weiterhin aktiv. Bilder von nächtlichem Glühen, strombolianischer Eruptionen und Asche- und Dampfwolken sind in den Medien zu sehen gewesen.
Island: unter Island rumpelt es derzeit wieder besonders stark. Seismik wurde unter Katla, Hengill und den Westmänner-Inseln registriert.
Auf Island kam es wieder zu einer Serie von Schwarmbeben. Betroffen ist diesmal die Region um Grimsey. Die Insel im Norden Islands liegt ca. 50 km vor der Küste und ist öfters Schauplatz von Erdbeben.
Weitere Beben gab es in der Katla-Caldera. Der Vulkan unter dem Gletscher Myrdalsjökull steht schon lange im Fokus der Vulkan-Spotter. Dort rechnet man mittelbar mit einem Vulkanausbruch unter dem Eis.
Die Insel im Nordatlantik war heute Nacht Schauplatz von 3 Schwarmbeben, die ich in dieser Art noch nicht beobachtet habe. Die Schwarmbeben konzentrierten sich im Norden in der Gegend um Askja und Herdubreid, im Süden am Vulkan Katla und im Südwesten am Hengill. Die Ursache für die Erdbebenschwärme ist vermutlich eher tektonischen Ursprungs, sprich Spannungsabbau entlang der großen isländischen Störungszone.
In den letzten 24 Stunden war es unter den isländischen Gletschern besonders unruhig.
Mýrdalsjökull: unter dem gletscherbedeckten Vulkan Katla rappelte die Erde. Es ereigneten sich mehrere Beben, sodass von einem Erdbebenschwarm gesprochen werden kann. Die Epizentren lagen überwiegend innerhalb der Caldera.
Vatnajökull: im NW des Gletschers und nicht weit vom Vulkansystem Grimsvötn-Barabunga entfernt, fanden mehrere Beben statt. Eines hatte eine Magnitude größer als 3.
In den letzten 24 Stunden gab es gleich an 3 Lokalitäten eine verstärkte Bebentätigkeit:
Unter dem Reykjanes-Rücken ereigneten sich wieder Schwarmbeben inklusive einem Beben mit einer Magnitude größer 3. Ein solches Beben gab es auch am Nordost-Rand des Vatnajökull. Unter der Katla gab es zahlreiche leichtere Erschütterungen.
In den letzten 24 Stunden ereigneten sich besonders heftige Schwarmbeben unter dem Reykjanes-Rücken. Das Epizentrum der Beben liegt ca. 20 km südöstlich der Hauptstadt Reykjavik. Die meisten Beben in dieser tektonisch instabilen Zone hängen im Zusammenhang mit der Öffnung des Mittelatlantischen Rückens und den dadurch bedingten Störungszonen durch Island. Zudem ereigneten sich unter der Katla weitere Beben, die sich nun nicht mehr in der Caldera konzentrieren, sondern zunehmend auch am Eisrand im Südwestend es Gletschers Myrdalsjökull.
In den letzten Tagen und Wochen war es unter dem subglazialen Vulkan Katla seismisch sehr unruhig. Immer wieder kam es zu Schwarmbeben, so auch in den letzten 24 Stunden. Zudem registriert das Geophon von Jón Frimann harmonsichen Tremor unter dem Vulkan. Dieser Tremor wird im Allgemeinen durch Fluidbewegungen im Untergrund ausgelöst. Die Wissenschaftler der Universität Reykjavik sind der Meinung, dass es sich bei diesem Fluid derzeit wahrscheinlich nicht um Magma, sondern um Wasser handelt. Ob es sich bei diesem Wasser um Thermalwasser, oder um Schmelzwasser des Gletschers Mýrdalsjökull handelt ist nicht klar. Gestern stiegen die Wasserpegel der Gletscherflüsse leicht an, was auf einen erhöhten Wärmefluss unter Vulkan und Gletscher hindeuten kann.
So bleibt die Situation auf Island derzeit spannend, ein Vulkanausbruch der Katla scheint aber trotz hoher Seismik nicht unmittelbar bevor zu stehen.
Update 09.07.2011: Die Bebentätigkeit unter der Katla hält weiterhin an, zudem ist ein leichter sprunghafter Anstieg des Tremos zu verzeichnen. Der Sprung in der Grafik könnte ein Hinweis auf eine Fraktur sein.
Unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island bebet die Erde. Heute Abend hat es Schwarmbeben in der Caldera des Vulkans unter dem Gletscher Myrdalsjökull gegeben. Schwarmbeben können ein Anzeichen für Magmabewegung im Untergrund sein. Nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im letzten Jahr, blicken Vulkanologen mit Spannung in Richtung Katla. Hier wird ein Vulkanausbruch in nächster Zeit erwartet, genauso wie am nur 40 km entfernten Vulkan Hekla.
Wann genau es zu einem Ausbruch kommen wird, ist ungewiss. Statistisch gesehen sind beide Vulkane überfällig und voll geladen. Vor dem Ausbruch des Eyjafjallajökulls kam es ca. 3 Moante lang zu häufigen Schwarmbeben. Bei der Hekla beträgt die Vorwarnzeit durch Seismik meistens nur 90 Minuten.
Droht auf Island der nächste Vulkanausbruch? Heute Nacht erschütterten 12 Erdbeben den subglazialen Vulkan Katla im Süden von Island. Die Epizentren der Beben lagen zum größten Teil in der Caldera, einige Erschütterungen wurden auch am Westrand des Vulkans registriert. 2 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Das war die stärkste Erdbebenserie unter der Katla seit dem Ausbruch des Nachbarvulkans Eyjafjallajökull im März letzten Jahres. In der Vergangenheit triggerten Vulkanausbrüche dieses Vulkans Folgeeruptionen der Katla. Diese fanden bis zu 18 Monaten nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökulls statt.
Die Erdbebenserie jetzt ist noch kein eindeutiges Indiz für einen bevorstehenden Ausbruch, allerdings ein erster Hinweis, dass sich tatsächlich Magma im Untergrund des Vulkans bewegen könnte. Statistisch gesehen ist ein Ausbruch der Katla überfällig.
Nicht überfällig, aber fällig, ist der Ausbruch der Hekla. Dieser Vulkan befindet sich praktisch in Sichtweite der Katla und liegt ca. 50 km nordwestlich des subglazialen Vulkans. Zwischen den beiden Vulkanen gibt es aber keine direkte Beziehung. Geoforscher der Universität Reykjavik beobachten eine wachsende Ausbeulung an der Hekla, die bereits eine Länge von 20 km erreicht. Die Beule gewann in den letzten Jahren jährlich 5 mm Höhe dazu. Sie ist ein untrügerisches Anzeichen dafür, dass sich große Magmamengen unter der Hekla ansammeln und dass der Druck unter dem Vulkan steigt. Es ist keine Frage ob der Vulkan ausbricht, sondern nur noch wann!
Die letzten Eruptionen der Hekla ereigneten sich in den Jahren 1970, 1980, 1991 und 2000. Die letzten beiden Ausbrüche waren vergleichsweise schwach. Vor diesen Ausbrüchen erhöhte sich die Hangneigung nicht annähernd so weit, wie es nun der Fall ist. Dementsprechend wird der nächste Ausbruch der Hekla sehr wahrscheinlich stärker ausfallen.