Kanlaon: Lahare in mehreren Flüssen

Lahar am Vulkan Kanlaon – Schlammlawinen nach Starkregenfällen

La Castellana, 8.06.2025Nach intensiven Regenfällen am Vulkan Kanlaon kam es gestern zum Abgang mehrerer Lahare (vulkanische Schlammlawinen), die vor allem die Süd- und Südwesthänge des Vulkans betrafen. Die Ströme wurden in mehreren Gemeinden beobachtet und stellen eine ernsthafte Gefahr für Anwohner in Flussnähe dar.

Laut der philippinischen Wetterbehörde PAGASA war die Insel Negros in den vergangenen Tagen von einem Tiefdruckgebiet sowie dem Südwestmonsun beeinflusst, was verbreitet zu starken Niederschlägen führte. Die Wetterstation des Kanlaon-Observatoriums in La Carlota City registrierte innerhalb von nur 3,5 Stunden eine Regenmenge von 45 Millimetern.

Das Regenwasser vermischte sich mit am Vulkanhang abgelagerter Vulkanasche und verwandelte sich in Schlamm, der auch große Lavabrocken und Baumstämme enthielt. Die Folge waren mehrere Lahare, die sich kanalisiert entlang von Flussläufen ins Tal ergossen. Besonders betroffen waren der Buhangin-Fluss sowie die Bereiche unterhalb von zwei Brücken. Auch der Ibid Creek in La Castellana war von einem Lahar betroffen gewesen.

Die lokalen Katastrophenschutzbehörden stehen in Alarmbereitschaft. Schulen und öffentliche Einrichtungen in gefährdeten Zonen wurden aufgerufen, Notfallpläne zu aktivieren. Auch wenn derzeit keine erhöhte vulkanische Aktivität am Kanlaon verzeichnet wird, stellen die Lahare ein Risiko dar.

„Starker Regen ist oft der einzige Hinweis darauf, dass ein Lahar bevorsteht“, betont PHIVOLCS. Daher sei es entscheidend, die Wetterlage kontinuierlich zu beobachten und bei drohendem Starkregen schnell zu handeln.

Auch in den kommenden Tagen ist keine Entspannung in Sicht. Die aktuelle Unwetterwarnung der PAGASA für Negros Occidental weist auf anhaltende Überschwemmungsgefahr hin. Verantwortlich dafür ist ein weiterhin aktives Tiefdruckgebiet östlich von Luzon sowie der feuchte Südwestmonsun, der regelmäßig schwere Regenfälle nach Visayas bringt. Für den 9. bis 11. Juni werden weitere Gewitter und starke Regenfälle erwartet.

Hohe Schwefeldioxid-Emissionen am Kanlaon

Der Kanlaon bleibt auch abseits der Lahare aktiv und könnte jederzeit weitere Ascheerupti­onen verursachen. Dafür spricht eine anhaltende Magmeninflation, die Bodendeformationen und Erdbeben verursacht. Zudem stößt der Vulkan große Mengen Schwefeldioxid aus. Die geförderten Tagesmengen haben sich in den letzten Tagen fast verdoppelt und beliefen sich vorgestern auf mehr als 5200 Tonnen am Tag. Gestern waren es fast 3600 Tonnen.

Am 6. Juni wurden 26 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Gestern wurden 5 Beben registriert. Möglicherweise konnten aufgrund des schlechten Wetters nicht alle Erdbeben detektiert werden.

Kanlaon emittierte halbe Stunde lang Vulkanasche

Langanhaltende Ascheemission am Kanlaon beobachtet – Seismizität erhöht

Manila, 04.06.2025Nachdem der Kanlaon in der letzten Woche recht ruhig war, gibt es diese Woche erneut Anzeichen erhöhter Unruhen. So eruptierte der Vulkan am Montag fast eine halbe Stunde lang Vulkanasche. Sie erreichte laut VAAC Tokio eine Höhe von 3300 m und driftete in Richtung Westen. In den Orten unter der Eruptionswolke kam es zu leichtem Ascheniederschlag.

Krater des Kanlaon (Archiv)

Die Vulkanologen von PHILVOLCS veröffentlichten eine Schautafel zum Geschehen, der man die wesentlichen Daten entnehmen kann. Demnach erreichte die Aschewolke eine Höhe von 1200 m über dem Krater und 29 Minuten an. Die Emission wurde von vulkanischem Tremor begleitet. Zudem stieg auch die Seismizität an und es wurden 37 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf 1460 Tonnen am Tag. Am Tag zuvor wurden gut 400 Tonnen SO₂ mehr ausgestoßen. Der Vulkan gilt weiter als aufgebläht. Diese Aufblähung zeugt von einer größeren Magmenakkumulation unter dem Feuerberg. Weitere Ascheeruptionen, die auch durchaus stärker werden können, gelten als wahrscheinlich.

Der Kanlaon ist seit gut einem Jahr sehr aktiv. Eine größere Eruption gab es zuletzt am 13. Mai, als sogar ein pyroklastischer Strom entstand. Am 25. Mai ereignete sich dann ein Lahar, als sich auf dem Vulkanhang Regenwasser mit der abgelagerten Asche mischte. Dabei wurde 1 Haus zerstört und 7 weitere beschädigt.

Kanlaon ist ein 2435 m hoher Stratovulkan auf der philippinischen Insel Negros. Er liegt zwischen den Provinzen Negros Occidental und Negros Oriental. Obwohl der Kanlaon in den letzten Monaten oft eruptierte, werden seine Ausbrüche selten so stark, dass sie große Landstriche verwüsten. Doch auch von den schwächeren Eruptionen mit einem VEI2 geht ein gewisses Zerstörungspotenzial aus. Besonders gefährlich sind dabei die pyroklastischen Ströme.

Kanlaon: Lahar zerstört und beschädigt Häuser

Lahar trifft Gemeinde am Mount Kanlaon – 1 Haus zerstört, 7 weiter Gebäude beschädigt

La Castellana,  25.05.25Am Samstag verursachten starke Regenfälle am philippinischen Vulkan Kanlaon einen Lahar. Der vulkanische Schlammstrom traf die Siedlung Biak na Bato in La Castellana und hinterließ nicht nur eine Schlammspur, sondern eine Schneise der Zerstörung: Ein Haus wurde dem Erdboden gleichgemacht, sieben weitere erlitten Schäden.

Glücklicherweise befanden sich die Bewohner der Gebäude bereits seit Dezember 2024 in Evakuierungszentren, wie John de Asis, Leiter des städtischen Katastrophenschutzbüros, mitteilte, so dass es keine toten oder verletzten Personen gab.

Lahare treten während der Regenzeit am Kanlaon vergleichsweise oft auf: Im Juni und Dezember 2024 bedingten Schlammströme die Evakuierung von mehr als 1000 Personen.

Das betroffene Gebiet liegt innerhalb der sechs Kilometer breiten Gefahrenzone des Vulkans, die nach dem Ausbruch vom 8. April evakuiert wurde. Starke Regenfälle verwandelten auf dem Vulkan abgelagerte Vulkanasche in Schlamm, der über die Hänge und letztendlich durch eine Abflussrinne strömte und durch die Siedlung floss. Dabei wurde auch die Straße entlang des Sitio Tamburong blockiert. Einsatzkräfte des Bauamts, des Philippinischen Roten Kreuzes und der örtlichen Behörden räumten die Straße bis Samstag 16 Uhr, sodass sie nun wieder passierbar ist.

De Asis erklärte, dass evakuierte Landwirte ihre Felder innerhalb der Gefahrenzone täglich zwischen 6 und 16 Uhr betreten dürfen, obwohl der Kanlaon weiterhin aktiv ist. Aus dem täglichen Update der Vulkanologen von PHILVOLCS geht hervor, dass Kanlaon in den letzten 24 Stunden 1 vulkanisch bedingtes Erdbeben erzeugte. Der Vulkan emittiert eine Dampfwolke, unter die sich auch Vulkanasche mischt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 1836 Tonnen am Tag und das Vulkangebäude ist aufgebläht. Die eruptive Tätigkeit hat in den letzten Wochen allerdings nachgelassen, könnte sich aber wieder intensivieren.

Hohe Seismizität am Bulusan

Am Vulkan Bulusan hingegen hat die Anzahl der Erdbeben in den letzten Wochen zugenommen. Hier berichtet PHILVOLCS, dass es gestern 72 vulkanotektonische Erdbeben gab. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei bescheidenen 296 Tonnen am Tag. Das Fördersystem könnte verstopft sein, weshalb sich im Inneren des Bulusan ein erhöhter Druck aufbauen könne, was letztendlich eine hohe Eruptionsgefahr bedinge.

Kanlaon: Starke Eruption förderte Asche auf 14 km Höhe

Starke Eruption am Kanlaon förderte 14 Kilometer hohe Aschewolke – Pyroklastische Ströme entstanden

Heute Nacht ereignete sich am Kanlaon die erwartete starke Eruption, vor der wenige Stunden zuvor gewarnt worden war. Sie manifestierte sich am 13. Mai 2025 um 02:55 Uhr Ortszeit (12. Mai, 17:55 UTC) am Gipfelkrater des Vulkans. Laut einer VONA-Meldung beim VAAC Tokio, die erst 2 Stunden nach der Eruption ausgegeben wurde, erreichte die Asche eine Höhe von 14.000 m über dem Meeresspiegel. In bewohntem Gebiet kam es zu Ascheniederschlägen. Besonders betroffen waren die Orte und Gemeinden La Carlota City, Bago City und San Miguel.

Auf Fotos ist zu erkennen, dass es in der Eruptionswolke vulkanische Blitze gab. Es wurden große glühende Gesteinsblöcke mehrere hundert Meter weit geschleudert, wobei sie in der Nähe des Gipfels Vegetation verbrannten. Zudem bildeten sich pyroklastische Ströme, eine der gefährlichsten Manifestationen des Vulkanismus. Sie flossen ca. 2000 m weit über den Südhang des Vulkans.

Dem Ausbruch ging eine seismische Krise voran, bei der 180 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Aufgrund der Krise wurde vor einer möglicherweise bevorstehenden Explosion gewarnt. Außerdem reduzierte sich der Gasausstoß stark, so dass die Vermutung nahe lag, dass das Fördersystem durch einen Pfropf aus erstarrter Magma und kalter Tephra verstopft war. Offenbar war es auch so, denn die Eruption zeigt alle Merkmale eines Schloträumers, der durch aufgestauten Gasdruck zustande kam.

In einem PHILVOLCS-Bericht heißt es, dass es zu einem moderat explosiven Ausbruch kam, der laut seismischem Signal und Infraschallmessungen gut 5 Minuten dauerte. Eine dichte Eruptionswolke wurde freigesetzt, die bis zu 4.500 Meter über dem Krater aufstieg und in südwestlicher Richtung abzog. Mit dieser Einschätzung liegt man weit hinter den vom VAAC Tokio veröffentlichten Daten zurück, die mit Hilfe von Satelliten gemessen erfasst wurden. Berücksichtigt man die 2435 m Höhe des Vulkans, wäre die Asche laut PHILVOLCS-Angaben nur bis auf knapp 7000 m Höhe über NN aufgestiegen und damit nur halb so hoch wie von den Satelliten gemessen. Im PHILVOLCS-Bericht wird der pyroklastische Strom nicht erwähnt, weshalb auch keine Daten dazu vorliegen.

Die Explosion wurde von lauten Detonationsgeräuschen begleitet, die vor allem in Siedlungen am Fuß des Kanlaons gehört wurden. Entsprechende Meldungen gibt es aus den Siedlungen Pula sowie La Castellana.

Evakuierungen in einem 6-Kilometer-Umkreis um den Gipfel des Kanlaon empfohlen

Die Alarmstufe steht weiterhin auf „3“, was auf magmatische Unruhe hinweist. Dies bedeutet ein erhöhtes Risiko für kurzfristige, mäßig explosive Ausbrüche, die erhebliche Gefahren mit sich bringen können. Die damit einhergehende Sperrzone hat einen Radius von 6 Kilometern um den Gipfel. PHILVOLS hat die sofortige Evakuierung aller Anwohner in dieser Zone empfohlen und weist auf die Gefahren des Vulkanismus hin und betont die Gefährlichkeit von pyroklastischen Strömen. Es wird empfohlen, im Freien Staubschutzmasken zu tragen.

Kanlaon: Warnung vor stärkerer Eruption

Seismische Unruhen am Kanlaon-Vulkan – Warnung vor möglichem Ausbruch

Auf der philippinischen Insel Negros sorgt der aktive Vulkan Kanlaon erneut für Besorgnis: Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHIVOLCS) hat nach einem deutlichen Anstieg seismischer Aktivität eine Warnung herausgegeben. Der seit Wochen unruhige Stratovulkan zeigt zunehmende Anzeichen magmatischer Bewegung im Untergrund. Die Bevölkerung in der Umgebung wurde zur Wachsamkeit und Vorbereitung auf mögliche Evakuierungen aufgerufen.

Allein in den zwölf Stunden zwischen Mitternacht und Mittag des heutigen Tages registrierten die Messstationen 72 vulkanische Erdbeben mit Magnituden zwischen 0,3 und 3,1, wobei letzterer Erdstoß für ein vulkanotektonisches Beben ungewöhnlich heftig war. Die Beben ereigneten sich in Tiefen von bis zu acht Kilometern unter den Nord- und Nordwestflanken des Vulkans. Seit dem 11. Mai summiert sich die Zahl der Erdbeben auf 135 Ereignisse, darunter mehrere vulkanisch-tektonische Beben, die auf Gesteinsbrüche tief im Vulkanschlot hindeuten – ein typisches Anzeichen dafür, dass sich Magma seinen Weg nach oben bahnt.

„Der deutliche Anstieg der vulkanotektonischen Aktivität weist auf fortschreitende Gesteinsbrüche hin“, erklärte PHIVOLCS. „Diese werden durch aufsteigendes Magma oder magmatische Gase verursacht, die Druck auf das umliegende Gestein ausüben.“

Auch die Gasemissionen liefern Hinweise auf Veränderungen im inneren System des Vulkans. Messungen vom 11. Mai ergaben einen Ausstoß von durchschnittlich 554 Tonnen Schwefeldioxid (SO₂) pro Tag – ein Wert, der im Vergleich zu früheren Messkampagnen deutlich gesunken ist. So lagen die Emissionen am 3. Juni 2024 noch bei 4.144 Tonnen täglich, am 9. Mai 2025 bei durchschnittlich 2.661 Tonnen. Der Rückgang der Emissionen könnte auf eine Blockierung des Fördersystems hinweisen. Durch den Druckanstieg im System könnte es zu einer starken Explosion kommen, die den Förderkanal freibläst. Solche Schloträume fördern meistens viel Asche und verteilen große Lavablöcke in mehreren Kilometern Umkreis. Außerdem könnten pyroklastische Ströme generiert werden – ein sehr gefährliches Szenario.

Derzeit gilt für den über 2.435 Meter hohen Kanlaon, einen der aktivsten Vulkane der Philippinen, weiterhin Alarmstufe 3. Diese deutet auf „magmatische Unruhe“ hin und signalisiert eine erhöhte Wahrscheinlichkeit kurzfristiger, explosionsartiger Ausbrüche, die auch umliegende Siedlungen bedrohen könnten.

PHIVOLCS empfiehlt dringend, das sechs Kilometer breite Sperrgebiet um den Gipfel strikt zu meiden. In diesem Radius besteht akute Gefahr durch pyroklastische Ströme, Ascheregen, Steinschläge und ballistische Auswürfe. Lokale Behörden wurden angewiesen, Vorbereitungen für Evakuierungen zu treffen.

Die letzten Ascheemissionen gab es am 10. Mai. Sie förderten Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe.

Auch der Bulusan zeigt heute eine ungewöhnlich hohe Seismizität. Später mehr dazu.

Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß Anfang Mai gestiegen

Schwefeldioxid-Ausstoß und Seismizität am Taal gestiegen – auch andere philippinische Vulkane zeigen erhöhte Werte

Mehrere philippinische Vulkane zeigten in der ersten Mai-Dekade eine erhöhte magmatische bzw. vulkanische Aktivität. Bei diesen Vulkanen handelt es sich um Bulusan, Kanlaon und Taal, mit dem ich meinen Bericht beginne.

Am Taal Vulkan war in den letzten Tagen nicht nur die Seismizität erhöht, sondern insbesondere auch der Ausstoß an Schwefeldioxid. Während er gestern bei ca. 2000 Tonnen am Tag lag, erreichte er am 7. Mai einen neuen Jahreshöchstwert von rund 4000 Tonnen am Tag. Damit wurden wieder Werte erreicht, wie sie im letzten Jahr typisch waren. Diese Werte liegen im Bereich eruptierender Vulkane und sind in Bezug auf Vulkane ohne eruptive Tätigkeit abnorm. Vor der Steigerung der Gasemissionen pendelte der Wert um 1000 Tonnen am Tag und lag Anfang des Jahres oft unter diesem Schwellenwert.

Neben den Gasemissionen nahm auch die Seismizität wieder zu: Am 7. Mai – dem Tag mit dem höchsten Gasausstoß – gab es auch ein Hoch in Bezug auf die Erdbebentätigkeit und es wurden 38 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befanden sich 7 Tremorphasen, die zwischen 2 und 3 Minuten lang anhielten. Sie wurden von sich bewegenden magmatischen Fluiden verursacht.

Die Wassertemperatur des Kratersees auf Vulcano Island hatte sich zuletzt von 72 Grad auf 68 erniedrigt. Auch der pH-Wert veränderte sich und stieg auf 0,3. Wahrscheinlich hing die verringerte Acidität mit dem verringerten Gasausstoß zusammen, denn ein Großteil der Gase entströmt dem unter Wasser liegenden Schlot auf Volcano Island und reichert das Wasser mit Säuren an.

Aktuell sieht es so aus, als würde die Wahrscheinlichkeit phreatischer Eruptionen am Taal wieder zunehmen. Unklar bleibt, woher die starken Schwankungen im Gasausstoß kommen. Hierfür kann ich mir 2 Erklärungen vorstellen: Entweder war der Förderschlot verstopft oder nach einer kurzen Abkühlphase ist erneut frisches Magma aufgestiegen, das sich unter Vulcano Island akkumuliert.

Bulusan mit anhaltender Erdbebentätigkeit

Der Bulusan ist weiterhin seismisch aktiv und entgast stark, wobei die Schwefeldioxid-Werte zwar erhöht sind, aber im Rahmen dessen liegen, was man bei einem sich aufladenden Vulkan zwischen zwei Eruptionen erwarten kann: Gestern wurden knapp 1000 Tonnen SO₂ emittiert. Zudem wurden 18 vulkanische Erdbeben festgestellt. Gestern waren es sogar 58 Erschütterungen.

Kanlaon mit Asche-Emissionen

Der Kanlaon bleibt ebenfalls aktiv und emittierte vorgestern Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstieg. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2600 Tonnen am Tag vergleichsweise hoch. Gestern wurden 5 vulkanische Erdbeben registriert. Mit weiterer Aktivität ist zu rechnen.

Bulusan: Starke Erdbebentätigkeit unter dem Vulkan

Schwarmbeben unter dem Bulusan – Explosionsgefahr wächst

Auf den Philippinen ist es heute aus seismischer Sicht sehr unruhig, denn gleich drei Vulkane – Bulusan, Kanlaon und Taal – weisen eine erhöhte seismische Aktivität auf und könnten sich auf explosive Eruptionen vorbereiten.

Im Fokus der Aufmerksamkeit steht dabei der Bulusan, da er bereits in der letzten Woche 2 stärkere Explosionen erzeugte, die zu Evakuierungen führten und Ascheregen über Ortschaften sorgten. Dieser Vulkan zeigt in den letzten Tagen eine erhöhte Seismizität, wobei gestern ein neuer Höhepunkt erreicht wurde, als das seismische Netzwerk von PHILVOLCS gleich 127 vulkanisch bedingte Erdbeben registrierte. Die meisten Erschütterungen konzentrierten sich unter dem Gipfelbereich des Vulkans im Süden Luzons, doch einige Erdbeben streuten in einem größeren Bereich und manifestierten sich sogar im Bereich der Nordküste.

Gestiegen ist nicht nur die Seismizität, sondern auch der Schwefeldioxid-Ausstoß: Am 29. April wurde dieser noch mit 30 Tonnen am Tag angegeben, am 30. April waren es bereits 548 Tonnen und am 1. Mai wurden 1600 Tonnen des vulkanischen Gases emittiert. Gestern lag der Wert bei 800 Tonnen. Dem Schwefeldioxid kommt eine besondere Rolle bei der Einschätzung der Situation am Vulkan zu. PHILVOLCS stufte die beiden starken Ascheeruptionen am 28. und 29. April als phreatisch ein. Damals schrieb ich, dass ich diese Einschätzung grundlegend für falsch halte, weil phreatische Eruptionen für gewöhnlich nicht so stark sind und auch nicht so viel Vulkanasche hervorbringen. Einzig der geringe Schwefeldioxid-Ausstoß sprach dafür, dass kein frisches Magma an den Eruptionen beteiligt war. Jetzt habe ich die Meldungsarchive noch einmal durchforstet und muss feststellen, dass der Wert, der am 29. April angegeben wurde, sich auf den bis dato letzten Messwert vom 12. Februar bezog und nicht wie sonst üblich auf den Zeitraum des Vortages. Dass am 1. Mai ein Wert von 1600 Tonnen Schwefeldioxid für den Vortag, also den 30. April, ermittelt wurde, zeigt schon, dass der Förderschlot infolge der beiden stärkeren Eruption freigeräumt wurde und dass frisches Magma an den Eruptionen beteiligt gewesen war, diese also nicht phreatischen Ursprungs waren.

Kanlaon mit Ascheemissionen

Der Kanlaon ist heute auch wieder unruhiger geworden, als er es in den letzten Tagen war, und erzeugte 2 Ascheemissionen, die beim VAAC Tokio VONA-Warnungen auslösten. Die Asche stieg bis auf 2700 m Höhe auf und driftete nach Nordwesten. Auch der Kanlaon zeigt seismische Aktivität: Gestern wurden 16 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 1689 Tonnen am Tag.

Taal seismisch unruhig

Auch der große Calderavulkan Taal ist wieder unruhiger geworden. Gestern wurden 71 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Darunter befanden sich 11 Tremorphasen zwischen 2 und 5 Minuten Dauer. Die Beben lagen überwiegend unter der Nordflanke von Volcano Island, die infolge einer Magmenakkumulation als aufgebläht gilt. Hier könnten sich jederzeit phreatische Eruptionen ereignen.

Kanlaon: Vulkanasche bis auf 3400 m Höhe eruptiert

Weitere Eruptionen am Kanlaon fördern Vulkanasche auf 3400 m Höhe – wichtiges Abkommen unterzeichnet

Der philippinische Vulkan Kanlaon eruptierte heute erneut mehrmals Vulkanasche. Sie steig bis auf eine Höhe von 3400 m auf und dritte mit dem Wind in Richtung Westen. Dabei überquerte die Aschewolke bewohnte Gebiet und es kam zu leichten Ascheniederschlägen.

Die Wahrscheinlichkeit für ein Anhalten der Aktivität ist hoch, wobei es auch zu einer Verstärkung der Eruptionen kommen kann. Dafür sprechen die geophysikalischen Parameter. Das seismische Netzwerk von PHILVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 33 vulkanotektonische Erdbeben, die über einen größeren Bereich des Vulkans streuten. Der Gasausstoß steigerte sich auf fast 2000 Tonnen am Tag und es wird weiterhin eine Bodenhebung detektiert. Infolge des Magmaaufstiegs gilt der Kanlaon als aufgebläht und der Druck im Vulkaninneren ist hoch. Der Alarmstatus steht auf „3“ und es gilt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Vulkan. Ferner besteht ein Überflugverbot, da jederzeit mit stärkeren Explosionen gerechnet werden muss. Erst am 8. April kam es zu einer stärkeren Eruption, deren Aschewolke so hoch aufgestiegen war, dass es eine Gefährdung für den Flugverkehr gab.

In diesem Zusammenhang meldete der philippinische Zivilschutz (OCD), dass zwei bedeutende Kooperationsvereinbarungen mit lokalen Behörden auf Negros Island geschlossen wurden, die zur  Verbesserung der Katastrophenvorsorge führen sollen. Gemeinsam mit der Stadt Victoria und dem Verbund der Bürgermeister von Negros wurden Maßnahmen vereinbart, um lokale Kapazitäten im Bereich Katastrophenrisikomanagement auszubauen. Die Stadt Victoria erhält künftig Zugang zu technischen Ressourcen, Schulungen und wissenschaftlichen Daten des OCD. Der  Beschluss wurde gefasst, nachdem der Ausbruch vom 8. April erneut über 25.000 Menschen zur Flucht zwang.

Der Kanlaon ist seit letztem Jahr mehrmals größer ausgebrochen, wobei auch pyroklastische Ströme entstanden. Der anhaltende Ascheniederschlag bedingt auch Ernteschäden und vor allem während der Regenzeit drohen Lahar-Abgänge. Sollte sich die Aktivität weiter steigern, sind auch direkt Menschenleben in Gefahr.

Neben dem Kanlaon zeigt auch der Taal-Vulkan wieder eine erhöhte seismische Aktivität. in den letzten 24 Stunden wurden 18 vulkanische Erdbeben detektiert, am Vortag waren es 10. Die Gefahr, dass es zu phreatischen Eruptionen kommt, steigt somit wieder an.

Kanlaon: Stärkere Eruption fördert Vulkanasche auf 7000 m Höhe

Eruption lässt Aschewolke am Kanlaon bis auf 7000 m Höhe aufsteigen – Starker Ascheniederschlag in mehreren Orten

Am philippinischen Vulkan Kanlaon kam es heute Morgen zu einer vergleichsweise starken Eruption. Die explosive Phase begann um 05:51 Uhr und dauerte gut 56 Minuten. Dabei stieg eine dichte Aschewolke 4000 Meter über dem Krater auf, bevor sie sich west- und südwestwärts verlagerte. Das VAAC Tokio registrierte die Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m und brachte 3 VONA-Warnungen heraus. Da der Kanlaon selbst 2435 m hoch ist, ergibt sich eine Höhe der Aschewolke über dem Krater von ca. 4500 m.

Der Kollaps der Aschewolke verursachte zudem pyroklastische Dichteströme, die sich etwa einen Kilometer weit über die südlichen Hänge ausbreiteten. Von pyroklastischen Strömen geht eine besonders große Gefahr aus, da sie in kürzester Zeit weite Strecken zurücklegen können und alles verbrennende superheiße Gase enthalten.

Menschen, die in Gemeinden im Schatten des Vulkans wohnen, berichteten von deutlich hörbaren Rumpelgeräuschen der Explosion.  Zudem wurden große, ballistische Gesteinsbrocken mehrere Hundert Meter weit geschleudert. Diese lösten in der Nähe des Gipfels kleinere Vegetationsbrände aus.

Auch Ascheregen blieb nicht aus: In mehreren Gemeinden von Negros Occidental gingen feine Aschepartikel nieder. Betroffen waren unter anderem Teile von La Carlota City, Bago City und La Castellana. In Brgy. Cubay (La Carlota City) kam es darüber hinaus zu stark schwefelhaltigen Dämpfen, die schwächer noch bis in die Gemeinde Hinigaran wahrgenommen wurden.

Dem Ausbruch war bereits eine mehrmonatige Phase vulkanischer Unruhe vorausgegangen, in deren Folge es auch zu einer Aufwölbung im südöstlichen Bereich des Vulkans kam – ein Hinweis auf zunehmenden Druck im Inneren des Vulkans, der durch aufsteigendes Magma verursacht wird. Wenige Tage vor der Eruption sanken die Schwefeldioxid-Emissionen merklich ab: von durchschnittlich 2500 Tonnen pro Tag im März auf nur noch 1655 Tonnen am Vortag der Eruption. Die seismische Aktivität blieb dabei weitgehend stabil. Daraus schließen die Vulkanologen von PHILVOLCS, dass es zu einer Blockade im Förderschlot gekommen ist, wodurch sich im Speichersystem des Vulkans großer Druck aufgebaut hatte, der sich letztendlich in der stärkeren Explosion entladen hat.

Da die seismischen und geochemischen Messdaten nach dem Ausbruch bislang keine deutliche Zunahme der Aktivität zeigen, bleibt der Alarmstatus für Kanlaon auf Stufe „3“. Weitere kurzfristige explosive Ausbrüche sind möglich.  Es gilt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater. Die Vulkanologen warnen vor diversen Vulkangefahren und insbesondere vor Laharen, falls es zu starken Regenfällen kommen sollte.