Australien: ungewöhnliche Schneefälle in Queensland

Ungewöhnlich starker Schneefall in Australien – bis zu 50 Zentimeter Schnee in New South Wales und Queensland

Ein ungewöhnlich starker Wintereinbruch hat am Wochenende Teile von Australien unter einer dichten Schneedecke begraben. Besonders betroffen waren die nördlichen Hochebenen von New South Wales sowie angrenzende Regionen im Südosten von Queensland. Es waren auch Gegenden betroffen, in denen Schnee nur extrem selten fällt. so selten, dass einige jüngere Anwohner zum ersten Mal Schnee in ihrem Leben sahen. In einigen Orten erreichten die Schneemengen Rekordwerte, wie sie seit Jahrzehnten nicht mehr gemessen wurden.

Australische Winterlandschaft

Laut dem australischen Wetterdienst fielen am Samstag in Teilen von New South Wales bis zu 40 Zentimeter Schnee, mancherorts sogar bis zu 50 Zentimeter. Auch in Teilen von Queensland setzte am Nachmittag Schneefall ein. Dort war es das erste nennenswerte Ereignis dieser Art seit rund zehn Jahren. Insgesamt handelte es sich um die stärksten Schneefälle in dieser Region seit Mitte der 1980er-Jahre.

Der New South Wales State Emergency Service meldete, dass bis zu 100 Fahrzeuge auf schneebedeckten Straßen in den nördlichen Hochebenen festsaßen. Zusätzlich kam es im gesamten Bundesstaat zu mehr als 1.400 witterungsbedingten Notfalleinsätzen. Zehntausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom, zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. In Armidale, Guyra und Umgebung waren selbst die Rasenflächen von Golfclubs tief verschneit.

Begleitet wurde der Wintereinbruch von kräftigem Regen, stürmischen Böen mit Geschwindigkeiten von über 90 Stundenkilometern und gesteigerter Hochwassergefahr. In einigen Regionen traten Flüsse über die Ufer. Der Peel River und der Namoi River verursachten mittelstarke Überschwemmungen. Für Teile von New England wurde eine Evakuierungsanordnung ausgesprochen. Es wurde vor glatten Straßen gewarnt und empfohlen, unnötige Fahrten zu vermeiden.

Schnee ist in Australien zwar nicht gänzlich unbekannt, tritt aber fast ausschließlich in höher gelegenen Regionen im Südosten des Landes auf. In Queensland kommt er nur äußerst selten vor und gilt dort als meteorologische Ausnahmeerscheinung. Laut Meteorologinnen und Meteorologen war eine ungewöhnlich starke Kaltfront für das aktuelle Wetterereignis verantwortlich. Diese transportierte kalte Luft vom Südpol weit nach Norden und traf auf feuchte Luftmassen. Hierbei handelt es sich um eine Kombination, die in dieser Form nur selten vorkommt und durch einen schwächelnden Jetstream verursacht werden kann.

Rumänien: Tote und Verletzte durch Überflutungen

Starke Überflutungen im Nordosten Rumäniens: Sieben Tote, Hunderte evakuiert

Nach tagelangem Starkregen im Sommer wurde der Nordosten Rumäniens Ende Juli von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Besonders betroffen waren die Kreise Suceava und Neamț, wo mehrere Flüsse und Bäche über die Ufer traten, ganze Dörfer unter Wasser standen und mehrere Menschen ihr Leben verloren.

Überflutungen Rumänien

Nach Angaben der rumänischen Katastrophenschutzbehörde wurden allein im Kreis Suceava mehr als 680 Häuser beschädigt, im Kreis Neamț weitere 170. Die Fluten zerstörten 41 Gebäude vollständig. Fast 900 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, manche wurden mit Hubschraubern direkt von Hausdächern evakuiert. Insgesamt kamen sieben Menschen durch die Fluten ums Leben, zahlreiche Ortschaften waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.

Neben den humanitären Herausforderungen stellen die Überschwemmungen auch ein infrastrukturelles Problem dar: Straßen, Brücken und Stromleitungen wurden beschädigt oder zerstört. Zudem drohen langfristige Schäden an landwirtschaftlichen Flächen und Wasserversorgungssystemen.

Die rumänische Regierung genehmigte finanzielle Hilfen für die betroffenen Familien. Je nach Ausmaß der Schäden erhalten sie zwischen 3.000 und 6.000 Euro Unterstützung.

Die in den sozialen Medien geteilten Bilder erinnern mich an die Ahr-Tal-Katastrophe, wo es ähnliche geografische Bedingungen gab.

Die betroffene Region liegt im Übergangsbereich zwischen den Ostkarpaten und dem östlichen Hügelland Moldawiens. Die Landschaft ist geprägt von engen Flusstälern, steilen Hängen und vielen kleineren Nebenflüssen, die in größere Gewässer wie die Bistrița und den Siret münden. Diese geografischen Bedingungen begünstigen bei Starkregen schnelle Wasserabflüsse von den Berghängen in die Gewässer, was zu Sturzfluten führt. In Kombination mit abgeholzten Hängen, unregulierter Bebauung in Überflutungszonen und unzureichender Infrastruktur zur Wasserableitung steigt das Hochwasserrisiko deutlich. Dazu addieren sich die Folgen des Klimawandels, die immer häufiger zu Extremwetterlagen führen.

Die Ereignisse verdeutlichen erneut die Verwundbarkeit vieler Regionen Rumäniens gegenüber Extremwetter. Ohne umfassende Maßnahmen in den Bereichen Hochwasserschutz, Forstwirtschaft und Raumplanung könnten sich ähnliche Katastrophen in Zukunft häufen.

Türkei: Neuer Hitzerekord und Waldbrände

Hitzerekord in der Türkei – Waldbrände in der östlichen Mittelmeerregion außer Kontrolle

In der Türkei wurde ein neuer Allzeit-Hitzerekord aufgestellt: In der südostanatolischen Stadt Silopi nahe den Grenzen zu Syrien und dem Irak wurden am Freitag 50,5 Grad Celsius gemessen – noch nie seit Beginn der systematischen Klimaaufzeichnung war es in der Türkei heißer gewesen. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2023, als in Eskişehir 49,5 Grad registriert wurden.

Hitzerekord

Der neue Spitzenwert markiert nicht nur eine meteorologische Extremmarke, sondern ist auch ein Indiz für eine sich zuspitzende Klimakatastrophe im Mittelmeerraum, denn mit der extremen Hitze, die sich nicht nur auf den Südosten Anatoliens beschränkt, gehen in der Region des östlichen Mittelmeers starke Waldbrände einher: In der Türkei kämpfen Feuerwehr und Helfer derzeit an mehreren Fronten gegen die Flammen. Besonders betroffen ist die westtürkische Provinz Bursa. Dort breitete sich ein Feuer seit Samstagabend in einem Waldgebiet zwischen den Bezirken Kestel und Gürsu rasant aus – angefacht von starkem Wind und anhaltender Trockenheit. Rund 1300 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Umfangreiche Löschmaßnahmen mit hunderten Einsatzkräften wurden eingeleitet. Sie werden von Löschhubschraubern, Wasserwerfern und Feuerwehrfahrzeugen unterstützt.

Zusätzliche Gefahr droht von nahegelegenen Steinbrüchen, in denen Sprengstoff gelagert ist. Mehrere Explosionen wurden gemeldet. Die Behörden warnten Anwohner in angrenzenden Ortschaften, den Anweisungen strikt Folge zu leisten.

In der nordwesttürkischen Provinz Karabük brennen Wälder bereits seit vier Tagen. Dort mussten nach offiziellen Angaben 14 Dörfer geräumt werden.

Landesweit herrscht höchste Alarmstufe. Angesichts der Rekordtemperaturen, die bis zu zwölf Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen, reiche ein Funke, um großflächige Feuer zu entfachen. Zuletzt starben in der Region Eskişehir zehn Menschen, darunter Feuerwehrleute und Waldarbeiter, als sich ein Feuer durch drehende Winde plötzlich ausbreitete.

Feuerwehrleute bei Athen

Auch Griechenland kämpft mit ähnlichen Problemen. Das Land wird seit Tagen von einer Hitzewelle mit Temperaturen von über 45 Grad heimgesucht. In mehreren Regionen, darunter auf Kreta, Euböa und Kythira sowie auf dem Festland, lodern teils außer Kontrolle geratene Brände. Besonders kritisch war die Lage nördlich von Athen: Die Orte Drosopigi und Kryoneri mussten evakuiert werden, fünf Menschen wurden verletzt. Die Flammen griffen auch auf Häuser über. Die Luftverschmutzung ist extrem: Selbst im Zentrum der Hauptstadt war der Geruch verbrannten Holzes spürbar.

Die griechische Regierung forderte über das EU-Katastrophenschutzverfahren sechs Löschflugzeuge an. Tschechische Einsatzkräfte sind bereits im Land. Auf der Insel Kythira retteten Küstenwache und private Boote Dutzende Menschen von einem von Flammen bedrohten Strand. 44 der 52 neu gemeldeten Brände konnten innerhalb von 24 Stunden unter Kontrolle gebracht werden – doch bei Temperaturen über 45 Grad und starken Winden bleibt die Gefahr extrem hoch.

Die Waldbrände in der Türkei und Griechenland sind ein dramatischer Ausdruck des sich verschärfenden Klimawandels im Mittelmeerraum. Temperaturen von 50 Grad, anhaltende Dürre, zerstörte Wälder und gefährdete Wohngebiete – all das zeigt, dass der Sommer 2025 für Südeuropa zur akuten Belastungsprobe geworden ist.

Sind lange Sommerferien zeitgemäß?

Gerade in den Sommermonaten werden in den bei Urlaubern beliebten Ländern entlang des Mittelmeeres immer höhere Temperaturen gemessen, die mit Waldbränden und Dürren einhergehen. Zudem kommt es vermehrt zu Extremwetterereignissen mit starken Unwettern und Überflutungen, die in gebirgigen Regionen häufig Erdrutsche und Schlammlawinen verursachen. Ich selbst meide seit Jahren die Hauptreisesaison im Sommer, wenn es um Reisen ans Mittelmeer geht. Meiner Meinung nach fordert der Klimawandel auch ein Umdenken, wie die Bundesländer ihre Ferienzeiten legen. Sind 6–7 Wochen lange Sommerferien zeitgemäß? Da hierzulande Kinder kaum noch bei der Ernte helfen müssen, so wie es früher einmal war, wären kürzere Sommerferien, aber längere Pfingstferien z. B. angebracht. Noch besser wären flexible Ferienmodelle, die es Familien ermöglichen, abseits der Hauptreisezeiten günstiger unterwegs zu sein.

Türkei: Starkregen verursachte Überflutungen bei Ankara

Starkregen in der Türkei – Überflutungen in Keçiören bei Ankara

Ankara, 19.07.2025Die türkische Hauptstadtregion Ankara wurde gestern von einem Unwetter getroffen, das stundenlangen Starkregen mit sich brachte, der Straßen überflutete, Keller unter Wasser setzte und sogar vor Erdgeschosswohnungen keinen Halt machte. Dabei kam es zu teils dramatischen Szenen: In sozialen Medien geteilte Aufnahmen zeigen, wie eine Hauswand von innen heraus kollabierte, als die Wassermassen durch ein Haus schossen.

In der Metrostation Kuyubaşı stand der Tunnel unter Wasser. Der Betrieb wurde umgehend eingestellt. Betroffene Bewohner wurden evakuiert, erste Maßnahmen zur Wasserbeseitigung durch städtische Einsatzkräfte eingeleitet. Ähnliches trug sich erst in der letzten Woche in New York City zu. U-Bahnen, Tiefgaragen und Keller können im Falle von Flutkatastrophen schnell zur Todesfalle werden und sollten bei Unwettern gemieden werden.

Menschen kamen wie durch ein Wunder nicht ums Leben, dafür aber mehrere Haustiere. Zwei Kinder, die von der Flut erfasst wurden, konnten durch beherztes Eingreifen von Anwohnern gerettet werden. Feuerwehr- und Rettungsdienste waren im Dauereinsatz.

Besonders betroffen war der Bezirk Keçiören: Straßen und Alleen wurden zu reißenden Flussläufen, Fahrzeuge blieben liegen, Fußgänger wichen in hüfthohe Wassermassen aus. Die Stromversorgung brach zusammen und die städtische Kanalisation war überfordert und konnte die Wassermassen nicht mehr ableiten. In der Folge schoss das Wasser aus Gullys empor. Ein Problem, das schon länger bekannt ist: In vielen Metropolen der Türkei ist das Kanalisationssystem zu schwach und unterdimensioniert, um mit den immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen in Folge des Klimawandels fertig zu werden. Ein Problem, das früher oder später auch Metropolen anderer Staaten treffen wird bzw. auch dort bereits immer deutlicher zutage tritt.

Nach Aussage der staatlichen Meteorologiebehörde waren Regenfälle den ganzen Tag über möglich, sodass Behörden die Bevölkerung zu Vorsichtsmaßnahmen aufriefen. Im Viertel Adnan Menderes wurden zahlreiche Erdgeschosswohnungen überflutet.

Bereits in den vergangenen Jahren war die Türkei immer wieder von extremen Regenfällen betroffen.

Im Mai 2023 traf ein Unwetter v. a. die Hauptstadt Ankara – insbesondere Keçiören – sowie Provinzen wie Antalya, Elazığ und Muş. Straßen, Häuser und Geschäfte wurden überschwemmt, Fahrzeuge standen meterhoch im Wasser, Sportplätze und Wohnhäuser waren betroffen. Die Blockierung von Regenrinnen verschärfte die Lage erheblich. In Muş etwa wurden Brücken zerstört, Wohnhäuser beschädigt, Fahrzeuge weggespült.

New York City: Sturzflut überschwemmte U-Bahn

Unwetter mit Starkregen verursachten Sturzfluten in New York City – U-Bahn überflutet

New York City, 15.07.2025Die Serie ungewöhnlicher Extremwetterereignisse in den USA reißt nicht ab. So kam es am Montagabend zu heftigen Gewittern mit Starkregen, der in kürzester Zeit eine Sturzflut auslöste, die Straßen und vor allem U-Bahntunnel überschwemmte. Es kam zum Verkehrschaos, von dem auch der Flugverkehr betroffen war.

Zwar traf es New York City (NYC) am schlimmsten, doch die Unwetter wüteten über weite Teile des Nordostens der Vereinigten Staaten. Besonders betroffen waren die Bundesstaaten New York und New Jersey. Laut den Wetterdiensten galten für 50 Millionen Menschen Unwetterwarnungen, in Teilen der Region wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.

Der Straßenverkehr in NYC wurde vielerorts lahmgelegt. In der Bronx musste der Cross Bronx Expressway vollständig gesperrt werden, nachdem sich dort das Wasser meterhoch aufgestaut hatte. In mehreren Landkreisen, darunter Union und Bergen County in New Jersey sowie Westchester County nördlich von New York, wurden Straßen überschwemmt und Fahrzeuge von den Wassermassen eingeschlossen. Es kam zu Wasserrettungseinsätzen.

In den sozialen Medien geteilte Aufnahmen verdeutlichen das Ausmaß der Katastrophe und dokumentierten teils dramatische Szenen, wie das Wasser durch die U-Bahnen schoss und Straßen überflutete.

Auch der Flugverkehr war erheblich betroffen. Landesweit wurden knapp 2.000 Flüge gestrichen. Mehr als 10.000 verspäteten sich. Die Flughäfen Newark Liberty und LaGuardia verhängten zwischenzeitlich Startverbote, am JFK Airport kam es zu teils stundenlangen Verzögerungen. Besonders betroffen war United Airlines, die ein zentrales Drehkreuz in Newark betreibt.

Die Behörden meldeten Regenmengen von über 130 Millimetern, die in wenigen Stunden niedergingen. Lokal fielen bis zu 100 Millimeter Niederschlag innerhalb einer Stunde. Besonders gefährdet waren tiefer gelegene Stadtteile sowie Kellerwohnungen, in denen die Gefahr plötzlicher Überflutung bestand.

Meteorologen rechnen damit, dass sich die Lage nur langsam entspannt. Die Sturmsysteme bewegen sich nur träge über die Region, was weiterhin für hohe Niederschläge und lokalisierte Überschwemmungen sorgen könnte.

In diesem Sommer kam es bereits zu einer ungewöhnlichen Häufung von Unwettern und Tornados im Osten und Süden der USA. Zwar kommt es in der betroffenen Region immer wieder zu Unwettern, wenn feuchtwarme Luft aus dem Bereich des GOLFS VON MEXIKO mit Kaltluft aus dem Norden zusammenstößt, doch nicht in der Häufung wie dieses Jahr. Im Westen der Staaten gibt es hingegen verheerende Waldbrände. So fiel die historische Grand Canyon Lodge auf dem North Rim der Schlucht den dort lodernden Flammen zum Opfer. Vor einem Jahr stattete ich ihr noch einen Besuch ab, ebenso dem inzwischen abgebrannten Malibu. Vielleicht sollte Donald Trump seine Strategie, den Klimawandel zu leugnen, noch einmal überdenken!

USA: Unwetterserie verursachte dramatische Überflutungen

Dramatischer Juli in den USA: Fast 120 bestätigte Todesfälle durch Überflutungen in Texas, North Carolina und New Mexico

Washington, 10.07.2025Der Süden der USA erlebet derzeit einen der tödlichsten Hochsommer seit Jahren. In mehreren Bundesstaaten haben starke Regenfälle extreme Überschwemmungen und Sturzfluten verursacht, die in den ersten Julitagen mindestens 119 Menschen das Leben kosteten. Besonders betroffen waren Texas, North Carolina und New Mexico.

Die Katastrophenserie begann Anfang Juli in Zentraltexas. Dort sorgten massive Regenfälle für dramatische Überschwemmungen, insbesondere am Guadalupe River. Der Fluss trat am 4. Juli über die Ufer und riss ganze Landstriche mit sich. Besonders betroffen war das Gebiet rund um Kerrville. Nach offiziellen Angaben kamen dort allein mindestens 94 Menschen ums Leben. Die Gesamtzahl der Todesopfer durch die verschiedenen Flutereignisse in Zentraltexas wird inzwischen auf mindestens 109 geschätzt, weitere 161 Personen gelten als vermisst und sind wahrscheinlich tot. Auch fünf Teilnehmer eines Jugendlagers und ein Betreuer sind unter den Vermissten. 28 Mädchen des Sommercamps Mystic River starben.

Mehr als 1.700 Einsatzkräfte mit über 975 Fahrzeugen und Geräten wurden durch den Bundesstaat mobilisiert, um Rettungs- und Bergungsarbeiten zu unterstützen. Noch immer befindet sich Texas in der Notfallreaktionsstufe II. Lokale Hilfsorganisationen bitten die Bevölkerung inzwischen gezielt um Geldspenden, da keine weiteren Sachspenden benötigt werden.

Nur wenige Tage später traf Tropensturm Chantal den Südosten der USA. Am 6. Juli brachte der Sturm extreme Regenfälle nach North Carolina, insbesondere in das Gebiet rund um Raleigh-Durham. Binnen 24 Stunden fielen dort fast 300 Millimeter Niederschlag, was ein historischer Höchstwert darstellt. Zahlreiche Counties wurden überflutet, darunter Alamance, Chatham, Moore, Orange und Person. Auch nachdem Chantal am 7. Juli zu einem tropischen Tiefdruckgebiet herabgestuft wurde, setzte sich der Starkregen fort.

Nach aktuellem Stand sind mehrere Todesopfer zu beklagen. In Pittsboro ertrank eine 83-jährige Frau, deren Auto in den Fluten versank. Auf dem Jordan Lake starben zwei Personen beim Bootfahren. In Hillsborough kam eine 58-jährige Frau ums Leben, als sie auf dem Weg zur Arbeit mit ihrem Auto im Hochwasser stecken blieb. Auch in Alamance County wurden zwei Menschen tot aufgefunden – ein Mann, dessen Fahrzeug von den Fluten mitgerissen wurde, sowie eine 23-jährige Frau in einem überfluteten Wagen. Die genaue Zahl der Toten ist weiterhin Gegenstand laufender Ermittlungen. Insgesamt wurden über 20 Landkreise stark in Mitleidenschaft gezogen.

Ein weiteres tragisches Ereignis ereignete sich am 8. Juli im Ort Ruidoso in New Mexico. Dort führten heftige Monsunregenfälle zu Sturzfluten, als das Wasser auf verbranntes Land früherer Waldbrände traf und nicht versickern konnte. Stattdessen vermischten sich Regenwasser und Asche zu Schlamm und flossen im hügligen Gelände oberflächlich ab. Der Rio Ruidoso stieg auf einen historischen Höchststand von sechs Metern – 1,5 Meter über dem bisherigen Rekordwert. Drei Menschen kamen ums Leben, darunter ein siebenjähriger Junge, ein vierjähriges Mädchen und ein Mann im mittleren Alter. Alle wurden von den Fluten erfasst und flussabwärts gerissen.

Während über 50 Wildwasserrettungen durchgeführt werden mussten, dauern die Such- und Bergungsarbeiten weiter an. Die Gemeinde Ruidoso arbeitet eng mit dem New Mexico Office of the Medical Investigator und weiteren Behörden zusammen. Für betroffene Anwohner wurde im Gemeindezentrum an der Sudderth Drive eine Notunterkunft eingerichtet.

Die Häufung der extremen Wetterereignisse wirft erneut Fragen zur Klimaanpassung und Krisenresilienz in den USA auf. In allen drei Bundesstaaten laufen weiterhin Notfallmaßnahmen, während Familien um ihre Angehörigen trauern und ganze Gemeinden mit den Folgen der Katastrophen kämpfen.

Extremwetterlagen kommen in den betroffenen Staaten im Sommer häufiger vor, insbesondere da in einigen Regionen Hurrikan-Saison ist. Doch so viele Katastrophen in nur einer Woche sind äußerst selten.

Hitzewelle: Extreme Temperaturen in weiten Teilen Europas

Hitzewelle lässt Thermometer auf extreme Werte steigen – 46,6 Grad in Portugal gemessen

Oberhausen, 02.07.2025Die extreme Hitze der letzten Tage war nicht nur bei uns in Deutschland deutlich zu spüren, sondern bescherte besonders dem Westen Europas extremste Temperaturen, wie sie so früh im Sommer noch nicht gemessen wurden. Besonders betroffen war Portugal, wo bereits am 30. Juni eine Rekordtemperatur von 46,6 Grad gemessen wurde.

Der Hitzerekord für Ende Juni wurde in der portugiesischen Stadt Mora aufgestellt. Auch im Ort El Granado stieg das Thermometer auf über 46 Grad. In Spanien, Frankreich und Italien lagen die Temperaturen teils bei mehr als 40 Grad. Die extremen Temperaturen ließen Asphalt schmelzen und bedingten Stromausfälle in mehreren Städten: Stromnetze werden durch die Zuschaltung von Klimaanlagen überlastet und Transformatoren überhitzen.

Frankreich hat noch ein zusätzliches Problem mit der Stromversorgung, denn das Kühlwasser der Atomkraftwerke kühlt bei der Hitze nicht mehr schnell genug ab. In der Folge mussten Atomkraftwerke ihre Leistung drosseln oder sogar ganz abgeschaltet werden. Auch für Deutschland blieb das nicht folgenlos, denn der Strompreis an der Börse explodierte infolge der geringeren Stromproduktion der vernetzten Elektrizitätswerke Europas. Deutschland bezieht einen Teil seines Stromes aus Frankreich, doch mit dem Ausfall der Atomkraftwerke importiert Frankreich nun deutschen Solarstrom, was die Preise treibt.

Frankreich hat noch ein anderes Problem, denn wie eine Studie zeigt, sind Millionen Häuser derart schlecht isoliert, dass sie im Sommer zu Backöfen werden. Es fehlen nicht nur Dämmungen von Fassaden und Dächern, sondern auch Sonnenabschattungen von Fenstern. Auch Ventilatoren und Klimaanlagen sind Mangelware. So bleibt nur die Möglichkeit, vor der Hitze zu warnen: In Paris wurde die höchste Hitzewarnstufe ausgerufen und Touristenattraktionen wie der Eiffelturm wurden für Besucher gesperrt. Heute könnte die 41-Grad-Marke erreicht werden.

Generell versagt die EU nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch darin, unsere Städte- und Gebäudeinfrastruktur anzupassen.

Nicht nur Frankreich stöhnt unter der Hitzewelle, sondern auch wir Deutschen schwitzen derzeit mächtig. Heute könnte es im Westen lokal bis zu 40 Grad heiß werden. Der Temperaturrekord für Deutschland wurde übrigens am 25. Juli 2019 mit 41,2 Grad aufgestellt. Diese Temperatur wurde in Duisburg-Baerl gemessen, nur wenige Kilometer von meinem Heimatort entfernt.

Die Hitzewelle soll laut den Prognosen dann ab heute Nachmittag durch starke Gewitter beendet werden. Es drohen Unwetter mit Hagel und Starkregen, der zu Überflutungen führen könnte.

Mittelmeer leidet unter maritimer Hitzewelle

Wassertemperatur 5 Grad wärmer als normal – Maritime Hitzewelle mit dramatischen Auswirkungen für das Klima

Oberhausen, 25.06.2025Der Planet hat Fieber, und das nicht nur zu Lande und in der Luft, sondern auch im Wasser: Eine neue Visualisierung der Temperaturverteilung des Mittelmeerwassers, die vom europäischen Klimadienst Copernicus veröffentlicht wurde, belegt, dass das Mittelmeer stellenweise bis zu 5 Grad wärmer ist als im langjährigen Durchschnitt. Konkret bedeutet das, dass die Wassertemperaturen Mitte Juni bei den Balearen 27 Grad statt 22 Grad betrugen. Ein Wert, der so früh im Jahr untypisch ist und sonst bestenfalls im Hochsommer erreicht wird.

Extrem hohe Mittelmeertemperaturen. © Copernicus.

Da Meere und Ozeane die Klimamaschinen unseres Planeten sind und Extremwerte normalerweise puffern, beeinflussen die hohen Werte sowohl das kurzfristige Wettergeschehen als auch das langfristig wirkende Klima. Die hohen Meerestemperaturen bewirken nicht nur immer häufiger auftretendes Extremwetter in der Mittelmeerregion, sondern haben auch Folgen für das Wetter bei uns in Deutschland, wo wir in den nächsten Tagen mit einer Hitzewelle rechnen müssen, die Temperaturen von bis zu 40 Grad und sogar darüber mit sich bringen könnte. Trockenperioden, die von Unwettern mit Starkregen unterbrochen werden, sind eine Folge. Fällt der Starkregen auf ausgetrocknete Böden, können diese das Wasser nicht aufnehmen, was dazu führt, dass es oberflächlich abfließt und zu Überflutungen führt. Gleichzeitig fällt der Grundwasserpegel und das Wasser wird selbst im ansonsten wasserreichen Deutschland knapp. Zudem hat Trockenheit, gepaart mit fallenden Grundwasserständen, starke Auswirkungen auf den Waldbestand. Sterbende Wälder wirken sich wieder ungünstig auf das Klima aus, wodurch der gesamte Wasserkreislauf gestört wird.

Wer Dienstagabend die ZDF-Sendung „Harald Lesch“ gesehen hat, konnte lernen, dass unser Grundwasser von Mikroorganismen rein gehalten wird, die höchst empfindlich auf Temperaturänderungen des ansonsten mit 10 bis 12 Grad gleichmäßig kühlen Grundwassers reagieren. Der Klimawandel und Eingriffe in den Wärmehaushalt des Untergrunds bewirken ein Sterben dieser Mikroorganismen, wodurch das ökologische Gleichgewicht der Grundwasserspeicher durcheinanderkommt, mit der Folge, dass natürliche Filterprozesse gestört werden und wir in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr genug sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben könnten – eine Ansage für deutlich steigende Wasserpreise.

Tatsächlich verbrauchen wir pro Tag und Kopf weitaus mehr als 120 Liter Trinkwasser, die im Haushalt verbraucht werden. Rechnet man den Wasserverbrauch mit ein, der zur Erzeugung von Lebensmitteln, Konsumgütern und Energie aufgewendet werden muss, verbrauchen wir Deutschen pro Tag 7200 Liter Wasser. Eine Menge, die hochgerechnet auf die Bevölkerung schwindelerregend ist und weit über dem liegt, was die Natur langfristig bereitstellen kann.

Getoppt wird der Verbrauch allerdings von den Superreichen dieser Welt, deren Verbrauch an Ressourcen unermesslich ist. Doch wer Privatjets, Luxusjachten und mehrere Villen sein Eigen nennt oder mal kurzerhand Venedig mietet und fast 100 Gäste mit Privatjets einfliegt, dem werden selbst deutliche Preiserhöhungen für das Trinkwasser nicht viel ausmachen. Die Folgen für unsere Umwelt sind allerdings enorm, nur die Zeche zahlt die Allgemeinheit.

In Venedig schließt sich dann auch der Kreis meiner Gedanken. Die Lagunenstadt an der Adria ist vom Mittelmeer abhängig, wie kaum eine andere Stadt. Doch momentan bereitet eine meteorologische Hitzewelle größere Sorgen als die hohen Wassertemperaturen, denn für 27 Orte Italiens wurde die Hitzewarnstufe „2“ ausgerufen. Es werden Temperaturen bis zu 37 Grad erwartet.

Deutschland erlebte ungewöhnlich trockenes Frühjahr

Frühjahr 2025 in Deutschland: Wärmer, trockener und sonniger als normal

Offenbach, 30. Mai 2025Am 1. Juni beginnt der meteorologische Sommer. Für den Deutschen Wetterdienst (DWD) ist das Grund genug, um eine Wetterbilanz für das Frühjahr 2025 zu ziehen: Es geht als eines der außergewöhnlichsten in die deutsche Wettergeschichte ein, denn es war nicht nur deutlich zu warm, sondern auch eines der drei trockensten Frühjahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Zudem gab es eine rekordverdächtige Sonnenscheindauer.

Im bundesweiten Durchschnitt lag die Temperatur bei 9,8 Grad Celsius und damit 1,9 Grad über dem Mittel der Referenzperiode 1961–1990. Auch im Vergleich zur moderneren Periode 1991–2020 ergab sich ein Plus von 0,7 Grad. Bedenkt man, dass zu vorindustriellen Zeiten die Temperaturen nochmals um 0,6 bis 0,8 Grad niedriger lagen, als zur erstgenannten Referenzperiode, dann kommt man auf einen Temperaturanstieg von 2,5 bis 2,7 Grad seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Damit liegt man weit über dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens.

Der April war der siebtwärmste seit Messbeginn. Erste Sommertage gab es bereits Mitte des Monats. Am 2. Mai wurde in Waghäusel-Kirrlach im Oberrheingraben sogar der erste heiße Tag (über 30 °C) des Jahres registriert. Im Kontrast dazu traten bis in den Mai hinein in höheren Lagen noch Nachtfröste auf: Das absolute Minimum lag am 18. März bei –11,2 °C in Deutschneudorf-Brüderwiese.

Niedrigwasser 2022 am Rhein.

Besonders dramatisch zeigte sich der Wassermangel: Mit nur 96 Litern pro Quadratmeter fiel bundesweit rund die Hälfte des üblichen Niederschlags. Damit reiht sich 2025 neben 1893 und 2011 unter die trockensten Frühjahre ein. In Teilen Nord- und Ostdeutschlands fielen lokal kaum 40 l/m², während im Alpenvorland punktuell über 300 l/m² gemessen wurden. Der höchste Tageswert wurde am 28. Mai in Wilhelmsfeld (Baden-Württemberg) mit 86 l/m² registriert. Die Pegel einiger großer Flüsse wie der Rhein waren bereits im Frühjahr zu niedrig. Das bedingt eine schlechte Prognose für den Sommer.

Auch bei der Sonnenscheindauer wurden außergewöhnliche Werte erreicht: Im Schnitt wurden rund 695 Sonnenstunden gemessen, was ein Plus von 49 % gegenüber dem langjährigen Mittel (1961–1990) darstellt. In Küstennähe, etwa an der Nordsee, wurden sogar Spitzenwerte bis zu 775 Stunden verzeichnet. Das macht das Frühjahr 2025 zum drittsonnigsten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1951.

Besonders betroffen von Wärme, Trockenheit und Sonne zeigten sich das Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Das Saarland war mit durchschnittlich 11,0 °C das wärmste Bundesland. Gleichzeitig fiel hier mit nur 89 l/m² kaum mehr als ein Drittel des üblichen Regens.

Die Bilanz des Frühjahrs 2025 verdeutlicht den fortschreitenden Klimawandel: Wärmere Temperaturen, verlängerte Trockenphasen und intensivere Sonneneinstrahlung setzen sich zunehmend als neue Realität durch – mit weitreichenden Folgen für Natur, Landwirtschaft und Wasserhaushalt.

Auch die jüngste Naturkatastrophe in den Schweizer Alpen zeugt vom Klimawandel: Der Gletscherbruch im Lötschental vernichtete jüngst den Ort Blatten. Nun droht eine Sturzflut durch den aufgestauten Bach Lonza. Vermutlich trug das Tauen des Permafrost eine Mitschuld an dem Felssturz, der zum Schluss den Gletscherbruch bedingte.

Warnungen vor Unwettern mit Tornadogefahr

Nach ein paar kühleren Tagen, die auch ein wenig Regen brachten, der aber am grundlegenden Wassermangel des Bodens nur wenig änderte, wird es aktuell wieder wärmer. Ein Hochdruckgebiet bringt warme und feuchte Luft aus dem westlichen Mittelmeerraum zu uns. Am Wochenende drohen dann schon wieder starke Gewitter und die Möglichkeit, dass Superzellen entstehen, die Tornados hervorrufen könnten.