Deutschland: Waldbrand am Brocken

Waldbrand am Brocken im Harz breitet sich nicht weiter aus

Zuerst die gute Nachricht: der massive Einsatz von Löschhubschraubern und Flugzeugen hat die weitere Ausbreitung der Flammen am Brocken im Harz gestoppt. Doch noch immer sind gut 150 Feuerwehrleute im Einsatz und die Löscharbeiten könnten sich noch über mehrere Tage hinziehen. Am höchsten Berg des Harzes, in Sachsen-Anhalt, wurden die Löschflüge über Nacht ausgesetzt, sollen jedoch am heutigen Morgen in größerem Umfang wieder aufgenommen werden. Acht Hubschrauber und vier Flugzeuge sind für den Einsatz vorgesehen, das Maximum an Luftlöschmitteln, das über dem Brocken koordiniert werden kann. Erstmalig bei der Brandbekämpfung in Deutschland wurde dem Löschwasser ein Flammenhemmmittel beigemengt.

Zusätzlich arbeiten Feuerwehrleute am Boden, um Brandschutzstreifen anzulegen und den Wassertransport zu erleichtern. Ein Hubschrauberlandeplatz in Elend und ein Wasserbetankungsplatz in Aue Hattorf wurden eingerichtet. Der Einsatz wird voraussichtlich mehrere Tage dauern, da die Wetterbedingungen ungewiss sind. Niederschläge werden erst in der Nacht zum Montag erwartet, und starker Wind könnte die Situation verschlimmern.

Das Feuer erstreckt sich über eine Länge von 1.000 Metern, und die Ursache ist noch unklar. Am Freitag wurden vorsorglich 500 Menschen, darunter Touristen und Wanderer, vom Brocken evakuiert. Der Brockenweg, einer der meistfrequentierten Wanderwege im Nationalpark Harz, bleibt gesperrt. Für den nahegelegenen Ort Schierke besteht aktuell keine Gefahr, da der Wind die Feuerfront in eine andere Richtung treibt.

Vor zwei Jahren kam es an derselben Stelle bereits zu einem großen Waldbrand, der ebenfalls einen mehrtägigen Löscheinsatz erforderte. Die Waldbrandgefahr in Sachsen-Anhalt ist derzeit besonders hoch, insbesondere im Norden des Landes kam es in letzter Zeit zu mehreren Bränden.

Der Wald am Brocken im Harz war vor dem Feuer stark von den Folgen des Klimawandels und Schädlingsbefall gezeichnet. Besonders die Fichtenwälder in der Region litten unter den extremen Dürreperioden der letzten Jahre, was sie anfällig für den Borkenkäfer machte. Dieser Schädlingsbefall führte dazu, dass viele Bäume abstarben, wodurch große Flächen des Waldes geschwächt und teilweise bereits abgestorben waren. Auf den Bildern zur Berichterstattung über den Waldbrand sieht man mehr Baumskelette als gesunde Bäume.

Vor dem Waldbrand gab es also bereits eine hohe Anfälligkeit für Brände, da die vertrockneten und toten Bäume als leicht entzündliches Material dienten. Diese Situation machte die Region besonders anfällig für Waldbrände, da sich Feuer in solchen ausgetrockneten Wäldern schneller ausbreiten kann.

Waldbrände als Folgen des Klimawandels

Der verheerende Waldbrand geht zumindest teilweise auf das Konto des Klimawandels, der bekanntermaßen einen anthropogenen Anteil hat. Allerdings ist es schwer genau zu beziffern, wie groß dieser Anteil ist, denn es gibt auch natürlich bedingte Phänomene, die Einfluss auf die Stabilität des Klimas haben und mit dem anthropogen verursachten Anteil interagieren und Wechselwirkungen hervorrufen. Nichtsdestotrotz erscheint es mir dringender denn je, die Treibhausgas-Emissionen zu senken, die Rodung weiterer Waldflächen zu stoppen und die Meere nicht weiter zu vergiften. Doch ressourcenschonendes Handeln ist nicht „in“. Den Politikern der Ampel gelang es nicht, die Bevölkerung bei ihren Klimaschutzmaßnahmen mitzunehmen. Im Gegenteil, Zwangsmaßnahmen, in Form von Gesetzen vorgebracht, vergraulten den Bürger, anstatt ihn zu motivieren, und es wird immer klarer, dass Kompetenz und Menschenkenntnis bei den Verantwortlichen fehlen. Leider auch das Verständnis einfachster wirtschaftlicher Zusammenhänge: So äußerte sich Bundeskanzler Scholz gestern sinngemäß in Bezug auf Zuwanderung ausländischer Fachkräfte, dass es Deutschland nicht gelingen wird, bei einer schrumpfenden Bevölkerung ohne Zuwanderung  dringend benötigest Wirtschaftswachstum zu generieren. Doch Wirtschaftswachstum muss es ja nur geben, wenn die Bevölkerung immer weiter wächst! Bei einer schrumpfenden Bevölkerung kann auch die Wirtschaftsleistung nachlassen. Überdies würde es helfen und vielen Menschen erst ermöglichen, positiv auf den Klimawandel einzuwirken, wenn auch die einkommensschwächeren Bürger vom Wirtschaftswachstum profitieren würden und die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter auseinanderklaffen würde. Das wäre zudem das beste Mittel, um ausufernde rechts- und linksextreme politische Gesinnungen gleich einem Waldbrand mit Löschmitteln einzudämmen. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch in all den anderen Staaten, in denen nicht nur die Wälder brennen.

Klimawandel: Prognosen könnten stark daneben liegen

Neue Studie zum globalen Temperaturanstieg zeichnet düstere Prognose

Eine neue Studie niederländischer Forscher stellt bisherige Prognosen zur Klimaentwicklung aufgrund der durch den Menschen in die Atmosphäre eingebrachten Treibhausgase infrage. Demnach könnte der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur deutlich stärker ausfallen als bisher berechnet.

Die Studie unter der Leitung des Geochemikers Professor Jaap Sinninghe Damsté von der Universität Utrecht, an der auch Forscher aus Bristol und vom NIOZ-Institut beteiligt waren, basiert auf der Untersuchung eines Bohrkerns, der den Meeresbodensedimenten vor der kalifornischen Küste entnommen wurde. Die sauerstoffarmen Bedingungen am Meeresboden führten zu einer außergewöhnlich guten Konservierung organischer Stoffe im Sediment, das vor langer Zeit abgelagert wurde und somit einen Blick in die Klimageschichte längst vergangener Zeiten ermöglicht. Analysen der organischen Substanzen ermöglichten es, die damaligen Meerestemperaturen im Verhältnis zur Kohlendioxidkonzentration genau zu rekonstruieren.

Durch die Anwendung einer besonderen Analysemethode, die als TEX86 bezeichnet wird, konnte man die Temperaturen der oberen Wasserschichten der Ozeane nachvollziehen. Das Analyseverfahren stützt sich auf marine Mikroorganismen (Archaeen), in deren Zellmembranen Substanzen gespeichert sind, deren chemische Zusammensetzung temperaturabhängig variiert. Zusätzlich entdeckte man in erhaltenen Zellen von Algen Chlorophyll und Cholesterin, die Rückschlüsse auf die damalige Kohlendioxidkonzentration ermöglichten.

Die Daten zeigen, dass die Kohlendioxid-Konzentration in den letzten 15 Millionen Jahren von etwa 650 ppm auf 280 ppm kurz vor der Industrialisierung gesunken ist. Durch die massive Verbrennung fossiler Rohstoffe ist die Kohlendioxid-Konzentration seitdem wieder auf über 400 ppm gestiegen. In der Periode des starken Kohlendioxidabfalls durchlebte die erde mehrere Kaltzeiten.

Professor Damsté warnt, dass die Forschungsergebnisse verdeutlichen, was passieren könnte, wenn die Kohlendioxid-Emissionen weiter drastisch steigen und meint, dass der Einfluss von Kohlendioxid-Emissionen auf die Temperatur stärker sein könnte, als bisher angenommen. Insbesondere die eher konservativen Schätzungen des Weltklimarates müssten demnach korrigiert werden. Einige neuere Klimamodelle deuten jedoch auf ähnlich dramatische Szenarien hin, wie sie die neue Studie zeichnen und die globalen Temperaturen könnten bis zum Ende des Jahrhunderts um 7 bis 14 Grad steigen, wenn sich der Kohlendioxidgehalt der Luft verdoppeln würde. Diese Schätzungen liegen deutlich über dem bisherigen Worst-Case-Szenario von einem Temperaturanstieg von 4 bis 6 Grad. Die Studie erschien übrigens bei nature.com.

Klimakatastrophe während der Paläozän-Eozän-Grenze

Doch was die Studie schuldig bleibt, ist eine Antwort auf die Frage, wie die Welt dann aussehen wird. Aus den Daten geht hervor, dass es vor 15 Millionen Jahren bereits eine Heißzeit gab, und auch von der Paläozän-Eozän-Grenze ist bekannt, dass die Durchschnittstemperaturen innerhalb weniger Jahrtausende von 18 auf mindestens 24 Grad stiegen, wobei neuere Studien von noch höheren Temperaturen ausgehen. Damals soll es allerdings gut 4000 Jahre gedauert haben, bis dieser extreme Temperaturanstieg vollzogen war. Die Temperaturen blieben für 170.000 bis 200.000 Jahre erhöht. Was waren die Folgen? Die Ozeantemperaturen stiegen dramatisch an und erreichten in den Tropen 40 Grad Celsius. Die Ozeane kippten, und die Klimazonen verlagerten sich. Die Polregionen waren eisfrei, und Meeresbewohner migrierten in die Gewässer jenseits der Polarkreise, wo das Wasser im Schnitt bis zu 27 Grad warm war. Auch die Niederschlagsmengen veränderten sich: Obwohl viel Wasser aus den überhitzten Ozeanen verdunstete, herrschte vielerorts ein arides Klima, und es kam zu Verwüstungen. Die Landmassen in den polaren Regionen nahmen den Platz der Tropen ein. Da sich das Klima über mehrere Jahrtausende erwärmte, hatten Pflanzen und Tiere Zeit zu migrieren, was bei dem aktuellen anthropogen verursachten Klimawandel nicht der Fall sein wird. So könnte das Massensterben, das es auch vor fast 59 Millionen Jahren gab, diesmal noch größer ausfallen als damals.

Hunga-Tonga-Ha’apai-Eruption beeinflusst Klima

Vulkanausbruch in Tonga könnte globales Wetter bis mindestens 2030 beeinflussen

Dass der Vulkanausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai das globale Wetter beeinflussen könnte, ist keine neue Spekulation. Relativ neu sind jedoch die Erkenntnisse einer Studie, die Ende Mai im Bulletin der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft veröffentlicht wurde. Demnach kommen die Forscher Martin Jucker, Chris Lucas und Deepashree Dutta zu dem Schluss, dass der Vulkanausbruch das globale Klima bis mindestens zum Jahr 2030 beeinflussen könnte. Grund hierfür sind die enormen Mengen Wasserdampf, die infolge der submarinen Eruption im Januar 2022 bis in die Stratosphäre aufgestiegen sind. Es handelte sich um 146 Millionen Tonnen Wasserdampf, die mit der Eruptionswolke des Vulkans bis auf eine Höhe von 57 Kilometern aufgestiegen sind. Es war der stärkste Vulkanausbruch seit der Tambora-Eruption im Jahr 1815. Der Wasserdampf verteilt sich nur langsam in den hohen Luftschichten und beeinflusst dort die Höhenwinde.

Die Forscher erstellten verschiedene Simulationen von Klimamodellen, bei denen sie die Chemie der Atmosphäre variierten, um die Auswirkungen des stratosphärischen Wasserdampfs auf die Oberflächentemperaturen zu bewerten. Die Simulationen kamen zu dem Ergebnis, dass sich während des Winters auf der Nordhalbkugel der Erde, besonders in den borealen Zonen, die Landmassen erwärmen. In Skandinavien und Nordrussland, aber auch im Norden von Kanada, fallen dadurch die Winter deutlich milder aus und es kann mehr schneien. Aber auch in den gemäßigten Breiten kommt es zu einer Erwärmung. Während des Winters auf der Südhalbkugel kommt es zu einer zusätzlichen Abkühlung, von der besonders Australien betroffen ist. Auch hier können sich die Niederschlagsmengen vergrößern.

Die Forscher verwiesen darauf, dass die Effekte des Vulkanausbruchs komplexer sind als eine bloße Erwärmung infolge der Emission von Treibhausgasen. Die durch den Wasserdampfeintrag in die Stratosphäre ausgelösten Änderungen der Höhenwinde beeinflussen in Zusammenhang mit der Erwärmung der Oberfläche auch Faktoren wie regionale Zirkulationsmuster und Wolkenrückkopplungen. Letztendlich könnte es allein durch das zusätzliche Wasser in der Atmosphäre zu erhöhten Niederschlägen kommen.

Die Forscher schließen mit einem Plädoyer, dass es weitere Forschungen geben muss, um die Effekte der Anomalie auf Klimaphänomene wie El Niño besser zu verstehen.

Ich finde es sehr spannend, wie ein Vulkanausbruch im fernen Tonga das Leben aller Menschen auf diesem Planeten beeinflussen kann. Ein wenig verwunderlich finde ich, dass Mainstreammedien kaum darüber berichten und dass die Erkenntnisse offenbar auch nicht zu den normalen Meteorologen durchgedrungen zu sein scheinen. Denn die extremen Niederschläge der letzten Monate, die mit zahlreichen Flutkatastrophen einhergingen, könnten durch die Phänomene infolge des Vulkanausbruchs in Tonga verstärkt worden sein und nicht ausschließlich durch den anthropogenen Einfluss auf den Klimawandel herrühren. Insofern eine wichtige Erkenntnis, wenn es um Debatten und Maßnahmen zum Klimawandel geht. (Quelle: https://doi.org/10.1175/JCLI-D-23-0437.1)

Deutschland mit Niederschlagsrekord in 2024

In den letzten 12 Monaten fiel in Deutschland soviel Regen, wie niemals zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Während vor zwei, drei Jahren noch Trockenheit und Dürre das Wettergeschehen in Deutschland und Teilen Europas bestimmten, erleben wir zurzeit einen ungewöhnlich niederschlagsreichen Sommer. Doch nicht nur der Sommer war zu nass, sondern auch Frühjahr, Winter und Herbst 2023. Und wenn ich mich richtig erinnere, war der letzte Sommer auch nicht so der Burner! Tatsächlich hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) nun Daten seiner landesweiten Messstationen ausgewertet und analysiert und veröffentlichte ein neues Paper, in dem es heißt, dass die vergangenen zwölf Monate der regenreichste Zeitraum seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 darstellten. Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 hat es also so viel geregnet wie niemals zuvor in der neueren Geschichte unseres Landes. Dies zeigt sich auch in zahlreichen Unwettern, die vielerorts zu Überflutungen führten, lokal große Schäden verursachten und verzweifelte Menschen zurückließen.

In einer Pressemitteilung erklärte Frank Kaspar, Leiter der Hydrometeorologie des DWD, dass nicht einer der letzten zwölf Monate für sich genommen ein Rekordmonat war, sondern dass sich der Rekord aus dem Durchschnitt der Regenmengen der letzten 12 Monate ergibt.

Über Deutschland fielen in dem Zeitraum gut 1070 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu beträgt der langjährige Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990 etwa 789 Liter pro Quadratmeter pro Jahr.

Auffallend ist, dass in den vergangenen zehn Jahren unterdurchschnittliche jährliche Niederschlagsmengen registriert wurden. Laut Frank Kaspar hat Niederschlag jedoch generell „eine hohe Variabilität“. Die Trockenheit der letzten Jahre wurde nun durch eine sehr feuchte zwölfmonatige Phase abgelöst. Die Grundwasserreserven, die in den Dürrejahren 2018-20 und 2022 deutlich zurückgegangen waren, haben wieder zugenommen. In einigen Orten liegen sie sogar bis zu 120% über dem langjährigen Durchschnitt.

Doch wie passen der Klimawandel, die Dürren und nun das Übermaß an Niederschlag zusammen? Hitzeperioden und Trockenheit wurden in den Dürrejahren oft durch eine sogenannte Omega-Wetterlage ausgelöst, bei der ein ortstabiles Hochdruckgebiet von zwei Tiefdrucksystemen in der Höhe flankiert wurde. Während das Areal unter Hochdruckeinfluss warm und trocken war, gab es in den Gebieten unter dem Tiefdruckeinfluss Unwetter und Starkregen, so wie wir es jetzt erleben. Die Indizien sprechen dafür, dass sich die Wettersysteme ein paar Tausend Kilometer verschoben haben, sodass Deutschland und Mitteleuropa nun vermehrt unter einem dieser Tiefdrucksysteme liegen.

Diese Omega-Wetterlagen werden durch einen stark mäandrierenden Jetstream ausgelöst, der durch die allgemeine Klimaerwärmung geschwächt wurde. Der Jetstream mäandriert weiterhin stark. Hinzu kommt, dass auch natürliche Phänomene wie der enorme atmosphärische Wasserdampfeintrag der Hunga Tonga-Hunga-Ha’apai-Eruption vom Januar 2022 und die Sonnenaktivitätszyklen das Klima global beeinflussen könnten. Auf diesen Umstand wird im allgemeinen Diskurs zum Klimawandel meiner Meinung nach nicht genug eingegangen.

China: Hochwasser trifft Hitzewelle

Hochwasser im Süden von China vertreibt Zehntausende – Hitzewelle lässt Menschen im Norden schwitzen

Das Wetter in der Volksrepublik China ist zweigeteilt: Im Norden herrscht eine Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 39 Grad Celsius, während der Süden des Landes unter steigenden Flusspegeln und Überschwemmungen leidet.

Für viele nördliche Provinzen hat die Meteorologiebehörde eine Hitzewarnung herausgegeben, die für die Provinzen Xinjiang, Innere Mongolei und Henan gilt. In Peking klettert das Thermometer auf 37 Grad, und es wurde die zweithöchste Hitzewarnstufe verhängt.

Die Bevölkerung wird vor den gesundheitlichen Folgen von Hitze und Dehydrierung gewarnt und aufgeklärt. Man soll sich wenig im Freien aufhalten, schattige Plätze aufsuchen und Anstrengungen vermeiden. Die Warnungen gelten insbesondere für Kinder, Ältere und Kranke. Die Zahl der Hitzetoten steigt auch in China beständig an, wobei offizielle Zahlen selten mitgeteilt werden. Rechenmodelle aus dem Jahr 2018 ergaben etwa 62.000 Hitzetote pro Jahr, während es in Deutschland ca. 20.000 sein sollen.

Ein Ende der Hitze in China ist nicht in Sicht. Für die nordöstliche Provinz Liaoning wurden Temperaturen von 40-42 Grad prognostiziert. Diese Temperaturen sollen bis Dienstag erreicht werden.

Die von der Hitze geplagten Regionen sind gleichzeitig mit extremer Trockenheit konfrontiert. Besonders in der Region des Gelben Flusses und des Huaihe-Flusses herrscht akuter Wassermangel, und Teile der Bevölkerung sind von Wasserlieferungen abhängig. Die Böden sind ausgetrocknet, und die Ernten sind gefährdet. Wenn es zu Gewittern kommt, können die Böden das Wasser nicht aufnehmen, was schnell zu lokalen Überflutungen führt. Außerdem ist die Waldbrandgefahr hoch, und vereinzelte Brände sind bereits ausgebrochen. Ein Ende der Dürre ist nicht in Sicht.

Während im Norden Wassermangel herrscht, hat der Süden zu viel davon: In vielen südlichen Provinzen wurden aufgrund schwerer Regenfälle Hochwasserwarnungen herausgegeben. In der südöstlichen Provinz Fujian gehen seit einer Woche starke Regenfälle nieder. Das Fassungsvermögen mehrerer Stauseen wurde überschritten, und man musste Wasser ablassen, was die Flusspegel weiter steigen lässt. Es kommt zu massiven Überflutungen, und Zehntausende Menschen befinden sich auf der Flucht vor den Wassermassen, in denen bereits mehrere Menschen starben. Unter den Opfern befand sich ein Student, der in der Stadt Guilin ertrank.

Frühe Hitzewelle in Südosteuropa im Juni

Hitzewelle in Südosteuropa trifft vor allem Griechenland, Türkei und Zypern – Fast 45 Grad erreicht

Eine außerordentlich heftige Hitzewelle, die zudem ungewöhnlich früh im Jahr auftritt, hält den Südosten Europas seit Tagen fest im Griff. Sie beschert der Region Temperaturen von bis zu 44 Grad. Die höchste Temperatur wurde an der türkischen Ägäisküste gemessen: Sie lag bei 44,6 Grad. Ein regionaler Rekord für die erste Hälfte im Juni und die höchste Junitemperatur seit 1938. Und das Thermometer könnte noch weiter klettern, denn für einige Regionen in Mittelgriechenland und auf der Peloponnes-Halbinsel wurden Temperaturen von bis zu 45 Grad prognostiziert. Bei diesen Temperaturen ist der menschliche Organismus extrem belastet und kaum noch leistungsfähig; es drohen Hitzeschlag und Kreislaufversagen. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, alte Menschen und Kranke. Sie sollten sich laut ärztlicher Empfehlung nicht im Freien aufhalten, viel trinken und Anstrengungen meiden.

Urlauber in der Ägäis berichteten gestern in Fernsehbeiträgen, dass es an der Küste nachts noch 37 Grad heiß war und an Schlafen nicht zu denken gewesen sei. Kurzzeitige Abkühlung brachte nur eine Dusche oder ein Sprung ins Meer. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 23 und 24 Grad, was am oberen Spektrum der Durchschnittstemperaturen für den Juni liegt. Wie bereits in den letzten Jahren heizen die Extremtemperaturen im Süden eine Debatte an, ob es noch sinnvoll ist, die Hauptferienzeit im Sommer zu belassen, da Reisen in den Süden, wohin es die meisten Menschen in den Ferien zieht, zu dieser Zeit nicht besonders sinnvoll erscheinen. Man kann natürlich auch einfach in den Norden reisen, nach Island zum Beispiel, das sich seit Jahren steigender Beliebtheit erfreut. Allerdings erlebt man dort derzeit einen der kältesten Junis seit Beginn der Klimaaufzeichnung.

Von der Hitzewelle sind nicht nur die Urlaubsregionen der Ägäis betroffen, sondern auch die griechische Hauptstadt Athen, wo gestern Morgen um 9 Uhr 33 Grad gemessen wurden. Besonders in Straßenschluchten staut sich die Hitze, sodass es nachts nur wenig abkühlt. Das Wahrzeichen Athens, die Akropolis, bleibt in den Mittagsstunden aufgrund der Hitze geschlossen.

Die Hitzewelle bedingt auch eine erhöhte Waldbrandgefahr. Auf der Insel Zypern brachen bereits erste Feuer aus. Sie wüten an den Südhängen der höchsten Berge der Insel, die sich nordöstlich der Stadt Paphos befinden. Einige Ställe nebst Tierbestand brannten ab. Drei Menschen mussten mit Rauchvergiftungen im Krankenhaus behandelt werden. Die Einsatzkräfte versuchen, die Feuer zu löschen. Die Waldbrände brachen infolge von Trockenheit bei Temperaturen um 40 Grad aus.

Vulkanausbruch in Tonga nimmt Einfluss auf das globale Klima

Die Hitzewelle hängt vordergründig mit einer massiven Warmluftfront aus Nordafrika zusammen. Hintergründig zeichnet sich ein gestörter Jetstream für diese Extremwettersituationen verantwortlich. Das Höhenwindband wird aufgrund des Klimawandels schwächer und mäandert immer stärker, was zu immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen führt. Doch nicht nur der anthropogene Einfluss stört die Höhenwinde, sondern auch extrem viel Wasserdampf, der infolge der Hunga Tonga-Hunga Ha’apai-Eruption im Januar 2022 bis in die Stratosphäre aufstieg und sich nun global verteilt. Eine neue Studie belegt den Einfluss der Eruption auf das aktuelle Wettergeschehen und geht davon aus, dass er vielleicht Jahrzehnte, aber mindestens bis 2030 anhalten wird. Mehr dazu in einem späteren Artikel, der hier während meines Urlaubs im Juli veröffentlicht wird.

Klimakrise: Milliarden Betrug mit fiktiven Klimaschutzprojekten

Milliardenbetrug mit Klimaabgaben – Umweltministerium trotz Warnungen untätig

Im Zuge meiner Berichterstattung auf Vnet berichte ich inzwischen fast täglich über Naturkatastrophen, die aller Wahrscheinlichkeit nach durch den anthropogenen Klimawandel ausgelöst oder wenigstens verstärkt werden. Ich mache auch keinen Hehl daraus, dass ich mit vielen politischen Maßnahmen und Gesetzen zum Klimaschutz nicht einverstanden bin, da ich vieles für unüberlegt, wirkungslos und überteuert halte. Oft werden die Bürger übermäßig finanziell belastet, besonders jene, die es sich nicht leisten können.

Dabei ginge Klima- und Umweltschutz viel einfacher, indem wir alle unseren Konsum ein wenig einschränken und auf Unnötiges verzichten, auch ohne den Zwang der Teuerungen.

Recherchen von Journalisten des Fernsehmagazins „ZDF frontal“ und Reportern der „Welt“ deckten einen großangelegten Skandal auf, der praktisch alle Autofahrer mit konventionellen Fahrzeugen betrifft und sich darüber hinaus auswirken könnte: Mit Gebühren auf den Benzinpreis, die sich aus dem Gesetz zur Treibhausgasminderungsquote ergeben und die jeder beim Tanken entrichtet, sollten internationale Ölkonzerne in China neue, umweltfreundlichere Ölförderanlagen errichten, um Kohlendioxid einzusparen. Pro gesparte Tonne CO₂ -die es nur auf dem Papier gab- zahlte Deutschland 400 Euro an die chinesischen Konzerne. So entstand dem deutschen Autofahrer ein Schaden von rund 80 Millionen Euro, die für ein Projekt in der chinesischen Provinz Xinjiang gezahlt wurden. Statt umweltfreundlicher Anlagen die neu erbaut wurden, standen dort am Ende jedoch nur alte Anlagen oder Hühnerställe.

Dieses Projekt ist nur die Spitze des Eisbergs. Medienberichten zufolge vermutet man nun, dass rund 4,4 Milliarden Euro in Projekte geflossen sind, deren Existenz sich nicht nachweisen lässt.

Das Bundesumweltministerium unter der Leitung der Grünenpolitikerin Steffi Lemke erfuhr schon vor Wochen von den Betrugsvorwürfen und blieb bis jetzt untätig! Das Vertrauen in die Regierung dürfte so weiter abstürzen.

Generell lässt sich der Verbleib von Gebühren und Steuergeldern kaum nachvollziehen, und man darf sich zurecht fragen, wo das Geld bleibt und warum die Regierung mit den 915 Milliarden Euro Steuereinnahmen aus 2023 nicht auskommt. Nicht nur beim Umweltschutz fehlt das Geld an allen Ecken, sondern auch beim Erhalt der Infrastruktur, der Digitalisierung, Bildung, Verteidigung etc.

Ich frage mich auch oft, was mit den CO₂-Steuern und den Gebühren aus dem Emissionshandel angestellt wird. Wahrscheinlich verschwinden die Gelder ebenfalls sang- und klanglos in die Taschen betrügerischer Netzwerke mit mafiosen Strukturen, zu denen man sicherlich auch einige Regierungen von Ländern zählen kann, die von Deutschland und der EU unterstütz werden.

Mallorca: Flughafensperrung aufgrund von Überflutung

Flughafen auf Mallorca wurde überflutet – Betrieb zeitweise ausgesetzt

Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca kam es gestern zu einem starken Gewitter, in dessen Folge der Flugbetrieb am Flughafen zeitweise ausgesetzt wurde. Davon betroffen waren sowohl Starts als auch Landungen. Einige Maschinen mussten nach Barcelona umgeleitet werden. Das Unwetter brachte Starkregen mit sich, wobei bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Laut dem spanischen Wetterdienst gingen davon fast 44 Liter innerhalb einer Stunde am Flughafen und im Bereich von Playa de Palma nieder. Die Kanalisation konnte die enormen Wassermassen nicht abführen, was zu Überflutungen führte. Das Vorfeld des Flughafens stand knietief unter Wasser, und auch am Terminal kam es lokal zu Wassereinbrüchen und Überschwemmungen. Bilder zeigen Flugzeuge, die im Wasser stehen, und Flughafenpersonal, das sich durch das Wasser bewegt.

Nicht nur der Flughafen wurde von Überflutungen heimgesucht, sondern auch zahlreiche Restaurants, Geschäfte und Privathaushalte wurden von dem Wasser überrascht, das Keller flutete und sogar in ebenerdige Etagen eindrang. Der Autoverkehr wurde stark beeinträchtigt, da auch Straßen unter Wasser standen. Abends floss das Wasser ab, und die Menschen begannen mit Aufräumarbeiten und der Begutachtung der Schäden.

Die Niederschläge waren lokal sehr unterschiedlich: An der Balearen-Universität UIB fielen weniger als 5 Liter Regen. Dennoch beschlossen die Behörden abends, die Unwetterwarnstufen aufrecht zu erhalten. Im Inselsüden galt die Warnstufe Orange, während für das Inselinnere die Warnstufe „Gelb“ galt.

Heftige Gewitter sind auf Mallorca keine Seltenheit mehr. Zuletzt sorgte ein starkes Gewitter im August letzten Jahres für Schlagzeilen. Die Unwetter bringen immer öfter Starkregen mit sich. Ein Grund hierfür könnte in der Erwärmung der Ozeane und speziell des Mittelmeeres liegen. Infolge des Klimawandels ist mit einer weiteren Zunahme von Extremwetterereignissen zu rechnen. Dazu zählen auch Dürren, die das Waldbrandrisiko erhöhen.

Hitzewellen in den USA und Teilen Asiens Anfang Juni

Frühsommerliche Hitzewelle im Westen der USA – 44 Grad in Las Vegas

In Las Vegas und dem Death Valley wurden erneut Rekordtemperaturen für eine bestimmte Jahreszeit gemessen, denn noch nie seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung war es Anfang Juni so warm wie in diesem Jahr: Die Temperaturen erreichten in Las Vegas die 44-Grad-Marke und kleterten sogar darüber hinaus, und auch das Tal des Todes machte seinem Namen alle Ehre, denn hier wurde es bereits 50 Grad heiß. Mediziner warnen vor der Extremhitze, denn sie kann nicht nur für Kinder und Alte gefährlich werden, sondern auch jeden anderen gesundheitlich belasten. Nicht nur die US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada leiden unter der Hitze, sondern auch Arizona. Dort mussten fast ein Dutzend Besucher von Möchtegernpräsidenten Donald Trump wegen Hitzeschlag im Krankenhaus behandelt werden.

Temperaturen von mehr als 40 Grad herrschen auch im benachbarten Mexiko. Dort ist es bereits seit Wochen ungewöhnlich heiß. Über Brüllaffen, die mit Hitzeschlag von den Bäumen fielen, habe ich schon berichtet gehabt. Jetzt sorgen Fische für Schlagzeilen, denen buchstäblich das Wasser ausgegagnen ist: Bilder der ausgetrockneten Lagune von Bustillos bei Anahuac in Chihuahua zeigen Tausende verendete Fische auf trockenem Seeboden.

Vergleichbare Temperaturen herrschen auch in Südasien, wo besonders Pakistan und Teile von Indien unter Extremhitze und Trockenheit leiden. Am Anfang dieser Zeile habe ich mich ein wenig schwammig ausgedrückt: Die Temperaturen sind nicht nur mit jenen von Mexiko oder Las Vages vergleichbar, sondern mit denen vom Death Valley: An zahlreichen Wetterstationen wurden 50 Grad und mehr gemessen. Ähnlich wie in Europa, so wurde auch in Indien neu gewählt – mit dem Unterschied, dass an einem einzigen Tag im Bundesstaat Uttar Pradesh 33 Wahlhelfer an Hitzeschlag gestorben sind.

Doch wir brauchen gar nicht soweit in die Ferne zu blicken, denn auch in Teilen Südeuropas ist es viel zu heiß. Besonders betroffen ist die östliche Mittelmeerregion mit Griechenland, Türkei und vor allem Zypern, wo es ebenfalls mehr als 40 Grad heiß ist. Die Hitzewelle soll sich in den nächsten Tagen nach Westen ausbreiten und auch in Deutschland könnte es deutlich wärmer werden.

Europawahlen und das Scheitern grüner Politik im Kampf gegen den Klimawandel

Obwohl man nicht von der Hand weisen kann, dass es auch natürliche Phänomen gibt, die eine Mitschuld an die extremen Temperaturen tragen könnten, wird der anthropogene Einfluss als Hauptverursacher des Klimawandels angesehen. Umso dramatischer ist es, dass immer deutlicher wird, dass die grüne Umweltpolitik krachend scheitert. Erste Hochrechnungen der Europawahlen zeigen deutliche Stimmenverluste grüner Parteien. Diesen ist es insbesondere in Deutschland nicht gelungen, eine sozialverträgliche Klimapolitik zu etablieren, obgleich man schon Fortschritte im Ausbau der erneuerbaren Energien verbuchen kann. Eines der Hauptprobleme vieler Maßnahmen liegt meiner Meinung nach darin begründet, dass man neue Technologien dadurch begehrter machen will, bisheriges immer teurer zu machen. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass die neuen Technologien für die Mehrheit der Bürger unbezahlbar sind und Förderungen von der Industrie aufgefressen werden, indem man die geförderten Technologien in Höhe der erwarteten Förderungen für den Konsumenten teurer macht. Unterm Strich muss eine breite Mehrheit auf immer mehr verzichten, während Wohlhabende immer mehr profitieren. Warum sollte man als Steuern zahlender Bürger der unteren Mittelschicht sowieso besser dastehenden Hausbesitzern und SUV-Fahrern Solaranlagen, Wärmepumpen und e-Autos mitbezahlen, während man selbst mit einem 49-Euro-Bahnticket abgespeist wird und sich das Benzin für seinen Kleinwagen bald nicht mehr leisten kann? Zu allem Überfluss steigen dann noch die Mieten von wärmesannierten Gebäuden exorbitant an. Nein, ohne ein vernünftiges Programm zur Sozialgerechntigkeit wird auch der Kampf gegen den Klimawandel scheitern, denn letztendlich wird in einem demokratischen Land der Wähler entscheiden, wohin die Reise geht.

Ein erster Schritt für mehr Sozialgerechtigkeit könnte sein, dass der Steuerfreibetrag auf mindestens 20.000 € erhöht wird und dafür hohe Einkommen von mehr als 100.000 € im Jahr stärker besteuert werden. Aber in unserem System eines ohnehin total verwässerten Kapitalismus wird sorgfältig daran gearbeitet, dass die Menschen unten auch unten bleiben! Und so darf man sich kaum über das Scheitern grüner Politik und das Erstarken rechter Parteien wundern, denn nur ein zufriedener Mensch ist Demokrat und wird bereit sein, sich im Kampf gegen den Klimawandel zu engagieren. Mit einseitigem Verzicht wird das nicht klappen.