Pakistan: Hitzewelle fordert Todesopfer

Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 50 Grad fordert in Pakistan und Indien Menschenleben

In Pakistan und Teilen von Indien leiden Menschen und Tiere unter einer extremen Hitzewelle, bei der Temperaturen von bis zu 50 Grad im Schatten erreicht werden. Das Thermometer fällt praktisch kaum noch unter 40 Grad. Genaue Opferzahlen sind nicht bekannt, aber Experten gehen von zahlreichen Hitzetoten aus, deren Zahl in die Tausende gehen könnte, sollte das Extremwetter noch länger anhalten. Während ich gestern in einer Meldung über die Hitzewelle in Mexiko davon berichtete, dass Affen dehydriert aus den Bäumen fallen, sind es in Südostasien abstürzende Vögel, die im Flug quasi verdursten und einen Hitzschlag erleiden.

Andere Regionen von Pakistan und Indien wurden im letzten Monat von starken Monsunregenfällen heimgesucht, die vielerorts Überschwemmungen verursachten. Im Nordosten Indiens hat der Regen bis jetzt nicht aufgehört und man kämpft gegen die Wassermassen an. Besonders stark betroffen ist der Bundesstaat Assam, wo bereits mehr als eine halbe Million Menschen ihre Häuser verlassen mussten, weil das Land überschwemmt ist.

Im Südosten Indiens wurden hingegen mehrmals neue Temperaturrekorde aufgestellt, darunter in Neu-Delhi, als fast die 50-Grad-Marke erreicht wurde. Besonders in den Millionenmetropolen leiden die Menschen unter der Hitze, die sich in Häuserschluchten und nicht isolierten Gebäuden mit Metalldächern besonders staut. Wer es sich leisten kann, lässt die Klimaanlage auf Volllast laufen, was die Stromnetze überfordert.

In manchen Regionen sind die Wasserspeicher bereits leer und man ist auf die Versorgung per Tankwagen angewiesen. In Bhopal blieben diese nun auch noch aus, dort werden die Menschen bereits seit einer Woche nicht mehr beliefert. Man hat zwar noch Flaschenwasser zum Trinken, aber keines mehr zum Waschen. Es ist die schlimmste Hitzewelle seit 1910.

Im Südwesten von Pakistan sehnt man sich ebenfalls nach Wasser, denn auch hier sind viele Reservoire trocken. Tiere sind dabei zu verdursten. In einigen Regionen des Landes ist die Cholera ausgebrochen, da die Menschen kein sauberes Trinkwasser haben.

Klima-Experten warnen, dass die Hitzewellen tausende Menschenleben kosten könnten. Daten der indischen Regierung zeigen, dass die hitzebedingte Sterblichkeit seit 1980 um mehr als 60 Prozent zugenommen hat. Überwiegend sieht man den anthropogenen Klimawandel für die Häufung der Extremwetterlagen verantwortlich, wobei dem Text oben zu entnehmen ist, dass es 1010 wohl schon eine vergleichbare oder schlimmere Hitzewelle in der Region gab.

Klimaschutz funktioniert nur global vereint

Indien steht an dritter Stelle der Länder mit dem höchsten Kohlendioxidausstoß weltweit und trägt somit erheblich zur Klimakrise bei. Das bevölkerungsreichste Schwellenland der Welt strebt weiterhin nach Wohlstand, was zu einem weiteren Anstieg seiner CO2-Emissionen führen wird. Obwohl Chinas Bevölkerung etwas kleiner ist als die Indiens, belegt das Land den ersten Platz beim Kohlendioxidausstoß und emittiert viermal so viel Treibhausgas wie Indien. Die USA und Russland sind auf Platz 2 und 4 der größten CO2-Emittenten. Deutschland befindet sich auf Platz 8 der Liste und stößt etwa 18-mal weniger Kohlendioxid aus als China, wobei man natürlich die unterschiedlich großen Bevölkerungszahlen im Auge behalten muss.  Dennoch, angesichts dieser Statistiken ist es verwunderlich, dass unsere Politiker im Klimaschutz mit immer weiter ausufernden gesetzlichen Vorgaben vorangehen, ohne die größten CO2-Verursacher mit im Boot zu haben. Ohne eine weltweite Reduktion der CO2-Emissionen bleiben die Bemühungen einzelner Länder wirkungslos. Dies sollte jedoch nicht bedeuten, dass wir in Untätigkeit verharren, sondern vielmehr, dass eine vernünftige Balance zwischen Klimaschutz und den Bedürfnissen der Bürger gefunden werden muss. Natürlich steht jeder Bürger in der Verantwortung und sollte sich fragen, wie sein Beitrag zum Umweltschutz aussehen kann.

Erdbeben Mw 5,5 erschüttert Afghanistan

Moderates bis starkes Erdbeben Mw 5,5 erschüttert Osten von Afghanistan

Datum 19.03.2024 | Zeit: 00:35:19 UTC | Lokation: 29.800 ; 65.367 | Tiefe: 7 km | Mw 5,5

In der afghanisch-pakistanischen Grenzregion der Provinz Kandahar kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,5. Die Tiefe des Hypozentrums wurde von den verschiedenen Erdbebendiensten unterschiedlich eingestuft. Während das EMSC eine Tiefe von 7 km angibt, wurde es von lokalen Erdbebendiensten in einer Tiefe von 35 km lokalisiert. Die Tiefe des Erdbebenherdes ist wichtig zur Einschätzung, wie stark sich die Erschütterungen an der Erdoberfläche ausgewirkt haben könnten. Bis jetzt sind keine Schadensmeldungen eingegangen, was für einen tiefer gelegenen Erdbebenherd spricht. Das Beben konnte man aber in einem großen Umkreis deutlich spüren.

Obwohl sich der Erdstoß auf afghanischem Territorium zutrug, verorten die Erdbebendienste die Erschütterung oft in Pakistan und geben pakistanische Orte als Bezugspunkte an. Demnach befand sich das Epizentrum 69 km westnordwestlich von Nushki. Es manifestierte sich um 05:35:19 Uhr Lokalzeit und dürfte viele Anwohner aufgeschreckt haben, die sich gerade auf ihre Morgengebete vorbereiteten.

Das Beben lag auf einer Wüstenebene am Rand der Toba-Kakar-Gebirgskette, die tektonisch betrachtet sehr interessant ist. In der Region treffen mehrere Erdkrustenplatten zusammen, und das Land im Gebiet der Erdbebens dient praktisch als Knautschzone zwischen der Eurasischen Platte, dem indischen Subkontinent und Arabien. Dazwischen eingekeilt liegt der afghanische Block. Der Erdstoß stand mit der großen Chaman-Störungszone im Zusammenhang. Hierbei handelt es sich um eine sinistrale Blattverschiebung, ähnlich der bekannteren San-Andreas-Störung. In der Region können sich auch ähnlich starke Erdbeben wie an der SAF entwickeln. So lebt man in der Region unter dem Damoklesschwert eines Starkbebens.

Doch dieser Erdstoß war nicht das einzige Erdbeben der letzten Stunden, das eine Magnitude im Fünferbereich hatte. Erwähnenswert ist ein Erbeben Mw 5,6, das sich bei den nördlich von Neuseeland liegenden Kermadec-Inseln zutrug. Hier lag das Hypozentrum 18 Kilometer tief.

Ein Erdbeben Mb 5,0 manifestierte sich bei den indonesischen Molukken. Bereits gestern bebte es bei den Kurilen und in Japan mit ähnlichen Magnituden.

Erdbeben und Überflutungen treffen den Iran

Erdbeben Mw 5,4 erschüttert den Iran und trifft überflutetes Gebiet

Datum 05.03.2024 | Zeit: 04:20:11 UTC | Lokation: 27.052 ; 59.413 | Tiefe: 10 km | Mw 5,4

Heute Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,4 den Süden des Irans. Der Erdstoß kann als moderat bis stark eingestuft werden und ausreichend stark, um Schäden an der Infrastruktur hervorzurufen. Entsprechende Meldungen gibt es aber noch nicht. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 Kilometern. Das Epizentrum wurde 58 km nordwestlich von Fannūj verortet. In dem Ort in der Provinz Sistan und Belutschistan leben gut 13.000 Menschen. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.

Das Erdbeben ist nicht die einzige Naturkatastrophe, mit der die Menschen der Provinz Sistan und Belutschistan aktuell zu kämpfen haben, denn in den letzten Tagen wüteten in der ansonsten trockenen Region heftige Unwetter. Sie sorgten für Überschwemmungen, die bis ins angrenzende Pakistan hineinreichen. Vielerorts brach die Strom- und Wasserversorgung zusammen. Davon ist auch die pakistanische Hafenstadt Gwadar betroffen, die ein wichtiges Handelszentrum am Golf von Oman darstellt.

In Gwadar wurden letzte Woche Zehntausende Menschen aufgrund der Überflutungen evakuiert. Sie wurden mit Hilfe des Militärs in Sicherheit gebracht. In den letzten Jahren wurde die Region besonders häufig von Überflutungen katastrophalen Ausmaßes betroffen. Meteorologen sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Auch Erdbeben gibt es in der Region am Golf von Oman oft. Häufig verursachen bereits moderate Erdstöße Schäden und Todesopfer. Grund für die Erdbeben ist die konvergente Plattengrenze zwischen der Arabischen Platte und dem Eurasischen Kontinent. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich allerdings nicht direkt an der Küste, sondern etwas weiter im Landesinneren, hinter der Makran-Subduktionszone. Dort verlaufen lokale Störungszonen, die einerseits ein Back-Arch-Basin abgrenzen und andererseits mit der Zendan-Transformstörung assoziiert sein könnten. Die Tektonik des Irans ist sehr komplex und wird von zahlreichen Erdkrustenblöcken bestimmt, in denen die Erdkruste hier zerbrochen ist. Entlang der Grenzen der Blöcke manifestieren sich häufig die Erdbeben.

Zyklon trifft Indien – Naturkatastrophen am 15.06.23

Indien steht vor Landfall von Zyklon Biparjoy

Heute Abend (Mittag Ortszeit) trifft der Zyklon Biparjoy auf die Indische Küste. Schon seit Tagen wird das Ereignis mit großer Sorge erwartet. Außerdem wird damit gerechnet, dass der tropische Wirbelsturm bis nach Pakistan ziehen wird. Im Inneren des Zyklons herrschen Winde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h. Sie können große Schäden an der Infrastruktur anrichten, machen aber auch vor Wäldern und landwirtschaftlichen Nutzflächen keinen Halt. Zudem wird der Zyklon starke Regenfälle mit sich bringen und man fürchtet Überschwemmungen. Bereits jetzt erreichten Sturmausläufer die indische Küste in den Distrikten Kutch und Saurashtra im Bundesstaat Gujarat und es branden hohe Wellen an, Diese könnten Schiffe beschädigen oder versenken. Eine ernste Gefahr besteht auch für Seefahrer, die im Indischen Ozean unterwegs sind. Besonders Fischer in ihren kleinen Booten sind gefährdet. Sie wurden bereits vor Tagen aufgefordert, nicht auszufahren. Doch wie es häufig der Fall ist, sind von Armut geplagte Menschen oft auf jede Arbeitsstunde angewiesen und so könnten sich noch Boote auf See befinden.

In den letzten Tagen bereiteten sich Bevölkerung und Touristen auf das Naturereignis vor, dass Katastrophenpotenzial besitzt. Während ausländische Touristen evakuiert wurden, mussten sich Einheimische meistens selbst in Sicherheit bringen. Für gut 100.000 Menschen wurden Notunterkünfte eingerichtet. Rettungskräfte und Militär stehen bereit um im Notfall zu helfen. Der Bahnverkehr wurde vorsichtshalber eingestellt.

Der Zyklon bewegt sich relativ langsam voran und ist mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h unterwegs. Dadurch hatten die Anwohner der betroffenen Region Zeit sich auf den Sturm vorzubereiten. Die geringe Geschwindigkeit ist aber auch ein großes Problem, denn so hat der Sturm viel Zeit zu wüten und große Schäden anzurichten. Besonders lang anhaltender Starkregen ist zu befürchten. Neben Überschwemmungen könnten Erdrutsche ausgelöst werden.

Nationale Sicherheitsstrategie verabschiedet

Zyklone und tropische Stürme gehören zum Leben der Menschen Südostasiens. Doch Forscher sagen, dass der Klimawandel Stürme verstärkt und häufiger auftreten lässt. Während sich bei uns langsam anbahnt, dass Politik und Bevölkerung den Klimawandel ernst nehmen und versuchen wollen ihm zu begegnen, ist man davon in den bevölkerungsreichsten Ländern der Erde Jahre entfernt. Im Gegenteil: zunehmender Wohlstand und ein voranschreiten der Industrialisierung werden die Treibhausgas-Emissionen weiter ansteigen lassen. Selbst wenn wir Europäer die selbst gesteckten Klimaschutzziele erreichen sollten, heißt es nicht, dass das global der Fall sein wird. Auch um den Auswirkungen der Klimakatastrophe zu begegnen, wurde gestern  in Deutschland die erste nationale Sicherheitsstrategie auf den Weg gebracht. Sie enthält einige Punkte, über die ich hier bereits oft- auch im Zusammenhang mit Corona und Kriegen- geschrieben habe. Zum Beispiel soll der Katastrophenschutz gestärkt werden, die Verteidigungsfähigkeit ausgebaut werden und Medikamente wieder im Land hergestellt werden. Bleibt zu hoffen, dass die Strategien umgesetzt werden.

Naturkatastrophen-News: Pakistan am 01.09.22

Flut in Pakistan

Die Flutkatastrophe in Pakistan verstärkte sich weiter. Inzwischen wurden mehr als 1160 Menschen Opfer der Überschwemmungen. Unter den Opfern befinden sich fast 400 Kinder. Unzählige Nutztiere ertranken in den Fluten, was für die Besitzer der Tiere oft einen großen finanziellen Verlust darstellt. Viele Menschen stehen vor dem Nichts und haben praktisch alles verloren, was sie besaßen.

Obwohl der Monsun über Pakistan in den letzten Tagen nachgelassen hat, steigen die Pegel mancher Flüsse weiter, da das Wasser noch nicht abgelaufen ist und es in benachbarten Regionen noch regnet. Ganze Landstriche stehen unter Wasser und dort, wo die Pegel fallen, hinterlässt das Wasser Schlamm. Entlang des Flusses Indus bildete sich ein 100 km lange Inlandsee, der von Satelliten aus gut sichtbar ist. Gut ein Drittle der Landesfläche steht unter Wasser.

[twenty20 img1=“831464″ img2=“831465″ offset=“0.5″ before=“Das Gebiet des Indus River im Juli…“ after=“…und Ende August. © Sentinel“]

Pakistan ist in 160 Bezirke unterteilt. 116 Bezirke sind von den Überflutungen betroffen. Mehr als 33 Millionen Menschen leben dort. Unzählige Menschen befinden sich auf der Flucht. In der größten Stadt Pakistans -Karatschi- kommen täglich ca. 4000 Flüchtlinge an. Bislang sind es gut 50.000 Menschen, die in Notunterkünften untergebracht werden sollten. Sollten, weil das Land maßlos überfordert ist und viele Menschen einfach auf den Straßen campieren.

Pakistan fordert stärkeren Kampf gegen den Klimawandel

Dass der diesjährige Monsun so stark ausgefallen ist, sei dem anthropogenen Klimawandel geschuldet, so die Klimaschutzministerin Sherry Rehman auf Twitter. Pakistan zählt zu den Ländern, die am meisten Schaden durch den Klimawandel davon tragen. Entsprechend laut werden die Forderungen den Klimawandel zu bekämpfen. Wobei ich zu bedenken gebe, dass auch der submarine Vulkanausbruch in Tonga, der die Welt zum Jahreswechsel erschütterte, eine Mitschuld an den extremen Wetterlagen in diesem Jahr tragen könnte. Der Vulkan blies extrem viel Wasserdampf in die Atmosphäre. Wissenschaftler errechneten, dass es ca. 10% der Menge an Wasserdampf ausmacht, der sich in der Luft befindet. Allerdings wurde ein Zusammenhang wissenschaftlich bis jetzt nicht bewiesen.

Unabhängig einer evtl. Beteiligung des Hunga Tonga-Hunga Ha’api an den aktuellen Extremwetterlagen ist es klar, dass wir etwas gegen den Klimawandel unternehmen müssen. Mir dünkt nur, dass die aktuell eingeschlagenen Wege Holzwege sein könnten. Zwar ist es sicherlich sinnvoll möglichst viel Strom aus alternativen Quellen zu beziehen, doch hinkt der Ausbau der Strukturen weit dem nötigen Zeitplan hinterher. Auch die e-Mobilität auf Basis von Lithium Akkus erscheint mir als Fehlgeburt: die bekannten Lithium und Kobalt-Reserven reichen noch bis 2050, wobei es schwer ist, den Abbau im nötigen Tempo zu steigern. Das vielbeschworene Recycling von Lithium aus alten Batterien funktioniert nur bedingt. Hinzu kommt, dass unser Stromnetz nicht dafür ausgelegt ist, täglich Millionen von e-Autos zu betanken. Erst recht nicht, wenn noch die vielbeschworenen Wärmepumpen am Netz hängen. In Bezug auf den Gesamtenergieverbrauch (Haushalte, Industrie und Verkehr) werden in Deutschland erst ca. 16% aus alternativen Quellen gedeckt. Wie bitte schön, soll man da in den nächsten Jahren die 100% schaffen? Per Wasserstoff, in Zeiten, wo in Mitteleuropa Dürren herrschen und Trinkwasser in einigen Orten knapp wird? So richtig durchdacht und praktikabel scheint mir keiner der aktuellen Lösungswege zu sein. Abhilfe schaffen könnte eins: so wenig Energie zu verbrauchen wie es geht, was in Zeiten der Energiepreisexplosionen ja recht leicht fällt.

Starkregen löst Naturkatastrophe in Pakistan aus

Mehr als 100 Tote durch Sturzfluten in Pakistan

Dass der diesjährige Monsun in Südostasien zahlreiche Naturkatstrophen verursachte ist keine Neuigkeit mehr, wohl aber eine Nachricht wert, denn die Naturkatastrophen häufen sich und nehmen immer dramatischere Züge an. In Pakistan spitzt sich die Lage von Tag zu Tag zu. Seit Juni sollen mehr als 1000 Menschen infolge des Monsuns gestorben sein. Es stürzen wahre Wassermassen vom Himmel, die Bäche in reißende Flüsse verwandeln, die ganze Landstriche überfluten. Es kommt zu Sturzfluten, Schlammlawinen und Erdrutsche. Alleine gestern sollen 100 Menschen den Tot gefunden haben. Die Gesamtzahl stieg auf 1033 Opfer. Unter ihnen befinden sich 348 Kinder. Zahlreiche Menschen wurden Obdachlos, Zehntausende befinden sich auf der Flucht vor den Wassermasse. Die Behörden warnen vor weiteren Regenfällen und einer Zuspitzung der Gefahrensituation.

Ein Felssturz, der infolge des Dauerregens ausgelöst wurde, riss Teile des Karakoram-Highways in die Tiefe. Die Straße verbindet Pakistan mit China.

Die Überflutungen laufen in Wellen über das Land und der Süden soll sich auf den weiteren Anstieg der Pegel vorbereiten. Menschen stürmen jede Erhöhung als Schutz vor dem Wasser und suchen Schutz an den erhöhten Dämmen von Eisenbahnlinien und Autobahnen. Für die Geflüchteten werden Zeltlager errichtet. In der Nähe der Stadt Sukkur reihen sich die Zelte auf einer Länge von 2 Kilometer aneinander. Aber nicht nur im Süden des Landes gibt es Probleme, auch im Norden wurden neue Evakuierungen angeordnet. Insgesamt sind 33 Millionen Menschen betroffen. In den Flüchtlingslagern werden die Nahrungsmittel knapp, genauso frisches Trinkwasser. Die nächste humanitäre Krise ist vorprogrammiert, bzw. nimmt bereits ihren Lauf.

Pakistan wird oft von starken Überflutungen heimgesucht. In dem Land wechseln sich die Extreme ab: entweder ist es zu trocken, oder zu nass. Bereits im Jahr 2010 starben mehr als 2000 Personen in den Folgen des Monsuns. Pakistan gehört zu den Top 10 der Staaten, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind.

Naturkatastrophen-News: Überflutungen in Pakistan

Hunderte Tote nach Überflutungen in Pakistan

In der letzten Woche habe ich über Überflutungen in Indien geschrieben und am Rande erwähnt, dass auch die Nachbarländer betroffen sind. Eines dieser Nachbarländer ist Pakistan, dass nun immer mehr in den Brennpunkt der Berichterstattungen über Naturkatstrophen rückt. Der jährliche Monsun fällt auch in Pakistan ungewöhnlich stark aus und sorgt in vielen Landesteilen zu starken Überflutungen. In dem bergigen Land entstanden zudem Schlammlawinen und Erdrutsche. In den letzten Tagen sind mehr als 100 Menschen umgekommen. Zahlreiche Personen werden vermisst. Seit Beginn der Regenzeit im Juni starben mindestens 800 Menschen in den Wasser- und Schlammmassen. Es entstanden enorme Schäden an der Infrastruktur: 60.000 Häuser, Straßen, Schienen, Brücken, Stromleitungen wurden zerstört. Rund 1,8 Millionen Menschen wohnen in den betroffenen Gebieten. Viele sind von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als 300.000 Personen wurden in Notlagern untergebracht. Es mangelt an sauberem Trinkwasser. Da auch die Kanalisation überflutet wurde, verwandeln sich die Wasser- und Schlammmassen in Kloaken. Es besteht Seuchengefahr.

Besonders betroffen ist die Provinz Balutschistan. Hier steht das öffentliche Leben praktisch still. Mehrere Ortschaften wurden überflutet und auch die Bahnverbindungen in anderen Provinzen ist unterbrochen. Daher ist es schwer Hilfsgüter anzuliefern. Oft kann Rettung nur von Oben kommen, doch die Kapazitäten von pausenlos fliegenden Rettungshubschraubern ist zu gering, um die Bevölkerung aus der Luft zu versorgen.

Dramatische Szenen dokumentieren die Naturkatastrophe

Es spielten sich dramatische Szenen ab, die auf Fotos und Videos dokumentiert wurden, die in unserer FB-Gruppe über Naturkatastrophen geteilt wurden. Teilweise sind die Bilder als „sensible Inhalte“ eingestuft worden, da die Opfer zu sehen sind. Aus diesem Grund binde ich diese Aufnahmen hier nicht ein.

In Pakistan wechseln sich Trocken- und Regenzeit regelmäßig ab, doch in den letzten Jahren nehmen beide klimatischen Manifestationen immer extremere Formen an. Während der Monsun während der Regenzeit für Überflutungen sorgt, entwickeln sich Trockenzeiten zu Dürren.

Sherry Rehman, die Klimaschutzministerin Pakistans warnt vor einer  „existenziellen Krise“ ihres Landes. Doch wirklich was dagegen unternehmen kann ein Staat kaum. Nur wenn alle Länder der Welt an einem Strick ziehen würden, ließen sich die aller schlimmsten Szenarien in Bezug auf den anthropogenen Klimawandel vielleicht noch abwenden, doch davon sind wir weit entfernt.

Katastrophale Folgen des Klimawandels kaum abzuwenden

Die aktuelle Energiekrise könnte für Deutschland ein Anlass sein, einen klimafreundlicheren Weg einzuschlagen. Offensichtlich ist dafür aber erst eine existenzielle Krise nötig, so wie die, auf der wir gerade zusteuern. Oder warum fällt es so schwer, auch in „normalen“ Zeiten Energie zu sparen und nachts Schaufensterbeleuchtungen auszuschalten, oder Gebäude nicht von außen anzustrahlen? Selbst in den Köpfen der Verantwortlichen ist es bis jetzt nicht vorgedrungen, dass wir uns solchen verschwenderischen Luxus alleine aus Gründen des Klimawandels nicht mehr leisten können. Stellt sich auch die Frage, ob jedes öffentliche Gebäude klimatisiert sein muss? Allerdings sieht man an dem Beispiel der deutschen Energiekrise auch, dass es weder kurz-noch mittelfristig möglich zu sein schein, genug alternative Energie zu erzeugen, um auf die Verbrennung fossiler Energieträger zu verzichten. Selbst fossile Energieträger aus andere Quellen als jene aus Russland zu beziehen, scheint ein langjähriges Unterfangen zu sein. Zeit, die uns im Kampf gegen den Klimawandel fehlt.

Was ebenfalls zu sehen ist, ist, dass wir weit davon entfernt sind, alle an einem Strang zu zeihen: während Europa auf russische Energieträger verzichtet, bzw. verzichten muss, freuen sich Staaten wie Indien und China über ein Plus an billige Brennstoffe aus Russland. So laufen nicht nur die Sanktionen gegen Russland weitestgehend ins Leere, sondern jede Bemühung des Klimaschutzes werden konterkariert.

Erdbeben-News 06.05.22: Pakistan

Japan: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 06.05.22 | Zeit: 13:21:08 UTC | Lokation: 26.82 N ; 126.47 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Im Archipel von Ryukyu bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Der Erdebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurden 138 km westlich von Naha (Okinawa). Im letzten Monat bebte es in der Region öfters.


Pakistan: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 06.05.22 | Zeit: 00:48:02 UTC | Lokation: 28.51 N ; 64.38 E | Tiefe: 10 km |  Mb 5,1

Im Südwesten von Pakistan bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrumlag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 42 km südlich von Dalbandin lokalisiert. Pakistan ist ein Land mit einem hohen Erdbebenrisiko. Aufgrund maroder Bausubstanz können schon moderat-starke Erdbeben Schäden an der Infrastruktur entstehen lassen. Zu Letzt geschah das im Oktober letzten Jahres, als ein Erdbeben M 5,9 20 Todesopfer und 300 Verletzte forderte.


Azoren: Erdstoß Mb 4,6

Datum: 06.05.22 | Zeit: 14:12:48 UTC | Lokation: 38.17 N ; 13.43 W | Tiefe: 20 km |  Mb 4,6

Am Cape St. Vinzent Rücken bei den Azoren gab es ein Beben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum lag 20 km tief. Der Epizentralpunkt wurde 362 km westlich von Algueirão festgestellt. Das Beben manifestierte sich ein gutes Stück von den Inseln entfernt und stand nicht in direktem Zusammenhang mit den Vorgängen auf der Insel Sao Jorge.

Naturkatastrophen-News 29.04.22: Hitzewelle

  • In Pakistan wurden 47,5 Grad Celsius gemessen
  • Hitzewelle und Trockenheit führen zu zahlreichen Problemen
  • Es droht eine Weizen-Missernte

Hitzewelle in Indien und Pakistan

Im Süden Asiens ist es ungewöhnlich warm und Teile von Indien und Pakistan sind fest im Griff einer Hitzewelle. In den vergangenen Tagen kletterte das Thermometer bis auf 40 Grad Celsius. Im pakistanischen Nawabshah wurden am Mittwoch sogar 47,5 Grad gemessen. Doch damit soll noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Für nächste Woche wurden Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius prognostiziert. Diese extremen Temperaturen sollen vor allem in Pakistan erreicht werden. Nachts wird es dann noch um 30 Grad warm sein. Solche klimatischen Bedingungen werden als lebensfeindlich eingestuft. Bereits jetzt wurde in 5 indischen Regionen der Hitzenotstand ausgerufen.

Hitzewellen sind in diesen Ländern nicht selten, doch sie treten immer häufiger auf und werden immer extremer. Außerdem beginnen sie immer früher im Jahr. So war in Indien der Monat März der heißeste und trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnung vor 122 Jahren. Normalerweise beginnt die Hitzesaison in Südasien im Juni/Juli.

Weizenernte in Indien durch Dürre bedroht

Die Extremhitze bringt einige Probleme mit sich. Wasser wird zur Mangelware. Außerdem kommt es zu Stromausfällen: Generatoren überhitzen und Klimaanlagen auf Volllast lassen das Stromnetz kollabieren. Das Gleiche tun die Menschen. Vor allem Alte und Kranke sind betroffen, aber auch gesunde Menschen können einen Hitzschlag bekommen. Besonders hart arbeitende Leute leiden unter der Hitze. Zu diesen Menschen zählen die Bauern der Region. Landwirte sind vom Wassermangel besonders betroffen. Seit März regnete es kaum und die Böden sind ausgetrocknet. Schon jetzt beklagt man Ernteeinbußen von ca. 35%. Indien ist einer der größten Weizenproduzenten der Welt und da durch den Ukraine-Krieg die Versorgungslage mit Weizen sowieso bereits angespannt ist, kommen Ernteausfälle doppelt ungelegen.

Das Extremwetter wird durch ein ortsstabiles Hochdruckgebiet verursacht. Es liegt im Nordwesten der Region und blockiert Tiefdruckgebiete die Regen bringen könnten. Hitze und Trockenheit beeinflussen sich gegenseitig und es kommt zu Rückkopplungseffekten, die die Situation weiter verschärfen. Omega-Wetterlagen sind ein Zeichen des anthropogenen Klimawandels, genauso die immer schneller aufeinanderfolgenden Extremwetterlagen.