Pico del Teide: Anhaltende Erdbebentätigkeit und Gasemissionen

Anhaltende Erdbebenaktivität auf Teneriffa und dem Pico del Teide

Auf und um Teneriffa haben sich innerhalb von einer Woche (zwischen dem 26. September und dem 3. Oktober) 37 Erdbeben ereignet. 26 der Beben manifestierten sich unter dem größten Vulkan des Archipels, dem Teide. Die meisten dieser Beben wiederum wurden in der Caldera Las Cañadas lokalisiert. Nur wenige Erschütterungen ereigneten sich im Orotava-Tal, wo es letzte Woche einen Erdbebenschwarm gegeben hat. 11 Beben lagen wieder unter der Meerenge zwischen Teneriffa und Gran Canaria.




Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 2,4. Darüber hinaus gab es 10 weitere Beben auf den anderen Inseln der Kanaren. Darunter befand sich auch eine Erschütterung auf Lanzarote.

Gegenüber der Vorwoche wurden deutlich weniger Erdbeben registriert. Dank des erwähnten Schwarms waren es 108 Erschütterungen. In der aktuellen Woche folgte man dem mehrwöchigen Trend. Der Kohlendioxid-Ausstoß war hingegen etwas höher als sonst. Hier ist ein Zusammenhang mit dem Erdbebenschwarm nicht ausgeschlossen, der wahrscheinlich durch Fluidaufstieg ausgelöst worden war. Die INVOLCAN-Vulkanologen meinen in ihrem Wochenbericht, dass das geochemische Netzwerk nach wie vor die höchsten diffusen CO₂-Emissionen registriert, die mit einem seit 2016 anhaltenden Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System zusammenhängen. Eine unmittelbare Ausbruchsgefahr sieht man aber nicht.

Trotz der CO₂-Emissionen bleibt die Vulkanwarnampel auf Teneriffa auf „Grün“. Das gleiche gilt für alle anderen Inseln des Archipels mit Ausnahme von La Palma, wo weiterhin gelber Alarm gilt, da sich die geophysikalischen und geochemischen Parameter auch mehr als drei Jahre nach dem Ende des Ausbruchs von 2021 noch nicht vollständig normalisiert haben. Ungewöhnliche Bodenverformungen wurden im Berichtszeitraum auf La Palma nicht festgestellt. Bei den Gasmessungen zeigen sich weiterhin erhöhte Kohlendioxidwerte (CO₂) in La Bombilla und Puerto Naos. Es wird empfohlen, die Hinweise der Katastrophenschutzbehörden weiterhin aufmerksam zu verfolgen.

Teneriffa: Erdbebenschwarm am Teide

Mehr als 20 Beben: Erdbebenschwarm im Nordosten des Vulkans Teide auf Teneriffa

Am Vulkan Teide auf Teneriffa begann gestern ein Erdbebenschwarm, der sich bis jetzt aus 22 Einzelbeben zusammensetzt. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2,0 und eine Herdtiefe von 8 Kilometern. In diesem Tiefenbereich manifestierten sich auch die anderen Beben. Die Epizentren kumulieren sich in der Gegend südlich von La Orotava und nordöstlich des Pico del Teide und außerhalb der Caldera in der Nähe des Astronomischen Observatoriums.




In dem von den Erdbeben heimgesuchten Gebiet liegt ein vulkanischer Rücken mit mehreren Schlackenkegeln, die von früheren Flankeneruptionen des Teide zeugen. Die Beben sind wahrscheinlich vulkanotektonischen Ursprungs und werden von Fluidbewegungen verursacht, die Gesteinsbruch erzeugen. Das Ereignis reiht sich in die Serie von Schwarmbeben ein, die in den letzten Monaten immer häufiger auftreten und mit leichten Bodenverformungen und einem deutlich erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß einhergehen. Langfristig betrachtet droht am Teide ein Vulkanausbruch.

Dass ein Vulkanausbruch ein realistisches Szenario ist, zeigt eine großangelegte Katastrophenschutzübung, die seit gestern auf Teneriffa läuft und auch die Anwohner des Vulkans mit einbezieht. Bei der Übung wird eine Flankeneruption simuliert, bei der ein Lavastrom auf den Küstenort Garachico zufließt. Das Szenario erinnert ein wenig an die Vorgänge auf La Palma im Jahr 2021, als sich am Vulkanrücken Cumbre Vieja eine Eruptionsspalte öffnete und sich Lavaströme ihren Weg durch mehrere Gemeinden bahnten, um letztendlich ins Meer zu fließen. Insbesondere wird das Zusammenspiel verschiedener Behörden und Einsatzkräfte geprobt, aber auch, wie die Alarmsysteme informieren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Informationsveranstaltungen zum Thema Vulkanismus sowie eine Ausstellung zu historischen Eruptionen der Kanaren, die auch konkret über Vulkangefahren aufklärt. Es wurde ein Kino eingerichtet, in dem Vulkanfilme laufen, und natürlich darf auch ein Vulkancafé nicht fehlen. Ich denke, dass das Begleitprogramm der Katastrophenübung auch für Besucher der Insel interessant sein könnte.

Teneriffa: 50 Erdbeben innerhalb von einer Woche

Erdbebenaktivität unter dem Pico del Teide auf Teneriffa bleibt erhöht – 50 Beben innerhalb einer Woche

Auf der beliebten Ferieninsel Teneriffa bleibt die Erdbebenaktivität erhöht. Das geht aus einem Datenblatt von INVOLCAN hervor, das gestern veröffentlicht wurde und den Beobachtungszeitraum 12. bis 19. September 2025 abdeckt. In dieser Woche wurden 50 Beben im Bereich von Teneriffa detektiert, die meisten manifestierten sich unter dem Vulkan Pico del Teide.

Nur 10 der Erdbeben wurden in der Meerenge verortet, die Teneriffa von Gran Canaria trennt. Am Meeresboden gibt es sowohl Störungen als auch den submarinen Vulkan Enmedio, die beide für die Beben verantwortlich sein können. 8 weitere Erschütterungen ereigneten sich unter anderen Inselbereichen. Die verbleibenden 32 Erschütterungen lagen im Bereich der Caldera und des Pico del Teide. Diese Erschütterungen sind wahrscheinlich vulkanotektonisch bedingt.

Nicht nur die Erdbeben deuten darauf hin, dass der Pico del Teide aufheizt und sich auf eine Eruption vorbereitet, denn es wird auch ein erhöhter Kohelndioxidausstoß festgestellt. Die Gastemperatur der Mofetten liegt bei ca. 82 Grad Celsius. Zudem gibt es schwache Bodendeformationen. INVOLCAN schreibt, dass die Phänomene auf eine Erhöhung des Drucks im vulkanisch-hydrothermalen System zurückzuführen sind und diese seit 2016 auftreten. Dennoch bleibt die Vulkanwarnampel am Teide auf „Grün“. Für die Anwohner des Vulkans besteht derzeit keine Gefahr.

Genauso sieht es auf El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria aus, wo die Vulkanwarnampeln ebenfalls auf „Grün“ stehen. Auf La Palma hingegen sind auch mehr als drei Jahre nach dem Ausbruch die geophysikalischen und geochemischen Parameter noch nicht vollständig normalisiert. Daher bleibt die vulkanische Ampel auf GELB, was bedeutet, dass die Bevölkerung weiterhin die Informationen der Katastrophenschutzbehörden beachten sollte.

Übrigens: Das stärkste Beben im Bereich der Kanaren hatte eine Magnitude von 2,4 und ereignete sich am Donnerstag, 18. September 2025, etwa 20 km östlich von Gran Canaria. Insgesamt wurden 60 Erschütterungen festgestellt, die bei Teneriffa mitgezählt. Die insgesamt freigesetzte seismische Energie betrug 0,085 Gigajoule.

Teneriffa probt den Ernstfall: Vulkanausbruchs-Übung am 26.09.25

Garachico ist Zentrum der Vulkanausbruchsübung auf Teneriffa. © Diego Delso, Lizenz der CC

Vulkan-Alarm auf Teneriffa: Kanaren planen große Übung Ende September

In den vergangenen Monaten stand der Pico del Teide aufgrund erhöhter Seismizität, Bodenhebung und Gasausstoß immer wieder in den Schlagzeilen. Zuletzt sorgte ein Schwarmbeben für Besorgnis, das sich am Wochenende unter dem Vulkan manifestiert hatte. Und auch am Dienstag gab es drei schwache Erdbeben. Die Vulkanologen beruhigen und sagen, dass es kein kurz- bis mittelfristiges Vulkanausbruchsrisiko gäbe. Langfristig betrachtet könne man aber nicht ausschließen, dass es zu einer Eruption kommen könnte. Auf diese – Jahre in der Zukunft liegende – Möglichkeit will man sich aber nun vorbereiten und zelebriert in der letzten Septemberwoche eine groß angelegte Vulkanausbruchsübung, die am 26. September ihren Höhepunkt finden soll.

Die Übung dauert fünf Tage lang und simuliert einen Vulkanausbruch des Teide, damit Vulkanologen, Einsatzkräfte von Zivilschutz, Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste sowie die Behörden die Notfallplanabläufe trainieren können. Der Höhepunkt der Übung, die zwischen dem 22. und 26. September abgehalten wird, bezieht die Bevölkerung mit ein. Am letzten Tag sollen alle Mobiltelefone auf der Insel ein Warnsignal über das spanische Notfallsystem EsAlert empfangen. Dieses soll die Telefone der Touristen mit einbeziehen. Es ist spannend, zu sehen, ob das funktioniert.

Bereits vor dem offiziellen Beginn der Übung wurden Anwohner des Ortes Garachico bei der Planung und Vorbereitung der Übung eingezogen und mit einigen Auserwählten spielte man bereits das Hauptszenario durch: Dieses orientiert sich an dem historischen Ausbruch vom 5. Mai 1706. Damals öffnete sich auf der Außenflanke des Teide ein Eruptionsspalt, vergleichbar jenem auf La Palma im Jahr 2021. Es bildete sich ein Schlackenkegel und Lavaströme erreichten die Küste. Sie verschütteten große Teile des Hafens, der zu dieser Zeit für den Handel wichtig war.

An der Entwicklung der Katastrophen-Szenarien wurde zwei Jahre gearbeitet, über 1000 Personen waren beteiligt. Es handelt sich um eine Übung von bislang beispiellosem Umfang in Spanien. Anlass ist nicht zuletzt der Vulkanausbruch auf La Palma vor fünf Jahren, der die Notwendigkeit einer guten Vorbereitung verdeutlicht hat.

Die Spanier folgen mit ihrer Übung Vorgaben der Vereinten Nationen, die entsprechende Notfallübungen komplexer Szenarien empfehlen. Und möglicherweise ist ein Ausbruch auf Teneriffa näher, als die Behörden zugeben. In Panik müssen aber weder Anwohner noch Urlauber geraten. Abgesehen von möglichen Einschränkungen im Flugverkehr durch Vulkanasche sind Eruptionen, bei denen Lavaströme entstehen, für gewöhnlich regional beschränkt, so dass es noch sichere Rückzugsorte auf der Insel gibt.

Teneriffa: Update zum Schwarmbeben am Pico del Teide

Pico del Teide auf Teneriffa wurde von mehr als 100 Beben erschüttert – 49 Erschütterungen konnten lokalisiert werden

Die beliebte kanarische Ferieninsel Teneriffa wird vom 3715 m hohen Vulkan Teide dominiert, aus dessen Caldera Las Cañadas der Pico del Teide aufragt. Zuletzt kam es innerhalb der Caldera im Jahr 1789 zu einem Vulkanausbruch an der Flanke des Pico Viejo. 1909 entstand auf der Nordflanke des Teide der Schlackenkegel Chinyero. Seitdem ruht der Vulkan und es gibt keine lebenden Augenzeugen der letzten Eruption mehr. Dementsprechend weit weg scheint eine erneute Eruption zu sein, doch in den letzten Jahren mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Teide aus seinem Schlaf erwachen könnte. Daher erhalten Regungen des Teide besonders viel Aufmerksamkeit und das zuständige Observatorium INVOLCAN, dessen Wissenschaftler den Puls des Vulkans fühlen, veröffentlichten heute ein Update mit genauen Analysen des Schwarmbebens vom 30. August 2025, über das ich bereits zeitnah berichtet habe.

Neue Analyse der Daten des Schwarmbebens

Zwischen 17:14 und 18:26 Uhr (kanarische Zeit) registrierte das seismische Netzwerk der Kanaren über 100 schwache Erdbeben, von denen 49 Erschütterungen nun präzise lokalisiert und in einer Shakemap eingetragen werden konnten. Sie traten alle unter dem Teide-Pico-Viejo-Komplex auf und hatten Herdtiefen zwischen 4 und 7 Kilometern. Das stärkste Ereignis erreichte eine Magnitude von 1,2 und war für die Bevölkerung nicht spürbar.

In den ersten Meldungen zu dem Ereignis war noch die Rede von mehr als 90 Beben. Es wurden also noch weitere schwache Erschütterungen im Seismogramm entdeckt.

Es handelte sich um vulkanotektonische Erdbeben, die entstehen, wenn Gestein durch den Druck heißer magmatischer Fluide im Vulkaninneren bricht. VT-Erdbeben treten häufig in Schwärmen auf und liegen zeitlich wie räumlich dicht beieinander. Solche seismischen Phasen sind typisch für aktive Vulkane: Auf Teneriffa wurden seit 2017 mehr als 120 Erdbebenschwärme dokumentiert. Auch der jüngste Schwarm dürfte mit dem Eindringen magmatischer Fluide in das hydrothermale System der Insel zusammenhängen. Hinweise darauf liefern zusätzliche Beobachtungen, wie eine signifikant erhöhte CO₂-Emission im Teide-Krater und eine leichte Bodenhebung nordöstlich des Gipfels, die seit 2024 nachweisbar ist.

Die Vulkanologen von INVOLCAN weisen ausdrücklich darauf hin, dass es aktuell keine Anzeichen eines kurz- oder mittelfristig bevorstehenden Vulkanausbruchs am Pico del Teide gibt. Die seismische Aktivität deutet aber an, dass sich langfristig betrachtet eine Eruption entwickeln könnte. Langfristig bedeutet im vulkanologischen Kontext, dass Entwicklungen über Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte stattfinden könnten.

Übrigens soll am 26. September erstmalig auf Teneriffa eine Übung abgehalten werden, die den Ernstfall eines Vulkanausbruchs probt. Vielleicht befürchtet man, das langfristig doch eher mittelfristig sein könnte. Später mehr dazu.

Teneriffa: Schwarmbeben unter dem Pico del Teide

Der Pico del Teide erhebt sich aus der Caldera Las Cañadas auf Teneriffa. © Marc Szeglat

Schwarmbeben unter dem Vulkan Pico del Teide auf Teneriffa – Mehr als 90 Beben innerhalb einer Stunde

Gestern Abend manifestierte sich unter dem Vulkan Pico del Teide auf Teneriffa ein Erdbebenschwarm. Er bestand aus mehr als 90 sehr schwachen Einzelerschütterungen vulkanotektonischen Ursprungs und wurde laut INVOLCAN von aufsteigenden magmatischen Fluiden verursacht, die auf ihrem Weg Gestein zum Brechen brachten.

Schwarmbeben Teneriffa

Das seismische Netzwerk der Kanaren registrierte den Anfang des Schwarmbebens um 17:14 Uhr. Er dauerte 72 Minuten und endete bereits um 18:26 Uhr (kanarische Zeit) wieder. Somit kommt man auf eine Bebenfrequenz von mehr als einem Beben pro Minute. Die Magnituden lagen im Bereich der Mikroseismizität. Die Hypozentren streuten in Tiefen zwischen 2 und 6 Kilometern.

Seit Juni 2017 kam es bereits zu 120 Schwärmen vulkanotektonischer Erdbeben. Wie schon in früheren Fällen steht auch dieser Schwarm im Zusammenhang mit Druckprozessen im vulkanisch-hydrothermalen System Teneriffas, die durch das Eindringen magmatischer Fluide verursacht werden. Dieses Muster wird seit 2016 beobachtet und durch verschiedene geochemische und geophysikalische Daten gestützt – unter anderem durch erhöhte diffuse CO₂-Emissionen im Teide-Krater sowie durch eine leichte Bodenhebung, die seit 2024 im nordöstlichen Sektor des Vulkankomplexes Teide–Pico Viejo festgestellt wird.

Die Vulkanologen auf Teneriffa rechnen nicht mit einem kurzfristig bevorstehenden Vulkanausbruch, doch langfristig betrachtet ist es wahrscheinlich, dass es zu einer neuen Eruption am Pico del Teide kommen wird. Bis jetzt lässt sich noch nicht sagen, wie groß so ein Ausbruch werden wird. Genauso wenig lassen sich andere Prognosen erstellen. So liegen Zeitpunkt und Art des Ausbruchs ebenfalls im Dunkeln.

Neben dem Schwarmbeben sorgt auch eine weitere Meldung für Beunruhigung: Dieses Jahr wurden nicht nur zahlreiche Erdbeben unter dem Pico del Teide und in der Meerenge zwischen Teneriffa und Gran Canaria festgestellt, sondern es kam auch zu einer erhöhten Seismizität in der Region Izaña, die gut 20 Kilometer östlich der Caldera Las Cañadas del Teide liegt. Auf dem Bergrücken von Izaña liegt eine astronomische Teleskopstation. Die Gegend galt bis zum letzten Jahr als seismisch stabil, doch seitdem wurden 51 leichte Beben registriert.

Teneriffa: Erdbebenaktivität bleibt erhöht

Weiterhin erhöhte Erdbebenaktivität auf Teneriffa – 34 Erdbeben innerhalb einer Woche

Auf der beliebten Ferieninsel Teneriffa ist die Erdbebenaktivität weiterhin erhöht: Innerhalb von einer Woche wurden 34 schwache Erdbeben registriert, die sich vor allem unter dem Pico del Teide und der Caldera, aus der er sich erhebt, abspielten.

Erdbeben Teneriffa. © INVOLCA

Aus der wöchentlich erscheinenden INVOLCAN-Infografik lässt sich ableiten, dass es im Beobachtungszeitraum von Freitag, 15. August 2025, bis Freitag, 22. August 2025, mehr als 20 Beben unter dem Vulkan gab. Einige Beben manifestierten sich auch in der Meerenge zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria, dort, wo der submarine Vulkan Enmedio liegt. Da es in der Region auch mehrere Störungszonen gibt, ist es aber unklar, ob die Beben vulkanischen oder tektonischen Ursprungs sind.

Die Erdbeben unter dem Vulkan Pico del Teide werden sehr wahrscheinlich von magmatischen Fluiden verursacht, die seit Monaten vermehrt entlang von Störungszonen aufsteigen und diese aktivieren. Es treten erhöhte CO₂-Emissionswerte auf, was mit dem seit 2016 anhaltenden Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System zusammenhängt. Solche Prozesse gelten kurz- und mittelfristig als normal innerhalb aktiver Vulkansysteme.

Die Fluide entstammen einer wachsenden Magmaansammlung in größerer Tiefe. Die Magmenakkumulation wird letztendlich zu einem Vulkanausbruch führen, doch bis jetzt lassen sich weder Größe noch Zeitpunkt der potenziellen Eruption bestimmen. Vor einer Eruption erwartet man starke Schwarmbeben, die über Wochen hinweg andauern werden und mit einer signifikanten Bodenhebung einhergehen. Generell sind Vulkanausbrüche ohne diese Vorwarnzeichen selten, kommen aber immer wieder vor.

Doch aktuell geht von Pico del Teide und den anderen Vulkanen der Kanarischen Inseln keine unmittelbare Gefahr aus. Daher stehen die Vulkan-Warnampeln auf Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria auf „Grün“. Bewohner und Besucher können dort ihren Alltag ohne Einschränkungen gestalten. Auf La Palma hingegen bleibt die Ampel auch mehr als zwei Jahre nach dem Ende des Ausbruchs auf „Gelb“, da die geophysikalischen und geochemischen Parameter weiterhin nicht vollständig stabilisiert sind. Daher wird empfohlen, die Hinweise der Katastrophenschutzbehörden aufmerksam zu verfolgen.

Insgesamt zeichnete das kanarische seismische Netzwerk in der letzten Woche 43 schwache Erdbeben. Das stärkste erreichte am Sonntag, den 17. August 2025, eine Magnitude von 2,2 und lag zwischen Teneriffa und Gran Canaria. Die meisten Beben konzentrierten sich auf Teneriffa, Gran Canaria und La Palma, wobei die Aktivität auf La Palma deutlich geringer ist als während des Ausbruchs von 2021.

Bei den Gasmessungen werden – abgesehen von den bekannten Bereichen La Bombilla und Puerto Naos – weiterhin anomal hohe CO₂-Emissionen festgestellt.

Teneriffa: Schwarmbeben unter dem Teide detektiert

Starker Erdbebenschwarm erschüttert den Pico del Teide auf Teneriffa – mehr als 700 Erschütterungen aufgezeichnet

Unter dem Pico del Teide auf Teneriffa wird seit letzter Nacht gegen 02:00 Uhr UTC ein Schwarmbeben registriert, das aus mehr als 700 Erschütterungen besteht. Allerdings haben die meisten Erschütterungen sehr geringe Magnituden, so dass nicht alle Beben genau lokalisiert werden können und daher nicht in den IGN-Erdbebenkatalog aufgenommen werden. Aber auch ohne diese Beben zeigt die Shakemap einen beachtlichen Erdbebenhaufen unter dem Gipfelbereich des Vulkans.

Schwarmbeben Teide. © IGN

Die meisten Epizentren befinden sich südwestlich von Pico Viejo, jenem Nebenvulkan des Teide, der zuletzt zwischen dem 9. Juni und 8. September 1798 ausbrach. Dabei bildeten sich an der Westflanke des Vulkans mehrere Schlackenkegel, die heute als „Narices del Teide“ bekannt sind. Die Eruption war überwiegend effusiv und brachte Lavaströme hervor, die zwar die Landschaft veränderten, jedoch nicht bis zur Küste vordrangen und keine Zerstörungen anrichteten. Seitdem ist der Pico Viejo zwar nicht mehr ausgebrochen, dennoch zeigt das Gebiet immer wieder seismische Aktivität, wie auch die aktuellen Mikrobeben verdeutlichen.

Die aktuellen Erdbeben finden in einem Gebiet statt, in dem in den vergangenen Jahren bereits ähnliche seismische Episoden beobachtet wurden. Diese manifestierten sich im Oktober 2016, Juni 2019, Juni und Juli 2022 sowie zuletzt im November 2024.

Die seismischen Ereignisse liegen in einer Tiefe von etwa 10 Kilometern und weisen überwiegend sehr geringe Magnituden bis 1,2 auf. Aus diesem Grund sind sie von der Bevölkerung nicht wahrgenommen worden.

Aufgrund der niedrigen Energie vieler dieser Mikrobeben wurden einige ausschließlich durch das automatische seismische Überwachungssystem erkannt. In der jüngeren Vergangenheit gelang es, an anderen Vulkanen mit Hilfe von KI solche Mikrobeben besser aufzuspüren. Vielleicht sollte man auf Teneriffa diesen modernen Ansatz versuchen, der den Forschern bestimmt hilft, die Vorgänge hinter den Mikrobeben besser zu verstehen.

Pico del Teide: Erdbeben unter dem Vulkan

Seismische Aktivität am Pico del Teide: Vulkan bleibt unter Beobachtung

Santa Cruz de Tenerife, 22.06.2025 – Der Vulkan Pico del Teide liegt auf der Kanareninsel Teneriffa und ist nicht nur der höchste Berg Spaniens und das Wahrzeichen von Teneriffa, sondern auch der höchste Vulkan des politischen Europas. Nun steht er erneut im Fokus wissenschaftlicher Aufmerksamkeit, denn seit Mai dieses Jahres wurden im Bereich des Vulkans mehr als 160 Mikrobeben registriert.

Die meisten der Erschütterungen ereigneten sich in Tiefen von fünf bis fünfzehn Kilometern und wiesen nur geringe Magnituden zwischen 0,5 und 2,1 auf. Zwar wurden sie von der Bevölkerung nicht gespürt, doch die Häufung und Konzentration der Beben haben die Aufmerksamkeit der Geoforscher auf den Vulkan gelenkt.
Das Nationale Geographische Institut (IGN) und das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) beobachten die Entwicklungen genau. Beide Institutionen betonen, dass derzeit kein Hinweis auf einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch vorliegt. Vielmehr handelt es sich um typische innere Prozesse eines aktiven Vulkans. Neben seismischen Schwärmen wurden auch leichte Bodenverformungen gemessen, allerdings ohne erhöhte Schwefeldioxid-Emissionen oder gestiegene Gastemperaturen. Allerdings emittiert der Pico del Teide seit Monaten größere Mengen Kohlendioxid. Dieses magmatische Gas erreicht die Erdoberfläche als Erstes und stammt von Magma, das sich tief unter dem Vulkan ansammelt. Sobald der Druck in dieser Magmaansammlung einen kritischen Wert überschreitet und die Menge des Magmas groß genug ist, kann die Schmelze aufsteigen, was zu einer Eruption führen könnte.

Nemesio Pérez, wissenschaftlicher Leiter von INVOLCAN und María José Blanco vom IGN meinen, dass solche Prozesse an einem Vulkan zu erwarten sind, und verweisen auf mögliche Fluidbewegungen, die in der Tiefe Gesteinsbrüche verursachen.

Die Warnstufe bleibt auf Grün, der niedrigsten Stufe eines unruhigen Vulkans. Behörden rufen dazu auf, sich über offizielle Kanäle zu informieren und keine Spekulationen oder Falschmeldungen in sozialen Medien zu verbreiten. Der Teide bleibt vorerst ruhig, wird aber aufmerksam beobachtet.

Übrigens gab es heute in 28 Kilometern Tiefe ein Beben Mb 1,8, unter der Südwestflanke des Vulkans. Solche Erschütterungen sind typisch für Magma, das vom oberen Erdmantel in die Erdkruste aufsteigt. Östlich von Gran Canaria ereignete sich noch ein Beben Mb 2,7, ebenfalls in großer Tiefe.