Soufrière Hills

Der Soufrière Hills Vulkan auf Montserrat war für einige Monate aus den News verschwunden. Nun meldet er sich mit der Nachricht zurück, das am 24.03 ein pyroklastischer Strom durch das Tar River Valley floss. Er legte eine Strecke von gut 2 km zurück. Zudem wurde ein Lahar beobachtet.

Trotz der Meldung ist das Domwachstum nur gering. Es wurden nur 13 Steinschläge und 5 vulkanische Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist vergleichsweise niedrig.

Rabaul und Tavuvur

Der 688 Meter hohe Vulkan Rabaul liegt am nordöstlichen Rand von New Britanien (Papua Neuguinea) und zählt zu den Subduktionszonen-Vulkanen. Er fördert ein weites Spektrum an Laven. So gibt es hier Basaltlava neben Dacit. Es entstehen Lavadome die Peleeanisch Eruptieren und pyroklastische Ströme fördern. Vulkanische Eruptionen und strombolianische Ausbrüche sind häufig. Besonders nach starken Niederschlägen entstehen Lahars.

Der Vulkan formte nach seinem zweimaligen Kollaps eine Caldera, die auf der Gazelle-Halbinsel die Blanche-Bucht bildet. In nördliche Richtung verjüngt sich die Bucht zu einem natürliche Hafenbecken. Der Simpson Hafen war das Herzstück von Rabaul City, der damaligen Provinzhauptstadt der Gegend. Die Stadt spielte im 2. Weltkrieg eine strategisch wichtige Rolle im Pazifik und wurde von Amerikanern und Japanern erbittert umkämpft.

Die Caldera hat eine Größe von 14 x 9 km und bildete sich in 2 Phasen: vor 3500 Jahren und 1700 Jahren kam es zu großen Eruptionen, in deren Folge der Vulkan einsank. Eine starke Eruption wird auch für das 6. Jahrhundert vermutet. Möglicherweise verstärkte dieser Ausbruch den Rückgang der globalen Durchschnittstemperaturen, der für den Ausbruch der Pest in Europa verantwortlich gemacht wird. Einer Theorie zufolge wird ein Ausbruch des Krakatau im Jahre 535 dafür verantwortlich gemacht.

Nach der Calderabildung entstanden um den alten Vulkan zahlreiche neue Kegel. Auch in der Caldera selbst bildeten sich einige neue Vulkankegel. Die jüngst Aktiven sind der „Vulcan Crater“ an der südwestlichen Seite der Bucht und der gegenüber liegende Tavuvur.

Am 18. September 1994 begann an den beiden jungen Vulkankegeln, die ca. 8 km auseinander liegen, eine simultane Eruption. Asche verschüttete weite Teile von Rabaul-City und 70% der Stadt wurden zerstört. Ein pyroklastischer Strom aus dem „Vulcan Crater“ floss aufs Meer hinaus und löste einen kleinen Tsunami aus der ca, 300 m weit ins Land rollte.

Dank der Vorhersage des Ausbruches wurde Rabaul-City evakuiert und „nur“ 4 Personen starben. Zu diesem Zeitpunkt lebten mehr als 70.000 Menschen in der Stadt. Nur wenige von ihnen kehrten später zurück. Heute leben dort weniger als 4000 Menschen. Die meisten der Flüchtlinge ließen sich in Kopoko nieder, einem Ort auf der anderen Seite der Bucht.

Heute zählt der Tavuvur zu den frequent aktiven Vulkanen. Im Gegensatz zu den Daueraktiven Vulkane Stromboli und Yasur kann es hier zu längeren Aktivitätspausen kommen. Die Stärke der Eruption kann stark schwanken.

Am 23. Juli 2010 wurde von einer neuen Eruptionsphase mit kontinuierlichem Tremor berichtet. Eine Gas- und Aschewolke stieg auf. Strombolianische Eruptionen förderten glühende Schlacken.

Tungurahua in Ecuador

Der Tungurahua liegt in Ecuador, ca. 125 km von der Hauptstadt Quito entfernt. Der nächst gelegene Ort ist Baños,was „Bäder“ heißt. Der Ort verdankt seinen Namen den heißen Quellen am Fuße des Vulkans.

Baños liegt auf 1820 Metern Höhe und wird durch den Vulkan um gut 3200 Metern überragt. Der Tungurahua zählt zu den höchsten Vulkanen der nördlichen Anden; sein Krater liegt auf einer Höhe von 5023 Meter. Der dombildende Stratovulkan überragt nicht nur die Thermalquellen von Baños, sondern auch das Amazonasbecken.

Typischer Weise fördert der Tungurahua andesitische Lava, aber auch Dazite wurden gefördert.

Die Geschichte des Vulkans wurde von großen, plinianischen Eruptionen mit anschließendem Kollaps des Vulkangebäudes geprägt. In den so entstandenen Calderen wuchsen neue Vulkangenerationen heran. Das jetzige Vulkangebäude ist das Dritte an dieser Stelle. Tungurahua III ist etwa 4300 Jahre alt und erreichte bereits wieder das halbe Volumen des Vorgängervulkans.

Pro Jahrhundert gibt es ca. einen plinianischen Ausbruch. Dabei entstehen pyroklastische Ströme und Ignimbrit-Ablagerungen die große Flächen bedecken und ein großes zerstörerisches Potential aufweisen. Der letzte dieser Ausbrüche ereignete sich zwischen 1916 und 1918. Zudem entdeckten Vulkanologen Ablagerungen großer Lahars. Diese Schlammlawinen entstehen, wenn sich auf den steilen Vulkanflanken Thephra-Ablagerungen mit Regenwasser mischen.

Die jüngsten Ausbrüche des Tungurahua ereigneten sich in diesem Jahrtausend. Im Oktober 2006 wurde eine andesitische Schmelze gefördert, die zugleich effusiv, wie explosiv war. Eine Aschewolke stieg 8 Kilometer hoch auf und zähe Lavaströme generierten pyroklastische Ströme.

Im Februar 2008 wurden 1800 Menschen evakuiert. Tephra-Niederschlag und Schuttlawinen zerstörten 5 Ortschaften am Fuß des Berges und 20.000 Hektar Agrarland wurden zerstört.

Ende Mai 2010 stieg eine Aschewolke 10 Kilometer über den Krater auf. Wiederum wurden Ortschaften evakuiert.

Statistisch gesehen ist der nächste plinianische Vulkanausbruch am Tungurahua bald fällig.