Kanlaon bleibt Anfang Februar aktiv

Rot illuminierte Dampfwolke über Kanlaon-Krater. © John Kimwell Laluma Photography

Kanlaon stößt Asche und große Mengen Schwefeldioxid aus – Nächtliche Rotglut observiert

Auf der philippinischen Insel Negros bleibt der Kanlaon auch Anfang Februar weiter aktiv. Mehrmals am Tag kommt es zu Ascheemissionen, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Teilweise lösen sie beim VAAC Tokio VONA-Warnungen für den Flugverkehr aus. Seit gestern geschah das vier Mal. Gestern wurden zwei Ascheemissionen gemeldet, die bis zu 4 Minuten dauerten. Außerdem wurden mehr als 4300 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Es gab 11 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 2 Tremorphasen, die mit den Ascheemissionen einhergingen. Der Vulkan gilt als aufgebläht, da im Magmakörper immer noch viel Schmelze gespeichert ist.

Auf länger belichteten Nachtaufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt wurden, erkennt man eine rot illuminierte Gaswolke über dem Krater stehen. Offenbar steht glühende Lava im Förderschlot. Theoretisch betrachtet könnte es jederzeit zu einer größeren Eruption kommen, die wahrscheinlich explosiv ablaufen würde und das Potenzial hat, pyroklastische Ströme zu generieren. Zudem besteht die latente Gefahr, dass starke Regenfälle Lahare auslösen, die sich entlang von Flussläufen und Schluchten ausbreiten.

Um den Kanlaon-Krater wurde eine Sperrzone etabliert. Sie hat einen Radius von 6 Kilometern. Sie reicht bis in besiedeltes Gebiet, das bereits vor Monaten evakuiert wurde. Die Geflüchteten leben unter einfachen Bedingungen in einem Flüchtlingscamp, sofern sie nicht bei Freunden und Verwandten untergekommen sind.

Wann die Geflüchteten in ihre Häuser zurückkehren können, ist unklar. Die Aktivität des Vulkans fluktuiert und ist in den letzten Tagen etwas schwächer als zuvor, doch Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Die anhaltenden VT-Erdbeben deuten darauf hin, dass weiteres Magma aufsteigt und sich die Aktivität verstärken könnte.

Verringerung von Gasausstoß und Kraterseetemperatur am Taal

Am Taal-Vulkan auf der Insel Luzon sieht es hingegen nach einer leichten Entspannung der Situation aus. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen und liegt aktuell bei weniger als 1000 Tonnen am Tag. Tatsächlich wurde am 30. Januar wieder die Wassertemperatur des Kratersees auf Volcano Island gemessen: Sie verringerte sich gegenüber der letzten Messung vor einem Jahr um 2 Grad. Es sieht so aus, als wäre der Wärmeflux aus der Tiefe geringer geworden.

Kanlaon mit gesteigerte Aktivität am 25.01.25

Kanlaon steigerte Anzahl und Stärke der Ascheemissionen – Seismizität erhöht

Auf der philippinischen Insel Negros zeigte sich der Vulkan Kanlaon gestern von seiner besonders aktiven Seite und erzeugte laut PHILVOLCS 14 Ascheemissionen, die zwischen 2 und 65 Minuten andauerten. Neun dieser Emissionen waren so stark, dass sie in den Fokus des VAAC Tokio gerieten und dort VONA-Warnungen auslösten. In den Warnungen für den Flugverkehr heißt es, dass die Asche bis auf eine Höhe von 3400 Metern aufstieg und in südwestlicher Richtung driftete. Die Aschewolken zogen dabei über Siedlungen hinweg, und in der Nähe des Vulkans kam es zu leichtem Ascheniederschlag, von dem besonders die Orte Yubo und La Carlota City betroffen waren. Geoforscher und der Katastrophenschutz empfahlen den Anwohnern, im Freien Staubschutzmasken zu tragen. Empfindlichen Personen wurde geraten, Aufenthalte im Freien zu vermeiden und ihre Wohnungen möglichst nicht zu verlassen.

Die erhöhte eruptive Tätigkeit ging einher mit einer ebenfalls gesteigerten Seismizität. Während am 24. Januar lediglich 15 Erschütterungen aufgezeichnet wurden, waren es gestern 35 seismische Signale. Darin enthalten waren 11 Tremorphasen, die bis zu 38 Minuten andauerten. Die Beben verteilten sich über den gesamten Bereich des Vulkans, mit einer leichten Konzentration in einem Areal südöstlich des Kraters. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf 2400 Tonnen pro Tag.

Die Vulkanhänge versteilen sich weiter, und der Kanlaon gilt als aufgebläht. Die geophysikalischen Parameter zeigen, dass der Vulkan zu einer größeren Eruption bereit ist, bei der auch pyroklastische Ströme entstehen könnten. Im Extremfall könnten diese weite Strecken zurücklegen und auch über die Sperrzone (s.u.) hinaus gefährlich werden.

Der Alarmstatus des Kanlaon steht weiterhin auf „Orange“, und es gibt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater, die zugleich Evakuierungszone ist. Alle Anwohner in diesem Bereich mussten ihre Häuser verlassen: Wer nicht bei Freunden oder Verwandten untergekommen ist, lebt seitdem in einem Flüchtlingscamp. Luftfahrzeugen ist ein Überfliegen des Vulkans nicht gestattet.


Taal mit geringem Gasausstoß

Der Taal ist ein weiterer aktiver Vulkan der Philippinen, der das Potenzial zu weitaus stärkeren Eruptionen hat, als man sie am Kanlaon erwarten kann. Der Taal war in den letzten Jahren für seinen sehr hohen Schwefeldioxid-Ausstoß bekannt, der im Schnitt bei über 4000 Tonnen pro Tag lag. In den letzten Wochen reduzierte sich der Gasausstoß. Gestern wurden weniger als 1000 Tonnen Schwefeldioxid registriert. Entweder hat sich unter dem Vulkan etwas verändert, oder das Fördersystem ist blockiert, sodass das Gas nicht ungehindert entweichen kann. In diesem Fall muss man mit phreatischen Eruptionen rechnen.

Kanlaon: Anhaltende Ascheemissionen am 20. Januar

Kanlaon stößt weiter Asche und viel Gas aus – Mehr als 4000 Tonnen Schwefeldioxid

Auf den Philippinen stößt der Vulkan Kanlaon weiterhin Asche aus. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute zwei VONA-Warnungen, nach denen die Aschewolken in einer Höhe von 2700 m nach Südwesten driften und eine Gefahr für tief fliegende Flugzeuge darstellen könnten. PHIVOLCS berichtet in seinem täglichen Update von drei Ascheemissionen innerhalb von 24 Stunden. Sie dauerten zwischen 9 und 23 Minuten und wurden von vulkanischem Tremor begleitet. Dem Vulkan entweicht aber nicht nur Vulkanasche, sondern auch viel Gas. Zu den vulkanischen Gasen zählt das Schwefeldioxid, von dem in den letzten 24 Stunden 4023 Tonnen emittiert wurden. Gegenüber dem Vortag hat sich der Wert fast verdoppelt.

Zu den beschriebenen Phänomenen gesellte sich eine mittelstarke Seismizität in Form von vulkanotektonischen Erdbeben und Tremor. Innerhalb eines Tages wurden 13 seismische Signale detektiert, von denen 11 von VT-Erdbeben verursacht wurden. Die vulkanisch bedingten Erdbeben werden überwiegend von Magmabewegungen im Untergrund ausgelöst, die aufsteigen und in einem Magmenkörper unter dem Vulkan zwischengespeichert werden und eine Versteilung der Vulkanflanken bedingen. Daher gilt der Vulkan als geschwollen. Vor Ort fürchtet man einen stärkeren Vulkanausbruch, der sich ohne weitere Vorwarnungen ereignen könnte. Es gibt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater. Der Alarmstatus steht auf „3“ (Orange). Man warnt vor Explosionen mit Ascheniederschlag und pyroklastischen Strömen. Zudem stellen bereits jetzt Aschepartikel und Gase in der Luft eine Gesundheitsgefährdung für die Anwohner des Vulkans dar. Tausende wurden bereits evakuiert und harren seit Monaten in Flüchtlingslagern aus.

Taal Vulkan mit verstopften Fördersystem

Neben dem Kanlaon ist der Taal-Vulkan ein weiterer Feuerberg der Philippinen, der als aktiv eingestuft und besonders überwacht wird. In den letzten Monaten gab es immer wieder phreatische und sogar phreatomagmatische Eruptionen sowie über die meiste Zeit hinweg einen sehr hohen Schwefeldioxidausstoß mit Durchschnittswerten von mehr als 4000 Tonnen am Tag. Seit einigen Tagen hat sich der Ausstoß des Gases signifikant reduziert und hat die niedrigsten Werte seit Jahren erreicht: Bei der letzten Messung am 18. Januar wurden nur 890 Tonnen Schwefeldioxid am Tag nachgewiesen. Die Vermutung liegt nahe, dass das Fördersystem verstopft ist, wodurch sich ein hoher Gasdruck aufbaut, der letztendlich zu phreatischen oder phreatomagmatischen Eruptionen führen könnte.

Taal: Phreatische Eruption am 10.01.25

Taal-Caldera bleibt aktiv und eruptiert phreatisch

Gestern Abend ereignete sich in der philippinischen Taal-Caldera eine erneute phreatische Eruption, bei der eine Dampfwolke mehrere hundert Meter über die Höhe des Kraters auf Volcano Island aufgestiegen war. Der 6-minütige Ausbruch löste tatsächlich eine VONA-Warnung beim VAAC Tokio aus. Demnach erreichte eine Eruptionswolke eine Höhe von 1200 m über dem Meeresspiegel. Der Wind wehte die Eruptionswolke in Richtung Südwesten. Tatsächlich wurde die Beobachtung der Eruptionswolke mit Hilfe eines Satelliten gemacht, die normalerweise nur anspringen, wenn in der Eruptionswolke zumindest etwas Vulkanasche enthalten ist. Das bietet Raum für die Spekulation, dass es sich sogar wieder um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben könnte, so wie es zuletzt am 6. Januar geschah. Die Vulkanologen von PHILVOLCS deklarierten die Eruption allerdings als dampfgetrieben, ohne magmatischen Kontakt zwischen Wasser und Magma.

Die starken Entgasungen mit einem Schwefeldioxid-Ausstoß von fast 5900 Tonnen am Tag suggerieren, dass das Fördersystem wieder frei ist. Offenbar hinderte es den Vulkan nicht daran, phreatisch zu eruptieren, was darauf hindeutet, dass die geothermische Hitzeentwicklung so groß ist, dass sich trotz des offenen Fördersystems ein großer Dampfdruck aufbauen kann.

Die restlichen geophysikalischen Parameter sind praktisch unverändert, allerdings gilt zu berücksichtigen, dass sie nicht laufend aktualisiert werden. So wurde die Wassertemperatur im Kratersee von Volcano Island zuletzt im Februar 2024 gemessen. Damals betrug sie 72,4 Grad. Der Intracalderavulkan Volcano Island gilt als aufgebläht und es hat den Anschein, dass Magma in wenigen Kilometern Tiefe unter dem Vulkan steht. Übergeordnet wird im Calderabereich des Taals Deflation festgestellt.

PHILVOLCS belässt den Alarmstatus des Taal-Vulkans auf der geringsten Stufe „1“. Es wird darauf hingewiesen, dass Volcano Island Sperrgebiet ist und sich jederzeit schwache Eruptionen ereignen könnten, bei denen auch etwas Vulkanasche gefördert werden kann.

Kanlaon eruptiert Vulkanasche am 7. Januar

Kanlaon lässt Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe aufsteigen – Erdbebenaktivität hoch

Auf den Philippinen sind die Vulkane Kanlaon und Taal weiterhin aktiv: Der Kanlaon hat heute Vulkanasche eruptiert, die bis auf eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Süden getragen worden ist. In Ortschaften in Vulkannähe regnete Asche nieder. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute um 16:13:00 UTC eine VONA-Warnung. Eine halbe Stunde später folgte eine zweite. Davor gab es die letzten VONA-Warnungen am 3. Januar. Seitdem baute sich vermehrt Druck im Vulkan auf, was die geophysikalischen Daten bestätigten. In den letzten beiden Tagen wurden jeweils 37 Erschütterungen detektiert, die sich nordöstlich des Gipfelkraters konzentrierten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag heute bei knapp 3900 Tonnen am Tag.

Es sieht nicht so aus, als würde die Aktivität des Vulkans aufhören, selbst wenn die Ascheemissionen phasenweise nachlassen. Der Vulkan ist noch aufgebläht und verfügt über ein vergleichsweise großes Eruptionspotenzial, mit all dem Magma in seinem Bauch.

Die Situation am Taal ist ebenfalls weiterhin angespannt, obgleich der Vulkan nach seiner kleinen phreatomagmatischen Eruption gestern wieder mehr im Gleichgewicht zu sein scheint, als es zuvor der Fall gewesen ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß erhöhte sich wieder auf fast 4200 Tonnen am Tag und bewegt sich im Rahmen des Durchschnitts vom letzten Jahr. Obwohl weitere phreatische Eruptionen auftreten können, sieht es so aus, als wäre die Verstopfung in einem Fördersystem durch die Explosion gelöst worden.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS warnen zwar weiterhin vor Vulkangefahren, aber aufgrund der niedrigen Warnstufe, die sie dem Vulkan verleihen, rechnen sie wohl nicht mit stärkeren Eruptionen. Die Warnstufe steht auf „1“. Am Kanlaon ist sie mit Stufe „3“ deutlich höher. Tatsächlich ist es nicht immer einfach, eine angemessene Warnstufe auszurufen, da die Kriterien unterschiedlich interpretiert werden können.

Taal: Magmatophreatische Eruption am 06.01.2025

Phreatomagmatische Eruption am Taal ließ rotglühende Tephra aufsteigen

Heute manifestierte sich am philippinischen Taal-Vulkan eine phreatomagmatische Eruption, die via Livecam dokumentiert wurde. Sie ereignete sich um 19:34:30 Uhr philippinischer Zeit. Auf Livecamaufnahmen ist zu erkennen, dass die Eruption nicht nur eine 600 m hohe Asche-Dampf-Wolke aufsteigen ließ, sondern tatsächlich etwas rotglühende Tephra ausstieß, die bis über Kraterrandhöhe aufgestiegen ist. PHILVOLCS berichtet, dass die Eruption von einer etwa 6-minütigen Tremorphase begleitet wurde.

Bereits gestern wurde über 3 Tremorphasen berichtet, die sich am 4. Januar ereigneten. Eine der Tremorphasen hielt besonders lang an und setzte sich bis gestern fort. PHILVOLCS gab heute vor der Eruption eine Warnung heraus, dass sich die seismische Energie erhöht hätte und hielt eine Eruption für möglich.

Während phreatische Eruptionen durch explosionsartig expandierenden Wasserdampf verursacht werden, ohne das es zum direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma kommt, entstehen phreatomagmatische Eruptionen genau durch diesen Kontakt von Magma mit Wasser. Es ist als Schmelze im Fördersystem nötig.

Während rein phreatische Eruptionen in den letzten Monaten immer mal wieder auftraten, sind phreatomagmatische Eruptionen seltener, kamen in den letzten Monaten aber häufiger vor als in den Jahren zuvor. Über die bislang jüngste Eruption dieser Art berichtete ich am 3. Dezember letzten Jahres. Seitdem war es dann vergleichsweise ruhig um den Taal bestellt. Es gab aber immer wieder vulkanotektonische Erdbeben und Tremor. Zudem wurde unter Vulcano Island eine Magmenintrusion festgestellt, da sich der Boden gehoben hatte.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt seit Dezember auf unterdurchschnittlichen Werten, wobei man berücksichtigen muss, dass der Taal für seinen sehr hohen Gasausstoß bekannt ist. Bei der letzten Messung am 30.12.24 wurde ein Schwefeldioxidausstoß von 2753 Tonnen gemessen. Im letzten Jahr typisch waren Werte über 4000 Tonnen am Tag. Daher mutmaßte ich in einem meiner letzten Updates zum Taal, dass sich etwas im Fördersystem geändert hat und das Fördersystem verstopft sein könnten. Daher hielt ich die Eruptionsgefahr für erhöht.

PHILVOLCS belässt den Alarmstatus des Taal-Vulkans auf Stufe „1“. Das Betreten und Überfliegen von Volcano Island mit dem aktiven Krater ist verboten. Es wird davor gewarnt, dass plötzlich kleinere Eruptionen auftreten können und mit Ascheniederschlag zu rechnen ist.

Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß von 8322 Tonnen

Erhöhte Schwefeldioxid-Emission am Taal-Vulkan – 8322 Tonnen innerhalb von 24 Stunden

Das Institut PHILVOLCS warnte vor verstärkten Schwefeldioxid-Emission, die eine Gefährdung für die Gesundheit der Anwohner des philippinischen Calderavulkans darstellten. Die Emissionen beliefen sich von 8.322 Tonnen pro Tag und entfleuchten dem Hauptkrater von Volcano Island. Dieser Wert liegt deutlich über dem Jahresdurchschnitt von etwa 6.057 Tonnen pro Tag.

Der moderate Wind verhinderte eine Ansammlung von Schwefeldioxid, sodass den ganzen Tag über kein vulkanischer Smog (Vog) über der Taal-Caldera sichtbar war. Dennoch steig eine 400 m hohe Dampfvolke aus dem Krater aus. Seit 2021 zeigt der Vulkan eine fluktuierende aber meistens hohe Freisetzung von Schwefeldioxid.

Längerer Kontakt mit vulkanischem Schwefeldioxid kann zu Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege führen. Besonders gefährdet sind Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen wie Asthma, Lungen- oder Herzkrankheiten, ältere Menschen, Schwangere sowie Kinder.

Empfehlungen für betroffene Gemeinden:

  1. Kontakt minimieren: Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien, bleiben Sie in geschlossenen Räumen und halten Sie Türen sowie Fenster geschlossen, um das Eindringen von vulkanischem Gas zu verhindern.
  2. Schutzmaßnahmen ergreifen: Bedecken Sie Mund und Nase – idealerweise mit einer N95-Maske. Trinken Sie ausreichend Wasser, um Reizungen des Rachens zu reduzieren. Angehörige gefährdeter Personengruppen sollten besonders auf ihre Gesundheit achten und bei Beschwerden ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen oder die lokalen Gesundheitsbehörden kontaktieren.


Die Vulkanologen weisen darauf hin, dass für den Taal-Vulkan weiterhin Alarmstufe 1 gilt. Diese Alarmstufe bedeutet, dass der Vulkan sich in einem abnormalen Zustand befindet. Es besteht weiterhin die Möglichkeit plötzliche auftretender Ereignisse wie dampfgetriebener (phreatischer) oder kleinere phreatomagmatischer Eruptionen, vulkanischer Erdbeben, Ascheauswürfe sowie gefährlicher Ansammlungen von vulkanischen Gasen. Das Betreten von Volcano Island bleibt verboten.

Vulkanotektonische Erdbeben oder Tremorphasen wurden in den letzten Tagen nicht registriert. In der Vorwoche sah es anders aus, da war der Schwefeldioxid-Ausstoß deutlich niedriger und es gab Erdbeben und Tremor, so dass ich mit phreatischen Eruptionen rechnete.

Interessanterweise ist der Schwefeldioxid-Ausstoß am Kanlaon ähnlich hoch, ohne dass eine explizite Warnung ausgegeben wurde.

Kanlaon: Warnung vor Laharen

Am Kanlaon wird vor Laharen gewarnt – Seismizität und Schwefeldioxidausstoß fluktuieren

Auf der philippinischen Insel Negros hat sich der Kanlaon nach außen hin etwas beruhigt: Vor 2 Tagen meldete PHILVOLCS die bislang letzten Ascheemissionen, von denen es am 12. Dezember 13 Stück gab. An diesem Tag wurden auch 7 vulkanotektonische Erdbeben sowie ein Ausstoß von 4000 Tonnen Schwefeldioxid gemeldet. In den folgenden Tagen fluktuierten Erdbebenhäufigkeit und Schwefeldioxid-Ausstoß und zeigten zum Teil deutlich höhere Werte als zuvor. So wurden am 13. Dezember 5800 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen, während es 5 VT-Erdbeben gab. Am 14. Dezember lag der SO2-Ausstoß bei 3600 Tonnen und die Anzahl der VT-Beben erhöhte sich auf 14. Zu beachten ist, dass die Meldungen immer am nächsten Tag erfolgen.

Während die Anzahl der Eruptionen in den letzten Tagen zurückgegangen ist, steigerten sich die Indizien dafür, dass es weitere Ausbrüche geben wird. Außerdem weist man in den täglichen PHILVOLCS-Updates darauf hin, dass Lahare entstehen könnten, besonders wenn es regnet. Die Wetteraussichten für die Gegend sind momentan alles andere als gut, denn es gibt bereits Schauer, die sich im Wochenverlauf zu ergiebigem Dauerregen steigern sollen. Damit steigt das Lahar-Risiko exponentiell an. Lahare suchen sich ihren Weg zunächst durch Schluchten und Flussläufe, können diese aber auch verlassen und beliebige Areale überfluten. So gilt es, sich generell von gefährdeten Gebieten fernzuhalten. Um den Krater gibt es eine 6-Kilometer große Sperrzone. Diese gilt seit der größeren Eruption vom 9. Dezember, bei der Vulkanasche bis auf 6700 m Höhe aufgestiegen war und ein pyroklastischer Strom erzeugt wurde. Es sind maßgeblich die Ascheablagerungen dieser Eruption, die nun für das erhöhte Lahar-Risiko verantwortlich sind. Lahare sind Schlammströme, die entstehen, wenn sich am Vulkanhang Wasser mit Vulkanasche mischt und zu Tale rast.

Am Taal-Vulkan auf der Insel Luzon schwankt der Schwefeldioxid-Ausstoß ähnlich: vom 13. auf den 14. Dezember verdoppelte er sich auf 5800 Tonnen am Tag. Zudem nahm die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben in Form von Tremor ab und reduzierte sich sogar auf Null. Offenbar verhalten sich die Schwefeldioxid-Emissionen umgekehrt proportional zur Tremorhäufigkeit, was den Schluss zulässt, dass der Tremor durch Gasbewegungen im Fördersystem ausgelöst wird und sich reduziert, wenn das Gas entweicht. Offenbar steigt das Gas nicht gleichmäßig auf, sondern in Schüben.

Taal: Steigerung der Seismizität am 11.12.24

Taal steigerte Seismizität und Reduziert Gasausstoß – phreatische Ausbrüche drohen

In den letzten Tagen steigerte der philippinische Taal-Vulkan seine seismische Aktivität bei gleichzeitiger Verringerung des Gasausstoßes. So wurden gestern 10 Tremorphasen detektiert, die zwischen 3 und 4 Minuten andauerten. Der Schwefeldioxidausstoß reduzierte sich auf etwa 1700 Tonnen am Tag. Der Durchschnittswert lag in diesem Jahr bei mehr als 4000 Tonnen. Vulkanischer Tremor wird von Fluidbewegungen magmatischen Ursprungs ausgelöst. Es muss also nicht Magma sein, das den Tremor auslöst, sondern es können auch hydrothermale Tiefenwässer und Gase sein, die für die langanhaltenden Erdbebensignale verantwortlich sind. Nun liegt die Vermutung nahe, dass das entgasende Magma im Speichersystem des Taal-Vulkans nicht über Nacht weniger geworden ist. Es muss also eine andere Ursache für den verringerten Schwefeldioxidausstoß geben. Mir fällt da ein, dass Förderschlote verstopft sein könnten, durch die das Gas normalerweise entweicht. Es staut sich im Fördersystem und gerät unter Druck, wodurch sich die Gase mehr bewegen und der Tremor verursacht wird. Somit steigt die Gefahr phreatischer Explosionen. In den letzten Monaten gab es mehrere Phasen mit phreatischen und sogar einigen phreatomagmatischen Ausbrüchen, die sich aus dem Krater von Volcano Island ereigneten. Vor den Eruptionen konnte man ein ähnliches Verhalten beobachten, wie es aktuell der Fall ist.

Der Taal ist nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der derzeit unter Druck steht: Am Kanlaon manifestierten sich gestern 2 weitere Ascheeruptionen. Es wurden 31 vulkanotektonische Erdbeben registriert und der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 4121 Tonnen am Tag. Anders als am Taal scheinen am Kanlaon die Förderwege offen zu sein und das Magma entgast aus den Schloten. Die Beben werden hier direkt von Magma verursacht, das sich seinen Weg zur Oberfläche sucht. Auch hier ist mit Eruptionen zu rechnen, die allerdings magmatischen und nicht phreatischen Ursprungs sein dürften. Die Evakuierungen gehen weiter und es wurden über 11000 Personen in Sicherheit gebracht.