Taal eruptierte am 8. Mai phreatisch

Weitere phreatische Eruption am philippinischen Taal Vulkan – Dampfwolke stieg bis auf 2000 m Höhe

Heute Morgen manifestierte sich am philippinischen Taal-Vulkan eine weitere phreatische Eruption. Wie die Vulkanologen von PHILVOLCS in einem Sonderbulletin mitteilten, ereignete sich die Dampferuption zwischen 8:27 und 8:31 Uhr Ortszeit. Möglicherweise gab es in diesen 3 Minuten mehrere Explosionen am Grund des Kratersees auf Volcano Island. Die Dampfwolke konnte visuell beobachtet werden. Messinstrumenten wie Seismik und Infrasound detektiert den Ausbruch zusätzlich.

PHILVOLCS berichtete, dass dabei weiße, dampfbeladene Wolken bis zu 2.000 Meter über den Hauptkrater aufstiegen und dann nach Südwesten abdrifteten.

Die Schwefeldioxidemissionen nahmen letzte Woche ab und betrugen am 6. Mai 2024 durchschnittlich 2191 Tonnen pro Tag. Im Jahresdurchschnitt lagen die Schwefeldioxid-Emissionen seit Januar bei 8913 Tonnen pro Tag. Sie gingen mit Einsetzen der phreatischen Eruptionen im letzten Monat zurück.

Die Forscher erklärten, dass die phreatische Aktivität „wahrscheinlich durch den fortlaufenden Ausstoß heißer vulkanischer Gase am Taal-Hauptkrater vorangetrieben wird“ und dass ähnliche Ereignisse folgen könnten. Das Institut betonte jedoch, dass diese Unruhen wahrscheinlich nicht zu einer magmatischen Eruption führen werden.

Die Öffentlichkeit wurde daran erinnert, dass für den Taal-Vulkan Alarmstufe 1 gilt, was bedeutet, dass er sich noch immer in einem abnormalen Zustand befindet und nicht so interpretiert werden sollte, dass die Unruhen oder die Gefahr einer Eruptionsaktivität abgeklungen sind.

Unter Alarmstufe 1 können plötzliche, dampfbetriebene oder phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, geringfügige Aschefälle sowie tödliche Ansammlungen oder Ausstöße von vulkanischem Gas auftreten und Gebiete auf der Vulkaninsel Taal gefährden.

Das Betreten der Vulkaninsel Taal, insbesondere in der Nähe des Hauptkraters und der Daang-Kastila-Spalte, bleibt laut PHILVOLCS strengstens verboten.

Der Taal erwachte im Jahr 2020 zum Leben, als es starke Ascheeruptionen gab. Zuvor heizte er mehrere Jahre lang auf und der Boden hob sich großflächig im Calderabereich an. Inzwischen wird an den meisten Stellen Deflation festgestellt, mit Ausnahme von Volcano Island, wo sich der Boden weiter hebt.



Philippinen: Mehrere Vulkane sind unruhig

Auf den Philippinen zeigen die Vulkane Kanlaon, Mayon und Taal Anzeichen erhöhter Unruhe – Vulkanausbrüche drohen

Das philippinische Archipel liegt am Zirkumpazifischen Feuerring, entlang dem es vermehrt zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Grund hierfür liefert die Grenze der Pazifischen Platte zu den angrenzenden Erdkrustenplatten, entlang der es überwiegend zur Subduktion kommt. Täglich gibt es hier zahlreiche Erdbeben. Erst gestern manifestierte sich in der philippinischen Region Leyte ein Erdbeben der Magnitude 5,8 mit einem Epizentrum in 13 Kilometern Tiefe. Das Observatorium PHILVOLCS berichtet nicht nur über die Erdbeben, sondern auch über die vulkanischen Ereignisse des Archipels und hob in den letzten Tagen die Aktivität an drei Vulkanen hervor.

Bei einem dieser Vulkane handelt es sich um den Mayon, der im letzten Frühling noch oft in den Schlagzeilen stand, da er eine Phase starken Domwachstums durchlebte und Lavaströme vom Dom abgingen. Kollapsereignisse an der Lavafront lösten kleinere pyroklastische Ströme aus. Nach einigen Monaten ließ die Aktivität nach, doch jetzt sieht es so aus, als würde neues Domwachstum beginnen. Die Vulkanologen beobachteten in den letzten Tagen vermehrt schwache Rotglut am Gipfel und es gingen Schuttlawinen ab. Vereinzelt traten vulkanotektonische Erdbeben auf und es wurde Bodenhebung detektiert. Alles Anzeichen dafür, dass Magma aufsteigt.

Am Kanlaon wurde Ende April ein erhöhter Ausstoß an Schwefeldioxid festgestellt, was ebenfalls ein Anzeichen für Magmenaufstieg sein kann. Ähnlich wie am Mayon kommt es zur Bodenhebung und damit einhergehend zur Aufblähung des Vulkangebäudes. Sie setzte bereits vor 2 Jahren ein, doch in den letzten Monaten beschleunigte sich die Bodenhebung der Ostflanke des Vulkans.

Der dritte philippinische Vulkan mit Anzeichen erhöhter Aktivität ist der Taal. Hier gab es am 1. Mai eine weitere phreatische Eruption. Darüber hinaus hat in den letzten Wochen die Seismizität zugenommen, was die eigentliche Neuerung des Geschehens ausmacht. Gestern gab es sechs vulkanisch bedingte Erdbeben. Bei fünf dieser Ereignisse handelte es sich um Tremorphasen, die auf Fluidbewegungen im flachen Untergrund hindeuten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 2700 Tonnen am Tag, was generell ein hoher Wert ist, doch für den Taal eher wenig ist. Im Bereich der gesamten Caldera wird Deflation gemessen, für Volcano Island aber Inflation. Auch wenn ein großer Vulkanausbruch eher unwahrscheinlich ist, könnte es doch zu magmatischen Eruptionen kommen. Dampfgetriebene phreatische Eruptionen, wie wir sie in den letzten Wochen häufiger sahen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin sporadisch auftreten.



Taal mit phreatischen Eruptionen am 20. April

Phreatische Eruptionen aus dem Kratersee auf Volcano Island in der Taal Caldera

Heute Morgen meldete das philippinische Institut PHILVOLCS zwei phreatische Eruptionen, die sich in der Zeit zwischen 8:50 und 09:12 Uhr (Lokalzeit) ereigneten. Sie manifestierten sich im Kratersee auf Volcano Island und traten nicht wie die Dampferuption letzter Woche an dessen Rand auf. Dementsprechend stieg nicht nur Dampf auf, sondern es wurden einige zehner Meter hohe Wasser- und Schlammfontänen gefördert. Dampfwolken erreichten eine Höhe von ca. 350 m über dem Krater. Sie wurden in Richtung Südwesten geweht. Im Kratersee traten zudem heftige Turbulenzen auf.

Aus Medienberichten geht hervor, dass es um 11:02 Uhr zu einer weiteren phreatischen Eruption kam. Sie dauerte etwa fünf Minuten und erzeugte eine 300 Meter hohe Dampfwolke, die nach Nordwesten driftete.

PHILVOLCS veröffentlichte die Informationen, nachdem der National Disaster Risk Reduction and Management Council (NDRRMC) eine Notfallwarnung an die Bewohner von Batangas gesendet hatte. In der Warnung wurde darauf hingewiesen, dass phreatische Eruptionen auch Asche und Gesteinsfragmente fördern können, die von den Explosionen vom Rand des Schlots mitgerissen werden. Daher gilt ein striktes Verbot, die Vulkaninsel zu betreten. Außerdem wurde vor giftigen Dämpfen gewarnt. VOG gab es in der letzten Zeit nicht und seit Einsetzen der phreatischen Eruptionen hat sich der Schwefeldioxid-Ausstoß auf 2100 Tonnen am Tag reduziert.

Obwohl sich zuletzt häufiger phreatische Eruptionen am Taal ereigneten, bleibt die Warnstufe auf „1“. Das ist die niedrigste Warnstufe. Offenbar fürchtet man nicht, dass es zu magmatischen Eruptionen kommen könnte.

Eine phreatische Eruption entsteht, wenn Magma Grundwasser oder Oberflächenwasser erhitzt, ohne dass es zum direkten Kontakt zwischen Magma und Wasser kommt.

Der Vulkan Taal ist Teil einer Kette aktiver Vulkane der philippinischen Insel Luzon. In der Caldera befindet sich ein großer See, in dem sich der Inselvulkan Volcano Island befindet. Der Taal fällt unter die Gerichtsbarkeit der Gemeinden Talisay und San Nicolas in Batangas. Daher kann es zu unterschiedlichen Anordnungen kommen.

Bei Twitter/X gibt es Videoaufzeichnungen der Ereignisse. Leider ist die Livecam sowas von verdreckt, dass man kaum etwas erkennen kann. Daher habe ich oben ein Archivbild eingebunden. Die aktuellen Eruptionen waren deutlich kleiner als jene auf dem Bild.

Taal mit mehreren phreatischen Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Phreatisch

Vulkan Taal auf den Philippinen erzeugte mehrere Dampferuptionen am Wochenende – Tremor registriert

Auf der Philippineninsel Luzon ist der Taal wieder aktiver geworden. Nachdem er bereits am Freitagmorgen eine phreatische Eruption erzeugt hatte, legte der dampfende Feuerberg seitdem eine überzeugende Performance hin und generierte insgesamt 6 phreatische Eruptionen. Fünf der dampfgetriebenen Ausbrüche wurden am Samstag im Bericht der letzten 24 Stunden gemeldet. Sie dauerten zwischen 1 und 5 Minuten und ließen Eruptionswolken bis zu 2400 m Höhe aufsteigen. In diesem Zeitraum gab es  auch die meisten vulkanotektonischen Erdbeben der letzten Wochen, denn davon wurden 15 registriert. Außerdem gab es sechs Tremorphasen, die zwischen 2 und 4 Minuten anhielten. Am Sonntag wurde über eine Dampfexplosion berichtet und Dampf erreichte eine Höhe von 1800 Metern. Außerdem gab es einen 6 Minuten langen Tremor. Rückläufig ist hingegen der Ausstoß an Schwefeldioxid, der sich gegenüber der Vorwoche halbierte und noch 4700 Tonnen betrug. Das Wasser des Kratersees auf Volcano Island ist verfärbt und stark turbulent aufgewühlt.
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PHILVOLCS belässt die Warnstufe auf „1“ und erinnert daran, dass der Zugang zu Volcano Island gesperrt ist. Trotz der Aktivitätszunahme scheint man nicht besorgt zu sein, dass es spontan einen größeren Vulkanausbruch geben könnte, denn dann hätte man die Alarmstufe erhöht. Dennoch könnte sich die Situation relativ schnell weiterentwickeln und man muss mit Ascheeruptionen rechnen, die wenigstens so stark sein können, dass sie tief fliegende Flugzeuge gefährden, die den Flughafen von Manila ansteuern. Die Gefahr ist insofern realistisch, als dass sich der Boden im Bereich von Volcano Island seit Monaten hebt, während er sich im restlichen Calderabereich abzusenken scheint. Auch wenn es zu einem normalen Vulkanausbruch kommen könnte, scheint die Gefahr einer großen Eruption der Caldera in den letzten Jahren abgenommen zu haben.

Taal: Phreatische Eruption am 12. April

Phreatische Explosion am philippinischen Taal-Vulkan ließ Dampfwolke 2400 m hoch aufsteigen

Heute ereignete sich in den frühen Morgenstunden gegen 5:11 Uhr Lokalzeit eine phreatische Explosion am philippinischen Taal-Vulkan. Die Explosion ließ eine Dampfwolke 2400 m hoch aufsteigen. Der Wind wehte sie in Richtung Südwesten. Das Ereignis wurde mit einer Überwachungskamera gefilmt und auch von Augenzeugen beobachtet. Auf dem Seismogramm des Netzwerkes tauchte ein Explosionssignal auf.

Der dampfgetriebene Vulkanausbruch aus dem Hauptkrater von Volcano Island manifestierte sich ohne besondere Vorwarnungen, sieht man einmal von dem chronisch hohen Gasausstoß ab, für den der Vulkan mittlerweile berüchtigt ist. Der Ausstoß von Schwefeldioxid (SO2) belief sich gestern, am 11. April 2024, auf durchschnittlich 9.677 Tonnen/Tag und ist in diesem Jahr kontinuierlich erhöht und liegt seit Januar 2024 bei durchschnittlich 10.248 Tonnen/Tag. Der pH-Wert des Kratersees liegt bei 0,2 und die Wassertemperatur betrug im Februar 72,7 Grad. Aufsteigende Gase verursachen Turbulenzen im Kratersee. Vulkanotektonische Erdbeben wurden in der letzten zeit kaum noch detektiert.

Die Eruption wurde wahrscheinlich durch die anhaltende Emission heißer vulkanischer Gase verursacht. Die Hintergrundwerte der vulkanischen Erdbebenaktivität und der Bodenverformung, die bei Taal festgestellt wurden, deuten darauf hin, dass die Unruhen wahrscheinlich nicht zu einer magmatischen Eruption führen werden.

Das zuständige Observatorium DOST-PHIVOLCS erinnert die Öffentlichkeit daran, dass für den Taal-Vulkan die Alarmstufe 1 herrscht, was bedeutet, dass er sich immer noch in einem abnormalen Zustand befindet und nicht so interpretiert werden sollte, dass die Unruhen oder die Gefahr einer Eruption aufgehört haben. Bei Alarmstufe 1 können plötzliche, dampfbetriebene oder phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, geringfügige Aschefälle und tödliche Ansammlungen oder Ausstöße von vulkanischem Gas auftreten und Gebiete innerhalb von TVI bedrohen. Darüber hinaus birgt die Entgasung hoher Konzentrationen vulkanischen SO2 weiterhin die Gefahr potenzieller langfristiger gesundheitlicher Auswirkungen für Gemeinden rund um die Taal-Caldera, die häufig vulkanischem Gas ausgesetzt sind.

Philippinen: VOG-Warnung am Taal-Vulkan

Erneute VOG-Warnung am Calderavulkan Taal – Tragen von Atemschutzmasken empfohlen

Am Taal Vulkan auf der philippinischen Insel Luzon wurde eine Warnung vor VOG ausgegeben. Die Bevölkerung rief man dazu auf, zu Hause zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wer das Haus verlassen muss, sollte eine Atemschutzmaske vom Typ N 95 tragen.

Bei VOG handelt es sich um vulkanisch bedingten SMOG, der bei uns vor allem durch Fahrzeuge- und Industrieabgase entstehen kann, aber auch durchs Heizen. SMOG trat bei uns im letzten Jahrhundert öfters auf, bevor die Abgasnormen deutlich verschärft wurden und Autos mit Katalysatoren ausgestattet wurden, die Schwefeldioxid aus den Abgasen filtern. Da man die Gase, die von einem Vulkan ausgestoßen werden, nicht filtern kann, werden Anwohner aktiver Vulkane gelegentlich durch VOG belästigt. Dieser entsteht aber für gewöhnlich nur bei Inversionswetterlagen oder wenn es komplett windstill ist.

Die Warnung vor den Gasemissionen stammt vom Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHIVOLCS), das für die Beobachtung der Vulkane des Landes zuständig ist. Das Institut meldete auf seiner Webseite, dass der Taal innerhalb von 24 Stunden 6.837 Tonnen vulkanisches Schwefeldioxid ausgestoßen hatte. Das ist ein sehr hoher Wert, aber nur etwa die Hälfte von dem, was noch vor einem Monat registriert wurde.

Trotz des starken Gasausstoßes sieht der Leiter des Instituts, Teresito Bacolcol, dass ein Ausbruch unwahrscheinlich sei, da andere Vulkanindikatoren nicht vorhanden seien. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Die Aussage mag richtig sein, dass es kein Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch gibt, dennoch zeugt der starke Schwefeldioxidausstoß davon, dass sich im Untergrund des Vulkans ein größerer Magmenkörper befindet. Der Boden in der Caldera senkt sich vielerorts, doch ausgerechnet unter Volcano Island steigt er weiter an. Das Wasser im Kratersee weist einen sehr geringen pH-Wert auf und ist mit 72 Grad nicht gerade kalt zu nennen. Mittelfristig betrachtet könnten sich schon wieder Eruptionen am Taal zusammenbrauen.

Taal stößt erneut sehr viel Schwefeldioxid aus

Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß in der Taal Caldera detektiert

Dass der Calderavulkan Taal zu den größten vulkanischen Dreckschleudern der Welt gehört, ist spätestens seit seinem letzten Ausbruch im Jahr 2020 bekannt. Ungewöhnlich ist allerdings die Menge an Schwefeldioxid, die er in den letzten Tagen emittiert, obwohl der Vulkan nicht eruptiert: vorgestern wurden 14211 Tonnen des vulkanischen Gases ausgestoßen, was nahe an bisherigen Rekordwerten heranreicht. Der Direktor von PHILVOLCS, Teresito Bacolcol, beruhigte die Anwohner des Vulkans allerdings und sagte in einem Interview, dass es außer den starken Gasemissionen aktuell keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs gäbe. Dank des moderaten Windes, der über die Caldera hinwegzieht, besteht momentan auch keine Gesundheitsgefahr durch VSMOG. Dennoch könnte sich bei einer Änderung der Wetterlage schnell wieder dieser gefürchtete Nebel aus Vulkangas in der Caldera bilden. Bei besonders hartnäckigen Inversionswetterlagen kann sich sogar im ca. 50 km entfernt gelegenen Manila vulkanisch bedingter Smog bilden.

Auch wenn Teresito Bacolcol die Bevölkerung beruhigen kann, so ist es nicht ganz richtig, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass der Taal zeitnahe wieder ausbrechen könnte. Zwar gibt es augenblicklich nur wenige vulkanisch bedingte Erdbeben, dennoch wird unter den Flanken des Intracalderavulkans von Volcano Island eine Inflation festgestellt. Das Wasser im Kratersee hat einen pH-Wert von 0,2 und eine neue Temperaturmessung kam auf eine Temperatur von 72,2 Grad Celsius. Während sich das Wasser um ca. 2 Grad abkühlte, nahm die Acidität des Wassers zu. Außerdem wird der See von Turbulenzen aufgewühlt und dampft. Zumindest phreatische Eruptionen erscheinen mir hier jederzeit möglich zu sein.

Generell ist der extrem hohe Gasausstoß besorgniserregend: So hohe Werte erreichen normalerweise nur Vulkane, die eine große Menge Lava ausstoßen oder in deren Krater Lavaseen brodeln. Auch der italienische Calderavulkan Campi Flegrei stößt hohe Mengen magmatischer Gase aus. Dort ist es aber Kohlendioxid, das aus der Tiefe aufsteigt und von einem Magmenkörper in größerer Tiefe zeugt, während am Taal Schwefeldioxid ausgestoßen wird, das von einem flach gelegenen Magmenkörper stammen muss. Ungeklärt ist die Frage, wieviel eruptionsfähige Schmelze in diesem Magmenkörper enthalten ist. Auch wenn kein unmittelbarer Vulkanausbruch bevorstehet, könnte sich die Lage schnell zum Schlechteren wenden.

Taal Vulkan mit hohem Gasflux am 26.01.24

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Taal stößt viel Schwefeldioxid aus – Turbulenzen im Kratersee

Der philippinische Taal-Vulkan stieß in den letzten 24 Stunden wieder extrem viel Schwefeldioxid aus. Wie das Institut PHLVOLC angibt, lag der Ausstoß bei 15145 Tonnen am Tag. Das ist der höchste Wert seit Monaten. Das Gas steigt überwiegend vom Grund des Kratersees auf Volcano-Island auf und löst im Wasser starke Turbulenzen aus. Zudem ist das Seewasser 74 Grad heiß und verfärbt. Es steigt eine bis zu 1200 m hohe Dampfwolke auf. Vulkanotektonische Erdbeben wurden nicht registriert. Während der Boden in der gesamten Caldera langsam absinkt, steigt er im Bereich der kleinen Vulkaninsel. Die Bodenhebung wird von magmatischen Fluiden verursacht, wobei unklar ist, ob es sich um Magma handelt oder um Gas und Tiefenwasser.

Man darf nicht vergessen, dass das Schwefeldioxid nur ein Bestandteil des ausgestoßenen Gases ist. Der Hauptanteil vulkanischer Gase besteht meistens aus Wasserdampf. Von daher ist der Taal-Vulkan schon eine mächtige Gasausstoßmaschine und trägt zum natürlichen Gashaushalt der Atmosphäre bei. Schließlich darf man nicht vergessen, dass täglich mehrere hundert oder sogar tausende Tonnen Gas aus der Atmosphäre ins Weltall entweichen. Dieser Prozess wird als atmosphärische Flucht bezeichnet. Dies geschieht durch verschiedene Prozesse, insbesondere durch thermische Fluktuationen und die kinetische Energie der Gasmoleküle. So gehen Forscher davon aus, dass seit der Bildung der Ozean vor ca. 4 Milliarden Jahren ungefähr ein Viertel des Ozeanwassers infolge der atmosphärischen Flucht ins Weltall verabschiedet haben. Dadurch senkte sich der Meeresspiegel um 800 m. Die Ausdünstungen der Vulkane tragen dazu bei, diesen Verlust ein wenig auszugleichen und halten den Atmosphärendruck weitestgehend konstant. Außerdem wirken die Gase aus den Vulkanen klimaregulierend. So können Schwefeldioxidaerosole in der Stratosphäre Sonnenlicht reflektieren und der Klimaerwärmung entgegenwirken. Diese Erläuterungen zeigen, dass Vulkangase nicht nur schädlich sind. Normalerweise stehen sie am Taal in den Schlagzeilen, weil sie gesundheitsschädlichen VOG verursachen können.

Taal mit VOG am 10.01.24

Warnung vor VOG am Taal – Tragen von Masken empfohlen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan liegt in der Provinz Batangas unweit von Manila und zeigte nach einem alarmierend hohen Ausstoß von Schwefeldioxid in der letzten Woche nun eine leichte Abnahme der Emissionen. Das geht aus einem Bericht von PHILVOLCS hervor. Gestern wurden innerhalb von 24 Stunden ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 10.933 Tonnen gemessen. Verglichen mit dem Höchstwert von 12.685 Tonnen Anfang Januar und 11.499 Tonnen im November des letzten Jahres, ist das zwar weniger, aber immer noch sehr viel. Darüber hinaus stieß der Vulkan eine Dampfwolke aus, die bis auf eine Höhe von 1200 m aufgestiegen war. Im Kratersee auf Volcano Island gab es weiterhin Wasserturbulenzen, die durch den Gasausstoß hervorgerufen wurden und werden. Zudem verfärbten Gas und aufgewühlte Sedimente das Wasser.

Während auf Volcano Island eine lokale Bodenhebung detektiert wird, senkt sich der Boden in anderen Bereichen der Caldera, die im Vorfeld der Eruption von 2020 angehoben wurden.

Hohe Schwefeldioxid-Emissionen und Dampffreisetzung haben zu „VOG“ geführt – einem schädlichen Dunst aus vulkanischem Gas – der Orte in der Nähe des Vulkans mit Beschlag belegte, insbesondere auf Seeuferstädte in Batangas und Tagaytay City in der Provinz Cavite. Regierungsbeamte haben die Bewohner angewiesen, N-95-Gesichtsmasken (die bei Gas nichts bringen) zu tragen, um sich vor VOG zu schützen, da dieser SO2-Gas enthält und Augen, Nase und Rachen reizen kann, insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen und schwangere Frauen.

Der Vulkan bleibt auf Alarmstufe 1 für geringe vulkanische Unruhe, was bedeutet, dass phreatische Ausbrüche, vulkanische Erdbeben, Ascheniederschlag und gefährliche Gasemissionen möglich sind. PHILVOLCS betonte, dass der Vulkan weiterhin in einem anormalen Zustand sei und keine Anzeichen für das Ende der Unruhen oder die Einstellung der möglichen Eruptionsaktivität bestünden.

Mayon stößt ebenfalls Schwefeldioxid aus

Neben dem Taal-Vulkan ist auf den Philippinen auch noch der Mayon unruhig. Zwar hat seine Aktivität in den letzten Wochen nachgelassen, doch noch immer ist der Schwefeldioxid-Ausstoß hoch. Gestern wurde mehr als 1500 Tonnen des Gases emittiert. Die Lavaströme sind allerdings Geschichte. In Bezug auf mögliches Domwachstum gab es keine Aktualisierungen bei PHILVOLCS. Wahrscheinlich stagniert es erst einmal. Allerdings könnte diese Stagnation nur kurz anhalten, denn der Vulkan bläht sich weiter auf.