Taal eruptiert nach Erdbeben Vulkanasche 3000 m hoch

Taal-Vulkan nach Erdbeben Mw 6,8 bei Cebu ausgebrochen – Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Der philippinische Taal-Vulkan ist gestern Abend ausgebrochen und erzeugte phreatomagmatische Eruptionen, die Aschewolken bis auf 3000 m Höhe förderten und VONA-Warnungen beim VAAC Tokio auslösten. Glühende Tephra wurde mehrere hundert Meter über Kraterhöhe ausgeworfen. Die Eruptionen begannen gut 4 Stunden nach dem starken Erdbeben im Zentrum der Philippinen bei Cebu. Zwischen Epizentrum und Vulkan liegt eine Distanz von rund 550 Kilometern.

In den Tagen vor der Eruption war der Schwefeldioxid-Ausstoß niedrig und belief sich am Vortag der Eruption auf 563 Tonnen. Ein Indiz, dass möglicherweise das Fördersystem verstopft war. Dafür spricht auch, dass es zwischen dem 26. und 28. September langanhaltende Tremorphasen gegeben hat. Offenbar kam es zu einem starken Druckaufbau im Fördersystem und der Vulkan bereitete sich auf einen Schloträumer vor. Vermutlich waren die Vibrationen des starken Erdbebens dann der Auslöser der phreatomagmatischen Eruptionen, eine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis ist das aber nicht. Früher oder später wäre es auch ohne dieses Erdbeben zur Eruption gekommen.

Ein Bericht der Vulkanologen von PHILVOLCS liegt noch nicht vor. In den sozialen Medien wurden aber Aufnahmen geteilt, anhand derer man die Aktivität beurteilen kann. Diesen Bildern nach zu urteilen bestand keine Gefahr für die Bevölkerung in den Ortschaften am Ufer des Taal-Sees, der einen Großteil der gigantischen Caldera einnimmt. Die phreatomagmatischen Eruptionen manifestierten sich aus dem Kratersee auf Volcano Island, der auch Schauplatz der letzten größeren Eruptionen des Taal war.

Die aktuelle Phase vulkanischer Unruhe am Taal begann sich bereits 2018 aufzubauen, als es Inflation gab und Erdbeben registriert wurden. Im Januar 2020 kam es dann zu einer größeren Eruption, bei der Aschewolken bis zu 16 Kilometer hoch aufstiegen. Im 50 Kilometer entfernten Manila kam es zu Ascheniederschlag. Seitdem hat sich der Taal nicht mehr ganz beruhigt und es kommt immer wieder zu phreatischen und seltener zu phreatomagmatischen Eruptionen. Der Alarmstatus steht noch auf „1“ und es ist verboten, Volcano Island zu betreten.

Ich persönlich hätte eher mit einer Reaktion des Vulkans Kanlaon auf das Erdbeben von gestern gerechnet, da er sich wesentlich näher am Epizentrum befand. Doch dieser Vulkan ist bis jetzt ruhig geblieben.

Kanlaon: Wieder ein Anstieg der Seismizität

Steigerung der Erdbebenaktivität am Kanlaon – weitere Eruptionen wahrscheinlich

Auf der Philippineninsel Negros bleibt der Kanlaon aktiv und steigerte sogar seine Seismizität. Wie dem Datenblatt auf PHILVOLCS zu entnehmen ist, ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 2 Ascheexhalationen sowie 28 vulkanotektonische Erdbeben.

Die meisten Erdbeben manifestierten sich nahe des Kraters unter der Nordwestflanke des Kanlaons. Sie waren von vulkanotektonischer Natur und deuten darauf hin, dass sich weiter Magma unter dem Vulkan akkumuliert, was neben Erdbeben auch Bodenhebung erzeugt. Der Vulkan gilt als aufgebläht und es ist eine größere Magmaansammlung vorhanden. Dem Magma entströmen vulkanische Gase. Gestern belief sich der Schwefeldioxidausstoß auf rund 1800 Tonnen am Tag.

Die Vulkanologen warnen davor, den Vulkan zu betreten oder zu überfliegen, da es jederzeit zu stärkeren Eruptionen kommen könnte, die neben hochaufsteigenden Aschewolken pyroklastische Ströme hervorbringen könnten. Außerdem besteht die Gefahr, dass Regenfälle Lahare auslösen. Die Schlammströme aus einem Gemisch aus Vulkanasche, Lavabrocken und anderem Material bewegen sich entlang von Niederungen und Flussläufen und haben ein großes Zerstörungspotenzial. Es gibt eine Sperrzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Gipfel, die nicht betreten werden darf. Anwohner wurden bereits im letzten Jahr evakuiert. Landwirten ist es tagsüber teilweise gestattet, Felder zu bestellen und Vieh zu versorgen, ansonsten darf die Sperrzone nicht betreten werden.

Neben dem Kanlaon stehen noch andere Vulkane der Philippinen unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen. Am Taal sieht es danach aus, als würden phreatische Eruptionen unmittelbar bevorstehen. Den Daten ist zu entnehmen, dass seit dem 16. September kontinuierlich Tremor registriert wird, der auf starke Fluidbewegungen im Untergrund hindeutet, die durch eine Druckerhöhung im Hydrothermalsystem zustande kommen könnte. Der Schwefeldioxidausstoß beläuft sich auf ca. 3550 Tonnen am Tag.

Taal generiert kleine phreatische Eruption

Keine phreatische Eruption am Taal – Kann noch nicht alles gewesen sein

Heute manifestierte sich eine erste kleine phreatische Eruption aus dem Kratersee von Volcano Island in der Taal-Caldera. Die Eruption bestand eigentlich aus einer einzelnen großen Gasblase, die das Wasser kurz aufwallen ließ und einen kleinen Sprudel erzeugte, so wie es der Wallenborn in der Vulkaneifel macht. Da seit Wochen der Druck im Hydrothermalsystem des Vulkans steigt und man mit einer phreatischen Eruption gerechnet hat, kann dieser eine Brubbel heute noch nicht alles gewesen sein.

Dampferuption Taal

Die geophysikalischen Daten vor der Eruption waren von einem langanhaltenden Tremor geprägt, der bereits gestern Morgen eingesetzt hat. Außerdem wurden 5 normal lange Tremorphasen und 9 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß verringerte sich von über 3300 Tonnen am Tag auf 1749 Tonnen am Tag. Das ist ein Indiz dafür, dass es zu einer teilweisen Blockade des Fördersystems gekommen ist, was den Druckaufbau beschleunigt und wahrscheinlich auch den Tremor verursacht. Sollten die Daten morgen ähnlich aussehen, dann hat die phreatische Eruption heute keine nachhaltige Druckentlastung gebracht und man muss mit weiteren Ereignissen rechnen.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan auf der Philippineninsel Luzon. Dort liegt auch der Mayon, der gestern ca. 600 Tonnen Schwefeldioxid ausstieß und ein Steinschlagereignis erzeugte. Mit dem Fernrohr konnten die Vulkanologen schwache Rotglut am Lavadom ausmachen, der wieder stärker zu wachsen scheint, als es in den vergangenen Monaten der Fall gewesen war.

Ein weiterer aktiver Vulkan der Philippinen ist der Kanlaon auf Negros, der erst gestern wieder eine Ascheemission erzeugt hat. Sie stieg bis auf eine Höhe von 3000 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. Die Eruption hielt 20 Minuten an. Anschließend stieg Dampf bis zu 600 m über Kraterhöhe auf. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 1134 Tonnen am Tag.

Taal erzeugt 11 Erdbeben und Tremorphasen

Taal steigert Seismizität und stößt viel Schwefeldioxid aus – phreatische Eruption droht

Erst gestern berichtete ich von gesteigerter Seismizität am philippinischen Vulkan Mayon. Heute zeigt der Taal ebenfalls, dass er sich auf eine phreatische Eruption vorbereiten könnte, denn er zeigt die gleiche Symptomatik wie der zuvor genannte Vulkan.
In den letzten 24 Stunden registrierte das seismische Netzwerk von PHILVOLCS 13 Erdbeben. Darunter befanden sich 8 Tremorphasen, die zwischen 2 und 22 Minuten lang anhielten. Der Tremor zeigt, dass sich Fluide im Untergrund bewegen und sich ein hoher Druck im Fördersystem des Vulkans aufbaut. Letztendlich kann das zu einer phreatischen Explosion aus dem Kratersee auf Volcano Island führen. Bis jetzt stößt der Vulkan viel Dampf aus, der in einer Wolke bis zu 1200 m hoch aufsteigt. Mit den Entgasungen einher geht eine hohe Schwefeldioxid-Emission, die zuletzt 3356 Tonnen des vulkanischen Gases am Tag förderte.

Anders als in den Vormonaten, wenn es Tremorphasen gab, scheint das Fördersystem des Vulkans derzeit nicht verstopft zu sein. Davon zeugt der hohe Gasausstoß. Vielmehr scheint sich in den letzten Tagen wieder die Situation eingestellt zu haben, wie wir sie aus dem Vorjahr kannten. Doch auch ohne Verstopfung kam es damals sporadisch zu phreatischen Eruptionen. Da auch Inflation unter Volcano Island stattfindet, muss es nicht bei phreatischen Eruptionen bleiben, sondern es könnte auch auf magmatische Ausbrüche hinauslaufen.

In diesem Zusammenhang wäre es interessant, aktuelle Messwerte der Acidität und Temperatur des Wassers im Kratersee zu erhalten. Die letzten Messungen wurden Mitte April durchgeführt und beide Werte zeigten gegenüber dem langjährigen Durchschnitt rückläufige Tendenzen an. Mich würde es nicht wundern, wenn sie sich nun wieder den vorherigen Werten annähern würden.

Der Alarmstatus der Taal-Caldera bleibt auf der niedrigsten Stufe „1“. Volcano Island ist Sperrgebiet und darf weder betreten noch überflogen werden.

Obwohl die Taal-Caldera fast doppelt so groß ist wie die Campi Flegrei, wurden auf den Philippinen bis dato keine Spuren einer Supervulkaneruption mit einem VEI 7 oder 8 entdeckt. Es könnte sein, dass die Taal-Caldera infolge mehrerer Eruptionen mit einem kleineren VEI entstanden ist. Dennoch birgt sie im Falle starker Eruptionen mit einem VEI 5 oder 6 ein großes Gefahrenpotenzial für umliegende Gemeinden und sogar für die Landeshauptstadt Manila, die ca. 50 Kilometer nördlich der Caldera liegt.

Taal: Erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß und Tremor

Erhöhte Aktivität am Taal: Erdbeben, Tremor und Schwefeldioxid-Emissionen erhöht

Am philippinischen Calderavulkan Taal stehen die Anzeichen auf Sturm. Der Sturm könnte in Form einer phreatischen Eruption kommen, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten Tagen im Kratersee auf Volcano-Island ereignen wird. 

Bei den Anzeichen handelt es sich um signifikante Anstiege mehrerer geophysikalischer Parameter. Am auffälligsten ist die Verzehnfachung des Schwefeldioxid-Ausstoßes auf mehr als 4000 Tonnen am Tag. Damit sind wieder Werte erreicht, wie sie noch im letzten Jahr häufig vorkamen. Augenzeugen berichten, dass die Gasemissionen mit einer verstärkten Kondensation einhergehen, so dass vermehrt Dampfwolken entstehen. Wie immer ist es bei solchen Phänomenen nicht ganz klar, inwieweit auch besondere atmosphärische Bedingungen ihre Finger im Spiel haben.

Erdbeben Taal

Neben den erhöhten SO₂-Emissionen wurden seit gestern auch 10 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Dazu addiert sich eine langanhaltende Tremorphase, die bereits am 27. August begann. Der Tremor wird von der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund verursacht. Das Besondere ist diesmal, dass der Tremor mit einer Erhöhung des Gasausstoßes einhergeht. Bei den Tremorphasen der letzten Monate war eine umgekehrte Phänomenologie der Fall, was auf eine Druckerhöhung des Hydrothermalsystems infolge einer Blockade der Förderwege schließen ließ. Aktuell scheint das nicht der Fall zu sein, so dass in der Tiefe ein Magmenkörper intrudieren könnte. In diesem Fall würde man nicht nur phreatische Eruptionen erwarten, die auch phreatomagmatischen Charakter annehmen können, sondern ein mehrmonatiges Anhalten der hohen Gasemissionen, die dann wiederum bei ungünstigen Wetterlagen VOG verursachen könnten. In den letzten Jahren ein wohlbekanntes Vorkommen, unter dem vor allem Kinder, Alte und Menschen mit Atemwegserkrankungen litten.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan auf der philippinischen Insel Luzon, der unweit der Hauptstadt Manila liegt.

Taal: Vulkanologen warnen vor phreatischer Eruption

Erhöhte seismische Aktivität am Taal-Vulkan – mögliches Alarmsignal vor Vulkanausbruch

Am Taal braut sich was zusammen: Die Vulkanologen von PHILVOLCS haben erneut eine Warnung ausgesprochen, in der sie vor einer phreatischen Eruption warnen, die sich in den nächsten Tagen am Taal-Vulkan ereignen könnte.

Wie das philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (DOST-PHIVOLCS) am Montag mitteilte, wurde am 10. August ab 05:25 Uhr ein deutlicher Anstieg der seismischen Energie (RSAM) registriert. Parallel dazu verzeichneten die Messstationen des Taal Volcano Network (TVN) innerhalb von 24 Stunden insgesamt 19 vulkanische Beben. Gestern kam es zu 4 Tremorphasen. Visuelle Beobachtungen zeigen seitdem eine zunehmend dichte Dampfwolke aus dem Hauptkrater.

Die jüngsten Entwicklungen deuten auf eine mögliche phreatische oder sogar eine phreatomagmatische Eruption hin. Während erstgenannte Eruptionsart nur durch Wasserdampf erzeugt wird, kommt es bei der zweiten Ausbruchsart zum direkten Kontakt von Magma mit Wasser, was deutlich stärkere Explosionen verursachen kann.

Die Schwefeldioxid-Emissionen lagen am 8. August bei durchschnittlich 374 Tonnen pro Tag, was für den Taal einen sehr niedrigen Wert darstellt. Vermutlich ist es erneut zu einer Blockade des Fördersystems gekommen, was den Druck im Vulkaninneren erhöht, was auch zu Tremor führen kann und letztendlich zu den erwarteten Explosionen.
In den letzten Wochen kam es bereits zu ähnlichen Situationen am Taal. Zwischen Warnung und Eruption vergingen meistens mehrere Tage.

Warnungen und Maßnahmen

DOST-PHIVOLCS warnt eindringlich vor dem Betreten der Vulkaninsel (Taal Volcano Island, TVI) sowie der permanenten Gefahrenzone (PDZ) rund um den Hauptkrater und die Daang-Kastila-Spalte. Selbst bei niedriger Alarmstufe können sich jederzeit dampfgetriebene Explosionen, Ascheregen oder gefährliche Gasemissionen ereignen. Auch die Zivilluftfahrtbehörden sind angewiesen, den Luftraum über dem Vulkan zu meiden, da vulkanische Asche Triebwerke beschädigen kann.

Taal: Phreatische Eruption am 17. Juli

Phreatische Eruption am Taal. © PHILVOLCS

Phreatische Eruption am Taal fördert Dampfwolke bis auf 2400 m Höhe – Vulkanausbruch wurde erwartet

Manila, 17.07.2025 – Heute manifestierte sich am philippinischen Vulkan Taal eine phreatische Eruption, die seit 11 Tagen erwartet wurde. Videoaufnahmen dokumentierten drei Eruptionen, die sich innerhalb von 12 Minuten ereigneten. Die erste Eruption war ziemlich mickrig, während der zweite Doppelausbruch deutlich energiereicher war. Eine Eruptionsfontäne aus Dampf, Wasser und Sedimenten vom Grund des Kratersees stieg über 100 m hoch auf und überragte die umgebenden Kraterwände. Die resultierende Dampfwolke schaffte es bis auf 2400 m Höhe. Es war die stärkste phreatische Eruption am Taal seit Monaten.

Der Vulkanausbruch kündigte sich bereits am 6. Juni an, als es zu einer mehrtägigen Phase erhöhten Tremors kam, bei gleichzeitiger Reduktion des Gasausstoßes. Nach einigen Tagen entspannte sich die Situation wieder, doch der Gasausstoß blieb niedrig und an einigen Tagen wurden weitere Tremorphasen und vulkanotektonische Erdbeben registriert. Während es gestern aus seismischer Sicht ruhig blieb, wurden nur ca. 500 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Ein Achtel von den Werten, die wir letztes Jahr sahen, und etwa ein Drittel von den üblichen Tageswerten vor dem starken Rückgang der Emissionen. Vermutlich war es zu einer Blockade des Fördersystems gekommen, wodurch sich ein hoher Gasdruck aufbaute, der sich jetzt in den Eruptionen entladen haben dürfte. Die Werte morgen werden zeigen, ob auch die Blockade nachhaltig gelöst wurde.

Dieses Jahr sind die geophysikalischen Parameter am Taal weniger auffällig als in den Jahren zuvor. Dennoch bläht sich die Südwestflanke von Volcano Island weiterhin auf. Langfristig betrachtet ist es wahrscheinlich, dass es hier zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Der Alarmstatus des Taal steht auf der niedrigsten Stufe „1“. Volcano Island ist Sperrgebiet, ansonsten gibt es in der großen Caldera keine mir bekannten Restriktionen.

Taal: Steigender Druck und Tremor

Dauerhafter Tremor zeugt von steigendem Druck im Fördersystem – phreatischer Vulkanausbruch droht am Taal

Manila, 11.07.2025Das seismische Netzwerk von PHILVOLCS registriert seit dem 6. Juli einen dauerhaft anhaltenden Tremor am Taal-Vulkan, der auf der philippinischen Insel Luzon liegt. Zugleich gibt es eine Inflation unter Volcano Island, von der vor allem die Südwestflanke der Vulkaninsel betroffen ist. Der Tremor zeugt von starken Fluidbewegungen und steigendem Druck im Fördersystem. Man rechnet mit einer phreatischen Eruption.

Kurz vor Beginn der kontinuierlich anhaltenden Tremorphase wurden besonders niedrige Schwefeldioxid-Konzentrationen am Krater von Volcano Island gemessen. Sie betrugen am 4. Juli nur noch 344 Tonnen am Tag. Das legte nahe, dass der Gasstrom stark nachgelassen hatte, was auf eine Verstopfung des Fördersystems hindeutete. Inzwischen hat sich der Gasfluss wieder etwas stabilisiert, so dass der Druckanstieg im Fördersystem langsamer abläuft, als es noch am Wochenende der Fall gewesen ist. Dennoch dürfte sich ein enormer Druck aufgebaut haben, wovon der Tremor zeugt: Im Untergrund bewegen sich Gas und andere Fluide und suchen einen Weg zur Oberfläche. Früher oder später wird es wahrscheinlich zu einer phreatischen oder sogar magmatophreatischen Eruption kommen, so wie es bereits im letzten Jahr öfters vorkam. Sehr wahrscheinlich wird es aber eine Aktivität sein, die sich auf Volcano Island beschränkt und keine Auswirkungen darüber hinaus hat: Im Gesamtbereich der Caldera wird eine anhaltende Deflation beobachtet und außerhalb von Volcano Island gibt es keine Anzeichen einer größeren Magmenakkumulation.

Der Alarmstatus bleibt auf der niedrigsten Stufe „1“. Das Betreten von Volcano Island ist verboten. In einem Medienbericht zu den Vorgängen am Taal heißt es, dass das Sperrgebiet nicht die Suche nach vermissten Fans eines Hahnenkampfes beeinträchtigt. Die Polizei geht davon aus, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sind und im Taal-See entsorgt wurden.

Der Taal-Vulkan steht seit der letzten größeren Eruption im Januar 2020 besonders unter Bewachung. Damals war es nach einer mehrmonatigen Inflationsphase zu einem stärkeren Vulkanausbruch gekommen, dessen Ascheausstoß auch den Flugverkehr gefährdete und Ascheregen auslöste, der bis nach Manila und darüber hinaus reichte. Die Millionenmetropole liegt ca. 50 bis 60 Kilometer nördlich vom Taal.

Taal: Warnung vor phreatische Eruption

Zunahme der seismischen Amplitude am Taal – Warnung vor phreatischer Eruption ausgegeben

Manila, 06.07.2025 – Am Taal-Vulkan auf den Philippinen reagierten Geowissenschaftler besorgt auf einen signifikanten Anstieg der Tremor-Amplitude, die via Echtzeit erfasst wird und gleichzeitig mit dem Aussetzen der Entgasungsaktivität aus dem Kratersee auf Volcano Island auftrat. Eine Ursache hierfür könnte eine Verstopfung des Fördersystems sein, wodurch der Druck im Inneren des Vulkans ansteigt. Eine mögliche Folge ist eine phreatische Eruption.

Tremor am Taal. © PHILVOLCS

Der nächste durch Wasserdampf getriggerte Vulkanausbruch könnte stärker sein als die letzte schwache Eruption vom 16. Juni. Wenigstens ist der RSAM-Anstieg deutlich größer, als er es vor der letzten Eruption war. Eine entsprechende Warnung wurde heute um 15:20 Uhr herausgegeben. Für den Taal-Vulkan gilt weiterhin die niedrigste Alarmstufe 1.

Seit Anfang des Jahres hat sich der langjährige Trend des sehr starken Schwefeldioxidausstoßes, der an einer ständigen Entgasung des Vulkans mit starker Dampfentwicklung gekoppelt war, deutlich abgeschwächt. In den vergangenen Wochen wurden im Schnitt nur noch ca. 10 % des vorherigen Schwefeldioxidausstoßes erreicht, der im letzten Jahr noch bei durchschnittlich 4000 Tonnen am Tag lag. Wie dieser plötzliche Rückgang zustande kam, ist rätselhaft.

Phreatische Eruptionen entstehen normalerweise, wenn Grundwasser explosionsartig verdampft. Eine andere Möglichkeit ergibt sich aus der obenerwähnten Verstopfung des Förderkanals, wodurch sich so viel Gasdruck aufstaut, dass die Blockade freigesprengt wird.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan, der ca. 50 Kilometer südlich der philippinischen Hauptstadt Manila liegt. Die Caldera beherbergt den Taalsee, in dem wiederum ein kleiner Inselvulkan liegt: Volcano Island ist das aktive Ausbruchszentrum der Eruptionen nach dem caldera-bildenden Stadium. Im Krater auf Volcano Island befindet sich ein saurer Kratersee, aus dem heraus die sporadisch auftretenden phreatischen Eruptionen stattfinden.