Taal: Phreatische Eruption nach Schwarmbeben

Phreatische Eruption am Taal – Schwarmbeben ging voran

Batangas, 30.05.2025Der Taal eruptierte gestern Nachmittag (21:18 Uhr Ortszeit) phreatisch. Laut PHILVOLCS dauerte die dampfgetriebene Eruption 4 Minuten und ging mit anhaltendem Tremor einher. Livecamaufnahmen lassen eine Eruptionswolke erahnen, die aus dem Krater von Volcano Island ausging und bis zu 1500 Meter hoch aufstieg. Außerdem wurden gestern mehr als 3050 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen.

Dampfwolke am Taal (Archiv)

Phreatische Eruptionen entstehen, wenn Grundwasser ohne direkten Kontakt zum Magma so weit aufgeheizt wird, dass es schlagartig verdampft, wodurch eine Explosion entsteht. Denkbar ist auch, dass sich durch stetige Verdampfung eine Wasserdampfblase im Untergrund bildet, die dann zur Oberfläche durchdringt und explodiert, wenn der Druck wie in einem Druckkessel zu hoch wird.

Die Eruption kam nicht überraschend und kündigte sich bereits am Vortag mit einem Erdbebenschwarm an. Er bestand aus 18 vulkanotektonischen Erdbeben und 2 Tremorphasen, die bis zu 2 Minuten dauerten. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 2700 Tonnen am Tag. Im Vergleich zum Jahresanfang, als eher niedrige SO₂-Konzentrationen festgestellt wurden, hat sich der Gasausstoß generell wieder erhöht. Auffällig ist aber, dass die Wassertemperatur des Kratersees von Volcano Island inzwischen niedriger ist und sich von 70,2 Grad auf 68,7 Grad (Stand 15. April) abgekühlt hat. Das legt nahe, dass weniger Magma im Fördersystem steht bzw. dass die Temperatur der Schmelze abgenommen hat. Dennoch wird so viel Wärme freigesetzt, dass das Wasser im Kratersee turbulent aufgewühlt ist und Upwelling beobachtet wird.

Beim Taal handelt es sich um eine große Caldera im Süden der philippinischen Hauptinsel Luzon. Die Hauptstadt Manila liegt ca. 50 Kilometer nördlich des Vulkans. Im Falle starker Eruptionen ist in Manila mit massivem Ascheniederschlag zu rechnen. Sollte sich so eine starke Eruption ereignen wie jene, die zur Calderabildung geführt hat, wäre es vermutlich das Ende der Stadt.

Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß Anfang Mai gestiegen

Schwefeldioxid-Ausstoß und Seismizität am Taal gestiegen – auch andere philippinische Vulkane zeigen erhöhte Werte

Mehrere philippinische Vulkane zeigten in der ersten Mai-Dekade eine erhöhte magmatische bzw. vulkanische Aktivität. Bei diesen Vulkanen handelt es sich um Bulusan, Kanlaon und Taal, mit dem ich meinen Bericht beginne.

Am Taal Vulkan war in den letzten Tagen nicht nur die Seismizität erhöht, sondern insbesondere auch der Ausstoß an Schwefeldioxid. Während er gestern bei ca. 2000 Tonnen am Tag lag, erreichte er am 7. Mai einen neuen Jahreshöchstwert von rund 4000 Tonnen am Tag. Damit wurden wieder Werte erreicht, wie sie im letzten Jahr typisch waren. Diese Werte liegen im Bereich eruptierender Vulkane und sind in Bezug auf Vulkane ohne eruptive Tätigkeit abnorm. Vor der Steigerung der Gasemissionen pendelte der Wert um 1000 Tonnen am Tag und lag Anfang des Jahres oft unter diesem Schwellenwert.

Neben den Gasemissionen nahm auch die Seismizität wieder zu: Am 7. Mai – dem Tag mit dem höchsten Gasausstoß – gab es auch ein Hoch in Bezug auf die Erdbebentätigkeit und es wurden 38 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befanden sich 7 Tremorphasen, die zwischen 2 und 3 Minuten lang anhielten. Sie wurden von sich bewegenden magmatischen Fluiden verursacht.

Die Wassertemperatur des Kratersees auf Vulcano Island hatte sich zuletzt von 72 Grad auf 68 erniedrigt. Auch der pH-Wert veränderte sich und stieg auf 0,3. Wahrscheinlich hing die verringerte Acidität mit dem verringerten Gasausstoß zusammen, denn ein Großteil der Gase entströmt dem unter Wasser liegenden Schlot auf Volcano Island und reichert das Wasser mit Säuren an.

Aktuell sieht es so aus, als würde die Wahrscheinlichkeit phreatischer Eruptionen am Taal wieder zunehmen. Unklar bleibt, woher die starken Schwankungen im Gasausstoß kommen. Hierfür kann ich mir 2 Erklärungen vorstellen: Entweder war der Förderschlot verstopft oder nach einer kurzen Abkühlphase ist erneut frisches Magma aufgestiegen, das sich unter Vulcano Island akkumuliert.

Bulusan mit anhaltender Erdbebentätigkeit

Der Bulusan ist weiterhin seismisch aktiv und entgast stark, wobei die Schwefeldioxid-Werte zwar erhöht sind, aber im Rahmen dessen liegen, was man bei einem sich aufladenden Vulkan zwischen zwei Eruptionen erwarten kann: Gestern wurden knapp 1000 Tonnen SO₂ emittiert. Zudem wurden 18 vulkanische Erdbeben festgestellt. Gestern waren es sogar 58 Erschütterungen.

Kanlaon mit Asche-Emissionen

Der Kanlaon bleibt ebenfalls aktiv und emittierte vorgestern Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstieg. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2600 Tonnen am Tag vergleichsweise hoch. Gestern wurden 5 vulkanische Erdbeben registriert. Mit weiterer Aktivität ist zu rechnen.

Bulusan: Starke Erdbebentätigkeit unter dem Vulkan

Schwarmbeben unter dem Bulusan – Explosionsgefahr wächst

Auf den Philippinen ist es heute aus seismischer Sicht sehr unruhig, denn gleich drei Vulkane – Bulusan, Kanlaon und Taal – weisen eine erhöhte seismische Aktivität auf und könnten sich auf explosive Eruptionen vorbereiten.

Im Fokus der Aufmerksamkeit steht dabei der Bulusan, da er bereits in der letzten Woche 2 stärkere Explosionen erzeugte, die zu Evakuierungen führten und Ascheregen über Ortschaften sorgten. Dieser Vulkan zeigt in den letzten Tagen eine erhöhte Seismizität, wobei gestern ein neuer Höhepunkt erreicht wurde, als das seismische Netzwerk von PHILVOLCS gleich 127 vulkanisch bedingte Erdbeben registrierte. Die meisten Erschütterungen konzentrierten sich unter dem Gipfelbereich des Vulkans im Süden Luzons, doch einige Erdbeben streuten in einem größeren Bereich und manifestierten sich sogar im Bereich der Nordküste.

Gestiegen ist nicht nur die Seismizität, sondern auch der Schwefeldioxid-Ausstoß: Am 29. April wurde dieser noch mit 30 Tonnen am Tag angegeben, am 30. April waren es bereits 548 Tonnen und am 1. Mai wurden 1600 Tonnen des vulkanischen Gases emittiert. Gestern lag der Wert bei 800 Tonnen. Dem Schwefeldioxid kommt eine besondere Rolle bei der Einschätzung der Situation am Vulkan zu. PHILVOLCS stufte die beiden starken Ascheeruptionen am 28. und 29. April als phreatisch ein. Damals schrieb ich, dass ich diese Einschätzung grundlegend für falsch halte, weil phreatische Eruptionen für gewöhnlich nicht so stark sind und auch nicht so viel Vulkanasche hervorbringen. Einzig der geringe Schwefeldioxid-Ausstoß sprach dafür, dass kein frisches Magma an den Eruptionen beteiligt war. Jetzt habe ich die Meldungsarchive noch einmal durchforstet und muss feststellen, dass der Wert, der am 29. April angegeben wurde, sich auf den bis dato letzten Messwert vom 12. Februar bezog und nicht wie sonst üblich auf den Zeitraum des Vortages. Dass am 1. Mai ein Wert von 1600 Tonnen Schwefeldioxid für den Vortag, also den 30. April, ermittelt wurde, zeigt schon, dass der Förderschlot infolge der beiden stärkeren Eruption freigeräumt wurde und dass frisches Magma an den Eruptionen beteiligt gewesen war, diese also nicht phreatischen Ursprungs waren.

Kanlaon mit Ascheemissionen

Der Kanlaon ist heute auch wieder unruhiger geworden, als er es in den letzten Tagen war, und erzeugte 2 Ascheemissionen, die beim VAAC Tokio VONA-Warnungen auslösten. Die Asche stieg bis auf 2700 m Höhe auf und driftete nach Nordwesten. Auch der Kanlaon zeigt seismische Aktivität: Gestern wurden 16 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 1689 Tonnen am Tag.

Taal seismisch unruhig

Auch der große Calderavulkan Taal ist wieder unruhiger geworden. Gestern wurden 71 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Darunter befanden sich 11 Tremorphasen zwischen 2 und 5 Minuten Dauer. Die Beben lagen überwiegend unter der Nordflanke von Volcano Island, die infolge einer Magmenakkumulation als aufgebläht gilt. Hier könnten sich jederzeit phreatische Eruptionen ereignen.

Taal Vulkan mit 20 vulkanischen Erdbeben

Taal-Vulkan steigert Seismizität – phreatische Eruption könnte drohen

Dieses Jahr war es bislang vergleichsweise ruhig um den philippinischen Calderavulkan Taal bestellt, doch das könnte sich in naher Zukunft ändern. Grund für diese Annahme liefert eine Erdbebenserie, die vorgestern mit 18 Erschütterungen begann und sich gestern mit 20 weiteren Beben fortsetzte. Neben vulkanotektonischen Beben gab es auch einige Tremorphasen, die darauf hindeuten, dass sich magmatische Fluide im Fördersystem bewegen und dort Vibrationen auslösen. Vulkanotektonische Erdbeben liefern zwar auch Hinweise auf Fluidbewegungen, doch hier erzeugt nicht das Fluid selbst Erdbebenwellen, sondern Gesteinsbruch, der infolge von Fluidaufstieg entsteht. Beide Erdbebenarten zeigen aber an, dass der Druck im Fördersystem steigt und sich eine Eruption anbahnen könnte. Die Ausbrüche im letzten Jahr am Taal waren überwiegend phreatischer Natur, obgleich sich auch einige phreatomagmatische Ausbrüche ereigneten.

Die aktuellen Erdbeben manifestierten sich überwiegend unter der Nordflanke von Volcano Island, einer kleinen Vulkaninsel, die sich in der großen wassergefüllten Taal-Caldera bildete. Interessanterweise wurde in den letzten Monaten eine Inflation unter der Südostflanke der Vulkaninsel festgestellt. Möglich, dass sich nun auch die Nordflanke zu heben beginnt.

Der Krater von Volcano-Island beherbergt seinerseits einen Kratersee. Hier liegt die Quelle der phreatischen Eruptionen, bei denen es zu dampfgetriebenen Explosionen kommt, die aber ohne direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma entstehen. Im täglichen Update von PHILVOLCS ist zu lesen, dass es zu ausgeprägten Turbulenzen im Kratersee kommt, dessen Wassertemperatur im Februar bei 71,3 Grad lag und damit 1 Grad niedriger als im letzten Jahr war. Gegenüber 2024 ist der Schwefeldioxid-Ausstoß deutlich zurückgegangen, betrug am 8. April aber wieder über 1000 Tonnen am Tag, während es gestern nur etwas mehr als 500 Tonnen waren. Spekulativ ist, dass es zu einer Blockade des Fördersystems gekommen ist, wodurch sich ein starker Gasdruck aufbaut, der wiederum in naher Zukunft zu phreatischen Eruptionen führen könnte.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan mit den Dimensionen von 25 x 30 Kilometern. Er liegt nur 65 Kilometer von der Hauptstadt Manila entfernt. Sein Zerstörungspotenzial übertrifft noch jenes der Campi Flegrei in Süditalien. Sollte es hier zu einer Supervulkaneruption kommen, wäre es für gesamt Südostasien katastrophal.

Mayon: Lahar-Warnung ausgerufen

Warnungen vor Lahare am Vulkan Mayon

Der philippinische Vulkan Mayon liegt in der Provinz Albay auf der Insel Luzon und ist für seine fast perfekte Kegelform bekannt. Aufgrund seiner häufigen Eruptionen hinterlässt der Vulkan große Mengen an vulkanischem Material auf seinen Flanken, das durch starke Niederschläge als Lahare mobilisiert werden kann. Lahare sind schnell fließende Schlammströme aus vulkanischer Asche, Gesteinsfragmenten und Wasser, die in Flusstälern und Entwässerungsgebieten abfließen und erhebliche Schäden anrichten können.

Auf Grundlage einer Unwetterwarnung der Philippine Atmospheric Geophysical and Astronomical Services Administration wird erwartet, dass starke bis intensive Niederschläge über der Bicol-Region auftreten. Besonders betroffen ist die Provinz Albay, in der es in den kommenden Tagen zu besonders starken Regenfällen kommen kann. Diese Regenfälle können Lahare auslösen, indem sie vulkanische Sedimente in Flüssen und Entwässerungsgebieten des Mayon-Vulkans mobilisieren.

Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie warnt die Anwohner in zuvor festgelegten Lahar-Zonen und gefährdeten Gebieten eindringlich und empfiehlt höchste Wachsamkeit sowie Bereitschaftsmaßnahmen. Insbesondere nach längeren Niederschlagsphasen können Lahare in den Hauptkanälen entstehen, die den Vulkan Mayon entwässern. Dies betrifft insbesondere Ablagerungen pyroklastischer Dichteströme, die während der Ausbrüche von Januar bis März 2018 sowie von Juni bis Dezember 2023 entstanden sind. Große Mengen erodierbaren Materials befinden sich in den Einzugsgebieten der Flusskanäle Mi-isi, Mabinit, Buyuan, Bonga und Basud.

Zusätzlich können ältere vulkanische Ablagerungen entlang der Ost- und Westhänge des Vulkans durch Erosion von Ufern und Kanalbetten in Bewegung gesetzt und als Lahare remobilisiert werden.

Die Vulkanologen von PHIVOLCS fordern die Bevölkerung auf, offizielle Wetter- und Gefahrenwarnungen aufmerksam zu verfolgen und sich auf mögliche Evakuierungen oder Schutzmaßnahmen vorzubereiten. Insbesondere Bewohner in tief gelegenen Gebieten und entlang der Lahar-gefährdeten Kanäle sollten besondere Vorsicht walten lassen, da Lahare ohne Vorwarnung auftreten können und eine erhebliche Gefahr für Leben und Infrastruktur darstellen.

Kanlaon emittiert Aschewolke

Ein weiterer philippinischer Vulkan ist der Kanlaon, um den es in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden ist. Nachdem die letzten VONA-Warnungen am 15. Februar ausgegeben worden waren, kam heute eine weitere dazu. Demnach emittiert der Vulkan Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufsteigen und in Richtung Südwesten driften. Gestern wurden zudem 14 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich von sehr hohen Werten auf immer noch hohe 1700 Tonnen am Tag. Generell hat die Aktivität des Vulkans nachgelassen, obgleich ein größerer Ausbruch erwartet wurde.

Taal Vulkan mit fluktuierenden Werten

Vom Taal gibt es widersprüchliche Werte. Neue geochemische und geophysikalische Messungen, die am 19. Februar durchgeführt wurden, ergaben, dass sich der pH-Wert im Kratersee von Volcano Island von 0,2 auf 0,3 verringert hat, das Wasser also etwas weniger sauer ist. Gleichzeitig stieg die Temperatur um fast 1 Grad auf 71,3 Grad an. Am auffallendsten ist, dass der Vulkan seit Januar nur noch einen Bruchteil der Schwefeldioxid-Emissionen ausstößt, verglichen mit den Werten vor wenigen Wochen. Gestern waren es nur 783 Tonnen am Tag. Zu Spitzenzeiten im letzten Jahr war es zehnmal so viel, was für einen Vulkan in diesem Aktivitätsstadium eher untypisch war. Die aktuellen Werte erscheinen hingegen plausibler.

Taal: Zwei phreatische Eruptionen

Phreatische Eruptionen am Taal- Schwefeldioxid-Ausstoß ungewöhnlich niedrig

Der philippinische Taal-Vulkan ist wieder aktiver geworden und produzierte innerhalb von 12 Stunden 2 kleine phreatische Eruptionen. Wie üblich gingen sie vom Kratersee auf Volcano Island aus und erzeugten Dampfwolken, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufstiegen. Livecamaufnahmen vom Calderrand aus zeigen diese Dampfwolken. Die Kamera, die früher einmal auf dem Kraterrand von Volcano Island stand, scheint leider keine Bilder mehr zu liefern, so dass evtl. aufsteigende Schlammfontänen verborgen bleiben.

Die erste Eruption manifestierte sich am Abend des 15. Februar um 21:42 Uhr Ortszeit und dauerte 4 Minuten. Die Dampfwolke erreichte eine Höhe von 900 m. Die zweite Eruption wurde heute Morgen um 08:20 Uhr gesichtet. Die Eruptionswolke erreichte ebenfalls 900 m Höhe. Tatsächlich brachte das VAAC Tokio zur ersten Eruption eine VONA-Warnung heraus, nach der eine Eruptionswolke, die vermutlich dann auch Asche enthielt, bis auf 1200 m Höhe aufgestiegen war und nach Südwesten driftete. Es könnte sich sogar um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben. Es war die 2. VONA-Meldung zum Taal in diesem Jahr.

Die dampfgetriebenen Explosionen passen nicht wirklich zu den restlichen geophysikalischen Daten des Vulkans. Tatsächlich ist der Schwefeldioxidausstoß so niedrig wie seit Beginn der Eruptionsphase im Jahr 2020 nicht mehr. In den letzten Tagen wurde ein täglicher Ausstoß von ca. 440 Tonnen gemessen. Das sind etwa 10 % des täglichen Durchschnitts vom letzten Jahr. Zudem hat die Wassertemperatur des Kratersees etwas abgenommen und es werden weniger Erdbeben registriert. Allerdings gab es gestern drei Tremorphasen, die wohl anzeigten, dass sich Fluide im Untergrund bewegten, die rauswollten. Die Inflation unter der Südwestflanke von Volcano Island hält an.

Gerade der deutlich niedrigere Schwefeldioxid-Ausstoß deutet auf einen Aktivitätsrückgang hin, wobei ungeklärt bleibt, wieso der Vulkan ohne Eruption früher so viel Gas ausstieß wie sonst ein Vulkan, der in Eruption begriffen ist, und warum sich die Werte in den letzten Wochen so drastisch bei anhaltender Inflation reduzierten. Natürlich ist es auch denkbar, dass die Messwerte jetzt oder damals nicht korrekt sind.

Kanlaon bleibt Anfang Februar aktiv

Rot illuminierte Dampfwolke über Kanlaon-Krater. © John Kimwell Laluma Photography

Kanlaon stößt Asche und große Mengen Schwefeldioxid aus – Nächtliche Rotglut observiert

Auf der philippinischen Insel Negros bleibt der Kanlaon auch Anfang Februar weiter aktiv. Mehrmals am Tag kommt es zu Ascheemissionen, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Teilweise lösen sie beim VAAC Tokio VONA-Warnungen für den Flugverkehr aus. Seit gestern geschah das vier Mal. Gestern wurden zwei Ascheemissionen gemeldet, die bis zu 4 Minuten dauerten. Außerdem wurden mehr als 4300 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Es gab 11 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 2 Tremorphasen, die mit den Ascheemissionen einhergingen. Der Vulkan gilt als aufgebläht, da im Magmakörper immer noch viel Schmelze gespeichert ist.

Auf länger belichteten Nachtaufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt wurden, erkennt man eine rot illuminierte Gaswolke über dem Krater stehen. Offenbar steht glühende Lava im Förderschlot. Theoretisch betrachtet könnte es jederzeit zu einer größeren Eruption kommen, die wahrscheinlich explosiv ablaufen würde und das Potenzial hat, pyroklastische Ströme zu generieren. Zudem besteht die latente Gefahr, dass starke Regenfälle Lahare auslösen, die sich entlang von Flussläufen und Schluchten ausbreiten.

Um den Kanlaon-Krater wurde eine Sperrzone etabliert. Sie hat einen Radius von 6 Kilometern. Sie reicht bis in besiedeltes Gebiet, das bereits vor Monaten evakuiert wurde. Die Geflüchteten leben unter einfachen Bedingungen in einem Flüchtlingscamp, sofern sie nicht bei Freunden und Verwandten untergekommen sind.

Wann die Geflüchteten in ihre Häuser zurückkehren können, ist unklar. Die Aktivität des Vulkans fluktuiert und ist in den letzten Tagen etwas schwächer als zuvor, doch Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Die anhaltenden VT-Erdbeben deuten darauf hin, dass weiteres Magma aufsteigt und sich die Aktivität verstärken könnte.

Verringerung von Gasausstoß und Kraterseetemperatur am Taal

Am Taal-Vulkan auf der Insel Luzon sieht es hingegen nach einer leichten Entspannung der Situation aus. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen und liegt aktuell bei weniger als 1000 Tonnen am Tag. Tatsächlich wurde am 30. Januar wieder die Wassertemperatur des Kratersees auf Volcano Island gemessen: Sie verringerte sich gegenüber der letzten Messung vor einem Jahr um 2 Grad. Es sieht so aus, als wäre der Wärmeflux aus der Tiefe geringer geworden.

Kanlaon mit gesteigerte Aktivität am 25.01.25

Kanlaon steigerte Anzahl und Stärke der Ascheemissionen – Seismizität erhöht

Auf der philippinischen Insel Negros zeigte sich der Vulkan Kanlaon gestern von seiner besonders aktiven Seite und erzeugte laut PHILVOLCS 14 Ascheemissionen, die zwischen 2 und 65 Minuten andauerten. Neun dieser Emissionen waren so stark, dass sie in den Fokus des VAAC Tokio gerieten und dort VONA-Warnungen auslösten. In den Warnungen für den Flugverkehr heißt es, dass die Asche bis auf eine Höhe von 3400 Metern aufstieg und in südwestlicher Richtung driftete. Die Aschewolken zogen dabei über Siedlungen hinweg, und in der Nähe des Vulkans kam es zu leichtem Ascheniederschlag, von dem besonders die Orte Yubo und La Carlota City betroffen waren. Geoforscher und der Katastrophenschutz empfahlen den Anwohnern, im Freien Staubschutzmasken zu tragen. Empfindlichen Personen wurde geraten, Aufenthalte im Freien zu vermeiden und ihre Wohnungen möglichst nicht zu verlassen.

Die erhöhte eruptive Tätigkeit ging einher mit einer ebenfalls gesteigerten Seismizität. Während am 24. Januar lediglich 15 Erschütterungen aufgezeichnet wurden, waren es gestern 35 seismische Signale. Darin enthalten waren 11 Tremorphasen, die bis zu 38 Minuten andauerten. Die Beben verteilten sich über den gesamten Bereich des Vulkans, mit einer leichten Konzentration in einem Areal südöstlich des Kraters. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf 2400 Tonnen pro Tag.

Die Vulkanhänge versteilen sich weiter, und der Kanlaon gilt als aufgebläht. Die geophysikalischen Parameter zeigen, dass der Vulkan zu einer größeren Eruption bereit ist, bei der auch pyroklastische Ströme entstehen könnten. Im Extremfall könnten diese weite Strecken zurücklegen und auch über die Sperrzone (s.u.) hinaus gefährlich werden.

Der Alarmstatus des Kanlaon steht weiterhin auf „Orange“, und es gibt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater, die zugleich Evakuierungszone ist. Alle Anwohner in diesem Bereich mussten ihre Häuser verlassen: Wer nicht bei Freunden oder Verwandten untergekommen ist, lebt seitdem in einem Flüchtlingscamp. Luftfahrzeugen ist ein Überfliegen des Vulkans nicht gestattet.


Taal mit geringem Gasausstoß

Der Taal ist ein weiterer aktiver Vulkan der Philippinen, der das Potenzial zu weitaus stärkeren Eruptionen hat, als man sie am Kanlaon erwarten kann. Der Taal war in den letzten Jahren für seinen sehr hohen Schwefeldioxid-Ausstoß bekannt, der im Schnitt bei über 4000 Tonnen pro Tag lag. In den letzten Wochen reduzierte sich der Gasausstoß. Gestern wurden weniger als 1000 Tonnen Schwefeldioxid registriert. Entweder hat sich unter dem Vulkan etwas verändert, oder das Fördersystem ist blockiert, sodass das Gas nicht ungehindert entweichen kann. In diesem Fall muss man mit phreatischen Eruptionen rechnen.

Kanlaon: Anhaltende Ascheemissionen am 20. Januar

Kanlaon stößt weiter Asche und viel Gas aus – Mehr als 4000 Tonnen Schwefeldioxid

Auf den Philippinen stößt der Vulkan Kanlaon weiterhin Asche aus. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute zwei VONA-Warnungen, nach denen die Aschewolken in einer Höhe von 2700 m nach Südwesten driften und eine Gefahr für tief fliegende Flugzeuge darstellen könnten. PHIVOLCS berichtet in seinem täglichen Update von drei Ascheemissionen innerhalb von 24 Stunden. Sie dauerten zwischen 9 und 23 Minuten und wurden von vulkanischem Tremor begleitet. Dem Vulkan entweicht aber nicht nur Vulkanasche, sondern auch viel Gas. Zu den vulkanischen Gasen zählt das Schwefeldioxid, von dem in den letzten 24 Stunden 4023 Tonnen emittiert wurden. Gegenüber dem Vortag hat sich der Wert fast verdoppelt.

Zu den beschriebenen Phänomenen gesellte sich eine mittelstarke Seismizität in Form von vulkanotektonischen Erdbeben und Tremor. Innerhalb eines Tages wurden 13 seismische Signale detektiert, von denen 11 von VT-Erdbeben verursacht wurden. Die vulkanisch bedingten Erdbeben werden überwiegend von Magmabewegungen im Untergrund ausgelöst, die aufsteigen und in einem Magmenkörper unter dem Vulkan zwischengespeichert werden und eine Versteilung der Vulkanflanken bedingen. Daher gilt der Vulkan als geschwollen. Vor Ort fürchtet man einen stärkeren Vulkanausbruch, der sich ohne weitere Vorwarnungen ereignen könnte. Es gibt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater. Der Alarmstatus steht auf „3“ (Orange). Man warnt vor Explosionen mit Ascheniederschlag und pyroklastischen Strömen. Zudem stellen bereits jetzt Aschepartikel und Gase in der Luft eine Gesundheitsgefährdung für die Anwohner des Vulkans dar. Tausende wurden bereits evakuiert und harren seit Monaten in Flüchtlingslagern aus.

Taal Vulkan mit verstopften Fördersystem

Neben dem Kanlaon ist der Taal-Vulkan ein weiterer Feuerberg der Philippinen, der als aktiv eingestuft und besonders überwacht wird. In den letzten Monaten gab es immer wieder phreatische und sogar phreatomagmatische Eruptionen sowie über die meiste Zeit hinweg einen sehr hohen Schwefeldioxidausstoß mit Durchschnittswerten von mehr als 4000 Tonnen am Tag. Seit einigen Tagen hat sich der Ausstoß des Gases signifikant reduziert und hat die niedrigsten Werte seit Jahren erreicht: Bei der letzten Messung am 18. Januar wurden nur 890 Tonnen Schwefeldioxid am Tag nachgewiesen. Die Vermutung liegt nahe, dass das Fördersystem verstopft ist, wodurch sich ein hoher Gasdruck aufbaut, der letztendlich zu phreatischen oder phreatomagmatischen Eruptionen führen könnte.