USA: Überflutungen in Arizona

Heftige Unwetter über Arizona: Reste eines tropischen Tiefdrucksystem lösen historische Regenfälle aus

Arizona erlebt derzeit eine der schwersten Unwetterphasen der letzten Jahrzehnte. In mehreren Landesteilen führten Gewitter mit sintflutartige Regenfällen zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Stromausfällen. Besonders betroffen sind die Regionen um Phoenix, Tempe und Eloy, wo Einsatzkräfte zahlreiche Menschen aus überfluteten Fahrzeugen und Häusern retten mussten.

Die Ursache der Unwetter liegt in einer außergewöhnlichen Wetterlage: Feuchte Luftmassen aus den Überresten des Tropensturms Priscilla, der zuvor über der Pazifikküste Mexikos wütete, wurden nach Norden in den Südwesten der USA gelenkt. Dort trafen sie auf ein stark ausgeprägtes Tiefdruckgebiet über Kalifornien und Nevada. Durch die aufsteigenden, warmen Tropenluftmassen bildeten sich heftige Gewitterzellen, die enorme Niederschlagsmengen mit sich brachten – lokal fielen binnen weniger Stunden mehr als 100 Millimeter Regen.

In den sozialen Medien geteilte Aufnahmen dokumentieren die Katastrophe und zeigen, wie sich braune Wassermassen ihren Weg durch Ortschaften bahnen und Straßen in schnell strömende Flüsse verwandeln.

In Tempe führte ein sogenannter „Microburst“, ein Fallwindereignis innerhalb eines Gewitters, zu massiven Schäden. Orkanartige Böen entwurzelten Bäume, deckten Dächer ab und machten über 130 Menschen obdachlos. Tausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Auch in Eloy kam es zu dramatischen Szenen: Dort mussten ein Mann und ein Kind vom Dach ihres in den Fluten eingeschlossenen Autos gerettet werden.

Meteorologen sprechen von einer „außergewöhnlichen Feuchtigkeitszufuhr“ für den Oktober – ein Monat, der in Arizona üblicherweise trocken verläuft. Verstärkt wurde das Ereignis durch ungewöhnlich warme Wassertemperaturen im Pazifik. Fachleute warnen, dass solche Konstellationen künftig häufiger auftreten könnten, da sich mit dem Klimawandel auch die Muster des nordamerikanischen Monsuns und des Jetstreams verändern.

Während der Regen in den kommenden Tagen allmählich nachlässt, bleibt die Gefahr von Nachfluten und Erdrutschen in Teilen Arizonas weiterhin bestehen.

USA 2025: Roadtrip zum Yellowstone Nationalpark

Reisebericht zu unserem Roadtrip 2025 – Family-Shooting im Yellowstone-Nationalpark

Nachdem ich bereits über 2 Etappen unseres diesjährigen USA-Roadtrips berichtet habe, folgt nun die letzte Etappe, die Ullah, Leroy und Marc von Reno zum Yellowstone-Nationalpark führte, dem Hauptziel und Wendepunkt der Reise. Zuvor waren wir von San Francisco ausgehend durch den Yosemite-Nationalpark zum Mono Lake gereist und hatten auch dem Lake Tahoe einen Besuch abgestattet.

Reno in Nevada ist die kleinere Schwester von Las Vegas und ebenfalls als Spielerparadies bekannt, ohne allerdings mit dem Prunk und Glamour des deutlich größeren Las Vegas konkurrieren zu können. Dennoch bezogen wir hier ein recht preiswertes, aber komfortables Hotel im Casino „J“, dem auch ein gutes Restaurant angeschlossen war. Generell sind die Zimmer und Suiten in den Spielerstädten Nevadas vergleichsweise günstig, denn Ziel ist es, Spieler in die Casinos zu locken und dort kräftig abzuzocken. Besonders seitdem die einarmigen Banditen der Spielautomaten über Kreditkarte zu füttern sind, haben die Casinos jeglichen Reiz für mich verloren. Früher konnte man von den Böden noch massig verlorengegangene Quarters aufsammeln, was lukrativer war, als die Spielautomaten damit zu füttern.




Von Reno aus starteten wir am frühen Morgen in Richtung Salt Lake City (SLC), das wir bis zum Abend zu erreichen hofften. Die Fahrt führt stundenlang über die Interstate 15, vorbei an ausgeprägten alten Lavaströmen verschiedener Vulkanprovinzen, die hier und dort reiche Lagerstätten an Erzen und Seltenen Erden hinterlassen hatten. Zudem gibt es dort einige heiße Quellen, die zu besuchen aber keine Zeit blieb. Am Spätnachmittag hatten wir SLC erreicht und verließen den Interstate, um eine Stadtrundfahrt zu unternehmen. Der Mormonentempel wurde gerade renoviert und so beschlossen wir, noch ein Stündchen weiterzufahren, um uns bei Brigham in einem Best Western einzumieten.

Vom Westen her in den Yellowstone Nationalpark

Auch den nächsten Vormittag verbrachten wir zum großen Teil auf der I 15, bevor wir Idaho Falls verließen und Richtung West-Yellowstone weiterfuhren. Immer wieder kamen wir an ausgedehnten Lavafeldern vorbei und folgten der Spur des Yellowstone-Hotspots, der bereits vor Jahrmillionen mehrere Calderen erzeugte, bevor er seinen Platz im Gebiet der heute bekannten Caldera eingenommen hat. Diese erreichten wir am frühen Nachmittag. West Yellowstone hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer ausgewachsenen Touristenstadt entwickelt, in der man alles bekommt, was das Herz begehrt, einschließlich der besten Burger, die ich auf dieser Reise gegessen habe. Aus Bisonfleisch versteht sich.

Nach dem Passieren des Parkeingangs folgten wir der Hauptroute 191 in Richtung Old Faithful und wollten bei dem schönen Wetter gleich ein paar Stopps an einigen der bekannten Geyser-Basins entlang der „Firehole River Basin Zone“ einlegen. Der namensgebende Fluss mäandert durch das Tal und in den Flussauen tummelten sich bei meinen früheren Besuchen des Parks Bisonherden, aber nicht dieses Mal. Erst dachte ich, ob vielleicht doch etwas an den viral gegangenen Videos sein könnte, die im Juni/Juli behaupteten, die Tiere würden massenhaft den Nationalpark verlassen, doch späteren Recherchen zufolge verließen im harten Winter 2022/23 tausende Tiere den Park, um in tieferen Regionen Futter zu suchen. Mehr als 1000 Bisons fanden dabei den Tod, zum Teil auch infolge von Jagden. Zudem wurden die Bisons auch im Nationalpark gezielt dezimiert, aus Sorge, sie könnten die Krankheit Brucellose auf Rinder außerhalb des Parks übertragen. Was für eine herbe Enttäuschung, denn Bisons zu filmen stand ziemlich weit oben auf Leroys Bucket-List. Aber immerhin sahen wir einige Rehe.

Als erstes Thermalgebiet besuchten wir das Lower Geyser Basin mit dem Fountain Paint Pot und dem Great Fountain Geyser. Am Midway-Geyser-Basin, wo sich die beliebte Grand-Prismatic-Spring befindet, standen wir unvermittelt im Stau, was mich doch ziemlich verwunderte, denn so ein Verkehrsaufkommen kannte ich von früher nicht. Der Stau bildete sich, weil alle Parkplätze am Midway Geyser Basin belegt waren, also vertagten wir eine Besichtigung des größten Thermalpools auf den nächsten Tag und passierten das gesperrte Biscuit Basin, wo sich im Vorjahr die große hydrothermale Explosion ereignet hatte. Bevor es zum Old Faithful ging, stoppten wir noch am Black Sand Basin mit dem ständig sprudelnden Cliff-Geysir und dem Emerald Pool.

Die Willkür der Natur – unbrauchbare Prognosen

Am Upper Geyser Basin mit dem berühmten Old Faithful traf mich dann der Schlag, wegen der Dimensionen, auf denen Parkplatz und Tourismuszentrum hier angewachsen waren. Aber klar, fast eine Million Besucher pro Monat wollen irgendwo parken und untergebracht sein. Als ich 1991 zum ersten Mal hier war, zählte man eine Million Besucher pro Jahr und war noch stolz darauf! Inzwischen ist der Massentourismus eher zu einem Problem geworden. Mit dem Besucheransturm bei gleichzeitigem Trumpschen Personalabbau in den Nationalparks und an anderen Stellen des öffentlichen Dienstes seines gehassten Deep States haben leider auch Sauberkeit und Qualität des Angebotes nachgelassen. Zwar gab es am Upper Geyser Basin keinen Parkplatzmangel, dafür war die berühmte Yellowstone-Lodge arg runtergekommen und dreckig, das Essen von zweifelhafter Qualität und selbst ein Snack völlig überteuert. Neben der Lodge gibt es hier noch das Visitor-Center, wo die Prognosen zu den Sprungzeiten der bekanntesten Geysire angezeigt werden, und das Old Faithful Inn, wo man teurer, aber besser essen gehen kann als in der Lodge. Wer länger im Park unterwegs ist, kommt kaum an den Lodges in den verschiedenen Parkbereichen vorbei, denn die Wege im Park sind lang.

Der Old Faithful ist der bekannteste und pünktlichste Geysir des Yellowstone-Nationalparks, obgleich seine Pünktlichkeit bzw. Vorhersagbarkeit in den letzten Jahren zu wünschen übrig gelassen hat. Sprang der Geysir im letzten Jahrhundert noch alle 60 bis 70 Minuten, hat sich das Pausenintervall auf 90 bis 110 Minuten gestreckt. Tatsächlich gibt es auch größere Abweichungen, die durchaus eine halbe Stunde betragen können. So einen Abweichler erwischten wir direkt an unserem ersten Abend, was recht unangenehm sein kann, wenn man mit dem Finger am Kameraauslöser lauert, weil man den Anfang der Eruption nicht verpassen will. Mit uns hatten sich ein paar Hundert andere Zuschauer auf der halbkreisförmigen Tribüne eingefunden, die auf den Sprung des Geysirs warteten. Leroy fluchte wie ein Rohrspatz ob der ungenauen Sprungprognose der Geoforscher und verglich die Pünktlichkeit des „Alten Getreuen“ mit der Deutschen Bundesbahn. Als der Sprung dann endlich nach einigen Fehlanläufen kam, baute sich die Wasserfontäne schnell auf und erreichte für einige Sekunden eine Höhe von gut 50 m. Anschließend schrumpfte die Fontäne auf vielleicht 30 m und nach gut zwei Minuten war das Schauspiel auch schon wieder vorbei. Doch diese Zeit reicht für gewöhnlich, um mehrere Zehntausend Liter kochendes Wasser auszustoßen, wobei der Siedepunkt hier auf gut 2240 m Höhe bei ca. 95 Grad liegt.

Wir warteten nochmal gut 1 Stunde auf einen zweiten Sprung und machten uns dann auf den Weg zu unserem reservierten Campingplatz im Grand Village am Yellowstone Lake, wo wir nach ca. 45 Minuten mit dem letzten Tageslicht ankamen. Beim Check-in wies man uns ausdrücklich auf die Bärengefahr hin und wir sollten tunlichst keine Lebensmittel draußen liegen lassen und natürlich auch nicht offen im Camper aufbewahren. Der Stellplatz erwies sich als recht geräumig, allerdings hatte praktisch immer irgendein Nachbar einen Stromgenerator am Knattern, was dann doch nervte. Hey Nachbar, noch nichts von Solarbatterien gehört?

Nach dem Stau in der Wildnis – Frühes Aufstehen angesagt

Aufgrund der Erfahrungen mit den überfüllten Parkplätzen an einigen der Hauptattraktionen des Parks waren wir bereits zum Sonnenaufgang wieder on the road und klapperten die Geyser-Basins ab. Einen ersten Stopp legten wir an der Grand Prismatic Spring ein, wo wir früh morgens zwar noch problemlos einen Parkplatz bekamen, aber vor lauter Dampf nichts sahen. Zu groß war der Temperaturunterschied zwischen dem heißen Wasser und der kalten Morgenluft. Also mussten wir hier noch ein anderes Mal wiederkommen und fuhren zum Norris-Geyser-Basin weiter. Norris ist meiner Meinung nach eines der spannendsten Thermalgebiete des Yellowstone, nicht zuletzt weil es hier während der letzten Krise, die vor 10 Jahren endete, die stärksten Bodenhebungen gegeben hatte: Innerhalb von 2 Jahren hatte sich der Boden um 50 mm gehoben und es waren mehrere neue Quellen und Fumarolen entstanden. Zudem stieg die Fluidtemperatur an. Manche unkten schon einen bevorstehenden Supervulkanausbruch herbei, doch auch jenseits solcher Superlative war es eine spannende Zeit. Zuletzt war es der Steamboat-Geysir, der für Aufsehen sorgte, indem er ungewöhnlich häufig sprang. Doch diese Phase scheint in diesem Frühjahr endgültig ausgelaufen zu sein und so sahen wir den weltgrößten Geysir nur dampfend rumsprotzen. Doch ein morgendlicher Spaziergang über die Holzstege war auch ohne großen Sprung ein Erlebnis. Besonders angetan hat mich das bunt schillernde und dampfende Porcelain Basin, wo ich ein Weilchen zum Fotografieren verweilte.

Am späten Vormittag ging es weiter in den Norden des Parks, wo wir nach ca. 45 Minuten ankamen und den Mammoth Hot Springs einen Besuch abstatteten. Ich wundere mich immer wieder über die Dynamik von Kalksinterterrassen: Dort, wo vor ein paar Jahren noch blau schimmernde Wasserbecken waren, herrschte jetzt Trockenheit vor, die vom grellen Weiß des Kalks dominiert wurde. Dafür waren andere Terrassen aktiver als früher. Nach einem schnellen Mittagessen ging es zurück, vorbei an Norris und Richtung Westen zum Grand Canyon of the Yellowstone und seinen beiden beeindruckenden Wasserfällen. Vorher meinte ich noch zu Leroy: „Wenn wir irgendwo Bisons sehen, dann im weiten, grasbestandenen Hayden-Valley, das kurz vor dem Canyon liegt.“ Und tatsächlich, hier grasten sie, die langersehnten Bisons. Leider hatte es gerade zu gewittern angefangen und das Fotolicht war mies. Zudem gerieten die Ranger in Panik, als ein paar Bisons die Straße überquerten, und vermiesten die Stimmung zusätzlich, aber immerhin hatten wir ein paar leckere Steaks identifiziert.

Aufgrund des schlechten Wetters legten wir nur einen kurzen Stopp am Lower Fall ein, konnte aber weder Ullah noch Leroy so richtig für die mächtige Rhyolith-Schicht des Yellowstone-Tuffs begeistern, der die Caldera und den Nationalpark ihren Namen verdankt, und so fuhren wir bald mit einem kleinen Stopp am Mud-Volcano zum Yellowstone-Lake und unserem Camp weiter. Es war dann auch schon Abend, als wir uns noch das Thumb-Geyser-Basin am Ufer des gigantischen Sees reinzogen, bevor wir dann endlich Duschen fahren konnten.
Am nächsten Morgen ließen wir es ruhig angehen und starteten erst bei Sonnenaufgang anstatt davor, fuhren durch den dichten Tannenwald zum Lower Geyser Basin und holten uns in der Lodge einen Café und pilgerten zum Visitor-Center, um uns mit den aktuellen Sprungzeiten der interessantesten Geysire zu versorgen. Grand Geyser sollte bald springen, allerdings war das Sprungintervall relativ weit gesteckt und betrug gut 2 Stunden. Also gut, dachte ich mir, nehmen wir auf dem Weg erstmal den Old Faithful mit. Tatsächlich sprang er dann auch nach 15 Minuten und wir pilgerten zum Grand Geyser, der ca. 15 Minuten Fußweg entfernt liegt. Doch kurz bevor wir ihn erreichten, ging er tatsächlich hoch. Wenn er erstmal an ist, schießt seine Wasserfontäne mehrere Minuten lang empor und wir sahen ihn noch in Action, was schön zum Fotografieren ist, doch auf Video möchte ich natürlich auch immer die Anfangsphase drauf haben. Von daher war es nichts. Da der Castle-Geysir in der Nacht einen kleinen Sprung hatte, war er jetzt nicht vorhersagbar und so latschten wir gut eine halbe Stunde bis an den Rand des großen Thermalfelds zum Morning-Glory-Pool. Noch in den 1970er Jahren war das klare Wasser des Pools von einem intensiven Blau, doch nach Jahren des Massentourismus verlor er diese Klarheit, weil die Besucher Münzen und Unrat in den tiefen Quelltrichter warfen. Dadurch verstopfte der Schlot und die Wassertemperatur sank von über 70 auf deutlich weniger als 70 Grad ab. Dadurch vermehrten sich Bakterien und Algen, die das Wasser verfärben, so dass der Morning-Glory-Pool wie ein gelb-grünes Auge ausschaut.

Feuer, Farben und Fontänen: Grand-Prismatic-Spring

Am Mittag machten wir uns dann wieder auf zur Grand-Prismatic-Spring, die wir diesmal vom höher gelegenen Overlook-Point aus bewundern wollten. Wir ergatterten einen Parkplatz am Fairy-Falls-Trailhead und folgten dem Touristenstrom entlang des Westufers des Fire-Hole-Rivers bis zu der Anhöhe gegenüber der größten Quelle des Parks, die wie ein blaues Auge schimmerte. Die Aussicht stach mich doch ziemlich an und ich überlegte, es vielleicht doch noch mit einem Hubschrauber zu versuchen, um Luftaufnahmen zu machen, denn an Drohne fliegen war hier nicht zu denken. Bereits zuhause war ich mit der einzigen Heli-Charter-Firma in Kontakt getreten, die am Flughafen in West-Yellowstone ansässig war. Obwohl Flüge über den Nationalpark eigentlich verboten sind, meinte der Besitzer, er könne das Arrangieren, und rief 1800 USD für den Flug auf, der ca. 45 Minuten dauern sollte. Eine stolze Summe, aber für 3 Personen bei offenen Türen vielleicht noch akzeptabel. Doch was mich abschreckte, war die Vorkasse bei einem etwas windigen Vorhaben. Da wir aber sowieso zum Essen und Surfen (ja, im gesamten Yellowstone gibt es kein mobiles Internet) den Park verlassen wollten, statteten wir auch dem Flughafen einen Besuch ab. Hier war es so still, dass ich mich an einen Geisterflughafen erinnert sah. Tatsächlich sahen wir einen etwas schäbig wirkenden Robin auf dem Flugfeld, doch ein Büro der Fluggesellschaft gab es hier nicht. Da es später Nachmittag war und wir gut 2 Stunden bis zu unserem Campingplatz fahren mussten, gab ich das angedachte Unterfangen ein wenig frustriert auf. Vielleicht beim nächsten Mal.

Am vorletzten Morgen das inzwischen gewohnte Ritual: der Gang zum Visitor-Center, um die Geysir-Sprungdaten abzurufen. Hier wäre das Internet mal nützlich, aber nein, statt einer digital abrufbaren Website via QR-Code gab es nur eine olle Anzeigetafel zum Abfotografieren. Als Erstes sollte der Castle-Geysir springen. Gut 60 Minuten dauerte das Zeitfenster, in dem der Sprung stattfinden sollte. Nach fast 2 Stunden Warten in praller Sonne gaben wir frustriert auf. Der wollte wohl nicht. Wir machten uns zum Brunchen auf den Weg zum Old Faithful Inn, als uns ein Bisonbulle über den Weg lief. Da das wandelnde Steak keinerlei Anzeichen von Aggressivität zeigte und für uns posierte, legten wir noch eine kleine Fotosession ein. Statt Brunch wurde es dann Mittagessen in Form von einem nicht ganz preiswerten Buffet, das sich wegen dem ausgezeichneten Entrecôte aber durchaus gelohnt hat. Mit vollem Magen dann wieder auf die Jagd nach dem besten Sprung am Grand Geyser, den wir dann auch noch nur 45 Minuten erwischten. Tatsächlich war noch Zeit für den Riverside-Geyser, der am Ufer des Fire-Hole-Rivers liegt. Was soll ich sagen, auch dieser Geysir erinnerte stark an die Deutsche Bundesbahn. Es war dann später Nachmittag, als ich von der Sonne gut durchgebraten war und wir den Rückweg antraten. Leroy und Ullah – denen die Sonne nichts ausmachte – amüsierten sich über das inzwischen rotgefärbte Bleichgesicht. Naja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Auf dem Rückweg schauten wir dann noch am Castle-Geyser vorbei, der tatsächlich anfing zu springen, als wir uns näherten. Ja, es ist nicht leicht, Geysire zu erwischen, die nur 1 oder 2 Mal am Tag springen, aber letztendlich haben wir alle gesehen, die wir uns vorgenommen hatten.

Ein letztes Family-Shooting im Yellowstone (we are still alive)

Am Samstag war unsere Zeit im Yellowstone dann auch schon wieder vorbei. Nach einer morgendlichen Runde durch das Upper Geyser Basin fuhren wir wieder nach West-Yellowstone und verließen den Nationalpark. Bevor wir Richtung Salt Lake City und San Francisco durchstarteten, machten wir nach den ganzen Fotosessions im Park ein Family-Shooting anderer Art, denn hier gibt es einen Schießstand, an dem man unter fachkundiger Anleitung legal mit halbautomatischen Maschinenpistolen und Sturmgewehren schießen darf. Für Leroy ein ziemliches Abenteuer, das er mit Bravour meisterte. Bei uns in Deutschland, wo man selbst, um angeln gehen zu können, einen mehrmonatigen Lehrgang nebst Prüfung absolvieren muss, etwas Unvorstellbares und für viele auch Ungeheuerliches. Im Land der (fast) unbegrenzten Möglichkeiten dafür gesellschaftlich akzeptiert und verfassungsrechtlich garantiert. Und in den USA geht wenigstens niemand mit einem Messer zu einer Schießerei.

USA: Hurrikane ziehen an Ostküste vorbei und richten Schäden an

Hurrikane verursachen Hauseinstürze an den Outer Banks in North Carolina – Südflorida warnt vor Sturzfluten

Die USA kommen nicht zur Ruhe und werden weiterhin von den Unbilden der Natur heimgesucht: Während es im Westen des Landes weiterhin trocken ist und zu Waldbränden kommt, stürmt es im Osten und es drohen starke Niederschläge.
An der Küste von North Carolina haben die Hurrikane Imelda und Humberto die Verwundbarkeit der Outer Banks gezeigt. Innerhalb eines Tages stürzten an der Atlantikküste sechs unbewohnte Häuser ein, nachdem Sturmfluten und hohe Brandung die Dünen überspült und ganze Strandabschnitte unterspült hatten. Besonders betroffen war der Ort Buxton auf Hatteras Island, wo am Nachmittag des 30. September fünf Gebäude innerhalb kurzer Zeit kollabierten. In derselben Nacht folgte ein weiteres Haus. Verletzte wurden nicht gemeldet, doch die Behörden sperrten aus Sicherheitsgründen großflächig Küstenbereiche.

Die Zerstörungen verdeutlichen einmal mehr die Dynamik der Barriereinseln. Viele der auf Pfählen stehenden Holzbauten standen noch vor wenigen Jahren mehrere Meter vom Wasser entfernt, inzwischen jedoch nagt die Erosion direkt an ihren Fundamenten. Seit 2020 sind allein in Rodanthe und Buxton insgesamt 18 Häuser eingestürzt. Die Trümmer stellen eine zusätzliche Gefahr dar, da Holz, Glas und Metallteile kilometerweit entlang der Strände verteilt werden.

Meteorologen meldeten am Tag der Einstürze eine Brandung von bis zu 360 Zentimetern Höhe. Die beiden Hurrikane, die nicht direkt auf die Küste trafen, sondern parallel zum Küstenverlauf entlang zogen, sorgten durch ihre weiträumigen Ausläufer für starken Wellengang.

Die Auswirkungen der tropischen Wettersysteme beschränken sich nicht auf North Carolina. Auch in Südflorida sind die Folgen der feuchtwarmen Luftmassen deutlich spürbar. Dort verlängerten die Behörden am Donnerstag eine Hochwasserwarnung bis mindestens Freitag. Grund sind anhaltende Starkregenfälle, die stellenweise Regenraten von bis zu 7,5 Zentimetern pro Stunde erreichten. In einigen Stadtvierteln summierten sich die Niederschläge innerhalb weniger Stunden auf mehr als 12 Zentimeter.

Besonders betroffen sind Broward County und der nördliche Teil von Miami-Dade. Überschwemmte Straßen stellen eine erhebliche Gefahr für den Berufsverkehr dar, weshalb die Bevölkerung aufgerufen wurde, Fahrten in gefährdete Gebiete möglichst zu vermeiden. Das nationale Wettervorhersagezentrum stufte die Gefahr von Sturzfluten zunächst auf Stufe 1 von 4 ein, warnte jedoch, dass eine Erhöhung je nach weiterer Entwicklung nicht ausgeschlossen sei.

USA: Waldbrand im Wenatchee Valley

Lower-Sugarloaf-Waldbrand breitete sich weiter aus – neue Evakuierungen im Wenatchee Valley

Das Lower-Sugarloaf-Feuer im US-Bundesstaat Washington hat sich seit Donnerstag dramatisch ausgeweitet und bedroht nun weite Teile des Wenatchee Valley, das für die indigene Bevölkerung von wichtiger kultureller Bedeutung ist. Starke Winde ließen den Waldbrand, der am 31. August infolge eines Blitzschlags entstand, um mehr als 1.460 Hektar anwachsen und entfachten einen neuen Brandherd im Okanogan-Wenatchee National Forest. Insgesamt hat das Feuer inzwischen eine Fläche von schätzungsweise 14.040 Hektar erreicht.

Eine kräftige Windfront trieb die Flammen am Donnerstag aggressiv nach Osten und Südosten. Besonders der Swakane Canyon wurde hart getroffen: Ein punktueller Brand breitete sich dort rasch aus, sodass für mehrere Bezirke entlang von Schluchten umgehende Evakuierungen angeordnet wurden. Den Flüchtenden blieb nicht einmal Zeit zum Packen. Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, für Notfälle gut gewappnet zu sein, insbesondere, wenn ungewöhnliche Umstände eintreten.

Die Winde ließen auch neue Brandspots entstehen, die bestehende Brandschneisen überwanden. Die Flammenfront kam gefährlich nahe an den U.S. Highway 97A, der bislang jedoch offenbleiben konnte. Über 1.500 Feuerwehrleute, unterstützt von 75 Löschfahrzeugen, 28 Wasserwagen, acht Planierraupen und 14 Hubschraubern, kämpfen gegen die Flammen und schützten gefährdete Gebäude.

Die Region liegt am Osthang der Kaskadenkette, unweit von Seattle und dem Mount Rainier, und ist geprägt von tief eingeschnittenen Tälern, schmalen Canyons und bewaldeten Hängen. Die Landschaft steigt steil von den Obstplantagen des Wenatchee Valley hinauf zu trockenen, mit Kiefern bestandenen Hängen. In diesem Jahr herrscht in Zentral-Washington zudem eine ausgeprägte Dürre, die die Böden ausgetrocknet und die Brandgefahr erhöht hat.

Das Wenatchee Valley ist seit Jahrtausenden ein bedeutender Ort für die indigene Bevölkerung. Die Wenatchi nutzten das Tal traditionell für den Lachsfang am Columbia und Wenatchee River, für Jagd- und Sammelaktivitäten und für spirituelle Zeremonien. Noch heute pflegt die indigene Community eine enge kulturelle und spirituelle Verbindung zu dieser Landschaft. Brände wie das aktuelle Feuer bedrohen daher nicht nur Städte, sondern auch Orte mit historischer und kultureller Bedeutung.

USA: Sturzflut in Arizona verursacht Überflutungen

Sturzflut in Arizona verursacht verheerende Überschwemmungen in Globe: Vier Tote und hoher Sachschaden

In den Staaten wütet nicht nur ein außer Kontrolle geratener Präsident und baut eine der bedeutendsten Demokratien der Welt in eine faschistische Diktatur um (was ich als bekennender USA-Fan nicht nur bedrohlich, sondern auch sehr bedauerlich finde), sondern es kommt auch weiterhin zu heftigen Unwettern, wie vorgestern in Arizona. In der historischen Bergbaustadt Globe – östlich von Phoenix gelegen – haben schwere Gewitter Sturzfluten und Überschwemmungen ausgelöst, die mindestens vier Menschenleben forderten und zu erheblichen Schäden geführt haben.

Am Freitag fielen innerhalb von 24 Stunden etwa 64 Millimeter Regen, was die ohnehin schon anfällige Infrastruktur überforderte. Drei der Todesopfer wurden in Globe gefunden: Eine Person befand sich noch in einem Fahrzeug, zwei weitere wurden von den Wassermassen mitgerissen. Ein viertes Opfer wurde am Samstagmorgen in einem Vorort von Phoenix entdeckt, nachdem sein Fahrzeug in den Fluten steckengeblieben war.

Die Überschwemmungen führten zu einer gefährlichen Situation, als etwa 1.000 Propangasflaschen aus einem Verteilzentrum in der Innenstadt von Globe weggeschwemmt wurden. Da einige Gasflaschen leck schlugen und Gas ausströmte, gab es ein hohes Explosionsrisiko. Auf Gefahrengut spezialisierte Einsatzkräfte wurden mobilisiert und in die Krisenregion geschickt.

Die Topografie der normalerweise trockenen Region der Pinal Mountains verstärkte die Auswirkungen der Überschwemmungen, besonders in der Nähe von Flussläufen, die hier oft ausgetrocknet sind. Die starken Regenfälle führten zu einem raschen Anstieg des Wasserpegels, der die natürlichen Abflüsse überforderte. Infolge der Schäden rief der Stadtrat von Globe den Notstand aus, um zusätzliche Ressourcen für die Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen bereitzustellen. Die Arizona-Nationalgarde wurde mobilisiert, und Unterstützungskräfte aus benachbarten Bundesstaaten trafen ein.

Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, das betroffene Gebiet zu meiden, um die laufenden Such- und Rettungsoperationen nicht zu behindern. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage deutet auf überwiegend sonniges Wetter hin, was den Einsatzkräften bei den Aufräumarbeiten zugutekommen dürfte.

Die Ereignisse in Globe erinnern an frühere Überschwemmungen in der Region, wie die verheerenden Überschwemmungen von 2017 in Payson, Arizona, die durch ähnliche klimatische Bedingungen und geographische Gegebenheiten verursacht wurden.

Globe liegt am Rand einer der größten Kupferminen Arizonas. Im Miami-Globe-Mining-District wird seit mehr als 100 Jahren Bergbau betrieben, was natürlich die Hydrologie der Region weiter beeinflusst. Östlich von Globe liegt der Ort Peridot, bei dem der eine oder andere Vulkan-Kenner aufhorchen dürfte. Die Peridot Mesa ist eine der wenigen kommerziell genutzten Peridot-Lagerstätten weltweit. Das Gestein stammt aus basaltischen Lavaflüssen; Peridot tritt dort als Einsprengling in Form von Kristallen auf.

USA: Erdbeben Mb 4,3 bei San Franzisco

Spürbares Erdbeben Mb 4,3 schüttelte Bay-Area von San Franzisco – Sorgen vor the „Big One“

Datum: 22.09.2025 | Zeit: 09:56:12 UTC | Koordinaten: 37.866 ; -122.252 | Tiefe: 8 km | Mb 4,3

Heute Mittag um 11:56:12 Uhr MESZ (02:56:12 pm Lokalzeit) ereignete sich in der Bay-Area von San Franzisco ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,3. Das Epizentrum befand sich 7 km nördlich von Oakland und 18 km nordöstlich von San Franzisco. Es bebte in nur 8 Kilometern Tiefe, weshalb das Erdbeben stärker wahrgenommen wurde, als man anhand der Magnitude vermuten würde. Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen von Menschen vor, die von der Erschütterung aus dem Schlaf gerissen wurden.

Laut den Berichten schwankten Möbel und Lampen an den Decken wackelten. Ein Bebenzeuge beschrieb das Ereignis als das stärkste, das er jemals in der Gegend erfuhr. Ein anderer meinte, er würde auf dem Wasser treiben. Abseits vom Schreck ging das Ereignis aber ohne größere Schäden aus.

Der Erdstoß manifestierte sich an der Hayward-Störung, die parallel zur bekannten San-Andreas-Fault verläuft und einige Kilometer weiter östlich liegt: Während die San-Andreas-Fault die Westgrenze der Bucht von San Franzisco markiert, tut die Hayward-Störung selbiges im Osten. Die Hayward-Fault gehört zum System der San-Andreas-Fault (SAF) und wird gerne als Nebenstörung bezeichnet. Sie nimmt einen Teil der Bodenverschiebungen der SAF auf und ist ebenso eine rechtsschiebende Blattverschiebung.

Entlang des San-Andreas-Fault verschieben sich die Nordamerikanische Platte und die Pazifikplatte relativ zueinander um bis zu 70 mm im Jahr, wobei die nordamerikanische Platte in Richtung Südosten wandert und die Pazifische Platte in Richtung Nordwesten. Das erzeugt enorme Spannungen, die sich in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich in einem Starkbeben entladen werden. Man rechnet mit katastrophalen Auswirkungen für die fast 8 Millionen Menschen der Bay-Area von San Franzisco.

Blauschieferfazies

Seismologen schätzen, dass die Wahrscheinlichkeit für ein Erdbeben der Magnitude 6,7 oder größer in der Bay Area in den nächsten 30 Jahren bei über 70 % liegt. Für ein besonders starkes Beben mit einer Magnitude von 7,0 oder mehr geben sie eine Wahrscheinlichkeit von rund 51 % an.

Geologische Spuren der kontinentalen Plattenverschiebungen findet man an den Straßenaufschlüssen im Gebiet nördlich der Golden Gate Bridge. Im Marin County sind metamorphe Gesteine -überwiegend Serpentinit- der Blauschieferfazies aufgeschlossen, die davon zeugen, dass eine Vorläuferstörung des San-Andreas-Fault als Subduktionszone angelegt war. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, diese Gesteine im Rahmen meiner Sommereise nach San Franzisco in Augenschein zu nehmen.

USA: Schlammströme nach Unwetter in Kalifornien

Schlammlawinen und Sturzfluten treffen Südkalifornien – Zweijähriger stirbt in Fluten

Heftige Gewitter und anhaltende Regenfälle suchten am Donnerstag große Teile Südkaliforniens heim und lösten eine Naturkatastrophe aus: Sturzfluten und Schlammlawinen verursachten Schäden an der Infrastruktur mehrerer Regionen. Besonders dramatisch ist der Tod eines Zweijährigen.

Die Niederschläge wurden von tropischer Feuchtigkeit des ehemaligen Sturms Mario gespeist, der sich über dem Ostpazifik vor der Küste Mexikos gebildet hatte und parallel zur Küste nach Norden zog. In den Küstenregionen Mexikos hatte es Unwetterwarnungen gegeben, Katastrophen blieben hier aber aus.

In Kalifornien war das San Bernardino County besonders stark betroffen, wo sich Murenabgänge in den Gebieten Oak Glen, Forest Falls und Potato Canyon ereigneten. Schlamm- und Geröllmassen beschädigten zahlreiche Häuser, blockierten Straßen und setzten Fahrzeuge fest. Die State Route 38, eine wichtige Verbindung durch die San Bernardino Mountains, blieb auch am Freitag gesperrt, da Räumungsarbeiten andauerten.

Mehrere Autofahrer saßen stundenlang auf der Cedar Falls Road fest, bevor sie von Einsatzkräften befreit wurden. In den betroffenen Berggemeinden strömten Schlammmassen in Hinterhöfe und stürzten Gastanks um, die leckschlugen.

In Barstow, einer Kleinstadt mit einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der Interstates 15 und 40 zwischen Los Angeles und Las Vegas in Nevada, kam es zu einer Tragödie, als ein Auto von den Fluten mitgerissen wurde. Ein zweijähriger Junge wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und erst nach einer mehr als 20-stündigen Suche tot im Hochwasserschutzkanal südlich des Mojave River gefunden. Der Vater konnte sich auf eine durch das Hochwasser gebildete Insel retten und wurde unverletzt geborgen.

Die Regenmengen waren für die Region außergewöhnlich. Innerhalb weniger Stunden fiel mehr Niederschlag als sonst im ganzen Monat September. Den Rekord stellte Running Springs auf, wo 110 Millimeter Regen auf den Quadratmeter niedergingen. Das entspricht 110 Litern. Zuvor war es monatelang trocken, so dass Böden ausgetrocknet waren und die Regenmassen nicht aufnehmen konnten. Erschwerend kam hinzu, dass einige Böden durch Buschbrände zusätzlich verbacken waren, wodurch das Regenwasser oberflächlich abfloss und sich Schlamm bilden konnte.

Auch in den Wüstengebieten Südostkaliforniens kam es zu Überschwemmungen, die Straßen überfluteten und den Verkehr beeinträchtigten. Für den Death-Valley-Nationalpark wurde eine Sturzflutwarnung ausgesprochen.

Solche Unwetter gab es schon immer. Klimaforscher warnen aber davor, dass eine Zunahme von Extremwetterereignissen eine Folge des Klimawandels ist. Offenbar spielt das aber bei der aktuellen Politik in den USA und zunehmend auch in Europa keine Rolle mehr.

Mount St. Helens emittierte Vulkanasche und sorgte für Aufregung

Ascheemissionen vom Mount St. Helens beunruhigten Besucher des Nationalparks

Gestern verursachten Ascheemissionen, die vom Mount St. Helens ausgingen, einige Unruhen im US-Bundesstaat Washington. Besucher des Nationalparks meldeten sich sorgenvoll beim Observatorium und meinten, der Vulkan würde ausbrechen und vielleicht auf eine erneute Katastrophe zusteuern, wie es 1980 der Fall gewesen war.

Damals kam es nach einer mehrmonatigen Aufheizphase des Vulkans zur Katastrophe, die eine der folgenschwersten infolge eines Vulkanausbruchs in den USA war: Nach einer Serie von Erdbeben und kleineren Explosionen ereignete sich ein gewaltiger Hangrutsch an der Nordflanke, der den größten bekannten Schuttstrom der Erde auslöste. Die folgende seitwärts gerichtete Explosion zerstörte den Wald auf einer Fläche von Hunderten Quadratkilometern, tötete 57 Menschen und schleuderte eine Aschewolke über 40 Kilometer hoch in die Atmosphäre. Unter den Opfern ein Vulkanologe, der auf einem 10 Kilometer entfernten Beobachtungsposten auf einer Anhöhe verweilte. Zudem wurden Lahare generiert, die auch in großer Entfernung zum Vulkan Infrastruktur zerstörten. Infolge der Katastrophe büßte der Mount St. Helens ein Drittel seiner Höhe ein und es entstand eine Caldera. In den folgenden Monaten und Jahren kam es immer wieder zu Phasen mit Lavadom-Tätigkeit, zuletzt im Jahr 2008. Seitdem befindet sich der Vulkan in einer Ruhephase, wird jedoch kontinuierlich überwacht.

Diese Überwachung versagte auch gestern nicht, denn schnell war klar, dass der Mount St. Helens weiterhin ruht. Die Asche in der Luft stammte nicht von einer neuen Eruption, sondern wurde von starken Ostwinden von der Vulkanflanke aus aufgewirbelt. Es handelt sich also um remobilisierte Asche, ähnlich wie wir sie auch vom Shiveluch auf Kamtschatka kennen. Die Geschichte dieses Vulkans weist übrigens einige Parallelen zu jener des Mount St. Helens auf.

Die Vulkanologen betonen, dass die aktuelle Aschebelastung nicht auf neue vulkanische Aktivität zurückzuführen ist, sondern ausschließlich auf die starken Winde und die seit Jahrzehnten abgelagerte Asche. Das Phänomen wird durch eine lange anhaltende Trockenheit im Nordwesten der USA begünstigt. Durch die Austrocknung ist die Vulkanasche besonders leicht zu remobilisieren. Sie kann sogar in höhere Luftschichten transportiert werden, wo sie eine Gefahr für den Flugverkehr darstellt. Darüber hinaus verursacht sie auch in Bodennähe Dunst und schlechte Sichtverhältnisse, die den Autoverkehr beeinträchtigen können.

USA 2025: Yosemite Nationalpark und Lake Tahoe

Reisebericht zum USA-Roadtrip 2025: Yosemite Nationalpark und Lake Tahoe

Nachdem wir aufgrund unserer Probleme mit dem gemieteten Wohnmobil einen etwas holperigen Start unseres Roadtrips erlebten, fuhren wir ohne weitere Probleme von San Francisco aus in Richtung Yosemite-Nationalpark. Obwohl ich schon einige Male durch den Westen der USA reiste, wundere ich mich jedes Mal aufs Neue darüber, wie schnell die urbanen Landschaften der Metropole in ländliche Gegenden übergehen, in denen intensive Landwirtschaft betrieben wird. Im Falle von San Francisco durchquert man Täler, in denen Obstplantagen vorherrschen und Wein angebaut wird. Mit Erreichen der ersten Höhenzüge der Sierra Nevada weicht die Agrarlandschaft und geht in ausgedehnte Wälder über. Typischerweise wachsen hier Kiefern, Tannen und Zedern, aber es gibt auch Laubbäume wie Birken, Eichen und Zitterpappeln, wobei sich die Vegetation stark nach der Höhenlagen gegliedert ist.




Nach einer fast vierstündigen Fahrt erreichten wir am Spätnachmittag den Nationalpark. Da die Campingplätze im Park bereits alle belegt waren, suchten wir uns einen Platz an einem der letzten privatgeführten Plätze in einem Flusstal vor dem Parkeingang. Hier ging es für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich eng und laut zu und ich wunderte mich über all den Qualm der von den Lagerfeuern aufstieg, die trotz Trockenheit und erhöhter Waldbrandgefahr überall loderten.

Die Nacht währte kurz, denn bereits kurz nach fünf klingelte der Wecker erbarmungslos, denn wir mussten bis um 6 Uhr die Nationalparkgrenze passiert haben, da wir keine Vorabreservierung für den Eintritt in den hochfrequentierten Nationalpark hatten. Zu allem Überfluss verfuhr ich mich auf dem Weg zur Hauptstraße in dem Gewirr aus Pisten, das am Campingplatz begann und gerne von Offroadfahrern genutzt wurde, die hier tagsüber mit ihren ATVs unterwegs waren, so dass wir erst kurz vor knapp den Parkeingang passierten. Tatsächlich sparten wir uns so auch den Parkeintritt von 35 USD.

Bildergalerie: Family-Shooting am Half Dome

Zum Sonnenaufgang war es im Nationalpark noch leer und wir fuhren in Richtung Yosemite Valley, genossen bei einigen Stopps und Spaziergängen Stille und Aussicht in einer der großartigsten Berglandschaften der USA. Der Wind säuselte in den Gipfeln der Tannen, Bäche plätscherten und Wasserfälle rauschten. Als besonders beeindruckend empfand ich die Spiegelungen von El Capitan im Wasser des Merced-Rivers, der das Tal in zwei Hälften teilte. Apropos Hälften: Den legendären Half Dome sahen wir von hier aus nicht, doch nach einem Frühstück in der Lodge machten wir uns auf den Weg zum Glacier Point, von dem aus man nicht nur den Half Dome sieht, sondern einen tollen Blick über das gesamte Tal hat. Glacier Point legt nahe, dass es hier mal einen Gletscher gegeben haben muss. Tatsächlich wurde das U-förmige Yosemite Valley während der Eiszeit von Gletschern geformt. Ihre Schleifspuren sind noch heute stellenweise auf dem Granit zu sehen, der während der Kreidezeit entstand, als Magmenkörper in die Erdkruste intrudierten und dort erstarrten. Sie wurden in Jahrmillionen der Erosion freigelegt und bilden heute die bis zu 1000 m hohen Steilwände, die bei Kletterern aus aller Welt bekannt und beliebt sind. Das mit dem Klettern verkniff ich mir aber.

Camping im Pestgebiet Eagle-Point am Lake Tahoe

Was ich mir an dieser Stelle aber nicht verkneifen kann, ist, eine Brücke zum Gebiet des Lake Tahoe zu bauen, der ebenfalls in der geologisch interessanten Region der Sierra Nevada liegt und einige Parallelen mit dem Yosemite aufweist. Auch hier bestehen die Berge größtenteils aus dem Granit der Kreidezeit, die von Gletschern geschliffen wurden. Dabei entstand ein tiefes Tal, in dem heute der klarste See der USA liegt. Lake Tahoe steuerten wir zwar erst auf unserer Rückreise vom Yellowstone-Nationalpark an, doch wegen seiner geografischen und geologischen Nähe zum Yosemite ziehe ich ihn in meinem Reisebericht vor.
Am Lake Tahoe campierten wir 2 Nächte lang im Eagle-Point-Statepark, der mir besonders gut gefiel. Der Campingplatz liegt in einem schmalen Tal hoch oben über der Emerald-Bay mit ihrem smaragdgrünen Wasser. Eagle-Point bietet nicht nur fantastische Blicke auf Bucht und See, sondern verfügt auch über geräumige Stellplätze in einem schmalen Tal mit dichtem Bestand aus würzig duftenden Kiefern und Kalifornischen Weißtannen. Natürlich huschten auch hier die possierlichen Streifenhörnchen und Squirrels en masse umher. Umso erschrockener war ich, als ich ein Schild am Waschhaus des Campingplatzes las, auf dem stand, dass man sich den Nagetieren auf keinen Fall nähern sollte, weil sie die Pest übertragen könnten. Moment mal, Pest? War das nicht jene schreckliche Krankheit, die im Europa des Mittelalters ganze Landstriche entvölkert hatte? Auf dem Schild stand noch, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt und man bei Symptomen wie Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen bei einem Arzt vorstellig werden sollte. Na dann … Hoffentlich fängt man sich keine Erkältung ein. Um es vorwegzunehmen: Natürlich kam zuhause die Erkältung und zu allem Überfluss ging eine Meldung durch die Medien, dass sich eine Camperin am Lake Tahoe zum ersten Mal seit Corona mit der Pest infiziert hatte. Da Fieber aber ausblieb und ich kein Hypochonder bin, verkniff ich mir den Weg zum Arzt, genauso wie eine prophylaktische Antibiotikatherapie mit Medikamenten aus meinen Notvorrat, die aber eigentlich mal langsam weg müssten.

Bildergalerie Lake Tahoe

Wie üblich brachen wir frühmorgens zu einer kleinen Wanderung auf und stiegen vom Eagle-Point in die Emerald-Bay ab. Wir genossen ein paar Stunden in der herrlichen Natur des Seeufers. Mittags ging es dann in den Südosten des Sees, für dessen Umrundung man gut 2 Stunden mit dem Wagen unterwegs ist. Dort wollte Leroy zum Secret-Cove-Beach, einem der schönsten Strände des Lake Tahoes. Allerdings waren die Parkplätze hier so überfüllt, dass ich nach einigem Suchen genervt aufgab. Auch der Parkplatz am Sand-Habour-Statepark war voll, so dass wir auf einen weniger bekannten Strandabschnitt auswichen, um im eiskalten Wasser schwimmen zu gehen. Erst am nächsten Tag ergatterten wir morgens noch einen Parkplatz am Sand-Harbour, wo Leroy und ich ein Kayak mieteten. Der Plan war es, die knapp 3 Meilen zum Secret-Cove-Beach zu paddeln, doch da man für eine Stunde Kayakmieten mal eben 70 USD aufrief, blieb es bei einer einstündigen Rudertour entlang der Sand-Harbour-Küste.

Leroys Laune war irgendwie im Keller. Nicht nur, weil er nicht zu seinem letzten Traumziel auf diesem Trip kam oder weil das Kayak scheiße war und die obligatorische Schwimmweste nervte, sondern vor allem, weil sich unser Roadtrip dem Ende näherte. Da ich den Schluss der Geschichte aber vorgezogen habe, könnt ihr im nächsten Bericht noch von unseren Erfahrungen im Yellowstone-NP lesen, dem eigentlichen Höhepunkt der Reise.