Auf den Kanaren bebte es innerhalb einer Woche 61 Mal – 53 Erdbeben allein im Bereich von Teneriffa
Santa Cruz de Teneriffa, 13.07.2025 – In der vergangenen Woche registrierte das Seismische Netzwerk der Kanarischen Inseln insgesamt 61 Erdbeben geringer Stärke. Die stärkste Erschütterung erreichte eine Magnitude von 2,4 und ereignete sich am Samstag, dem 5. Juli, rund 20 Kilometer vor der Küste Teneriffas. Die seismische Energie, die während der gesamten Woche freigesetzt wurde, belief sich auf vergleichsweise geringe 0,09 Gigajoule.

Die meisten Erdbeben manifestierten sich im Bereich von Teneriffa, wo 53 Beben festgestellt wurden. Vor 2 Wochen waren es 10 weniger. Die Epizentren verteilten sich im Wesentlichen auf 2 Cluster: Der eine bestand aus 13 Erschütterungen und lag in der Meerenge zwischen Teneriffa und Gran Canaria in der Nähe des submarinen Vulkans Enmedio. Dort lag auch das stärkste Erdbeben der Magnitude 2,4. Der zweite Erdbebencluster konzentriert sich auf das Areal der Caldera de Las Cañadas und den Pico del Teide. Die meisten Beben hier waren allerdings sehr schwach und hatten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Solche Mikrobeben werden an Vulkanen oft durch Fluidbewegungen entlang von lokalen Störungen verursacht. Generell sind Fluide ein Indiz für einen aktiven Magmenkörper in der Tiefe, von dem Gase und Flüssigkeiten aufsteigen. Auf Teneriffa handelt es sich bei diesen Fluiden überwiegend um Gase, die eine hohe CO₂-Konzentration enthalten. Eine entsprechende Anomalie wird seit 2016 festgestellt. Sie geht mit einem langsamen Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System einher. Mittelfristig geht hiervon keine Gefahr aus. Sollte der Trend allerdings noch länger anhalten, könnte ein Vulkanausbruch resultieren. Die Vulkanalarmampel steht dennoch auf „Grün“ und es gelten keine Einschränkungen für Bewohner und Touristen. Allerdings sollten sich Gipfelstürmer im klaren darüber sein, dass es zu stärkeren Erdbeben kommen könnte, die wohlmöglich Steinschläge auslösen.
Auch auf La Palma setzt sich eine leichte seismische Aktivität fort. Hier steht die Vulkanwarnampel seit dem Ende des Ausbruchs von 2021 auf „Gelb“. Es werden noch geophysikalische und geochemische Bedingungen außerhalb der Norm festgestellt. In einigen Gebieten könnte es aufgrund hoher Gaskonzentration zu einer Gesundheitsgefährdung kommen. Die Bevölkerung wird daher aufgefordert, die Hinweise der Katastrophenschutzbehörden weiterhin aufmerksam zu verfolgen. Generell können Urlauber aber ihren Aufenthalt auf den Kanarischen Inseln genießen.