Erdbeben Mb 2,5 erschütterte Luby im Vogtland – 84 Beben auf Monatssicht
Datum: 25.09.2025 | Zeit: 02:16:39 UTC | Koordinaten: 50.265 ; 12.494 | Tiefe: 2 km | Mb 2,5
In der Nacht zum Donnerstag wurde die tschechische Seite des bis nach Deutschland reichenden Vogtlands von einem schwachen Erdbeben der Magnitude 2,5 erschüttert. Das Epizentrum wurde vom EMSC 14 km westlich von Sokolov verortet. Das deutsche Chemnitz liegt 71 Kilometer entfernt. Näher befindet sich die Ortschaft Luby, vor deren Toren sich der Erdstoß ereignete. Das Hypozentrum lag nur 2 Kilometer tief, weshalb der Erdstoß von zahlreichen Bewohnern der Region wahrgenommen wurde.
Bebenzeugen berichteten von grollenden Geräuschen und spürbaren Erschütterungen, die so stark waren, dass einige Menschen aus dem Schlaf gerissen wurden.
Das Beben war zwar die stärkste Erschütterung der letzten Wochen in der von Schwarmbeben geplagten Region, aber bei weitem nicht das einzige. Innerhalb von vier Wochen wurden 84 Erschütterungen registriert, die sich in zwei Clustern häuften. Auffällig ist, dass die stärksten Beben mit Magnituden im Zweierbereich südlich dieser Bebenhaufen liegen. Meine Vermutung ist, dass die in den Clustern angesammelten Mikrobeben vom Aufstieg magmatischer Fluide zeugen, während sich die stärkeren Beben an Störungszonen manifestieren, die von den aufsteigenden Fluiden aktiviert werden.
In der Region um Luby im Egerbecken gibt es Mofetten, aus denen viel Kohlendioxid entweicht. Das Helium-Isotopenverhältnis zeigt, dass sich an der Grenze zur Erdkruste Magma ansammelt, das weiter aufsteigt.
Ähnlich wie zuletzt in der Vulkaneifel installiert ein internationales Team von Forschenden des GFZ und anderer Einrichtungen im Egerbecken seit einigen Monaten ein umfassendes seismisches Netzwerk, das aus mehr als 300 Geophonen besteht. Ziel ist es, den „Puls der Erde“ zu messen und herauszufinden, ob tatsächlich magmatische Fluide im Untergrund vorhanden sind. Das Projekt mit dem Namen ELISE (Eger Large Seismic Experiment) läuft voraussichtlich bis Ende 2026. Im Folgejahr sollen dann entsprechende Studien veröffentlicht werden, die das Rätsel um die Erdbeben im Egerbecken lüften könnten.