Vulkan-News 07.07.23: Fuego

Fuego mit Ascheeruptionen

Am Fuego in Guatemala werden weiterhin Ascheeruptionen detektiert. Sie sind heute besonders gut auf unserer LiveCam zu beobachten. INSIVUMEH berichtet von 2 bis 6 Eruptionen pro stunde. Vulkanasche steigt bis auf 4700 m Höhe. Es kommt zu Gasausbrüchen, die turbinenartige Geräusche erzeugen. Was im Bericht der Vulkanologen fehlt, ist die Beschreibung von strombolianischen Eruptionen, die glühende Tephra ausstoßen. Tatsächlich scheint es die momentan nicht zu geben. Unser Vereinsvorstandsmitglied Mirko ist aktuell in Guatemala unterwegs und bestieg vorgestern den Acatenango/Fuego. Er berichtete mir von eine recht schwache Aktivität, bei der ausschließlich feine Vulkanasche gefördert wird, ohne dass es zur Eruption glühender Tephra kommt. Bereits in der letzten Woche hieß es bei INSIVUMEH, dass die Aktivität rückläufig ist. Es stellt sich also die Frage, ob der Fuego nur etwas schwächelt und bald wieder seine gewohnte Aktivität aufnehmen wird, oder ob es auf einen längerfristigen Aktivitätsrückgang hinaus laufen wird. In früheren Jahren kam es immer wieder zu Fluktuationen, doch spätestens nach einigen Monaten kehrte der Vulkan zu seinem gewohnten Aktivitätsverhalten zurück. Es ist auch nicht auszuschließen, dass ein Förderschlot verstopft ist und dieser bald in einer stärkeren Eruption freigesprengt werden wird.

Für Vulkanfans und die lokale Vulkantourismusbranche wäre eine dauerhafte Aktivitätsabnahme unerfreulich, denn nach dem scheinbar dauerhaft etablierten Aufstiegsverbot am Stromboli, ist der Fuego eine recht anständige Alternative für alle, die mit einem Vulkanausbruch auf Tuchfühlung gehen wollen. Sicherlich ist für uns Europäer eine Reise nach Guatemala teurer als zum Stromboli, aber die Mehrkosten sind im Vergleich zu Zielen wie Ibu, Dukono und Yasur relativ überschaubar. Außerdem ist der Vulkantourismus am Fuego inzwischen gut etabliert und ausgebaut. Mit ein wenig Glück gibt es aber auch bald wieder einen Vulkanausbruch auf Island, den man auch noch recht gut erreichen kann, wobei Island ganz bestimmt kein preisgünstiges Reiseziel ist.


Mayon mit Domwachstum und Erdbeben

Am philippinischen Vulkan Mayon geht die Aktivität weiter: Der Lavadom wächst und es bildeten sich 2 Lavaströme, die durch Schluchten im oberen Bereich des Vulkans fließen. Sie sind 2,8 und 1,3 km lang. Es kommt zu Abgängen von Schuttlawinen und pyroklastische Ströme. Gestern meldete PHILVOLCS 7 pyroklastische Dichteströme, die sich vom Lavadom lösten. Von den Fronen der beiden Lavaströme in den Schluchten von Mi-isi und Bonga gingen sogar 8 Dichteströme ab. Es wurden 216 Steinschläge registriert. Das seismische Netzwerk fing zudem die Signale von 79 vulkanisch bedingten Erdbeben auf. Sie werden von Fluidbewegungen im Untergrund verursacht. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.


Piton Fournaise mit aktivem Lavastrom

Die Eruption am Piton de la Fournaise geht weiter. Der Tremor ist relativ stabil und es ist ein Lavastrom unterwegs. Die Vulkanologen vom OVPF schreiben, dass man einen Überflug über den Vulkan machen konnte und dass die Lavafront in 1,8 km Entfernung von der Küstenstraße lokalisiert wurde. Sie soll seit 2 Tagen nicht mehr weiter fortgeschritten sein. Seit Eruptionsbeginn am 2. Juli wurden ca. 4,5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.