Vulkan-News 19.07.22: Anak Krakatau

Anak Krakatau mit weiteren Explosionen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

Gestern erzeugte der allseits beliebte Anak Krakatau weitere explosive Eruptionen. Dabei wurde Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2500 m über dem Krater gefördert. Auf den Screenshots vom VSI schauen sie sehr kraftvoll aus. Sie könnten bereits im Bereich vulcanianischer Eruptionen liegen. Die örtlichen Vulkanologen meldeten gestern 3 dieser Vulkanausbrüche. Beim VAAC Darwin gibt es heute eine VONA-Meldung, nach der Vulkanasche in einer Höhe von 2700 m detektiert wurde. Die Aschewolke driftete in Richtung Südwesten. Die Seismizität ist moderat. Es wurden ca 40 vulkanisch-bedingte Erschütterungen unterschiedlichen Typs festgestellt. Sie liegt etwas über dem Niveau der letzten Tage. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „orange“.

Der Krakatau ist derzeit nicht der einzige aktive Vulkan Indonesiens. Insgesamt befinden sich 5 Vulkane im Alarmstadium „orange“. Neben dem Krakatau sind dies Awu, Lewotolok, Merapi und Semeru. Außer dem Awu sind alle diese Vulkane in Eruption begriffen. Der Awu durchlebte im Mai eine kurze seismische Krise und man rechnete mit einem Vulkanausbruch, der bis jetzt aber ausblieb. Es wird eine moderate Seismizität festgestellt, die sich auf ähnlichem Niveau befinden, wie jene am Krakatau. Ob es zu einer Eruption kommen wird, ist noch ungewiss. Hier zeigt man sich auf jeden Fall besorgter, als es zu anfangs bei der Eruption des Gunung Agung auf Bali der Fall war. Der Alarmstatus bliebt damals lange auf „gelb“ und wurde erst erhöht nachdem der Dom anfing zu wachsen. Aber auch hier blieb die ganz große Eruption letztendlich aus.

Wie es Am Krakatau weitergeht ist ungewiss. Typisch sind Eruptionen, wie wir sie in den letzten Monaten oft vom Vulkan gesehen haben: schwache bis moderate Explosionen, die Asche, aber relativ wenig rotglühende Tephra fördern. Zwischen den eruptiven Phasen kann es längere Pausen geben. Wie wir im Jahr 2018 sahen, kann der Krakatau aber auch mächtig aufdrehen und starke Paroxysmen erzeugen.