Poás mit phreatischen Eruptionen – News vom 17.01.24

Poás erzeugte mehrere phreatische Eruptionen – Seespiegel des Kratersees besonders niedrig

In Costa Rica ist der Vulkan Poás vermehrt aktiv und erzeugt phreatische Eruptionen. Die meisten dieser dampfgetriggerten Explosionen sind klein und generieren nur niedrige Schlammfontänen, aber am Montag wurden 2 größere Eruptionen beobachtet. Zudem ist der Spiegel des Kratersees extrem niedrig: Schon seit dem Herbst wurde ein deutliches Absinken des Wasserstandes festgestellt, was sich zuletzt weiter beschleunigte.

In dem Absinken des Wasserspiegels sehen Geoforscher aus Costa Rica auch den Grund für die erhöhte Tätigkeit, denn durch die Druckverminderung durch die geringere Auflast des Wassers auf den Untergrund kommt es vermehrt zu Dampfexplosionen aus den Schloten am Grund des Kratersees. Berichte über gestiegene Seismizität liegen aktuell nicht vor. Demnach ist es unwahrscheinlich, dass ein neuer Magmenkörper in den Vulkan eingedrungen ist. Dennoch verzeichnete man bereits im Herbs eine Phase erhöhter seismischer Aktivität und mehrere phreatische Eruptionen, so dass nicht nur ein Abfallen des Kraterseespiegels schuld an der Erhöhung der Aktivität sein könnte. Natürlich muss man sich auch fragen: Warum der Seespiegel fällt? Dafür kann es in erster Linie 2 Gründe geben:

  • Die Niederschlagsmengen waren zu gering.
  • Es ist ungewöhnlich viel Wasser verdampft.

Natürlich ist auch eine Kombination aus beiden Faktoren möglich. Ein Grund für die vermehrte Verdampfung des Wassers kann in einer gestiegenen Wassertemperatur infolge eines größeren Wärmeflusses aus der Tiefe liegen. Was dann letztendlich durch das Magma verursacht worden sein könnte, dass im November aufgestiegen ist.
Momentan gibt es keine Einschränkungen für die Besucher des Nationalparks, die den Aussichtsbereich am Kraterrand weiter betreten dürfen. Daher hielten sich am Montag auch Touristen am Kraterrand auf, die eine der Eruptionen filmten. Auch die Webcams von OVSICORI UNA nahmen die Ereignisse auf.