Vulkan Poás mit Tremor am 27.02.24

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Tremor

Poás in Costa Rica ist seismisch aktiv

In Costa Rica fällt der Vulkan Poás auf, da er seismisch unruhig ist und Tremorphasen registriert wurden. Der Tremor steht in Verbindung mit unterirdischen Fluidbewegungen und könnte ein Indiz für aufsteigendes Magma sein. Dem nicht genug kommt es zu einer Kontraktion des Kraters, und der Boden senkte sich ab. Der Kratersee ist fast verschwunden und enthält nur noch wenig Wasser. Es kommt zu starken Entgasungen. Berichte über neue phreatische Eruptionen liegen mir nicht vor. Da im Kratersee nur noch sehr wenig Wasser vorhanden ist, nimmt diese Art der Aktivität wohl auch weiter ab. Es könnte aber sein, dass es dann bald zu Explosionen kommt, die bereits abgelagertes Material mobilisieren und auch Vulkanasche enthalten. Zuletzt wurden Explosionen gesichtet, die brennende Gase eruptiert haben sollen.

Auch der Vulkan Rincon de la Vieja ist unruhig. Es wurden einige vulkanisch bedingte Erdbeben mit Frequenzen zwischen 3 und 4 Hz detektiert. Zudem kam es sporadisch zu niederfrequenten Beben. Über den Wasserstand in diesem Kratersee liegen mir keine Informationen vor, aber generell erlebt man gerade in weiten Teilen Mittelamerikas eine sehr trockene Trockenzeit. Teilweise hat es seit Dezember überhaupt nicht mehr geregnet, was ein Grund dafür ist, dass der Kratersee im Poás dabei ist auszutrocknen.

In Guatemala begünstigt die Trockenheit Waldbrände, und so kam es am ruhenden Vulkan Agua zu einem Waldbrand, der auf dem ersten Blick so aussah, als wären Lavaströme am Vulkan unterwegs.

Apropos Costa Rica: dort gab es heute Nacht ein Erdbeben M 3,2, das sich wenige Kilometer südlich der Landeshauptstadt San José manifestierte. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Der oben erwähnte Poás liegt nördlich der Hauptstadt und somit in relativer Nähe zum Epizentrum. Einen direkten Zusammenhang zwischen Beben und Vulkan gab es wahrscheinlich, aber nicht. Der Erdstoß war auch zu schwach, als dass er sich auf die Aktivität des Vulkans auswirken könnte.