Vulkan Sakurajima eruptiert am 21.11.22

Sakurajima mit Vulkanasche in 3400 m Höhe

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Der japanische Vulkan Sakurajima liegt auf der Kirschblüteninsel in der Bucht von Kagoshima. Nach einigen Wochen relativer Ruhe, mit nur wenigen Eruptionen, erzeugte Sakurajima heute dann 3 Ascheausbrüche. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3200 m Höhe. Sie driftete in östlicher Richtung. Die Explosionen erfolgten innerhalb von 45 Minuten aus dem Krater Minami-dake und konnten bei schönstem Wetter gut beobachtet werden. Dieses Jahr brachte das VAAC bislang 271 VONA-Warnungen zum Sakurajima heraus. Auf dem Histogramm der Seismizität erkennt man, dass die Häufigkeit vulkanotektonischer Erdbeben seit dem 15. November etwas zunahm. Der Schwefeldioxid-Ausstoß hat hingegen deutlich nachgelassen. Die Vulkanologen vom JMA detektierten einen Ausstoß von 1100 Tonnen am Tag.

Das JMA brachte schnell einen Sonderbericht zur Aktivität heraus. Demnach wurden sogar 5 Ausbrüche festgestellt, von denen 2 explosiver Natur gewesen sein sollen. Asche wurde in 2200 m  Höhe über dem Krater festgestellt. Größere Schlacken flogen gut 900 Meter weit und landeten bei der 7. Messstation.

Die Geophysikalischen Parameter waren unauffällig. Es wurde keine ungewöhnliche Bodendeformation festgestellt. Die Forscher gehen davon aus, dass sich in großer Tiefe unter der Aira-Caldera eine große Menge Magma befindet. Die Alarmstufe „3“ bleibt bestehen und der Zugang zum Vulkan ist gesperrt.

Sakurajima liegt ca. 10 km Luftlinie vom Stadtzentrum Kagoshimas entfernt. In der Stadt kommt es gelegentlich zu Ascheregen, je nachdem, wie der Wind steht. Doch es gibt auch Siedlungen, die bis an den Fuß des Vulkans heranreichen. Für die Menschen dort ist es Alltag, im Schatten eines Vulkans zu leben. So werden einmal im Jahr Evakuierungsübungen abgehalten, an denen auch Schulkinder teilnehmen. Die Bewohner der Halbinsel müssen sich dann an den Fähren einfinden, die sie im Ernstfall über die Bucht von Kagoshima bringen sollen.

Weiter südlich, genauer im Ryukyu-Archipel liegt der Inselvulkan Suwanose-jima. Nachdem er fast das ganze Jahr über sehr aktiv war, haben die Eruptionen in den vergangenen Tagen deutlich nachgelassen. Die Seismizität ist aber noch erhöht und der Vulkan könnte nur kurz verschnaufen.