Vulkanausbruch in Chile: Puyehue

Update 06.06.2011: Die Informationen fließen spärlich. In einem Interview mit einem örtlichen Bürgermeister war von einem Lavastrom und einem Hangrutsch die Rede. Möglicherweise beginnt dort ein Dom zu wachsen. Der Vulkanausbruch war von zahlreichen Erdbeben mit einer Magnitude zwischen 3  und 4 begleitet.

Auf Fotos sind zahlreiche Blitze zu sehen. Bei dem Puyehue handelt es sich um einen Vulkan mit einer Gipfelcaldera. Er liegt in einer Touristengegend mit Thermalbädern. Für mich hat der Ausbruch Ähnlichkeit mit dem Initialstadium der Eruption des Vulkans Chaiten, der ebenfalls in Südchile liegt. Dort setzte im Mai 2008 nach einer initialen Ascheeruption Domwachstum ein.

Gestern Nachmittag ist der Vulkan Puyehue im Süden Chiles ausgebrochen. Es wird von einer 10 km hohen Aschewolke berichtet, die Richtung Osten nach Argentinien driftet. Dort wurde der Flughafen von Bariloche geschlossen. Das ist ein beliebter Ferienort in Patagonien.

Am Vulkan wurden 3500 Menschen evakuiert. Pressemeldungen zufolge, hat das Nationale Zentrum für Geologie und Bergbau den Ausbruch auf VEI 6 hochgestuft. Demnach wäre der Ausbruch ähnlich stark wie der des Pinatubo 1991. Nach den bisher vorliegenden Informationen würde ich diesen Vulkanausbruch ähnlich wie die Grimsvötn Eruption im Mai einstufen: VEI 3-4.

5 Gedanken zu „Vulkanausbruch in Chile: Puyehue“

  1. Der Vulkan Puyehue ist seit gut 200.000 (sprich zweihunderttausend!) Jahren nicht mehr ausgebrochen und auch beim aktuellen Ausbruch im Cordón del Caulle nicht beteiligt.
    VEI6 ist natuerlich ebenso Unsinn.
    Die Ausbruchsstelle liegt gut 11 Kilometer vom Puyehue entfernt im Cordón Caulle.
    Cordón Caulle ist ein Spalt in der Erdkruste von 16 km Laenge und ca. 5 km Breite, in dem immer wieder Ausbrueche stattfinden.

  2. Ich denke nicht, dass die Höhe der Aschewolke das einzige Kriterium für eine Erhöhung des VEI auf 6 ist oder?

    In den unteren Stufen wirkt es sich auf die Erhöhung aus, aber bei diesen Stufen wäre, so denke ich, die Höhe der Aschewolke nicht wirklich ein Kriterium.

    • Hallo, der VEI korreliert die Höhe der Ausbruchswolke mit der ausgestoßenen Tephramenge und versucht so ein Maß für die Explosivität der Eruption zu sein. Wissenschaftlich korrekt wäre eigentlich, wenn man noch ein Zeitintervall in die Betrachtung einbeziehen würde, da es für die Gesamtbeurteilung der Stärke eines Ausbruches schon einen Unterschied macht, ob 10 Kubikkilometer Tephra an einem Tag, oder in einem Monat gefördert werden. VEI 6 ist so eingestuft, dass die Eruptionswolke mindestens 25 km hoch aufsteigen muss und 10 Kubikkilometer Tephra gefördert werden. Faktoren wie Winddrift etc. werden wohl nicht berücksichtig.
      In der Pressemeldung ist tatsächlich ein Fehler aufgetreten, VEI 6 und Warnstufe 6 der Chilenen wurden durcheinander gebracht. Sonst ist ein 4-stufiges Warnsystem üblich, was gerne mit den farben „grün: keine Gefahr“, „gelb: Achtung, Ausbruch möglich“, „orange: Ausbruch wahrscheinlich“ und „rot: Ausbruch in Gang“ aussoziiert wird.

  3. Jeep, das mit dem VEI 6 war wohl eine Falschmeldung in der Presse. Meine Einschätzung dazu habe ich ja gepostet.

  4. Das Sernageomin hat nur den Alarmstatus auf „Rot 6 (Eruption in Gange)“ gesetzt. Für eine VEI6 Eruption braucht es eine mindestens 35 km hohe Aschewolke, also never VEI6.

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