Trinkwasser ist lebensnotwendig. Ohne Strom funktionieren jedoch Brunnenpumpen, Wasserwerke und Drucksysteme in den Leitungen nur noch für begrenzte Zeit. In meiner Heimatstadt Oberhausen, wie überall in Deutschland, ist die Wasserversorgung stark vom Stromnetz abhängig. Nach einem vollständigen Energieausfall können Hochbehälter und Notstromaggregate die Versorgung höchstens einige Tage aufrechterhalten. Danach drohen gravierende Engpässe.
Auch private Wasservorräte reichen nur begrenzt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, einen Notvorrat für mindestens drei, besser zehn Tage anzulegen. Pro Person sollten 2,5 Liter Wasser pro Tag eingeplant werden, davon etwa ein halber Liter zum Kochen. Brauchwasser für Körperpflege, Toilettenspülung oder Geschirrreinigung ist darin nicht enthalten. Kurzzeitig lässt sich darauf verzichten, doch bei länger anhaltenden Krisen wird zusätzlicher Wasserbedarf unvermeidlich.
Am einfachsten lässt sich Brauchwasser über Regenwassersammlung gewinnen: Leitungen der Fallrohre können in große Tonnen oder saubere Behälter geführt werden. Dieses Wasser eignet sich nicht zum Trinken, aber für Hygiene und Reinigung. Trinkwasser hingegen muss entweder aus Vorräten, öffentlichen Notbrunnen oder durch eigene Aufbereitung gewonnen werden.
1. Städtische Notfallversorgung am Beispiel Oberhausen
Daher ist es wichtig, frühzeitig zu wissen, wo sich in der eigenen Umgebung Wasserquellen oder städtische Notbrunnen befinden und wie der kommunale Notfallplan aussieht. In Oberhausen gibt es laut Wasserversorgungskonzept 43 Notbrunnen, die im Krisenfall von der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH betrieben werden können. Sie sind an das Grundwasser angeschlossen und dienen als letzte Reserveversorgung. Zudem existieren mehrere öffentliche Trinkwasserbrunnen die bei Bedarf als Ausgabestellen genutzt werden könnten.Wer sich rechtzeitig informiert, ist im Vorteil, denn bei einem großflächigen Stromausfall fällt auch die digitale Kommunikation aus. Ohne Internet, Radio oder Mobilfunk sind aktuelle Informationen schwer zu bekommen. Notizen über Standorte von Brunnen, Wasserwerken und Sammelstellen sollten daher schriftlich und offline verfügbar sein.
Zusammenfassend gilt: Eine vorausschauende Planung ist die wirksamste Form der Krisenvorsorge. Wer seine Wasservorräte anlegt, einfache Methoden der Wasseraufbereitung kennt und sich mit den lokalen Notfallstrukturen vertraut macht, kann selbst bei einem länger andauernden Blackout in Oberhausen die eigene Versorgung wesentlich besser sichern.
2. Persönliche Vorbereitung
Jede Familie sollte für den Notfall vorsorgen. Dazu gehört:3. Bau eines improvisierten Notfall-Wasserfilters
Ein einfacher Schichtenfilter kann mit haushaltsüblichen Mitteln gebaut werden. Er entfernt Schwebstoffe, Rost, Sand und organische Verunreinigungen, ersetzt aber keine Desinfektion.Materialien:
Langsam Wasser von oben eingießen, die ersten Liter verwerfen, dann das klar gefilterte Wasser auffangen. Anschließend mindestens fünf Minuten abkochen, um Keime sicher abzutöten.

4. Fazit
Im Krisenfall ist Eigenvorsorge entscheidend. Oberhausen verfügt über begrenzte Notbrunnen und kurzzeitige Notstromreserven, kann aber keinen flächendeckenden Ausfall über längere Zeit kompensieren. Wer rechtzeitig Wasser bevorratet, alternative Filtermethoden kennt und die offiziellen Informationskanäle nutzt, kann auch bei einem langanhaltenden Krisenfall seine Trinkwasserversorgung weitgehend sicherstellen.Stand: 2025. Bild Wasserfilter: © KI