Mexiko: Hurrikan Beryl richtet Zerstörungen an

Hurrikan „Beryl“ traf auf mexikanische Halbinsel Yucatan – Schäden überschaubar

Nachdem Hurrikan „Beryl“ durch die Karibik fegte und dort zeitweise als starker Hurrikan der Kategorie 5 unterwegs war und mindestens 11 Menschenleben forderte, erreichte er gestern die mexikanische Halbinsel Yucatan. Kurz vor seinem Landfall in der beliebten Urlaubsregion schwächte sich der Hurrikan auf Kategorie 2 ab und war nur noch mäßig stark. Immerhin wurden in der Spitze noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 175 km/h gemessen. Kurz darauf verlor der Hurrikan weiter an Schwung und wurde zunächst auf Kategorie 1 abgestuft. Mittlerweile hat „Beryl“ seinen Hurrikanstatus verloren und zieht als Tropensturm über das Land.

Die mexikanischen Behörden waren gut auf den Landfall des Hurrikans vorbereitet und versuchten vor allem, die rund 340.000 Touristen vor Schaden zu bewahren, die sich in der Urlaubsregion zwischen Tulum und Cancún aufhalten sollen. Die Lokalregierung rief die höchste Warnstufe aus und brachte rund 8.000 Soldaten in die Region, um lokale Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz zu unterstützen. Zudem wurden Trinkwasserreserven angelegt und Evakuierungsplätze geschaffen. Man warnte vor starken Winden, Starkregen und Sturmfluten infolge schwerer Brandung an der Küste.

Als „Beryl“ die Kleinen Antillen, Venezuela und Jamaika heimsuchte, richtete der Hurrikan auf vielen Inseln große Schäden an. Auf einigen Inseln der Kleinen Antillen sollen bis zu 95 % der Gebäude beschädigt oder zerstört worden sein. Im Angesicht solcher Schadensmeldungen erscheinen die Opferzahlen vergleichsweise gering.

Vergleichsweise gering sind nach ersten Meldungen auch die Schäden, die „Beryl“ auf Yucatan anrichtete: Natürlich gab es zerstörte Hütten, abgedeckte Häuser, entwurzelte Bäume und umgestürzte Strommasten nebst Stromausfällen, von denen 50 % der Haushalte betroffen waren, doch neue Todesopfer wurden nicht gemeldet.

Erneuter Landfall in Texas prognostiziert

Damit ist die Geschichte von „Beryl“ aber noch nicht vorbei. Der Tropensturm soll über den Golf von Mexiko ziehen und dort an Stärke wieder zunehmen, so dass er wieder zu einem Hurrikan hochgestuft werden könnte. Anfang nächster Woche wird er dann die USA erreichen und in der Nähe von Houston im Bundesstaat Texas einen erneuten Landfall proben. Dort warnt man vor dem Strum der wahrscheinlich Überschwemmungen verursachen wird.

Starkregen in Ecuador verursacht Erdrutsch

Seit dem Wochenende zieht ein gewaltiges Tiefdrucksystem über Mittelamerika und den Norden Südamerikas hinweg und bringt neben starken Winden Unwetter mit sich. Es kam zu erheblichen Niederschlägen, die weite Landstriche überfluteten und sekundäre Naturkatastrophen wie Erdrutsche und Schlammlawinenabgänge auslösten.

Erdrutsch in Ecuador

Besonders stark traf es Ecuador, wo es zu einem Erdrutsch kam, der die Stadt Banos de Agua Santa heimsuchte. Es wurden zahlreiche Gebäude verschüttet und mindestens 8 Personen getötet. 19 Menschen erlitten Verletzungen. Zuerst galten 30 weitere Personen als vermisst, doch sie wurden inzwischen gefunden. Banos de Agua Santa liegt im Zentrum Ecuadors, südlich der Hauptstadt Quito. Es handelt sich um eine gebirgige Region an der nördlichen Basis des Vulkans Tungurahua, der in den Rio Negro entwässert. Der Pegel des Flusses stieg bedenklich an. Der Vulkan war übrigens zuletzt 2014 aktiv. Im Jahr 2020 kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass die Westflanke des Tungurahuas von einem Kollaps bedroht ist.

Die Unwetter brachten so große Regenmassen mit sich, dass auch der Betrieb von drei Wasserkraftwerken gestört wurde.

In Mittelamerika traf es das kleine Land El Salvador am schlimmsten, dort wurden die Alarmstufe Rot von der Katastrophenschutzbehörde ausgerufen. In Guatemala wurde der Flugverkehr beeinträchtigt und Flüge umgeleitet.

Bereits am Wochenende streckte das Sturmsystem seine Finger bis nach Mexiko aus. Dort kam es auf der Yucatan-Halbinsel zu Unwettern, von denen der Ort Chetumal am schlimmsten getroffen wurde. Hier konnte die Kanalisation die Regenmassen nicht abführen und ganze Stadteile wurden überflutet. Bilder zeigen Passanten, die hüfthoch durchs Wasser warten. Zu bedenken gilt, dass das Abwasser aus überfluteten Kanalisationen an die Oberfläche gelangt und dass das Überschwemmungswasser bakteriell kontaminiert ist.

Die Regenfälle kamen nicht unerwartet, sondern wurden von den Meteorologen vorhergesagt. Doch die Wassermengen waren größer als gedacht. Im Vorfeld der Katastrophe hatte man noch versucht, die Kanalisation zu reinigen, damit das Wasser besser abfließen kann, doch die Entwässerung blieb unzureichend. Aufgrund der Überflutungen kam es auch zu Stromausfällen und es wurden Notunterkünfte eingerichtet.

Popocatepetl mit erhöhtem Tremor am 11.06.24

Ascheeruption und Tremoranstieg am Popocatepetl in Mexiko – Nächtliche Rotglut beobachtet

Nahe der mexikanischen Hauptstadt ist der Popocatepetl dabei, wieder etwas mehr aufzuleben, und steigerte in den letzten Tagen sowohl Explosivität als auch Seismizität in Form von Tremor. Dieser stieg auf eine Dauer von 209 Minuten an, wie das zuständige Institut CENAPRED am Montag berichtete. Außerdem gab es 26 Asche-Dampf-Exhalationen. Das VAAC meldete Vukanasche in 5700 m Höhe. Starker Wind hielt die Aschewolke niedrig.

Auf dem Livestream von Webcams de Mexiko ließen sich letzte Nacht rot illuminierte Dampfschwaden beobachten, die über dem Krater schwebten. Sie wurden von glühender Lava beleuchtet, die sich im Förderschlot ansammelte. Möglich ist auch das Wachstum eines Doms, so wie es derzeit im Krater des Sabncayas passiert, über den ich heute Morgen berichtete. Auf dem letzten wolkenfreien Sentinel-Foto vom 25. Mai kann man im Infrarotbereich eine thermische Anomalie zusehen, aber sie lässt keine Rückschlüsse darüber zu, ob es sich um einen Lavadom handelt.

Der Alarmstatus bleibt „Gelb Phase 2“ und die Aktivität könnte sich weiter steigern. So wie die mexikanischen Behörden diesen Alarmstatus definieren, ist noch einiges an Aktivitätssteigerung möglich, bevor die nächsthöhere Alarmstufe ausgerufen werden wird. Es gilt eine 12-Kilometer-Sperrzone um den Krater und ein Besteigen des Popocatepetls bleibt verboten.

Die Aktivität des Vulkans ist mit der Störungszone des Trans-Mexikanischen Vulkangürtels assoziiert, der im Süden Mexikos einmal quer durch das Land zieht und von Westen nach Osten verläuft. Entlang des Gürtels reihen sich mehrere Vulkane auf, von denen Popocatepetl und Colima die aktivsten sind. Obwohl es am Popocatepetl in den letzten Wochen nicht auffällig viele Erdbeben gab, sieht das mit der Südgrenze des Vulkangürtels anders aus. Hier gab es eine Reihe moderater Erschütterungen. Einige von ihnen lagen in unmittelbarer Nähe zum Vulkan Colima, der ebenfalls Anzeichen eines möglichen Erwachens zeigt.

Ein Blick auf die Erdbebenkarte macht klar, dass es auch entlang der großen Subduktionszone zwischen Cocosplatte sowie der Nordamerikanischen- und Karibischen Platte eine hohe Seismizität gibt und die Erde ruhelos ist.

Popocatepetl mit Ascheeruption am 8. Juni

Popocatepetl eruptierte Aschewolke bis auf 7 km Höhe – Tremor niedrig

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepelt war in den letzten Wochen relativ still und erzeugte nur wenige Eruptionen, die VONA-Meldungen auslösten. So gab es zwischen dem 2. und 8. Juni sogar eine Eruptionspause ohne Meldungen, obgleich es zu Ascheexhalationen gab. Gestern ging vom Popocatepetl dann eine Explosion aus, in deren Folge Vulkanasche bis auf eine Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel aufstieg und nach Süden driftete.

Die Vulkanologen von CENAPRED registrierten darüber hinaus 19 Asche-Dampf-Exhalationen, 15 Minuten Tremor und 1 vulkanotektonisches Erdbeben. Für den Popocatepelt sind das geringe Werte. Noch im März sah es so aus, als würde der Vulkan auf eine Phase starker Eruptionen zusteuern, als langanhaltender Tremor auftrat, der praktisch den ganzen Tag durchgehend anhielt. Es blieb natürlich nicht beim Tremor, sondern es gab auch explosive Eruptionen, doch der ganz große Knall blieb aus.

Es stellt sich die Frage, was mit den magmatischen Fluiden passiert ist, die damals den starken Tremor auslösten. Sie könnten noch im Magmenkörper unter dem Popocatepelt gespeichert sein und differenziern, wobei sich das Magma abkühlt und chemisch verändert. Der vergleichsweise schache Tremor, der akutell registriert wird, signalisiert noch eine gewisse Magemenbewegung bzw. Aufstieg. So könnte die Ruhe der letzten Tage nur von kurzer Dauer sein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich tief im Krater wieder ein Dom biden wird. Normalerweise wird dieser durch die frequenten Explosionen klein gehalten, was nun weniger der Fall sein dürfte. Allerdings ist nicht bekannt, ob derzeit ein Dom wächst.

Der Alarmstatus des Popocatepetls steht weiterhin auf „Gelb Phase 2“ und der Aufstieg zum Gipfel ist verboten. Es gibt eine 12-Kilometer-Sperrzone um den Krater. Es besteht Steinschlag- und Lahargefahr.

Der Popocatepetl ist der aktivste Vulkan in Mexiko und liegt unweit der Hauptstadt. Ascheniederschlag beeinträchtigt die Gesundheit und den Alltag der Menschen in seinem Wirkugnskreis.

Mexiko: Hitzewelle lässt Affen verenden

Extreme Hitzewelle ließ in Mexiko Brüllaffen tot von den Bäumen fallen

Die seit Wochen anhaltende Hitzewelle in Teilen von Mexiko nimmt immer dramatischere Ausmaße an, unter denen nicht nur Menschen, sondern auch Tiere leiden. Laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ fand man im mexikanischen Bundesstaat Tabasco 85 Brüllaffen tot auf. Sie lagen unter ihren Bäumen, von denen sie offenbar herunterstürzten. Veterinäre begutachteten die toten Tiere und vermuten Hitzschlag als Todesursache. Zudem waren viele der Tiere dehydriert: Die ungewöhnliche Hitze geht mit einer Dürre einher und die Tiere finden nicht genug Trinkwasser. Bei Temperaturen von bis zu 45 Grad verdursten auch Affen schnell.

Freiwillige Helfer bargen die toten Affen und stellten nun Wassereimer auf und richteten Futterstellen ein. Brüllaffen machen ihrem Namen alle Ehre und sind für ihre lauten Rufe bekannt. Die in Mexiko vorkommenden Mantelbrüllaffen stehen sogar auf der „Roten Liste“ und sind vom Aussterben bedroht.

Tierschützer und Tierärzte haben inzwischen auch einige geschwächte Affen geborgen und versuchen, die fast verdursteten Tiere in einer Auffangstation aufzupäppeln. Biologe Gilberto Pozo sagte in einem Statement gegenüber der Presseagentur „AP“, dass die Tiere wie Äpfel von den Bäumen fielen. Innerhalb weniger Minuten starben viele Affen an Dehydrierung.

Seit März kamen in Mexiko mindestens 26 Menschen an den Folgen der Hitzewelle ums Leben. Mehrere Temperaturrekorde wurden neu aufgestellt. Selbst in der mexikanischen Hauptstadt schwitzen die Menschen unter der Hitzewelle. Obwohl sie in knapp 2000 m Höhe liegt, kletterte das Thermometer auf über 34 Grad.

Aufgrund des anthropogenen Klimawandels und des El-Niño-Phänomens steigen die Temperaturen weltweit und extreme Wetterereignisse nehmen zu. Es ist absehbar, dass die Klimaschutzmaßnahen zu spät kommen und vor allem die Unter- und Mittelschicht unverhältnismäßig stark belasten. Während sich wohlhabende Bürger kaum einschränken müssen, was ja Zweck vieler Teuerungen im Zuge der Klimaschutzmaßnahmen ist, müssen weniger finanziell Gutgestellte teils drastisch sparen. Beispiele, woran man das sehr gut sieht, sind Reisen und Autos: Viele Anbieter und Produzenten konzentrieren sich in ihren Angeboten ausschließlich an Wohlhabende, während die Angebote für die Breite der Bevölkerung schwinden. Sozialverträglichkeit sieht meiner Meinung nach anders aus!

Colima: Anhebung der Alarmstufe auf Gelb

Warnstufe am mexikanischen Vulkan Colima erhöht – Vulkanische Erdbeben registriert

Der mexikanische Vulkan Colima sorgt für Beunruhigung, da in den letzten Tagen eine leichte Zunahme der Seismizität festgestellt wurde. Vor zwei Tagen wurden vier hochfrequente Erschütterungen registriert, hinzu kamen genauso viele Erdrutsche. In der zweiten Maiwoche waren es sieben hochfrequente Beben und zwei Erdrutsche, wie einem Bulletin der Universität Colima zu entnehmen ist, die für die Überwachung des Vulkans zuständig ist. In dem Bericht ist auch von Explosionen die Rede, die sich offenbar tief im Schlot ereigneten und nur zu Dampfexhalationen führten. Vorsichtshalber wurde der Alarmstatus auf „Gelb“ erhöht. Andere Auffälligkeiten wie Bodendeformationen und erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß wurden offenbar nicht registriert. Es kann allerdings auch sein, dass keine entsprechenden Messungen durchgeführt wurden.

Die letzte größere Eruption des Vulkans Colima ereignete sich 2019. Der Vulkan neigt zur Dombildung, und in Zeiten mit einem aktiven Lavadom werden oft pyroklastische Ströme generiert, die ein großes Gefahrenpotenzial haben. Am Fuß des Vulkans befinden sich mehrere Avocado-Plantagen und kleinere Siedlungen, die im direkten Gefahrenbereich liegen. Auch die Stadt Colima ist nicht weit entfernt.

Die letzte größere Eruptionsphase mit Domwachstum und explosiver Aktivität ereignete sich zwischen 2014 und 2016. Damals kam es zu zahlreichen vulkanischen Blitzen in den Eruptionswolken, und ich hatte die Gelegenheit, dieses Phänomen einige Tage lang zu beobachten. Einer, der damals ständig vor Ort war, ist Sergio Tapiro, der für seine Fotos der vulkanischen Blitze bekannt wurde. Ihn hatte ich als Gast auf dem von ihm verwalteten Campingplatz kennengelernt. Heute sind mir wieder seine Fotos im Netz begegnet, als ich zu diesem Artikel recherchierte, und ich möchte euch eines seiner besten natürlich nicht vorenthalten. Vielleicht bekommt der Fotograf bald wieder die Gelegenheit, neue Ausbrüche zu dokumentieren.

Der Colima hat eine Höhe von etwa 3.850 Metern über dem Meeresspiegel und ist Teil des sogenannten Transmexikanischen Vulkangürtels, der sich quer durch Mexiko erstreckt. Neben dem Hauptvulkan gibt es in der Nähe auch einen inaktiven Vulkankegel namens Nevado de Colima, der etwa 4.260 Meter hoch ist und oft mit Schnee bedeckt ist.

Mexiko: Hitzewelle fordert Menschenleben

Ungewöhnliche Hitzewelle forderte in Mexiko Menschenleben – Auch Hauptstadt betroffen

In weiten Teilen von Mexiko ist es in diesen Tagen ungewöhnlich heiß: Lokal stieg das Thermometer auf über 50 Grad Celsius an und selbst in Mexiko City wurde am Donnerstag mit 34,3 Grad Celsius die höchste Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen des Nationalen Meteorologischen Dienstes gemessen. Was sich im ersten Blick als nicht sonderlich aufregend liest, stellt dennoch einen Rekord dar, weil die Hauptstadt des Lateinamerikanischen Landes in über 2200 Metern Höhe liegt.

Auch die Küstenregionen des Landes sind betroffen: Der bei Touristen beliebte Bundesstaat Yucatán am Golf von Mexiko meldete am Sonntag Temperaturen von über 45 Grad.

Berichten zufolge sind im nordöstlichen Bundesstaat San Luis Potosí zwischen Donnerstag und Samstag mindestens 24 Menschen an den Auswirkungen der Hitzewelle gestorben.

Die Generaldirektorin des Gesundheitsdienstes des Bundesstaates, Ymuri Vaca Avila, teilte mit, dass in der Region Huasteca in den letzten Tagen Temperaturen von über 50 Grad gemessen wurden.

Die Menschen in Mexiko suchen verzweifelt nach Möglichkeiten zur Abkühlung, Ein Problem der Hitzewelle ist, dass Klimaanlagen auf Volllast laufen und so die Stromnetzte an ihrer Belastungsgrenze gelangen. Landesweit kam es deshalb bereits zu Stromausfällen. Ein Problem, dass auch in den USA häufig auftritt, wenn es zu Hitzewellen kommt.

In den Gesundheitszentren wird ein alarmierender Anstieg von Patienten mit Hitzschlag-Symptomen verzeichnet. Ähnliche Fälle werden auch aus anderen Bundesstaaten wie Tamaulipas gemeldet.

Vor etwa einem Jahr forderte eine ähnliche Hitzewelle in Mexiko das Leben von 104 Menschen.

Doch nicht nur Mexiko wird derzeit von einer Hitzewelle heimgesucht: Besonders in einigen südostasiatischen Ländern geht es sehr heiß zu. In Thailand leiden die Menschen vielerorts ebenfalls unter extremen Temperaturen. Hier kletterte das Thermometer auf bis zu 52 Grad. Die thailändischen Behörden gehen von 61 Hitzetoten aus, was bereits jetzt doppelt so viele sind wie im letzten Jahr.

Neben Thailand schwitzt man auch in Vietnam und Kambodscha, während in anderen Teilen Asiens und in Südamerika gerade gegen Überflutungen gekämpft wird. Diesbezüglich in vorderster Front stehen Afghanistan und Brasilien.

Mexiko – Guatemala: Erdbeben Mw 6,4

Offshore-Grenzregion von Mexiko und Guatemala wurde von starkem Erdbeben schüttert

Datum 12.05.2024 | Zeit: 11:39:14 UTC | Lokation: 14.452 ; -92.363 | Tiefe: 75 km | Mw 6,4

Heute Mittag manifestierte sich vor der Küste des Grenzbereichs zwischen Mexiko und Guatemala ein Erdbeben der Magnitude 6,4. Das Epizentrum wurde 18 km südwestlich von Brisas Barra de Suchiate lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 75 Kilometern. Aufgrund der relativ großen Tiefe des Erdbebenherds wirkte sich der Erdstoß oberflächlich weniger stark aus. Auch Tsunamigefahr bestand nicht. Dennoch ist das Erdbeben von gewissem Interesse für uns, da der Domvulkan Santiaguito in relativer Nähe zum Epizentrum liegt. Auch die Vulkane Fuego und Pacaya liegen noch im Wirkungskreis des Erdbebens, das die Eruptionen der Feuerberge beeinflussen könnte.

Die Vulkanologen von INSIVUMEH bezeichnen die Aktivität des Santiaguitos als hoch: Der Dom wächst und es gehen Schuttlawinen und kurze pyroklastische Ströme ab. Mehrmals täglich kommt es zu explosiven Eruptionen, bei denen Aschewolken einige Hundert Meter hoch aufsteigen.

Vulkane in der Nähe des Epizentrums

Der Fuego eruptiert mit einer Frequenz von bis zu 10 Explosionen pro Stunde und fördert glühende Tephra bis zu 300 m hoch. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4800 m über dem Meeresspiegel und es kommt zu Abgängen von Schuttlawinen.

Der Payaca ist weitestgehend inaktiv und stößt nur Gaswolken aus. Sollte es eine Beeinflussung der vulkanischen Aktivität infolge des Erdbebens geben, dann wäre sie hier am auffälligsten. Natürlich könnten auch an den beiden anderen Vulkanen Eruptionen getriggert werden, die stärker als die aktuellen Ausbrüche sind. Beide Vulkane sind in der Lage, Paroxysmen zu erzeugen.

Vulkane und Erdbeben finden in dieser Region ihren Ursprung in der Kollision der Cocos-Platte mit der Karibischen Platte, wobei die Cocos-Platte subduziert wird. Bei diesem Prozess werden einerseits Spannungen aufgebaut, die sich in Erdbeben wie dem aktuellen entladen. Andererseits kommt es in größeren Tiefen zum partiellen Schmelzen des Mantelgesteins, so dass Magma entsteht, das an den Vulkanen eruptiert wird.

Mexiko: Erdbeben erschüttert Golf von Kalifornien

Erdbeben Mw 5,6 löst im mexikanischem Golf von Kalifornien viele Nachbeben aus

Datum 18.04.2024 | Zeit: 15:12:40 UTC | Lokation: 26.28 ; -110.43 | Tiefe: 13 km | Mw 5,6

Am Donnerstag wurde der Golf von Kalifornien von einem Erdbeben der Magnitude 5,6 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich nach Angaben des EMSC in einer Tiefe von 13 Kilometern. Das Epizentrum wurde 99 km südwestlich der mexikanischen Stadt Huatabampo festgestellt. Das Erdbeben löste zahlreiche Nachbeben aus, die einen beeindruckenden Cluster bilden.
Der Golf von Kalifornien trennt den Westen des mexikanischen Festlandes von der Halbinsel Baja California, die wegen ihrer fantastischen Landschaft bekannt ist, die von einer Halbwüste mit Granitfelsen geprägt ist, in der sich die Armleuchterkakteen heimisch fühlen. In den Buchten an der Pazifikküste versammeln sich im Frühjahr Grauwale, um ihren Nachwuchs zu gebären. Ein Spektakel, das Tausende Touristen zum Whale Watching anzieht. Mich fasziniert die Gegend auch wegen ihres Magmatismus, den man nicht nur am Granit erkennt, sondern der auch heiße Quellen hervorbringt. Wo so viel Magma im Untergrund steckt, dass Plutone entstehen können, kann der Vulkanismus nicht fern sein. Auf der Halbinsel gibt es mehrere holozäne Vulkane, doch von den meisten ist nicht bekannt, wann sie zuletzt eruptierten. Einen dieser Vulkane bildet die Isla Tortuga. Sie besteht aus einem flachen Schildvulkan im Golf von Kalifornien.

Tektonisch betrachtet manifestieren sich die aktuellen Erdbeben an der kontinentalen Naht zwischen dem Nordamerikanischen Kontinent und dem Pazifik. Die Störungszone ist als rechtsschiebende Transformstörung angelegt und setzt im Prinzip das Muster der bekannten San-Andreas-Störung fort. Im Norden des Mexicali-Tals verliert sich die Spur der San Andreas-Störung, um im Süden des Tals ein wenig nach Westen versetzt als Cerro Prieto-Störung wieder aufzutauchen. Diese Störung ist der Nordteil der segmentierten Störungszone, die dafür verantwortlich ist, dass sich die Cortez-See öffnet und die Baja California vom mexikanischen Festland abspaltet. Während die längen Segmente der Störungszone den Charakter einer Blattverschiebung aufweisen, werden die Enden der Segmente durch kurze divergente Störungen miteinander verbunden. In einigen Millionen Jahren könnte aus der Halbinsel eine Insel werden.