Spanien: Überflutungen in Valencia und Tarragona

Heftige Unwetter in Südostspanien: Rote Alarmstufe in Valencia und Tarragona

In den letzten 24 Stunden ist es erneut zu extreme Regenfälle im Südosten Spaniens gekommen, die zu schweren Überschwemmungen und zahlreichen Schäden geführt haben. Betroffen sind vor allem der Süden der Provinz Valencia sowie Teile von Tarragona. Die spanische Wetterbehörde AEMET warnte frühzeitig vor der außergewöhnlich starken Niederschlagslage und rief in mehreren Regionen die höchste Warnstufe „Rot“ für Unwetter aus.




Die Wetterlage wird durch eine sogenannte DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) verursacht, ein isoliertes Tiefdruckgebiet in höheren Luftschichten, das in Spanien häufig zu extremen Regenfällen im Herbst führt. Die aktuelle DANA, getauft auf den Namen „Alice“, sorgt für massive Luftfeuchtigkeit aus dem Mittelmeer, die auf die Gebirgszüge Valencias und Kataloniens trifft. In der Folge kam es zu starken Niederschlägen mit teilweise über 400 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden, insbesondere in der Region Terres de l’Ebre in Tarragona.

Die Folgen der Unwetter sind schwerwiegend: Mindestens 18 Menschen wurden verletzt, eine Person davon schwer. Straßen verwandelten sich in reißende Ströme und Unterführungen standen unter Wasser. Gleise im Raum Valencia wurden überflutet, und der Zugverkehr zwischen Gandia und Xeraco musste eingestellt werden. In Tarragona gingen bei den Rettungsdiensten über 400 Notrufe ein.

Die Landwirtschaft leidet ebenfalls stark: Bauernverbände berichten von erheblichen Schäden an Olivenhainen, Zitrusplantagen und Gemüsefeldern, insbesondere in der Provinz Tarragona, wo die Erntezeit in vollem Gange ist. Katastrophenschutzbehörden haben in Valencia die Situación 1 des Hochwasserplans aktiviert, und Bürger erhielten über das Es-Alert-System Warnungen, Flussquerungen zu meiden und sich von Überschwemmungszonen fernzuhalten.

Meteorologen betonen, dass die außergewöhnliche Intensität der Niederschläge typisch für DANA-Ereignisse ist, die im Herbst auftreten, wenn warme, feuchte Luft aus dem Mittelmeer auf kältere Luftmassen im Landesinneren trifft. Solche Wetterlagen können binnen Stunden zu lebensgefährlichen Überflutungen führen, weshalb Behörden und Bevölkerung eng zusammenarbeiten müssen.

Spanien: Unwetter suchte Balearen heim

Unwetter auf den Balearen führte zu Überflutungen und Stromausfällen – Flughafen von Ibiza gesperrt

Der Jahrhundertsturm „Alice“, der infolge einer DANA-Depression entstand und seit Tagen im spanischen Mittelmeerraum wütet, hat gestern die Balearen und vor allem Ibiza mit voller Wucht getroffen. Heftige Regenfälle, überflutete Straßen, Strom- und Flugausfälle und massive Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben zwangen die Behörden, weitreichende Notfallmaßnahmen zu ergreifen. Auf Ersuchen der Balearenregierung entsandte das spanische Verteidigungsministerium am Samstagabend die Militärische Notfalleinheit (UME) auf die Insel Ibiza, um bei den Aufräumarbeiten und dem Schutz der Bevölkerung zu helfen. 

Überflutung Ibiza

Die Katastrophenschutzbehörde aktivierte das Warnsystem „Es-Alert“ und verschickte Notfallmeldungen an alle Mobiltelefone auf Mallorca, Ibiza und Formentera. Darin wurden die Bewohner aufgefordert, Sturzbäche, Flüsse und überschwemmte Gebiete zu meiden sowie tiefliegende Bereiche und Keller nicht zu betreten. Wer sich bereits in gefährdeten Zonen aufhielt, sollte sich in höhere Stockwerke begeben. Die staatliche Wetterbehörde Aemet warnte vor Niederschlagsmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in nur einer Stunde – und bis zu 100 Litern innerhalb von vier Stunden.

Auf Ibiza sorgte der Regen für Chaos: Der Flughafen stellte den Flugbetrieb ein, wovon zum Start der Herbstferien in mehreren Bundesländern auch deutsche Urlauber betroffen waren. Die Flughafenstraße blieb über Stunden gesperrt, weswegen Reisende im Flughafen festsaßen. Teile der Umgehungsstraßen EI-10 und EI-20 waren nur eingeschränkt befahrbar. Der öffentliche Nahverkehr wurde in mehreren Zonen eingestellt, der zentrale Busbahnhof CETIS war nicht erreichbar. Der Stadtrat von Ibiza entsandte ein Sonderteam aus zwanzig Polizisten und Katastrophenschutzkräften, um überflutete Bereiche abzusichern und den Verkehr zu regeln.

Trotz der dramatischen Wetterlage wurden keine Verletzten gemeldet. Allerdings kam es zu zahlreichen Stromausfällen auf den Inseln. Am schlimmsten traf es Formentera, wo nach einem Blitzeinschlag 576 Haushalte betroffen waren. Während die kleineren Störungen auf Ibiza und Mallorca schnell behoben werden konnten, dauern die Reparaturarbeiten auf den übrigen Inseln an.

Die Präsidentin der Balearen, Marga Prohens, koordinierte die Maßnahmen gemeinsam mit der Katastrophenschutzleitung und kündigte eine erneute Sitzung des Krisenstabs für Sonntagmorgen an. Die orangefarbene Wetterwarnung blieb für alle Inseln bis in die Abendstunden bestehen.

„Alice“ kam nur wenige Tage nach dem Sturm „Gabrielle“, der auf Ibiza Rekordregenmengen von 254 Litern pro Quadratmeter hinterlassen hatte. „Die Stürme zeigten, wie anfällig die Balearen für Starkregen und Überschwemmungen sind – und wie wichtig eine gut koordinierte Notfallreaktion in Zeiten zunehmender Wetterextreme geworden ist.

Spanien: Erneut schwere Unwetter am Mittelmeer

Unwetter infolge von DANA-Tief Alice sorgen für Überflutungen in Alicante und Muria

Das isolierte DANA-Höhentief „Alice“ hat seit vorgestern in mehreren Regionen im Südosten Spaniens massive Regenfälle und weitreichende Überschwemmungen ausgelöst. Besonders betroffen sind die beliebten Urlaubsregionen um Alicante und Murcia, wo die spanische Wetterbehörde AEMET die Alarmstufe Rot aktivierte.

In den letzten Tagen kam es zu heftigen Gewittern mit stundenlangen Starkregen und dem Einschlag von Blitzen. Nach Angaben der AEMET fielen innerhalb von nur 12 Stunden in den Unwetterregionen bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter. Das sind Mengen, die sonst einem gesamten Monat entsprechen. In einigen Küstengebieten, etwa rund um das Kap La Nao, könnten die Gesamtniederschläge 250 bis 300 l/m² überschreiten. Auch im Hinterland von Alicante wurden innerhalb weniger Stunden mehr als 50 l/m² registriert.

Meteorologen führen die Intensität des Ereignisses auf die Kombination kalter Höhenluft mit feuchtwarmer Mittelmeerluft zurück, die über dem westlichen Mittelmeer ein nahezu stationäres Tiefdrucksystem bildete. Dadurch entstehen sogenannte Konvektionszonen, die extrem lokale, aber sehr ergiebige Niederschläge auslösen.

Die Auswirkungen sind gravierend: In der Region Murcia mussten laut der Notrufzentrale mehr als 160 Einsätze gefahren werden: Menschen, die von den Wassermassen in Autos oder ihren Wohnungen eingeschlossen waren, bedurften schneller Hilfe. In Cartagena und Los Alcázares kam es zu Evakuierungen, nachdem mehrere zuletzt ausgetrocknete Flussläufe (Rambla) über die Ufer traten. Ein Lieferwagen wurde in der Rambla de Beniaján von den Fluten mitgerissen.

Die militärische Notfalleinheit wurde in der Nacht entsandt, um überflutete Gebiete zu sichern und Pumpmaßnahmen durchzuführen. Wichtige Überlandstraßen mussten gesperrt werden.

Auch auf den Balearen sorgt DANA „Alice“ für Unruhe: Auf Ibiza und Formentera gelten Unwetterwarnungen der Stufe Orange, mit erwarteten Regenmengen von bis zu 100 l/m² in zwölf Stunden und kräftigen Gewittern.

Die AEMET warnt davor, dass die Lage bis Montag instabil bleibt. Besonders gefährdet seien Tiefebenen und Küstenzonen, wo Sturzfluten jederzeit möglich sind. Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, Wasserläufe zu meiden, Reisen einzuschränken und sich über offizielle Kanäle über die aktuelle Lage zu informieren. Und das, wo bei uns die Herbstferien begonnen haben und sich viele Reisende auf den Weg nach Spanien machen. Bleibt wachsam und vorsichtig!

DANA- Wetterlagen sind für den Herbst im westlichen Mittelmeerraum typisch, treten in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels aber immer häufiger auf und bringen auch größere Regenmengen mit sich, als es früher der Fall war. Zudem entdeckten Klimaforscher nun einen weiteren Effekt, der sich beschleunigend auf den Wandel auswirkt: Durch die warmen Meere lösen sich tiefe Regenwolken in einigen Erdregionen immer schneller auf, wodurch sich der Rückstrahleffekt der Wolken verringert. In der Höhe bilden sich dagegen dünne Schleierwolken, die Wärmestrahlung in der Atmosphäre einschließen. Dadurch kommt es zu einer weiteren Beschleunigung der Erderwärmung.

Vietnam: Starke Überflutungen in der Hauptstadt Hanoi

Schwere Überflutungen in Nordvietnam: Rekordfluten setzen Städte unter Wasser

Nur eine Woche nachdem Taifun Bualoi Vietnam heimgesucht hat und 56 Menschenleben kostete, wurde das Land erneut von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht, die diesmal vom Taifun Matmo ausgelöst wurden. Da der Boden vom vorangegangenen Taifun noch mit Wasser durchtränkt war, summierten sich die Wassermassen und es entstanden die schlimmsten Überflutungen seit Jahrzehnten.  Besonders betroffen sind die Hauptstadt Hanoi sowie die nördlichen Provinzen Thai Nguyen, Lang Son und Cao Bang. Tausende Menschen saßen in ihren Häusern fest, während andere gezwungen waren, vor den steigenden Fluten zu fliehen. Nach Angaben der Behörden kamen mindestens acht Menschen ums Leben, fünf werden noch vermisst.

In der Stadt Thai Nguyen, rund 80 Kilometer nördlich von Hanoi, reichte das Hochwasser bis zu den Dächern von Autos und Gebäuden. Ganze Straßenzüge standen unter Wasser, der Verkehr und das öffentliche Leben kamen zum Erliegen, und in mehreren Vierteln brach die Stromversorgung zusammen. Schulen mussten schließen, während Flüge von und zum internationalen Flughafen Noi Bai gestrichen wurden.

Staatliche Medien berichteten, dass Vietnam an mehreren Flüssen im Norden die höchsten Pegelstände seit fast 40 Jahren verzeichnete. Die Flüsse Bang, Thuong und Trung erreichten zwischen dem 7. und 8. Oktober Rekordwerte, während der Cau-Fluss in Thai Nguyen über einen Meter höher stieg als der bisherige Höchststand. Besonders kritisch war die Lage in der Grenzregion zu China, wo der Trung-Fluss fast zwei Meter über dem früheren Rekordpegel lag.

Das vietnamesische Militär mobilisierte rund 30.000 Einsatzkräfte, Tausende Boote und mehrere Hubschrauber, um Hilfsgüter wie Trinkwasser, Lebensmittel und Schwimmwesten in die überfluteten Gebiete zu bringen. Mehr als 200 Familien mussten evakuiert werden, nachdem ein Damm des Wasserkraftwerks Bac Khe 1 in der Provinz Lang Son gebrochen war. Der Einsturz verursachte Schäden in Millionenhöhe und überflutete angrenzende Gemeinden.

Bereits die Flutkatastrophe der letzten Woche richtete enorme Schäden an, die mit mehr als 700 Millionen US-Dollar veranschlagt werden.

Klimaforscher führen die zunehmende Häufigkeit und Intensität solcher Extremereignisse auf den menschengemachten Klimawandel zurück, der Taifune in Südostasien immer zerstörerischer werden lässt. Die Taifun-Saison in Vietnam fällt dieses Jahr besonders stark aus und Meteorologen gehen davon aus, dass sie sich bis in den Januar hineinziehen könnte. Normalerweise beginnt sie im Mai und endet im November.

Schwere Unwetter in der Himalaya Region setzten Bergsteiger fest

Unwetter im Himalaya: Regenfluten in Indien und Nepal, Schneesturm am Mount Everest

Schwere, monsunbedingte Unwetter mit Starkregen haben in den vergangenen Tagen Teile des Himalaya getroffen. In Nordostindien und Nepal forderten Überschwemmungen und Erdrutsche mindestens 64 Todesopfer, während auf der tibetischen Seite des Mount Everest ein Schneesturm rund tausend Menschen einschloss. Meteorologen sehen in den Ereignissen zwei Ausprägungen desselben Wettersystems infolge eines außergewöhnlich späten und intensiven Monsuns.
Im indischen Bundesstaat Westbengalen kamen im Teeanbaugebiet Darjeeling nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen ums Leben, als Sturzfluten und Erdrutsche Häuser und Straßen mit sich rissen. Brücken wurden zerstört, der Verkehr in mehreren Bergtälern unterbrochen.

Nepal

Auch das Nachbarland Nepal wurde schwer getroffen. Seit Freitag regnet es dort ununterbrochen. Besonders starke Regenfälle gingen im östlichen Distrikt Ilam nieder, wo 37 Menschen bei Erdrutschen starben. Insgesamt kamen im Land mindestens 44 Menschen ums Leben, mehrere gelten als vermisst. Rettungsteams haben die betroffenen Gebiete erreicht, doch viele Straßen sind blockiert. Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer, darunter der mächtige Koshi, dessen Wasserstände weit über der Gefahrenmarke liegen. Alle 56 Schleusentore des Koshi-Staudamms mussten geöffnet werden, um den Druck zu mindern.

Selbst die Hauptstadt Kathmandu blieb nicht verschont: überflutete Straßen und Stromausfälle prägten am Wochenende das Bild der sonst geschäftigen Metropole.

Nur wenige hundert Kilometer nördlich, jenseits der Grenze, zeigte sich das Unwetter in anderer Gestalt. Auf 4.900 Metern Höhe am Mount Everest löste dieselbe feuchte Luftmasse, die im Süden Regen brachte, einen massiven Schneesturm aus. Rund tausend Bergsteiger und Touristen wurden in ihren Lagern auf der tibetischen Seite eingeschlossen, teils in beschädigten Zelten und bei eisigen Temperaturen. Zufahrtsstraßen sind verschneit, der Zugang zu den Basiscamps derzeit blockiert. Anwohner und Rettungskräfte versuchen die Wege zu Räumen und zu den abgeschnittenen Bergsteigern zu gelangen.

Meteorologen führen die extremen Bedingungen auf ein spätes Monsuntief zurück, das ungewöhnlich weit nach Norden zog und dort auf kalte Höhenluft traf. Während in tieferen Lagen der Regen zu Erdrutschen führte, verwandelte sich die Feuchtigkeit in großer Höhe in Schnee – mit fatalen Folgen für Expeditionen am „Dach der Welt“.

Die Kombination aus verspätetem Monsun und überdurchschnittlich warmen Meeresoberflächen im Golf von Bengalen habe den Sturm zusätzlich verstärkt. Der Himalaya, so zeigen die aktuellen Ereignisse, bleibt ein empfindlicher Schauplatz der Klimadynamik.

Bulgarien: Tote durch Unwetter

Drei Tote durch Überflutungen in Bulgarien – Schneestürme legen Teile des Balkans lahm

Sintflutartiger Regen und Schneefälle in Höhenlagen haben in Bulgarien und weiten Teilen des Balkans in den vergangenen Tagen schwere Schäden angerichtet. Besonders betroffen war die Schwarzmeerküste im Südosten Bulgariens, wo drei Menschen ums Leben kamen.

Nach Angaben der Behörden wurden zwei Rettungskräfte im Ferienort Elenite von den Fluten überrascht und starben, als sie versuchten, auf Hilferufe zu reagieren. Ein drittes Opfer kam ums Leben, nachdem es in einem überfluteten Keller eingeschlossen war. Die Wassermassen verwüsteten Teile der Region: Fahrzeuge und Boote wurden ins Meer gerissen und fortgespült, während Häuser und Touristenanlagen überflutet wurden.

Infolge der anhaltenden Regenfälle riefen die Behörden in mehreren Städten entlang der Küste den Notstand aus. Schulen mussten schließen, der öffentliche Nahverkehr kam zum Erliegen, und zahlreiche Straßen wurden unpassierbar. In beliebten Urlaubsorten stand das Wasser ebenfalls hoch, wodurch die touristische Infrastruktur am Ende der Saison schwer getroffen wurde. Bereits im vergangenen Jahr war dieselbe Region von schweren Überschwemmungen heimgesucht worden.

Die bulgarische Marine entsandte Spezialteams mit Booten, um nach Vermissten zu suchen und Evakuierungen zu unterstützen. Politiker versprachen schnelle Hilfen und die Entsendung von weitere Einsatzkräften.

Während im Süden des Landes der Regen tobte, waren nördliche und bergige Regionen von frühem Winterwetter betroffen. Im Balkangebirge fielen große Schneemengen, der zu massiven Stromausfällen führte. Viele Dörfer blieben ohne Stromversorgung, in einigen Gemeinden fiel zusätzlich die Wasserversorgung aus. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und beschädigten Stromleitungen, auch der Bahnverkehr war durch zerstörte Oberleitungen stark beeinträchtigt.

Ähnliche Szenen spielten sich in Serbien und Bosnien ab. In höheren Lagen fiel bereits mehr als ein halber Meter Schnee, was für den Oktoberanfang ungewöhnlich ist. In Serbien wurden mehrere Gemeinden von der Strom- und Trinkwasserversorgung abgeschnitten. In Bosnien mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden, während die Behörden Autofahrer zu besonderer Vorsicht mahnten und an die ab November geltende Winterreifenpflicht erinnerten.

Meteorologen erklärten, dass ein Tiefdrucksystem über dem Mittelmeer die Extremwetterlage mit ausgelöst habe, indem es feuchte Luftmassen nach Südosteuropa lenkte und diese auf kältere Luft aus dem Norden trafen.

Auch in Deutschland droht dieser Tage Ungemach: Über dem Atlantik kam es zur Bombogenese eines Orkans, dessen Ausläufer das Wetter bei uns bestimmen.

Spanien: Unwetter erreichen Küstenregion Valencia

Heftige Unwetter erreichen spanische Mittelmeerküste und setzen Valencia und Aragón unter Wasser

Nachdem vorgestern bereits Saragossa überflutet wurde, erreichten die Starkregen produzierenden Ausläufer des einstigen Tropensturms Gabrielle die spanische Ostküste rund um Valencia. Die Stadt sowie Teile Aragoniens und Kataloniens sind von den schweren Unwettern getroffen worden. Die Regenfälle brachten binnen weniger Stunden enorme Wassermengen mit sich. Die nationale Wetterbehörde AEMET rief für mehrere Regionen die zweithöchste Warnstufe Orange und zeitweise sogar Rot aus.

Besonders betroffen ist die Region Valencia. Innerhalb von zwölf Stunden fielen dort stellenweise über 180 Liter Regen pro Quadratmeter. Lokale Wetterstationen meldeten in Orten wie Gandía sogar mehr als 350 Liter Niederschlag. Flüsse und Trockenflüsse traten über die Ufer, in Aldaia etwa der Barranco de la Saleta am Bonaire-Damm.

Besonders dramatisch war die Lage in einigen Gemeinden westlich von Valencia, wo die Sierra Calderona in die Küstentiefebene übergeht. Dort, wo es noch ein steiles Gefälle am Fuß der Berge gab, kam es zu Sturzfluten. Sie verwandelten Straßen in reißende Wildbäche, die auch Autos mitrissen.

Die Wassermassen legten Teile des öffentlichen Verkehrs lahm. Mehrere Metro- und Straßenbahnlinien konnten nicht mehr fahren, auf einzelnen Streckenabschnitten wurde der Schienenverkehr vollständig eingestellt. Zahlreiche Vororte Valencias waren zeitweise nur noch mit Bussen erreichbar. Auch auf den Straßen herrschte Chaos: Nach Angaben der Verkehrsbehörde DGT waren allein in den Provinzen Valencia und Castellón acht wichtige Verbindungen blockiert. Das öffentliche Leben kam größtenteils zum Erliegen.

Die Regionalregierung reagierte mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen. Schulen, Universitäten und Kindergärten blieben geschlossen, in vielen Fällen wurde auf Online-Unterricht umgestellt. Auch Parks, Bibliotheken und Friedhöfe wurden gesperrt. Die Bevölkerung erhielt über das staatliche Warnsystem ES-Alert SMS-Nachrichten direkt aufs Handy, um vor den Gefahren durch Sturzfluten und Überschwemmungen gewarnt zu werden.

Weitere Regenfälle erwartet

Meteorologen warnen, dass sich die Lage noch zuspitzen könnte, denn der ehemalige Tropensturm traf auf die als DANA bekannte Wetterlage, die im westlichen Mittelmeerraum besonders im Herbst auftritt. Laut Prognosen sind in den kommenden Stunden lokal bis zu 450 Liter Regen pro Quadratmeter möglich – ein Extremwert, der schwerste Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen auslösen könnte.

Rückblick: Katastrophe mit vielen Toten im Vorjahr

Die aktuellen Ereignisse rufen Erinnerungen an die verheerende Unwetterserie im Herbst 2024 wach, als in der Region Valencia mehr als 230 Menschen ums Leben kamen. Auch wenn die Behörden diesmal schneller reagiert haben, bleibt die Sorge groß, dass sich die Situation erneut zu einer Katastrophe entwickeln könnte.

Saragossa: Starke Unwetter verursachten Überflutungen

Saragossa versinkt im Regen: starke Überschwemmungen nach heftigen Unwettern

In weiten Teilen der spanischen Provinz Saragossa und der gleichnamigen Stadt kam es am Sonntagabend nach lange anhaltenden Unwettern mit Starkregen zu schweren Überschwemmungen. Betroffen waren zahlreiche Gemeinden wie Cuarte de Huerva, Cadrete, La Puebla de Alfindén und La Muela. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse, Keller und Garagen liefen voll Wasser, und Fahrzeuge standen bis zu den Fenstern im Wasser. Besonders hart getroffen wurde der Stadtteil Valdespartera, in dem binnen weniger Stunden über 74 Liter Regen pro Quadratmeter niedergingen.

Die Feuerwehr von Saragossa registrierte mehr als 100 Einsätze allein in der Stadt, in den Notrufzentralen gingen fast 1700 Hilferufe ein. In María de Huerva mussten rund 200 Menschen evakuiert werden, teils wegen Überflutungen, teils aufgrund eines Gaslecks. In Cuarte de Huerva verbrachten etwa 50 Anwohner die Nacht im Rathaus, da ihre Häuser nicht mehr bewohnbar waren. Auch ein Bus mit circa 30 Personen kam nahe der Ciudad Deportiva in Saragossa nicht mehr weiter. Der Straßenbahnverkehr wurde teilweise eingestellt und mehrere Landstraßen waren temporär gesperrt. Auch die Stromversorgung war in einigen Gebieten unterbrochen.

Videos und Fotos zeigen, wie sich die Straßen in reißende Flüsse verwandelten und nicht nur Unrat und Müllcontainer mit sich rissen, sondern auch Autos. Als das Wasser heute zurückwich, blieb brauner Schlamm zurück.

Meteorologen führen das extreme Wetter auf eine DANA – eine Depresión Aislada en Niveles Altos – zurück. Dabei handelt es sich um eine isolierte Tiefdruckzone in höheren Luftschichten, die sich nur langsam bewegt und über Stunden oder sogar Tage hinweg heftigen Regen auf ein Gebiet bringt. Die DANA sorgt dafür, dass lokal extreme Regenmengen fallen, die Boden und Kanalisation nicht aufnehmen können. In Saragossa und Umgebung ist dieser Effekt durch die vielen Barrancos (Trockenflüsse), die bei Starkregen schnell über die Ufer treten, besonders gefährlich.

Die Überschwemmungen in Saragossa hängen eng mit der Topografie der Region und dem lokalen Flusssystem zusammen. Die Stadt liegt auf der flachen Ebene des Ebrobeckens, wodurch Regenwasser nur langsam abfließt. Zwar trat der Ebro selbst derzeit nicht über die Ufer, doch kleinere Nebenflüsse wie die Huerva und die lokalen Barrancos, darunter der berüchtigte „Barranco de la Muerte“, führten durch die extremen Regenmengen zu schnellen Überflutungen. Die Kombination aus heftigen Niederschlägen, flacher Landschaft und konzentrierten Wasserläufen erklärt, warum Straßen, Keller und Wohngebiete in kurzer Zeit unter Wasser standen und die Stadt vor große Herausforderungen stellte.

Meteorologen und Behörden beobachten die Lage weiterhin genau. Die Unwetterfront zieht nach Osten, Richtung Valencia und Katalonien, und es besteht die Gefahr, dass weitere Gebiete von Überflutungen betroffen werden. In Valencia werden bis zu 200 Liter Niederschlag erwartet. In der flachen Küstenebene besteht eine besonders hohe Überflutungsgefahr.

Der Vorfall erinnert stark an die katastrophalen Überschwemmungen im Oktober 2024, als eine ähnliche DANA in der Region Valencia wütete. Damals kamen über 200 Menschen ums Leben, tausende verloren ihr Zuhause, und ganze Stadtteile standen unter Wasser. Experten warnen, dass solche Wetterlagen durch den Klimawandel in Zukunft häufiger und intensiver auftreten könnten. Die aktuelle Situation in Saragossa zeigt erneut, wie anfällig städtische und ländliche Gebiete in Spanien für extreme Niederschläge und Sturzfluten sind.

USA: Sturzflut in Arizona verursacht Überflutungen

Sturzflut in Arizona verursacht verheerende Überschwemmungen in Globe: Vier Tote und hoher Sachschaden

In den Staaten wütet nicht nur ein außer Kontrolle geratener Präsident und baut eine der bedeutendsten Demokratien der Welt in eine faschistische Diktatur um (was ich als bekennender USA-Fan nicht nur bedrohlich, sondern auch sehr bedauerlich finde), sondern es kommt auch weiterhin zu heftigen Unwettern, wie vorgestern in Arizona. In der historischen Bergbaustadt Globe – östlich von Phoenix gelegen – haben schwere Gewitter Sturzfluten und Überschwemmungen ausgelöst, die mindestens vier Menschenleben forderten und zu erheblichen Schäden geführt haben.

Am Freitag fielen innerhalb von 24 Stunden etwa 64 Millimeter Regen, was die ohnehin schon anfällige Infrastruktur überforderte. Drei der Todesopfer wurden in Globe gefunden: Eine Person befand sich noch in einem Fahrzeug, zwei weitere wurden von den Wassermassen mitgerissen. Ein viertes Opfer wurde am Samstagmorgen in einem Vorort von Phoenix entdeckt, nachdem sein Fahrzeug in den Fluten steckengeblieben war.

Die Überschwemmungen führten zu einer gefährlichen Situation, als etwa 1.000 Propangasflaschen aus einem Verteilzentrum in der Innenstadt von Globe weggeschwemmt wurden. Da einige Gasflaschen leck schlugen und Gas ausströmte, gab es ein hohes Explosionsrisiko. Auf Gefahrengut spezialisierte Einsatzkräfte wurden mobilisiert und in die Krisenregion geschickt.

Die Topografie der normalerweise trockenen Region der Pinal Mountains verstärkte die Auswirkungen der Überschwemmungen, besonders in der Nähe von Flussläufen, die hier oft ausgetrocknet sind. Die starken Regenfälle führten zu einem raschen Anstieg des Wasserpegels, der die natürlichen Abflüsse überforderte. Infolge der Schäden rief der Stadtrat von Globe den Notstand aus, um zusätzliche Ressourcen für die Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen bereitzustellen. Die Arizona-Nationalgarde wurde mobilisiert, und Unterstützungskräfte aus benachbarten Bundesstaaten trafen ein.

Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, das betroffene Gebiet zu meiden, um die laufenden Such- und Rettungsoperationen nicht zu behindern. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage deutet auf überwiegend sonniges Wetter hin, was den Einsatzkräften bei den Aufräumarbeiten zugutekommen dürfte.

Die Ereignisse in Globe erinnern an frühere Überschwemmungen in der Region, wie die verheerenden Überschwemmungen von 2017 in Payson, Arizona, die durch ähnliche klimatische Bedingungen und geographische Gegebenheiten verursacht wurden.

Globe liegt am Rand einer der größten Kupferminen Arizonas. Im Miami-Globe-Mining-District wird seit mehr als 100 Jahren Bergbau betrieben, was natürlich die Hydrologie der Region weiter beeinflusst. Östlich von Globe liegt der Ort Peridot, bei dem der eine oder andere Vulkan-Kenner aufhorchen dürfte. Die Peridot Mesa ist eine der wenigen kommerziell genutzten Peridot-Lagerstätten weltweit. Das Gestein stammt aus basaltischen Lavaflüssen; Peridot tritt dort als Einsprengling in Form von Kristallen auf.