Sumatra: Überflutungen und Erdrutsche durch Monsun

Sturzfluten und Erdrutsche im Norden von Sumatra: Vier Tote in Zentral-Tapanuli

Schwere Sturzfluten und Erdrutsche haben Anfang der Woche weite Teile der Westküste Nordsumatras getroffen und in mehreren Regionen massive Schäden verursacht. Besonders betroffen waren die Regierungsbezirke Tapanuli, Sibolga und Mandailing Natal. Ganze Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem wichtige Verkehrswege und Teile der Nationalstraße aufgrund von Schlammströmen, umgestürzten Bäumen und zerstörten Brücken unpassierbar wurden. In Zentral-Tapanuli kamen vier Menschen ums Leben, nachdem ein Erdrutsch im Dorf Mardame ein Wohngebiet verschüttete.




Starkregen ließ Gewässer über die Ufer treten, überflutete Tausende Häuser und setzte zahlreiche Dörfer unter Wasser. Lokale Behörden berichteten von Sturzfluten mit reißender Strömung, die Haustrümmer, Baumstämme sowie Fahrzeuge mit sich rissen. In einigen Gebieten reichte das Wasser bis an die Dächer der Häuser. Erdrutsche blockierten zudem an mehreren Stellen die Hauptverkehrswege, wodurch Fahrzeuge im Schlamm eingeschlossen wurden und die Rettungsarbeiten erschwert waren. In den sozialen Medien geteilte Bilder zeigen eine zerstörte Brücke und dokumentieren dramatische Momente, als ein Erdrutsch in das Dorf Dorf Mardame einfiel.

Einsatzkräfte der Lokalregierung arbeiteten gemeinsam mit Soldaten, Polizeieinheiten und Teams der nationalen Such- und Rettungsbehörde daran, Bewohner aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Besonders exponierte Haushalte wurden mit Spezialfahrzeugen in provisorische Unterkünfte gebracht. Währenddessen schätzen die Behörden, dass Tausende Gebäude von den Sturzfluten direkt betroffen sind. Die genaue Schadensbilanz ist jedoch noch unklar, da einige Regionen weiterhin schwer zugänglich bleiben.

Erschwerend kommt hinzu, dass Mobilfunk- und Datenverbindungen in Zentral-Tapanuli und benachbarten Gebieten seit Dienstagnachmittag komplett ausgefallen sind. Teams der Provinzregierung Nord-Sumatras konnten die Region bislang nicht erreichen, weil Erdrutsche und anhaltender Starkregen die Zufahrtsstraßen blockieren.

Meteorologen führen die extremen Niederschläge auf die derzeitige Hauptregenzeit, ungewöhnlich warme Meeresoberflächentemperaturen und eine besonders instabile Atmosphäre zurück. Diese Faktoren sorgen für eine erhöhte Feuchtigkeitszufuhr und begünstigen die Bildung heftiger Gewitterzellen entlang der Westküste Sumatras. Lokale Wetterphänomene wie sogenannte Sumatra-Squalls verstärken die Intensität der Niederschläge zusätzlich.

Die Behörden bereiten sich auf weitere Regenfälle vor und warnen, dass weitere Erdrutsche in den kommenden Tagen nicht ausgeschlossen sind.

Italien: Unwetter in Neapel legt Verkehr lahm

Heftiges Unwetter in Neapel: Überschwemmungen, Verkehrschaos und Warnstufe Orange

Neapel und zahlreiche Gemeinden der Umgebung stehen derzeit unter dem Einfluss eines schweren Unwetters, das seit Tagen für Überschwemmungen, Erdrutsche und signifikante Verkehrsbehinderungen sorgt. Die anhaltenden Regenfälle haben Straßen überflutet, Hangrutschungen ausgelöst und in mehreren Stadtteilen zu gefährlichen Situationen geführt. Besonders betroffen sind die Küstenabschnitte zwischen Sorrent und Amalfi, wo seit Samstag immer wieder Erdrutsche und Schlammlawinen gemeldet werden. Auch in Posillipo stürzte eine Mauer ein und Steine blockierten die Fahrbahn und beschränkten die Zufahrt zu einzelnen Häusern.

Neapel

Die Lage spitzte sich am Montag weiter zu, als der Zivilschutz für weite Teile Kampaniens die Warnstufe Orange ausrief. Diese gilt ab Montagabend für 24 Stunden und betrifft verschiedene Zonen, darunter die gesamte Stadt Neapel, die vorgelagerten Inseln Capri, Procida und Ischia, das Vesuvgebiet sowie große Teile der sorrentinischen Halbinsel. Für die übrigen Gebiete bleibt die Warnstufe Gelb bestehen. Mit kräftigen Schauern, teils intensiven Gewittern sowie stürmischen Südwestwinden rechnen die Behörden bis Dienstagabend. Auch eine aufgewühlte See und mögliche Sturmfluten werden erwartet.

Aus den Grabungsstätten Herculaneum und Pompeji liegen noch keine Meldungen über evtl. Unwetterschäden vor, doch die Ruinen sind teilweise ungeschützt und es kommt immer wieder zu Unwetterschäden.

Die Regenfälle treffen auf eine Region, die ohnehin durch mehrere Naturgefahren geprägt ist. Erst am Wochenende brachte ein plötzlicher Temperatursturz Schnee auf den Vesuv – ein seltenes, aber nicht beispielloses Ereignis zu dieser Jahreszeit. Während am Vulkan selbst keine Beeinflussungen entstanden, verstärken die winterlichen Bedingungen die Herausforderungen für Einsatzkräfte und Bevölkerung.

Die Campi Flegrei stehen ebenfalls unter Beobachtung: Zwar gibt es keine Hinweise, dass das aktuelle Unwetter direkte Auswirkungen auf das seismisch aktive Gebiet hatte, doch bleibt die Möglichkeit bestehen, dass der hohe Wassereintrag ins Hydrothermalsystem phreatische Explosionen begünstigt.

Der Katastrophenschutz ruft die Bevölkerung auf, unnötige Fahrten zu vermeiden und in den kommenden Stunden besonders vorsichtig zu sein. Die Lage bleibt angespannt – und eine nachhaltige Wetterberuhigung ist vorerst nicht in Sicht.

Italien: Starke Unwetter in Genua

Heftige Unwetter verursachen Schäden und Überschwemmungen in Genua und Umgebung

Am Samstag haben anhaltender Starkregen und schwere Sturmböen in der norditalienischen Region Ligurien, insbesondere in und um die Stadt Genua, starke Schäden verursacht. Ein vermeintlicher Tornado – den ich eher für eine Fallwindböe halte –, der im Hafengebiet von Pra’ mehrere Container zum Umstürzen brachte und ein Lagerhaus beschädigte, verstärkte die Unwetterlage zusätzlich. Der nahegelegene Bach Fegino trat infolge der starken Regenfälle über die Ufer, was Einsätze von Feuerwehr, Zivilschutz und Polizei erforderlich machte.

Genua

Besonders betroffen ist der Westen Genuas. In Pegli brach eine Stützmauer in der Via Nicoloso da Recco ein und beschädigte dabei mehrere geparkte Fahrzeuge. In der Folge kam es zu vorübergehenden Unterbrechungen der Gas- und Stromversorgung. Im Stadtteil Sestri Ponente führte der Sturm zu weiteren Schäden, unter anderem riss der Wind das Dach eines Lagerhauses des städtischen Abfallentsorgers ab. Zusätzlich sorgte ein Fallwind an der Küste zwischen Voltri und Sestri für umgestürzte Bäume und beschädigte Gebäude.

Die Unwetter führten in der Innenstadt zu Überschwemmungen, vor allem in den Unterführungen Brin, Via Milano und Via Perlasca. Aufgrund eines Erdrutsches nahe des Pizzo-Tunnels musste die Aurelia-Straße zeitweise gesperrt werden. Auf der Autobahn A10 kam es zu Verkehrsbehinderungen mit langen Staus, da gleich 2 Lastkraftwagen von den starken Windböen umgekippt wurden.

Im Hinterland von Genua wurden drei Jugendliche mehrere Stunden lang vermisst, sie konnten mit Hilfe einer Suchaktion aber wohlbehalten gefunden werden. Ihre Handys waren während der Suche aufgrund leerer Akkus nicht erreichbar. Die Suchaktionen wurden eingestellt, bevor ein weiteres Unwetter die Region erreichte.

Das Unwetter in und um Genua wurde durch ein stationäres Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer ausgelöst, das feuchte Luftmassen nach Ligurien führte. Diese feuchte und instabile Luft sorgte in Verbindung mit starken Temperaturunterschieden für die Bildung von Gewittern und Starkregen. Dabei entstanden kräftige Fallwinde, die teils in Form eines Tornados auftraten. Zusätzlich verstärken die ligurischen Gebirge durch aufsteigende Luftmassen die Niederschläge, was zu Erdrutschen und Überschwemmungen führte.

Für Sonntag wurde für Ligurien eine Wetterwarnung der Stufe Orange ausgegeben. Ein neues Tiefdruckgebiet bringt verbreitet starke bis heftige Regenfälle und Gewitter mit sich, die Überschwemmungen, Erdrutsche und einen raschen Anstieg kleiner Bäche verursachen können. Die Behörden raten weiterhin zur Vorsicht und empfehlen, unnötige Fahrten zu vermeiden.

USA: Überflutungen nach Unwetter in New York City

Rekordregen verursacht schweren Überschwemmungen in New York City – zwei Todesopfer bestätigt

Extrem starke Regenfälle haben am Donnerstag in New York City zu tödlichen Überschwemmungen geführt. Innerhalb weniger Stunden fielen in der Metropole und der umliegenden Tri-State-Region Rekordniederschläge, die Straßen, Keller und U-Bahn-Stationen überfluteten und den Verkehr weitgehend lahmlegten. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben.

In Brooklyn wurde ein 39-jähriger Mann in einem überfluteten Keller in Crown Heights gefunden. Laut Polizei war er dort eingeschlossen, als die Wassermassen in das Gebäude eindrangen. Feuerwehrtaucher bargen ihn, doch er konnte im Krankenhaus nur noch für tot erklärt werden. Nach Angaben eines Freundes hatte der Mann versucht, seinen Hund zu retten, als das Wasser plötzlich in den Keller strömte.

Fast zeitgleich ereignete sich im Norden Manhattans ein ähnlicher Vorfall: In Washington Heights wurde ein 43-jähriger Mann in einem überfluteten Heizraum leblos aufgefunden. Der Migrant war Vater von fünf Kindern und lebte seit Jahren im Keller des Gebäudes. In beiden Fällen hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen.

Die Stadt warnte per SMS und E-Mail über das System Notify NYC vor den Sturzfluten und rief die Bevölkerung dazu auf, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben. Der Nationale Wetterdienst (NWS) meldete historische Niederschlagsmengen: Im Central Park fielen 47 Millimeter Regen – mehr als je zuvor an einem 30. Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen 1917. Am Flughafen LaGuardia wurden 53 Millimeter registriert, am Newark Liberty Airport 50,5 Millimeter. An beiden Airports kam es zu massiven Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. Auch der Bahnverkehr lag zeitweise still.

Neben den Überflutungen wurden Hunderte umgestürzte Bäume gemeldet, die die Straßen blockierten. Tausende Haushalte waren von Stromausfällen betroffen. Windböen von bis zu 85 km/h verschärften die Lage zusätzlich. Für Freitag sagten Meteorologen weitere starke Böen zwischen 55 und 80 km/h voraus.

Die New Yorker Umweltbehörde sprach von einem weiteren Beispiel für die zunehmende Häufigkeit kurzer, aber extrem intensiver Regenereignissen in der Stadt. Die Teams seien weiterhin im Einsatz, um überflutete Bereiche zu entwässern. Vermutlich steht diese Zunahme extremer Wetterereignisse mit dem Klimawandel im Zusammenhang.

Nach Angaben des Wetterdienstes stand das Unwetter nicht in Verbindung mit Hurrikan Melissa, der zeitgleich über die Karibik zog. Verantwortlich war ein eigenständiges Tiefdruckgebiet über dem Nordosten der USA, das feuchtwarme Luftmassen heranführte und Melissa von der US-Küste ablenkte.

Spanien: Weitere Unwetter in Urlaubsgebieten

Heftige Unwetter in Spanien: Starkregen, Überschwemmungen und die Rolle des Klimawandels

Spanien wird derzeit von einer Serie heftiger Unwetter heimgesucht. Besonders stark betroffen sind Andalusien, Valencia und Katalonien. In Städten wie Íllora (Provinz Granada) führten heftige Regenfälle erneut zu Überschwemmungen von Straßen, überfluteten Häusern und gesperrten Verkehrswegen. Die andalusische Notrufzentrale rief Autofahrer zur Vorsicht auf und warnte vor der Durchquerung überfluteter Gebiete. Trotz der intensiven Regenfälle wurden bislang keine Verletzten gemeldet.

Die Häufung solcher Extremwetterereignisse in Spanien ist kein Zufall. Eine der Hauptursachen liegt in der Erwärmung des Mittelmeers, das derzeit deutlich schneller aufheizt als der globale Durchschnitt. Warme Meeresoberflächen liefern der Atmosphäre zusätzliche Feuchtigkeit und Energie. Treffen diese feucht-warmen Luftmassen auf kältere Luft aus dem Norden, entstehen intensive Gewitterzellen und Starkregenereignisse. Diese meteorologische Konstellation ist besonders typisch für sogenannte „Gota Fría“ oder DANA“-Ereignisse – isolierte Tiefdruckgebiete in höheren Luftschichten, die zu extremen Niederschlägen führen, wie es in den letzten Tagen häufig vorkam. Dabei sind nicht nur Orte an der Küste betroffen, sondern auch Gebiete am Rand von Höhenlagen. Hier kommt es aufgrund von Sturzflute aus den Bergen zu besonders dramatischen Bilder, wie gestern in Íllora am Rand der Sierra Nevada.

Auch blockierende Wetterlagen tragen dazu bei, dass Gewitter länger an einem Ort verweilen, anstatt weiterzuziehen. Die Kombination aus warmem Mittelmeerwasser, feuchten Südwinden und stationären Tiefs sorgt für explosive Niederschläge in kurzer Zeit. Städte und Regionen mit versiegelten Böden oder enger Bebauung sind besonders anfällig, da das Wasser nicht schnell genug abfließen kann und sich schnell Überschwemmungen bilden.

Meteorologen sehen im menschenverursachten Klimawandel einen Verstärker dieser Extremereignisse. Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen, wodurch Starkregen intensiver wird. Gleichzeitig verschieben sich die Regenzeiten, sodass extreme Niederschläge häufiger auch außerhalb der klassischen Herbstsaison auftreten. Reisende sollten sich daher sehr wohl überlegen, ob sie ihre Herbstferien am Mittelmeer verbringen möchten, wobei aktuell das westliche Mittelmeer von den Extremwetterereignissen stärker betroffen ist als das östliche.

Die extremen Unwetterereignisse beschränken sich nicht auf Spanien und den Mittelmeerraum: Entsprechende Meldungen liegen auch aus vielen anderen Staaten vor. In den letzten Stunden gab es z.B. Überflutungen mit Hagel in Bolivien.

Da nach wie vor eine globale Strategie zur Bekämpfung der Erderwärmung fehlt und es Jahrzehnte dauert, bis eine solche Wirkung zeigt, ist eine Verbesserung der Situation nicht in Sicht.

Mexiko: Opferzahlen nach Unwettern gestiegen

Nach schwere Unwettern in Mexiko – Hunderte Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten

In Zentral- und Ostmexiko haben tagelange Regenfälle eine verheerende Katastrophe ausgelöst, über die Vnet bereits berichtete. Doch das volle Ausmaß der Katastrophe wird erst nach und nach sichtbar: Infolge der massiven Überschwemmungen wurden Erdrutsche verursacht, die über 300 Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten haben. Nach Angaben der Regierung kamen mindestens 70 Menschen ums Leben, Dutzende gelten weiterhin als vermisst.

Mexiko Unwetter

Die ungewöhnlich heftigen Niederschläge trafen auf bereits durchnässte Böden am Ende einer außergewöhnlich langen Regenzeit. Flüsse traten über die Ufer, Straßen wurden zerstört, und ganze Bergdörfer sind nur noch per Hubschrauber erreichbar. Präsidentin Claudia Sheinbaum sprach von einer „nationalen Notlage“ und kündigte an, alle verfügbaren Kräfte zur Unterstützung der Bevölkerung zu mobilisieren.

Besonders schwer betroffen sind die Bundesstaaten Veracruz, Hidalgo und Puebla. In Hidalgo wurden rund 100.000 Häuser durch Schlammlawinen und Überflutungen beschädigt, während in Veracruz innerhalb von nur vier Tagen bis zu 600 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Gouverneurin Rocío Nahle berichtete, dass dort mehr als 300.000 Menschen betroffen seien.

In der Stadt Poza Rica stieg das Wasser des Flusses Cazones stellenweise bis zu vier Meter hoch. „Viele Nachbarn konnten nicht mehr fliehen“, sagte Anwohner Roberto Olvera. Nach dem Rückgang der Fluten blieb eine ölige Schicht zurück – vermutlich Rückstände aus nahegelegenen Öl- und Gasanlagen.

Während Tausende Soldaten, Feuerwehrleute und Freiwillige nach Vermissten suchen, fliegen Hubschrauber Hilfsgüter in die isolierten Regionen. Gesundheitsteams begannen mit der Begasung der Gebiete, um einen Ausbruch von Dengue-Fieber zu verhindern.

Sheinbaum versprach schnelle Hilfe und betonte, die Regierung werde „in dieser Krise keine Kosten scheuen“, um die betroffenen Regionen zu versorgen und den Wiederaufbau einzuleiten.

Sizilien: Unwetter löst in Messina Überflutungen aus

Unwetter auf Sizilien: Regen, Überschwemmungen und Verkehrsbehinderungen zwischen Catania und Messina

Gestern berichtete ich über die Rote Unwetterwarnung, die für weite teile Siziliens galt. Tatsächlich kam es zu starken Gewittern mit Unwettercharakter, die in Messina und Umgebung tiefliegende Straßen und Keller Fluteten und Erdrutsche und Schlammlawinen verursachten. Betroffen waren auch Taormina und der Großraum Catania, wo es zu Verkehrsbehinderungen kam.

Die Autobahn SS114 bei Sant’Alessio Siculo musste wegen den Überschwemmungen und der Ablagerung von Schlamm gesperrt werden. Spezialteams leiteten das Wasser ab und räumten die Straßen vom Schutt. Ähnliche Probleme gab es auf der SP16 nach Forza d’Agrò, wo Geröll und Steine den Verkehr blockierten, sowie auf der SP12 zwischen Sant’Alessio Siculo und Scifì. Auch zwischen Taormina und Trappitello kam es zu überfluteten Straßen und blockierten Kanalisationsabflüssen.

In Marsala standen auf der Via Mazara in Hafennähe und in der Unterführung des Corso Gramsci mehrere Autos im Wasser. Auf der Strada Statale 189 della Valle del Platani zwischen Lercara Friddi und Agrigent führten schwere Regenfälle zu Überschwemmungen, Schlamm und Geröll, sodass der Verkehr vorübergehend unterbrochen werden musste.

Zahlreiche Einsatzkräfte sind im Einsatz, um die Infrastruktur wiederherzustellen und Strom- sowie Wasserversorgung zu sichern. Für den 16. Oktober gilt weiterhin eine gelbe Wetterwarnung in zahlreichen Regionen Siziliens, darunter die Ionische Küste, Tyrrhenische Küste, Ägadische und Pelagische Inseln sowie das Simeto-Flussbecken.

Erfahrungsgemäß spülen starke Unwetter am Ätna Lapilli, Lavabrocken und Unrat auf die Straßen, so dass es hier auch zu Verkehrsbehinderungen kommen kann. Meldungen über besondere Ereignisse liegen mir aber nicht vor.

Die Bevölkerung wird dringend gebeten, vorsichtig zu sein, Fahrten auf überschwemmten Straßen zu vermeiden und den aktuellen Wetterwarnungen zu folgen. Die Unwetterlage auf Sizilien bleibt angespannt, und weitere Regenfälle könnten die Situation verschärfen.

Sizilien: Schwere Unwetter am Ätna möglich

Unwetterwarnungen für Sizilien – Heftige Gewitter am Ätna möglich

Heute steht der Ätna mal nicht wegen vulkanischer Aktivität in den Schlagzeilen auf Vnet, sondern wegen einer Unwetterwarnung der höchsten Stufe, die von den italienischen Wetterdiensten ausgegeben wurde: Es drohen starke Gewitter mit starken Windböen und ergiebigen Regenfällen. Diese könnten Schlammlawinen und Erdrutsche auslösen und in den Gemeinden am Fuß des Vulkans Überflutungen verursachen, so wie es bereits im letzten Herbst häufiger vorkam.

Laut dem PRE TEMP-Institut deuten die aktuellen Modelle auf die Bildung eines intensiven Tiefdruckkerns hin, der sich westlich von Sizilien etabliert und sich im Verlauf der nächsten Stunden ostwärts in Richtung Ionisches Meer verlagern könnte. Besonders gefährdet sind die Provinzen Trapani, Palermo, Messina und Catania, wo lokale Überflutungen, Hangrutsche und Sturmfluten nicht ausgeschlossen werden. In den kommenden 12 bis 24 Stunden könnten sich Regenmengen von über 150 Litern pro Quadratmeter ansammeln – Werte, die bereits in der Vergangenheit zu erheblichen Schäden führten.

Meteorologen beobachten über dem Tyrrhenischen Meer die Entwicklung einer großräumigen Sturmstruktur, die sich zu einem Mesoskaligen Konvektiven Komplex (MCC) verdichten könnte – einem gewaltigen Cluster aus mehreren Gewittersystemen. Davon könnten auch die Liparischen Inseln betroffen werden, wo Starkregen in den letzten Jahren besonders häufig Überflutungen und Schlammlawinen verursachte. Von einer Besteigung der beiden Vulkane Ätna und Stromboli rate ich aktuell dringend ab!

Gewitter zogen bereits über Sardinien hinweg und sorgten für Chaos

Während sich Sizilien auf die Auswirkungen der Sturmzelle vorbereitet, hat Sardinien die Unwetter bereits mit voller Wucht erlebt. Am Dienstag fegten heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen über weite Teile der Insel hinweg. Besonders betroffen waren die Regionen Sulcis, Carbonia und Meilogu, wo Straßen und Unterführungen überflutet wurden. Zahlreiche Häuser standen unter Wasser, und die Feuerwehr musste dutzende Male ausrücken, um Keller leerzupumpen und blockierte Verkehrswege zu räumen.

In Carbonia traten kleinere Flüsse über die Ufer, Felder wurden verwüstet, und die örtliche Landwirtschaft meldet teils massive Ernteschäden. Die Behörden riefen zwischenzeitlich die gelbe Alarmstufe aus, mahnten die Bevölkerung zur Vorsicht und sperrten mehrere Straßenabschnitte.

Nach derzeitigem Stand könnte die Unwetterfront in den kommenden Stunden von Sardinien weiter über das Tyrrhenische Meer ziehen – mit Sizilien als nächstem Brennpunkt eines außergewöhnlich dynamischen Wetterereignisses.

Spanien: Überflutungen in Valencia und Tarragona

Heftige Unwetter in Südostspanien: Rote Alarmstufe in Valencia und Tarragona

In den letzten 24 Stunden ist es erneut zu extreme Regenfälle im Südosten Spaniens gekommen, die zu schweren Überschwemmungen und zahlreichen Schäden geführt haben. Betroffen sind vor allem der Süden der Provinz Valencia sowie Teile von Tarragona. Die spanische Wetterbehörde AEMET warnte frühzeitig vor der außergewöhnlich starken Niederschlagslage und rief in mehreren Regionen die höchste Warnstufe „Rot“ für Unwetter aus.

Die Wetterlage wird durch eine sogenannte DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) verursacht, ein isoliertes Tiefdruckgebiet in höheren Luftschichten, das in Spanien häufig zu extremen Regenfällen im Herbst führt. Die aktuelle DANA, getauft auf den Namen „Alice“, sorgt für massive Luftfeuchtigkeit aus dem Mittelmeer, die auf die Gebirgszüge Valencias und Kataloniens trifft. In der Folge kam es zu starken Niederschlägen mit teilweise über 400 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden, insbesondere in der Region Terres de l’Ebre in Tarragona.

Die Folgen der Unwetter sind schwerwiegend: Mindestens 18 Menschen wurden verletzt, eine Person davon schwer. Straßen verwandelten sich in reißende Ströme und Unterführungen standen unter Wasser. Gleise im Raum Valencia wurden überflutet, und der Zugverkehr zwischen Gandia und Xeraco musste eingestellt werden. In Tarragona gingen bei den Rettungsdiensten über 400 Notrufe ein.

Die Landwirtschaft leidet ebenfalls stark: Bauernverbände berichten von erheblichen Schäden an Olivenhainen, Zitrusplantagen und Gemüsefeldern, insbesondere in der Provinz Tarragona, wo die Erntezeit in vollem Gange ist. Katastrophenschutzbehörden haben in Valencia die Situación 1 des Hochwasserplans aktiviert, und Bürger erhielten über das Es-Alert-System Warnungen, Flussquerungen zu meiden und sich von Überschwemmungszonen fernzuhalten.

Meteorologen betonen, dass die außergewöhnliche Intensität der Niederschläge typisch für DANA-Ereignisse ist, die im Herbst auftreten, wenn warme, feuchte Luft aus dem Mittelmeer auf kältere Luftmassen im Landesinneren trifft. Solche Wetterlagen können binnen Stunden zu lebensgefährlichen Überflutungen führen, weshalb Behörden und Bevölkerung eng zusammenarbeiten müssen.