Sturzfluten und Erdrutsche im Norden von Sumatra: Vier Tote in Zentral-Tapanuli
Schwere Sturzfluten und Erdrutsche haben Anfang der Woche weite Teile der Westküste Nordsumatras getroffen und in mehreren Regionen massive Schäden verursacht. Besonders betroffen waren die Regierungsbezirke Tapanuli, Sibolga und Mandailing Natal. Ganze Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem wichtige Verkehrswege und Teile der Nationalstraße aufgrund von Schlammströmen, umgestürzten Bäumen und zerstörten Brücken unpassierbar wurden. In Zentral-Tapanuli kamen vier Menschen ums Leben, nachdem ein Erdrutsch im Dorf Mardame ein Wohngebiet verschüttete.
Starkregen ließ Gewässer über die Ufer treten, überflutete Tausende Häuser und setzte zahlreiche Dörfer unter Wasser. Lokale Behörden berichteten von Sturzfluten mit reißender Strömung, die Haustrümmer, Baumstämme sowie Fahrzeuge mit sich rissen. In einigen Gebieten reichte das Wasser bis an die Dächer der Häuser. Erdrutsche blockierten zudem an mehreren Stellen die Hauptverkehrswege, wodurch Fahrzeuge im Schlamm eingeschlossen wurden und die Rettungsarbeiten erschwert waren. In den sozialen Medien geteilte Bilder zeigen eine zerstörte Brücke und dokumentieren dramatische Momente, als ein Erdrutsch in das Dorf Dorf Mardame einfiel.
Einsatzkräfte der Lokalregierung arbeiteten gemeinsam mit Soldaten, Polizeieinheiten und Teams der nationalen Such- und Rettungsbehörde daran, Bewohner aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Besonders exponierte Haushalte wurden mit Spezialfahrzeugen in provisorische Unterkünfte gebracht. Währenddessen schätzen die Behörden, dass Tausende Gebäude von den Sturzfluten direkt betroffen sind. Die genaue Schadensbilanz ist jedoch noch unklar, da einige Regionen weiterhin schwer zugänglich bleiben.
Erschwerend kommt hinzu, dass Mobilfunk- und Datenverbindungen in Zentral-Tapanuli und benachbarten Gebieten seit Dienstagnachmittag komplett ausgefallen sind. Teams der Provinzregierung Nord-Sumatras konnten die Region bislang nicht erreichen, weil Erdrutsche und anhaltender Starkregen die Zufahrtsstraßen blockieren.
Meteorologen führen die extremen Niederschläge auf die derzeitige Hauptregenzeit, ungewöhnlich warme Meeresoberflächentemperaturen und eine besonders instabile Atmosphäre zurück. Diese Faktoren sorgen für eine erhöhte Feuchtigkeitszufuhr und begünstigen die Bildung heftiger Gewitterzellen entlang der Westküste Sumatras. Lokale Wetterphänomene wie sogenannte Sumatra-Squalls verstärken die Intensität der Niederschläge zusätzlich.
Die Behörden bereiten sich auf weitere Regenfälle vor und warnen, dass weitere Erdrutsche in den kommenden Tagen nicht ausgeschlossen sind.


