Bild: Geothermalkraftwerk "Kröflustöð" im Norden von Island. © Marc SzeglatDie große Hitze der Vulkane lässt sich zur Energiegewinnung nutzen. Dazu werden in der Nähe von Vulkanen tiefe Löcher gebohrt, durch die Wasser geleitet wird, das sich im Boden erhitzt. Durch die Erdwärme wird das Wasser so heiß, dass damit Häuser beheizt werden können. Reykjavik, die Hauptstadt von Island, wird mit solchem Wasser beheizt. Immerhin leben in Reykjavík 150.000 Menschen. Dort wird das heiße Wasser aus der Tiefe der Erde in große Tanks geleitet, von wo aus es in die Häuser gepumpt wird. In kalten Gegenden wie Island werden mit dem heißen Wasser auch Gewächshäuser beheizt, sodass dort Gemüse und Obst wachsen können, die sonst in dieser kalten Gegend nicht wachsen könnten.
Manchmal schießt aus solchen Löchern auch Wasserdampf. Genau so, wie der Wasserdampf in einem Kochtopf den Topfdeckel anheben kann, bewegt der Wasserdampf große Schaufelräder. Die Schaufelräder werden Turbinen genannt. Die Turbinen sind an gigantische Dynamos angeschlossen, die Strom erzeugen. Die Kraftwerke, die aus der Erdwärme Strom erzeugen, heißen Geothermalkraftwerke.
Geothermie-Experten ‐ also Menschen, deren Spezialgebiet die Erdwärme ist ‐ sind davon überzeugt, dass Stromanbieter die Hitze von Vulkanen deutlich mehr nutzen könnten, als dies zurzeit geschieht. Ein Vulkan ist eine Energiequelle, die nicht so schnell versiegen wird und die zudem relativ umweltfreundlich ist. Allerdings sind für die Nutzung von Vulkanenergie teilweise aufwändige Vorarbeiten nötig. So müssen beispielsweise Wärmesonden oft sehr tief in die Erde eingebracht werden. Das ist aus Platzgründen nicht bei jedem Vulkan möglich. Doch trotzdem glauben viele Experten, dass die Vulkanenergie eine echte Alternative zu anderen Energiequellen ist und in Zukunft mehr genutzt wird (und unserer Umwelt zuliebe auch mehr genutzt werden sollte).
Auf Neuseeland nutzt man auch die geothermale Energie aus dem Inneren der Erde. Die Ureinwohner ‐ sie werden Maori genannt ‐ nutzen den heißen Dampf der Fumarolen zum Kochen. Natürlich baden die Leute dort auch in den heißen Quellen und nutzen sie zum Waschen der Wäsche.
Anekdote Geothermie
Geothermie ist der Fachbegriff für die Energiegewinnung aus Erdwärme. Ganz schön praktisch, sowas. An Geothermalkraftwerken gibt es häufig zischende Gasaustritte. Als ich auf Island am Geothermalkraftwerk Svartsengi fotografierte, öffnete sich neben mir plötzlich ein Überdruckventil. Dabei entstand ein verdammt lautes Zischen, das mich so erschreckte, dass ich mich mit einem Sprung in Sicherheit brachte und sich mir die Nackenhaare aufstellten.Neben dem Kraftwerk liegt das berühmte Thermalbad "Blaue Lagune". Dort kann man herrlich im heißen Wasser entspannen. In der isländischen Hauptstadt Reykjavík gibt es die Heißwassertanks. In dem futuristischen Gebäude mit einer verspiegelten Glaskuppel wird nicht nur heißes Wasser gespeichert: Unter der Kuppel gibt es ein Selbstbedienungsrestaurant, in dem man leckeres Softeis bekommt.