Omegawetter sorgt für Sommer im Winter

Seit einigen Tagen steigen die Temperaturen in Deutschland beachtlich an und am Mittwoch soll in Westdeutschland die 20 Grad Marke erreicht werden: viel zu warm für Ende Februar. Bereits letzte Woche lagen die Monatstemperaturen um 3 Grad höher, als der langjährige Durchschnitt. Was die meisten Winter müden Menschen erst einmal freut, ist für die Natur weniger gut! Viele Pflanzen fangen bereits an zu Knospen und Blühen, doch Nachtfröste könnten die empfindlichen Blüten erfrieren. Das Gleiche gilt für Tiere, die sich eigentlich noch im Winterschlaf befinden.

Diese-nicht mehr ganz so ungewöhnliche- Wetterlage verdanken wir einer Omega-Wetterlage: ein kräftiges Hochdruckgebiet wird von 2 Tiefdruckgebieten flankiert, wodurch sich das System kaum bewegt. Aus dem Weltall betrachtet sehen die Wolkenwirbel dieser Tief-Hoch-Tief Formation aus, wie der griechische Buchstabe Omega. Diese Wetterlagen treten in den letzten Jahren immer häufiger auf und sorgen für Extremwetter: extrem sonniges und trockenes Wetter im Bereich des Hochdruckgebiets, extrem feuchtes und kaltes Wetter im Bereich der beiden Tiefdruckgebiete. Und während sich die deutschen über sonniges Sommerwetter im Winter freuen, herrscht eisiges Winterwetter in Regionen, in denen es um diese Jahreszeit deutlich wärmer und trockener ist. Besonders schlimm trifft es derzeit die östliche Mittelmeerregion.

Schneesturm über Griechenland

So wütete gestern ein starke Schneesturm über Griechenland. Besonders schlimm betroffen war die Inseln Samothraki in der nordöstlichen Ägäis. Dort lag der Schnee stellenweise zwei Meter hoch. Sämtliche Fährverbindungen wurden unterbrochen. In Athen fielen Bäume um und zerstörten Stromleitungen und Autos. Zahlreiche Strände präsentierten sich im weißen Winterkleid. Für die Menschen ist der Wintereinbruch eine Herausforderung, da viele Häuser über keine Heizungen verfügen.

Malta und der Fischregen

Auch auf der Mittelmeerinsel Malta kam es zu einem heftigen Sturm. Dieser wütete so heftig, dass es auf Land anfing Fische zu Regnen. Der Sturm sog die Fische aus dem Wasser und ließ sie über Land wieder abregnen. In Kroatien wüteten ebenfalls starke Winde, welche das Meer aufpeitschten. Die türkische Metropole Istanbul erlebte einen Blizzard.

Klimakatstrophen weltweit

Auch jenseits unserer europäischen Omega-Wetterlage wüten Unwetter: in Argentinier hagelte es Tennisball große Eisbrocken und in Brasilien gab es Überflutungen. In Indien wüten verheerende Waldbrände. Im Westpazifik braut sich ein gewaltiger Zyklon zusammen, während in der USA Tornados wüteten.

Weitere Infos und Bilder findet ihr in unserer FB-Gruppe.

Virunga: 2 Lavaseen im Kongo

Die Virunga-Vulkane in der Demokratischen Republik Kongo sind weltbekannt: dort leben nicht nur Gorillas, sondern 2 der 7 Vulkane eruptieren. In den Gipfelkratern der Vulkane Nyiragongo und Nyamuragira brodeln Lavaseen. Nachdem die Lavaseen auf Ambrym und Hawaii im letzten Jahr ausgelaufen sind, gibt es nur noch den Lavasee im Erebus und jene beiden im Kongo. Dorthin verschlug es in den letzten Tagen 2 franzöisische Expeditionen die neue Bilder mitgebracht haben. Während der Nyiragongo relativ sicher bestiegen werden kann, erreicht man den Nyamuragira nur per Helikopter: ein Fußmarsch dorthin würde durch Gebiete führen, die von Rebellen kontrolliert werden. Entsprechend selten sind Berichte vom Lavasee des Vulkans. Der Lavasee misst derzeit ca. 50 mal 30 m. In seiner Nähe befindet sich ein Hornito, der so aussieht als hätte er vor kurzem Lavaspattering erzeugt. Der Hauptkrater, in dem sich der Lavasee befindet, hat einen Durchmesser von ca. 600 m. Die Expeditionsteilnehmer mussten eine 30 m Hohe Lava-Klippe per Seil bezwingen.

Am Nachbarvulkan Nyiragongo brodelt der Lavasee tief unten im Krater. Dieser hat einen Durchmesser von 1200 m und eine Tiefe von gut 450 m. Zwei terrassenartige Vorsprünge bilden Stufen im Krater. Im Boden des Kraters weitete sich der Förderschlot zu einem Pitkrater, in dem der 200 m durchmessende Lavasee brodelt. Dieser ist seit mehrere Jahren aktiv und verändert sich relativ wenig. Die Lava steigt im Pitkrater auf und ab und überflutet manchmal den Kraterboden. Derzeit befindet sich die Lava ca. 20 m unterhalb der Kante des Pitkraters. Das besondere der aktuellen Lage ist, dass sich auf dem Boden des Hauptkraters Lavaströme gebildet haben. Diese gehen von einem Hornito aus, der nah der Kraterwand liegt. Die thermische Strahlung war in den vergangenen Tagen entsprechen höher als gewöhnlich. Solche Episoden mit der Bildung von Lavaströmen gab es in den letzten 2 Jahren öfters. Zeitweise war der Hornito sehr aktiv und erzeugte Lavaspattering.

Weiterführende Links bei Vnet: Steckbrief Nyiragongo und Steckbrief Nyamuragira